Gewinde vom Zündkerzen-Loch (Zylinder) kaputt

Notch · Beitrag von **Notch** » Mo 3. Apr 2006, 00:14

HELICOIL ist es nicht. Das bestehende Gewinde wird nur nachgeschnitten, was mehr oder weniger ein "geradebiegen" ist.Da das Auto normal fährt und die Zündkerze einigermassen gut sitzt, werde ich mir Zeit lassen bevor ich am Block rummache.

Notch · Beitrag von **Notch** » Mo 3. Apr 2006, 10:18

Hallo allerseits,Gestern habe ich mein 75ér Camaro aus dem Winterschlaf geholt. Dazu gehörte auch Reinigen der Zündkerzen und das Gewinde mit Kupferpaste leicht einschmieren. Ich habe sehr schnell gemerkt das die Kerzen ziemlich fest saßen und das befürchtete ist passiert. Ein Loch hat jetzt ein kaputtes Gewinde. Zumindest kann ich die Kerze nur handfest reindrehen und das Auto fährt gut.In meiner Aufregung und Sorge das ich mein Zylinderblock öffnen muss um das Gewinde nachzuschneiden, war ich gleich heute früh bei meinem Mechaniker. Er behauptet das ich nicht unbedingt den Zylinderblock öffnen muss, man kann mit dickem Fett (Lager-Fett) den Gewindeschneider einfetten und drehen. Die Späne bleiben am Fett kleben und fallen nicht im Zylinder rein.Wer hat hiermit Erfahrung ?Was muss ich wirklich tun ?Welche Alternativen gibt es ?Ich bin um jeden Rat dankbar.Andy aus Schifferstadt.

Buckeltaunus · Beitrag von **Buckeltaunus** » Mo 3. Apr 2006, 10:33

Hallo,das System von dem der Mechaniker gesprochen hat heißt u. a. HELICOIL. Dazu wird ein spezieller, conischer Gewindebohrer in das defekte Gewinde gedreht und bis zu einer Markierung hineingewürgt. So schneidet der Spezialbohrer aus dem ausgerissenen Gewinde ein größeres, in das ein spezieller Einsatz (Helicoil-Einsatz) eigedreht wird. Das Teil sieht etwa aus wie eine Spiralfeder. Es gibt aber auch spezielle Zündkerzengewinde-Einsätze, in der Art einer Buchse - also mit Innen- und Außengewinde. Frage mal bei einem Bosch-Service nach, die kennen sich mit derartigen Gewinden aus

Der Kopf muss nicht unbedingt abgenommen werden - ist eine reine Sache des Gewissens und der Nerven. In der Tat, am fettigen Gewindebohrer bleiben etwa 2/3 aller Späne hängen, den Rest mit dem Anlasser aus dem Kerzenloch "blasen" ... der Rest sollte sich nach den ersten Umdrehungen verselbständigen.Natürlich ist es immer besser den Kopf abzunehmen (und dabei ein ausgerissenes Gewinde am der Dehnschraube riskieren

Lieben GrußBuckeltaunus [Diese Nachricht wurde von Buckeltaunus am 03. April 2006 editiert.]

LR356 · Beitrag von **LR356** » Mo 3. Apr 2006, 16:42

Hallo, notch,das System habe ich in grauer Vorzeit mal bei einem Käfer verwendet. Mit dem Gewindeschneidbolzen (den mir der freundliche Ersatzteilhändler ausgeliehen hatte) das Gewinde nachgeschnitten/vergrößert, was mit ordentlich Fett am Bolzen auch bezüglich der Späne gut geklappt hat.Dann die Buche mit Innen- und Außengewinde auf die Kerze gedreht (s. Beitrag oben) und die Kerze wie normal eingebaut. Die Buchse habe ich an der Außenseite leicht mit Öl benetzt, was dazu geführt hat, dass bei späteren Kerzenwechseln die Buchse an Ort und Stelle geblieben ist. Obwohl man beim Käfer (3.Zyl.) schlechte Zugänglichkeit hat, war das Ganze recht einfach. Bevor es Dir die Kerze raushaut und noch mehr kaputt geht, solltest Du diese Prozedur ins Auge fassen. Gruß und immer helle KerzenLR356

