Dichtung und Wahrheit

Altopelfreak · Beitrag von **Altopelfreak** » Do 30. Jul 2009, 12:25

Hallo zusammen,habe vor, demnächst einige Motoranbauteile wie Benzinpumpe, Ölpumpe, etc. mit neuen Dichtungen zu versehen.Seit langem habe ich aus div. gefledderten Motordichtsätzen die Original-Papier- und Korkdichtungen, die dafür vorgesehen sind.Ist es nach heutigen Erkenntnissen noch empfehlenswert, diese zu verwenden oder sollte man heute besser ganz andere Dichtmittel verwenden?Manche Schrauber verwenden ja ausser diesen Dichtungen noch zusätzlich irgendeine Dichtschmiere. Habe ich für Getriebe- und Differential auch schon gemacht, z. B. mit "Opel-Grün".Doch ist es überhaupt sinnvoll, Papier-, Papp, Gummi- oder Korkdichtungen zusätzlich mit einer Dichtmasse zu kombinieren? In zeitgenössischen Werkstattbüchern wurde das auch nicht so beschrieben.Anderseits ist es bei Front- und Heckscheiben schon immer so gemacht worden.Doch wie sieht das bei metallischen Gehäusen mit planen Dichtflächen aus?Bin mal auf Eure Ansichten gespannt.TschüßKlaus

eisdielenbiker · Beitrag von **eisdielenbiker** » Do 30. Jul 2009, 13:42

Hallo,also ich kann nur aus Erfahrungen mit Getriebedichtungen auf Korkbasis sprechen. Die mögen es nämlich gar nicht 'nass' montiert zu werden.Das bezieht sich sowohl auf Öl als auch auf 'Dichtschmiere'.GrußMark

bugeye · Beitrag von **bugeye** » Do 30. Jul 2009, 17:48

Da gehts schon wieder los. Es scheiden sich die Geister. Ich bin ein totaler Fan von Motor/Hochtemperatursilikonen. Ob Papier oder Korkdichtung verwende ich das Zeug seit Jahren. Setze sogar Simmeringe zusätzlich damit ein. Und alle Schrauben, hinter denen sich Flüssigkeiten verbergen, bekommen das Gewinde mit Teflonband aus dem Sanitärhandel umwickelt. Es tropft nichts mehr. Wichtig ist, die Metallflächen vorher super saubermachen und mit Aceton ales entfetten.GrüßePeter

Th. Dinter · Beitrag von **Th. Dinter** » Do 30. Jul 2009, 20:50

....na gut, dann vertrete ich hier mal eine andere Meinung...."....setze sogar Simmeringe zusätzlich damit ein....": wenn ein Simmering nicht anständig in seinem Sitz paßt, dann ist das keine Lösung. Wenn er anständig paßt, ist es so, als ob ich ein Auto mit eingerastetem Lenkradschloß auch noch mit einer Kette am nächsten Baum festbinde...grußthomas

Brummi · Beitrag von **Brummi** » Fr 31. Jul 2009, 12:35

Hallo Klaus,bei Papier und Pappdichtungen würde ich auch Chemie mitverwenden. Das sind in aller Regel Verbindungen, die nicht für Wartungszwecke wieder geöffnet werden müssen.Für Ventildeckel, die sehr oft mit Korkdichtungen abgedichtet werden, gibt es heute einen sehr guten Ersatz, ein Gummi-Kork Gemisch. Diese Dichtungen würde ich immer ohne Chemie einsetzen, da sie einerseits auch ohne Hilfsmittel gut dichten, andererseits macht man Ventildeckel auch schon mal auf. Da muss man bei diesen Dichtungen nicht jedesmal neue verwenden.Viele GrüßeHarald

bugeye · Beitrag von **bugeye** » Fr 31. Jul 2009, 21:00

Ich kleb meine Ventildeckeldichtung, Kork, einseitig mit besagtem Silikon fest. Punkt.Lässt sich immer wieder abnehmen. Alle anderen Dichtungen kommen sogar beschädigungsfrei von den Kontaktflächen wenn ich was auseinandernehme.Ach warum muß ich mich hier erklären ? Probierts einfach selbst.Silikonisierte Grüße Peter

