Kompressor - Luftleistung ?

[SiegfriedK]

Hallo Zusammen,nachdem mein Kompressor nach 20 Jahren das Zeitliche gesegnet hat will ich mir einen Neuen kaufen.Mittlerweile beschäftige ich mich mehr mit dem Thema, finde aber auf eine Frage keine Antwort:Ein Beispiel: Wenn die Ansaugleistungleistung ca. 420 Ltr/Mist entspricht dies nach div. Herstellerangaben ca. 270 Ltr/M.bei 8 Bar. Muß ich mal so glauben.Wie verändert sich die Abgabeleitung (wenn überhaupt) wann ich den Druck ändere:auf 10 barauf 6 bar Gibt es da eine Faustformel?Freue mich auf Eure wissenden AntwortenSiegfried

[TR-Surfer]

Hallo SIegfried,wenn Du einen Markenkompressor gekauft hast, dann werden die Komponenten so abgestimmt sein, dass Du beim Nenndruck in etwa den besten Wirkungsgrad und die beste Abgabeleistung erreichst. Erhöhst Du den Druck wird die Abgabeleistung sinken. Zu prüfen ist auch ob der Kessel und die anderen Komponenten überhaupt für den höheren Druck ausgelegt sind. Ab Einem bestimmten Druck (weiss den Wert nicht mehr genau ca. 6 bar) ist ausserdem eine regelmässige Kesselprüfung vorgeschrieben, zumindest im gewerblichen Bereich. Da könnten schon mal Teile durch die Werkstatt fliegen.Bei gleicher Kesselgrösse hast Du bei höherem Druck eine grössere Luftmenge gespeichert, dies ist in etwa proportional zum Druck. Beim Spritzen oder anderen Tätigkeiten hinter einem Druckminderer hast Du dann natürlich längere Nutzungszeiten. Da aber die Erwärmung höher bei höherem Druck höher ist hast Du einen schlechteren Wirkungsgrad. Besser ist da schon ein grösserer Kessel oder auch ein zweiter Kessel z.B. von deinem alten Kompressor dazu geschaltet. Es dauert aber dann länger bis auf vollen Druck aufgeladen. Hier taucht dann bei billigen Kompressoren schon mal die Frage der Einschaltdauer auf................ d. h. wie lange der Motor das mitmacht.Lasse mich gerne korrigieren bzw. ergänzen.Ich hoffe, dass Dir das weiterhilftmit triumphalen Grüssen aus der HolledauPeter

[griesbreifan]

Hallo SiegfriedStimme den Ausführungen von TR-Surfer ( aus leidvoller Erfahrung )inhaltlich zu. Aber : Lass Dich von diesen Literangaben nicht täuschen, das ist genauso ein Schmu wie der "Normverbrauch nach Herstellerangabe".Willst Du lackieren, schlagschraubern und kleine Teile sandstrahlen, dann sind Dir 3KW Antriebsleistung ( Drehstrom !!! ) und ein 250L Kessel genug.Mehrere Leute gleichzeitig und/oder viel sandstrahlen solltest Du 4-5 KWund 500 L Kessel nehmen.Ich bitte Dich inständigst : Kauf nix mit 220 Volt ! das ist alles Sche.....Dir fliegen die Wicklungen und Anlaufkondesatoren nur so um die Ohren.Wenn Du in der hessischen Gegend bist schick ne PN, ich würde einen ALUP mit 4KW auf 250L 150L Zusatzkessel verkaufen.Grüsse

[Brummi]

Zitat: Ab Einem bestimmten Druck (weiss den Wert nicht mehr genau ca. 6 bar) ist ausserdem eine regelmässige Kesselprüfung vorgeschrieben, zumindest im gewerblichen Bereich. Da könnten schon mal Teile durch die Werkstatt fliegen.Ob eine Kesselprüfung erforderlich ist, liegt nicht allein am Druck, sondern wird errechnet aus Kesseldruck und Inhalt des Kessels.Wenn das Produkt aus Kesselinhalt und Druck den Wert 1000 nicht überschreitet, muss der Kessel nicht geprüft werden.Mit anderen Worten, wenn ein Kessel einen Inhalt von 100 l und einen Druck von 10 bar nicht überschreitet, ist der Kessel nicht prüfpflichtig.Viele GrüßeHarald