Knutschkugel · Beitrag von **Knutschkugel** » Mo 3. Apr 2006, 18:38

Zitat:Original erstellt von Buckeltaunus:... den Rest mit dem Anlasser aus dem Kerzenloch "blasen" ... Moin MoinDas würde ich eher mit einem Staubsauger machen. Den Rüssel dazu mit einem passenden Schlauch verlängern und durch die Kerzenbohrung den Brennraum aussaugen. Zitat:Original erstellt von Notch:HELICOIL ist es nicht. Das bestehende Gewinde wird nur nachgeschnitten, was mehr oder weniger ein "geradebiegen" ist.Wenn die Kerze bei größerem Moment als handfest durchdreht, dürfte sich da garantiert nix mehr „geradebiegen“ lassen. Und lange warten würde ich auch nicht, gemacht werden muß das auf jeden Fall.Eine Buchse (z.B. Ensat) halte ich hier auch für besser als Helicoil, einkleben würde ich sie aber nicht mit Öl , sondern mit einer entspr. temperaturfesten Dichtmasse.Grüße, Detlef

Buckeltaunus · Beitrag von **Buckeltaunus** » Mo 3. Apr 2006, 18:45

Wenn genug Platz ist ginge vielleicht auch eine Zündkerze mit 18er-Gewinde - habe ich in meiner OSL auch so gemacht.Klar, Staubsauger geht natürlich besser!Lieben GrußBuckeltaunus

tommi1 · Beitrag von **tommi1** » Mo 3. Apr 2006, 19:28

Hallo,"Würth" hat Time-Sert speziell zur Zündkerzenreparartur im Programm. Erfahrungsgemäß haben es sehr viele Motorradhändler in der Werkstatt. Frage doch dort einmal.Time-Sert ist besser als Helicoil, da die Buchse verpresst wird, also nicht mehr mit ausgeschraubt werden kann. Ferner ist es gasdicht.bis demnäxtommi

Notch · Beitrag von **Notch** » Mo 3. Apr 2006, 19:56

Gibt es im Internet eine Anleitung, wie man das schritt - für - schritt nachlesen kann ?Gibt es nichts wo mit ich die Zündkerzegewinde einwickeln kann und dann in das Loch reindrehen kann ? irgend eine hitzebeständige Folie oder ähnliches.

1300VC · Beitrag von **1300VC** » Mo 3. Apr 2006, 21:16

....es sind Leuten, die es nicht glauben wollen, wieviel Power hinter einer Kerze steckt, Kerzen durch die Motorhaube nach aussen geschossen....oder schlimmer, bei offener Haube ins Gesicht. Eine Kerze, die bei höherer Drehzahl einen abrupten Abgang macht, ist durchaus mit einem Geschoss vergleichbar. Wer nicht hören will, muß fühlen....

ententom · Beitrag von **ententom** » Mo 3. Apr 2006, 22:09

Also... Timesert bekommt man nur beim würth und das nur mit gewerbeschein.Mein Boxer ( ente ) hatte im winter das problem. weil die 2 zugelassenen, richtigen kerzentypen mittlerweile ein leicht anderes gewinde haben.Ich habe mir nen helicoil satz geholt.den bohrer voller fett gemacht, von hand das gewinde geschnitten. dabei etwa 6 mal das fett gewechselt. in Alu sollte man sowieso vor -zurück vor zurück das gewinde schneiden das wird sauberer. sagte mir der mann im fachhandel.dann habe ich den helicoil mit locktite reingedreht und über nacht trocknen lassen.am nächsten tag festgestellt, das der helicoil ca eine umdrehung ( das ding ist ja nur ne stahlspirale zu weit im gewinde ( also im motor hängt. ) dann kopf runter geholt. helicoil von innen abgeknipst. ausser etwa 30 glänzenden partikeln war kein spänchen im brennraum.die ente hat jetzt immer noch die selbe kompression wie vorher und 4000 km mehr runter. das loctite ist natürlich nicht für die hitze gemacht, aber sollte es verbrennen, bleibt es immer noch im gewinde und sperrt den helicoil etwas.die buchsen von time sert sind natürlich besser, aber ich habe sie damals nicht bekommen wg gewerbeschein. ausserdem kost helicoil 78 euro ( je nach grösse der kerzengewinde) und timesert ?? das doppelte ?? wenn ich mich richtig erinnere.das problem ist natürlich: gewinde 1 mal am arsch, immer am arsch. un ein kopf von nem camaro ist sicherlich schwieriger zu bekommen als ein kompletter entenmotor.....