Brummi · Beitrag von **Brummi** » Sa 1. Aug 2009, 09:53

Zitat:Original erstellt von bugeye am/um 31.07.09 21:00:35Ach warum muß ich mich hier erklären ? Probierts einfach selbst.Silikonisierte GrüßePeterHallo Peter,was Du machst, ist ja nicht grundsätzlich falsch, denn es wird ja dicht, das ist das Ziel, aber Du machst Dir unnütze Arbeit, wenn es ohne Silikon auch dicht wird.Silikon oder auch jede andere Chemie hält nur, wenn es absolut sauber und fettfrei ist, also brauchst Du eine zusätzliche Chemie, die fettfrei macht. Bei Auswechseln der Dichtungen hast Du bei verklebten Dichtungen auch zusätzlichen Arbeitsaufwand, wofür?Chemie ist für mich nur ein Hilfsmittel, wenn's ohne nicht funktioniert.Viele GrüßeHarald

Beitrag von **oldsbastel** » Mo 3. Aug 2009, 19:17

Zitat:Original erstellt von Altopelfreak am/um 30.07.09 12:25:17Doch wie sieht das bei metallischen Gehäusen mit planen Dichtflächen aus?Bei Dichtflächen, für keine Dichtung vorgesehen ist, musst du Dichtmasse verwenden. In der Regel sind das Lagersitze etc., bei denen z.B. aufgrund der Maßhaltigkeit keine Papier- oder Korkdichtungen verwendet werden können. Papierdichtungen kannst du jederzeit einstreichen. Ist nicht von Nachteil. Du musst nur darauf achten, dass du die richtige Dichtungsmasse verwendest.Bei Kork- und Gummidichtungen sowie Simmeringen würde ich das lassen. Ausnahme: Die Halbmonde unter den Ventildeckeln von OHC-Motoren bei Motorrädern. Die werden in der Regel mit Dichtmasse eingesetzt.

ventilo · Beitrag von **ventilo** » Mo 3. Aug 2009, 20:59

Keine Regel ohne Ausnahme:z.B. die Guß Auspuffkrümmer der small-block Ford V8 werden ganz ohne Dichtung oder Dichtmasse an die Graugußköpfe geschraubt

Altopelfreak · Beitrag von **Altopelfreak** » Di 4. Aug 2009, 13:38

Alles sehr interessant, doch was soll ich jetzt machen?@bugeye Zitat:"Und alle Schrauben, hinter denen sich Flüssigkeiten verbergen, bekommen das Gewinde mit Teflonband aus dem Sanitärhandel umwickelt"Das klingt nun wirklich sehr abenteuerlich! Teflonband ist in Installateurskreisen auch nur eine Pfuschlösung, ich verwende es bei der Gasinstallation auch bei kleinen Fittings unter 3/8" nicht mehr, sondern bin zum altbewährten Hanf zurückgekehrt.Ganz nebenbei: Die Lüsterklemmen aus der Elektroinstallation sind ja auch sehr praktisch, kommen aber normalerweise im Auto nicht vor.Doch zurück zu den Papierdichtungen: Mit welcher Dichtmasse soll ich sie bestreichen?Die Teile sollen sich ja auch wieder lösen lassen und nicht, wie mit "Opel-Grün" eine zwar dichte, aber bombenfeste Verklebung verursachen.Jetzt habe ich da Ansaug- und Auspuffkrümmer liegen und die schöne originale Opel-Dichtung dazu. Gefühlsmässig widerstrebt es mir einfach, sie mit Dichtmasse einzustreichen. Bei einer ZKD würde das doch auch niemand machen.Was also soll ich tun?Klaus