[oldsbastel]

Zitat:Original erstellt von Brummi am/um 15.12.09 13:51:12[quote]Wenn das Produkt aus Kesselinhalt und Druck den Wert 1000 nicht überschreitet, muss der Kessel nicht geprüft werden.Falsch, Harald, grundfalsch! Druckspeicher müssen immer geprüft werden! Nur das "Wer prüft" und das "Wann wird geprüft" ist unterschiedlich:Wenn p*V > 1000 bar*L beträgt, dann ist die Prüfung durch eine ZÜS erforderlich. Die Prüffristen sind gemäß BetrSichV fest vorgegeben.Wenn p*V > 200 bar*L bis < = 1000 bar*L beträgt, dann ist die Prüfung durch eine befähigte Person erforderlich. Die Prüffristen sind gemäß BetrSichV fest vorgegeben. Die befähigte Person kann ein Mitarbeiter des Betreibers sein und muss eine Qualifikation besitzen, wie sie in der TRBS 1203 Teil 2 definiert ist.Wenn p*V < = 200 bar*L beträgt, dann kann die Prüfung durch das Instandhaltungspersonal im Rahmen der üblichen Arbeiten durchgeführt werden. Die Prüffristen werden durch den Betreiber auf Basis der Gefährdungsbeurteilung festgelegt.Zitat:Original erstellt von griesbreifan am/um 15.12.09 13:26:29Hallo SiegfriedWillst ..., schlagschraubern ... dann sind Dir 3KW Antriebsleistung ( Drehstrom !!! ) und ein 250L Kessel genug.Ich bitte Dich inständigst : Kauf nix mit 220 Volt ! das ist alles Sche.....Dir fliegen die Wicklungen und Anlaufkondesatoren nur so um die Ohren.Nichts davon kann ich bestätigen. Meine Schlagschrauber laufen mit einem kleinen 50L Kessel bei 230V und 8 bar und bei voller Leistung der Schlagschrauber. Außerdem fliegt da gar nichts um die Ohren.Im Hobbybereich laufen die Schlagschrauber einige Sekunden. Dafür reichen 50L allemal. Wir reden hier nicht über den gewerblichen Bereich!Beitrag geändert:15.12.09 16:46:10

[SiegfriedK]

Hallo Zusammen,Danke erstmal, wenn ich auch nicht alles verstanden habe Was will ich?Ich will 4 meiner Oldie`s zum lackieren vorbereiten (Grunddierung, Innen lackieren), bzw 2 davon komplett selber machen. Die brauchen keinen Schönheitspreis. Habe da einen fähigen und ausgebildeten Bekannten.Nun sagt mir der Lackierer, daß er mind. 280 l/min bei ca. 4,5 bar benötigt.Bei Metallic mehr. (Ich hoffe die Werte noch richtig im Kopf zu haben)Jetzt lese ich z.B. 410 l/min Ansaugleistung (ist mir eigentlich wurst) und ca. 270 l/Min Füll-Leistung bei ca. 8 bar.WAS BEDEUTED DAS dann umgerechnet auf 4,5 bar ????Nur so am Rande erzählt - Baumarktkompetenz !Habe heute eine kleine Rundfahrt gemacht um in den div. Baumärkten dasAngebot zu filtern. Was haben die eigentlich für ein Kundenbild?Schöne Bilder, aber kaum sachliche Angaben. Wenn ich ein Auto kaufe will ich auch kein Bild vom Wagen auf der Autobahn, sondern ich will wissen wie schnell die Karre notfalls bei max. Co-Ausstoß läuft.Ein Angebot wäre recht interessant:3 Zyl. Kleilriemen mit 2,2 kw 230V-Motor, 100 ltr., max 10 bar ca. 400 ltr. Ansaugung - ungefähr lt. hilflosem VK Keine konkrete Info - aber 359 €Sollte das Ding geschätzt 450 l ansaugen und 300 l/min bei 8 abgeben - wäre super. Bin dann wieder gegangen und habe der Zentrale ein email gesandt. Mal sehen was passiert.(Der VK meinte er würde sich freuen, wenn ich ihm dann die Info auch geben würde ?!)Wie heißt es im schwäbischen - Spässle gmachtSiegfried Hallo "griesbreifan"Danke für Dein Angebot. Ich denke aber, da kein extremer Dauerbetrieb vorliegt und ich auch Pausen machen kann, daß 100 ltr. und ein 230 V Motor ausreichen.Außerdem gewähren die i.M. 5 Jahre Garantie !Beitrag geändert:16.12.09 13:10:35

