Starten eines Motors nach 12-jähriger Standzeit

sternfan · Beitrag von **sternfan** » So 13. Nov 2005, 00:56

Hallo,habe einen 220-er Mercedes w111 gekauft bei dem der Vorbesitzer vor 12 Jahren die komplette Technik erneuert hat und dann das Auto stehen gelassen hat. Der Motor soll nach dem Einbau kurz gelaufen sein.Habe heute den Motor entgegen vielen Ratschlägen ohne vorheriges Zerlegen laufen lassen. Ich musste nur die festgegangene Kraftstoffpumpe reinigen (obwohl sie vor 12 Jahren erneuert worden ist) und Gummi-Benzinleitungen neu verlegen und nach ca.5 sek. ist der Motor gekommen. Er läuft wie ein Uhrwerk. Nach ca. 10 Min. Leerlauf habe ich den Motor ausgemacht und Öl sowie Filter gewechselt. Jetzt kommt die Frage : kann es da noch was kaputt gehen auf Grund der Langen Stilzeit oder bin ich überm Berg?GrußJürgen

cafe.in · Beitrag von **cafe.in** » So 13. Nov 2005, 01:59

Wenn vorher der Öldruck da war, sehe ich auch kein Problem bei einem Motor, wenn er vorher in Ordnung war und trocken stand.Besser ist bei längeren Standzeiten immer:Kerzen raus, Motorölbad mit Öl bis Oberkante bis es in die Lager fließt, durchorgeln bis Öldruck, ablassen und erneuern. Vorher auch natürlich Öl in die Zyl..Ich verstehe nicht, dass man sich nicht diese Zeit nimmt (1 Std. Arbeit) und lieber riskiert, dass man einen trockenen Motor ruiniert. Einen Motor, der 12 Jahre steht und nach 5 Sekunden anspringt, kann man durchaus beschädigen, da bei Drehzahl noch nicht alle Lagerstellen geschmiert sind !(Ein Weihnachtsgeschenk reißt man doch auch nicht auf, sondern packt es sorgfältig aus) Tut mir leid, sternfan, aber das macht dem Namen nicht alle Ehre !

Manta-Simon · Beitrag von **Manta-Simon** » So 13. Nov 2005, 12:59

Naja, wahrscheinlich bringts den Motor nicht um.Theorethsich könnte sich Rost in den Zylinderlaufbahnen gebildet haben, praktisch kannstes aber eh nicht ändern.Da ich ja mal davon ausgeh, dass du nicht mit 12 Jahre altem Öl die volle Belastbarkeit getestet hast, Ölwechseln, Kühlwasser wechseln und fahren mfg, Simon[Diese Nachricht wurde von Manta-Simon am 13. November 2005 editiert.]

daggi5 · Beitrag von **daggi5** » So 13. Nov 2005, 15:34

@ cafe.inHallo,kurze Nachfrage, also den Motor über den Einfüllstutzen komplett mit Öl auffüllen ?Aber dann nicht drehen, oder? (sonst würde es ja durch die sich abwärts bewegenden Kolben verdrängt und hochgedrückt, oder?)Einige Stunden warten und bis auf normalen Ölstand ablassen, richtig ?Hab ich noch nie gehört, klingt aber plausibel, Danke für den Tip.Ich habe bisher immer durch Kerzenloch etwas Öl in Zylinder eingefüllt und von Hand durchgedreht.Interessieren würde mich in diesem Zusammenhang, ab welcher Standzeit man diese Vorgehensweise anwenden sollte, gibts da ne Faustregel?Ist nach einem Jahr mehr Öl in Ölwanne zurückgeflossen als z.B. nach 2 Monaten?Weniger als nix geht doch nicht, oder?Insofern wäre die allerbeste Konservierungsmethode für sehr lange Standzeiten den Motor komplett bis Oberkante mit billigem Baumarktöl zu füllen .Sehe ich das richtig?GrüßeGerd

cafe.in · Beitrag von **cafe.in** » So 13. Nov 2005, 15:58

Hallo daggi5,ja, so ist es gemeint.Dem Motor ein kurzes Vollbad gönnen.Egal, ob nach halbem Jahr oder nach 12 Jahren.Sinn und Zweck ist es, daß das Öl in die Lagerstellen läuft und diese benetzt, bevor der Motor durchdreht.Vermieden wird damit, daß die Kurbelwelle trocken gedreht wird - es dauert nämlich eine gewisse Zeit, bis das Öl beim `Orgeln` die hinterste trockeneLagerschale erreicht, und das ist d i e Gefahr.So mach ich es gewöhnlich:10l Öl oder mehr in den 6-Zylindern, den Anlasser ca 5 Sekunden betätigen, Öl ablassen, 6 l erneuern. Das alte Öl auffangen und in der nächsten Saison die gleiche Prozedur.Meine div. Motore haben mir das bisher gedankt.PS. eine tolle Seite, Deine Homepage mit den eingestellten Bildern, nicht nur die Autos, sondern auch die ?? Auvergne ??Gruß

daggi5 · Beitrag von **daggi5** » So 13. Nov 2005, 16:21

Hallo cafe.in,was meinst Du mit ??die Auvergne ?Meinst Du die Schrottplatzbilder auf meiner Seite?Ansonsten wäre ich jetzt etwas ratlos, denn aus der Auvergne habe ich eigentlich nichts auf der website.Noch was bezüglich Ölkur.Ab welcher Standzeit sollte man das anwenden?Viele GrüßeGerd

cafe.in · Beitrag von **cafe.in** » So 13. Nov 2005, 17:49

Auvergne ?? oder wars Lasagne ??ich dachte an die schönen Bilder , wo sich die Wildwasserfahrer familiär treffen, die Anlage selbst als auch die Umgebung - war das nicht auch bei Dir abgebildet?Das Ölbad würde ich nach einer Standzeit von mehr als 1 Jahr machen, also über den Öleinfüllstutzen und soweit, daß die Kurbelwelle gänzlich überspült istDer Anlasser sollte die KW einmal um 360 Grad drehen, das genügt.Gruß

sternfan · Beitrag von **sternfan** » So 13. Nov 2005, 20:21

Hallo cafe.inhabe das zwar nicht geschrieben, aber vor dem Anlassen habe ich Kriechöl in die Zylinder eingesprüht und dann ziemlich lange nur mit dem Anlasser gedreht (bei abgezogenen Kerzenstekern).Der Öldruckzeiger ging sofort bis zum Anschlag. Der Motor drehte also vor dem Anlassen insgesamt ca.2 Min (mit Pausen dazwischen). Also ist Deine Sorge, dass der Motor trocken gelaufen ist unbegründet.GrußJürgen

daggi5 · Beitrag von **daggi5** » So 13. Nov 2005, 22:03

Hallo caffe.in,Du meinst sicherlich "Ardeche", also der Link auf meiner Seite zu www.ribiere.fr Ist ein dicker Belgier, der in der Ardeche eine Art riesiges Landhotel betreibt, oder anderes gesagt ihm gehört der halbe Ort, alles kleine Dorfbungalows neu hergerichtet.Er besitzt 4 Peugeot D3, die alle restauriert sind, um seine Gäste auszufahren.Bilder von seinen Autos sieht man auf seiner Website, auf meiner oder in der neusten Gazoline ganz vorne.Traumhafter Urlaubsort, falls mal jemand hin will.Den Rat mit dem Motorölstand werde ich in Zukunft beherzigen .