[SiegfriedK]

Hallo habe einen Nachtragbekomme eben von der Baumarkt-Zentrale eine klare Antwort:Kesselinhalt Druckliterprodukt 100 lt Motor 230 VHöchstdruck 10 bartheor. Höchstvolumenstrom 420 l/minAbgabeleistung bei 7 bar 207 l/minAbgabeleistung bei 3 bar 273 l/minUmdrehungen 1450 U/minFüllzeit 0 bis 7 bar 4,03 minHätte nicht gedacht, daß zwischen 3 & 7 bar so eine großeDifferenz in der Abgabeleistung ist.Kann das jemand erklärenGrußSiegfried

[Brummi]

Hallo Siegfried,wenn man einen Kompressor hat, der auf 10 bar begrenzt ist und zum Lackieren nur 4,5 bar benötigt, dann stellt man nicht den Kompressor niedriger ein, sondern baut einen Druckminderer dazwischen. Zum Lackieren möglichst noch einen mit Wasserabscheider.Der Druckminderer hat den Vorteil, dass Dir trotzdem der Luftvorrat von 10 bar zur Verfügung steht, dann brauchst Du auch nicht mehr rumzurechnen, ob Deine Literleistung passt. Außerdem kannst Du den Druckminderer viel leichter an den benötigten Druck anpassen.Lackieren: 4,5 bar, sämtliche Luftdruckwerkzeuge arbeiten normalerweise mit einem max. Druck von 6 bar. Ohne Druckminderer müsstest Du jedesmal die Kappe von dem Motorschalter abschrauben um den Druck zu verändern. Da kannst Du drauf warten, wann diese Kappe kaputt ist. Außerdem hättest Du gerade zum Lackieren keinen kontinuierlichen Druck, da Du ja immer noch die Differenz zwischen Einschalt- und Abschaltdruck hast. Die beträgt in der Regel 2 bar.Diese Probleme kannst Du mit einem Druckminderer vergessen.Viele GrüßeHarald

[BUMI45]

Moin, die Abnahme der Lieferleistung mit zunehmendem Druck hängt mit dem Totraum des Verdichterzylinders und der Wirksamkeit der Kühlung zusammen. Wäre der Totraum Null, würde am Ende des Kompressionshubes genau die Luftmenge den Zylinder verlassen, die angesaugt wurde. Weil sich die Zylinderwandung erwärmt,wird auch weniger als praktische Hubraum angesaugt. Praktisch ist der Totraum nicht Null und die Zylinderwandungen werden mit steigendem Druck wärmer. Damit ist die Luftleistung eines Kompressors endlich. Irgendwann wird das gesamte Hubvolumen in Totraum zusammengedrückt und expandiert beim Kolbenrückgang wieder in den Hubraum. Die Folge: Förderleistung Null.Gruß, Burgfried

[SiegfriedK]

Hallo Harald (Brummi),die neuen Kompressoren haben alle einen Druckminderer. Mindestens die, die ich angesehen habe.Ich stelle also die 4,5 bar ein und hoffe, daß die geforderten 270 l/min in etwa erreicht werden. Muß halt ab und zu ein Päuschen machen. Ein Wasserabscheider wird hierbei keine Rolle in Punkto Luftleistung spielen - hoffe ich.Burgfried (Bumi45) ein Totraum im Verdichter, das übersteigt mein Wissen erheblich in diesem Bereich. Trotzdem Danke für die Erklärung.Viele GrüßeSiegfried