Wie kommt man an den Lack in einer Spraydose heran?

don.qui.shot · Beitrag von **don.qui.shot** » Do 24. Feb 2005, 17:31

Hallo!Für die Auffrischung von schlechten Stellen an Leichmetallfelgen habe ich eine Spraydose mit "Felgen-Silber" benutzt. Nur hat diese Dose - noch fast voll - das Sprühen eingestellt (Sprühkopf ist frei).1. Wie bekommt man so etwas wieder hin? Erfahrungen?2.Falls man die Dose nicht mehr zum Sprühen bringt, wie kommt man an den Inhalt heran, der für Ausbesserungsarbeiten auch mit dem Pinsel verarbeitet werden kann? Schließlich steht der Behälter unter Druck.KHS

arondeman · Beitrag von **arondeman** » Do 24. Feb 2005, 17:52

Das Problem hatte ich auch schon mehrfach (vielleicht eine Krankheit bestimmter Sprayfabrikate).Es ist mir nie gelungen, eine Spraydose, die auf den Druck auf den Sprühkopf überhaupt nicht mehr ansprach, nochmal zum Sprühen zu bewegen. Wenn man mit einem spitzen Gegenstand in das Sprührohr (das unter dem abgenommenen Sprühkopf zum Vorschein kommt) sticht - um evtl. Ablagerungen zu entfernen - spritzt auch nur ein Strahl der Farbe heraus, aber wenn man den Sprühkopf dann wieder aufsetzt, tut sich trotzdem nix.Ich habe die Farbe aber mehrfach auf folgende Weise gerettet:Eine normale Beißzange am gebördelten Rand am Übergang von Kopfteil zu Rumpf der Dose ansetzen und diesen Bördelrand an einer Stelle gaaaanz vorsichtig aufbiegen. Es zischt dann leicht, aber deutlich hörbar, d.h. der Druck entweicht. Dieses Spiel ringsrum so lange wiederholen, bis nichts mehr zischt. Es kann sein, dass dabei ein paar Blasen mit Farbe an der geöffneten Bördelstelle austreten, aber viel ist es normalerweise nicht. Dann den Bördel ringsum weiter aufbiegen, bis man das Oberteil komplett abnehmen kann. Dann kannst du den Rest der Farbe in ein geeignetes Gefäß kippen und mit einem Pinsel verarbeiten. Viel Spaß!Stephan

Beitrag von **oldsbastel** » Do 24. Feb 2005, 18:03

Zitat:Original erstellt von arondeman:Ich habe die Farbe aber mehrfach auf folgende Weise gerettet:Eine normale Beißzange am gebördelten Rand am Übergang von Kopfteil zu Rumpf der Dose ansetzen und diesen Bördelrand an einer Stelle gaaaanz vorsichtig aufbiegen. Es zischt dann leicht, aber deutlich hörbar, d.h. der Druck entweicht. Dieses Spiel ringsrum so lange wiederholen, bis nichts mehr zischt. Es kann sein, dass dabei ein paar Blasen mit Farbe an der geöffneten Bördelstelle austreten, aber viel ist es normalerweise nicht. Dann den Bördel ringsum weiter aufbiegen, bis man das Oberteil komplett abnehmen kann. Dann kannst du den Rest der Farbe in ein geeignetes Gefäß kippen und mit einem Pinsel verarbeiten. Mir rollen sich die Fußnägel auf! Da werden Druckbehälter unter Druck mit der Zange aufgebogen. Nee, nee, nee ... Vielleicht sollte man mal einen Gedanken daran verschwenden, von welcher Ersparnis da eigentlich die Rede ist. Sind es 5,- EUR?Und vor allen Dingen: Spraydosenfarbe ist zum Austupfen nicht wirklich geeignet und trocknet außerhalb der Spraydose schnell.

Mario · Beitrag von **Mario** » Do 24. Feb 2005, 18:05

Hallo Burkhard,ich kann Stephan sehr gut verstehen. Sind wir doch beide Schwaben Viele Grüße,Mario

DKW HARDY · Beitrag von **DKW HARDY** » Do 24. Feb 2005, 18:19

HalloIch habe mir angewöhnt,Sprayflaschen welche nicht mehr sprühen aber noch einen Rest Inhalt haben mit einerm angespitzten Schraubendreher liegend im unteren Teil anzustechen,den Restdruck vorsichtig entweichen lassen und den Farb oder Silikon oder was auch immer für ein Rest in der Flasche war in ein Schraubglas (natürlich Farbe oder Silikon getrennt )abzufüllen.Bei Farbe mische ich so alle Reste zusammen und kann sie z.B. für Grundierungsarbeiten mit dem Pinsel verarbeiten.Vor dem zudrehen des Glases muß aber unbedingt das letzte Treibmittel verschwunden sein ,sonst gibt es einen gewölbten Deckel!Grüße Hartmut

Rusty · Beitrag von **Rusty** » Do 24. Feb 2005, 18:21

Tach zusammen,noch besser: Felge auf ein Gestell legen, dann Dose drunterstellen, mit Heissluftfön auf die Dose blasen und in Deckung gehen.Wenn's Peng macht ist die Felge fertig lackiert

. Vorher aber Garage abdecken !CiaoPeter

Beitrag von **oldsbastel** » Do 24. Feb 2005, 18:31

Zitat:Original erstellt von osbourne68:ich kann Stephan sehr gut verstehen. Sind wir doch beide Schwaben 'Tschuldige, aber ich vergaß. Sind doch Schwaben wegen Geiz ausgewiesene Schotten.

kat · Beitrag von **kat** » Do 24. Feb 2005, 18:40

Hi,auch als Nicht-Schwabe habe ich bislang keine Sprühdose weggeworfen, ohne sie vorher zu öffnen und den Rest umzufüllen.Aber wir leben ja in einer Wegwerf-Gesellschaft...GrußStefan

ford64 · Beitrag von **ford64** » Do 24. Feb 2005, 18:46

Zitat:Original erstellt von oldsbastel: Mir rollen sich die Fußnägel auf! Da werden Druckbehälter unter Druck mit der Zange aufgebogen. Nee, nee, nee ... Ungehorsame Dosen steche ich auf der Oberseite mit einem Stecher an und warte bis der grösste Druck entwichen ist. Ein zweites Loch wird in die Seite gestossen, wie bei den Kondensmilchdosen, und der Lack zum weiteren Ablüften in ein (offenes!) Schraubglas geschüttet. Danach mit der Blechschere aufschneiden und die eingedickte Masse vom Dosenboden ausschaben und mit in das Glas geben.Es braucht eine ganze Weile, bis sich die (unter Druck ja flüssigen) Treibmittel so weit verflüchtigt haben, dass man das Glas danach gefahrlos zuschrauben und etikettieren kann; ich habe den Lack über Nacht ablüften lassen und am nächsten Tag noch etwas von der passenden Verdünnung zugegeben.Der Epoxid-Sprühlack war einfach zu teuer und zu gut, um mehrere volle Dosen, deren Sprühmechanismus völligst klemmte, einfach wegzuwerfen.Zur Nachahmung möchte ich es nicht empfehlen, Burkhard hat Recht, es handelt sich um Druckbehälter von denen bei solcherartigem Missbrauch auch eine Gefahr ausgeht.

arondeman · Beitrag von **arondeman** » Do 24. Feb 2005, 19:32

Lieber Oldsbastel!!Dein beruflich bedingtes Sicherheitsstreben in allen Ehren, aber der Rest der Menschheit ist nicht komplett skrupellos und fahrlässig!a) Ich sagte "gaaaanz vorsichtig"!b) Bei bestimmten Fabrikaten oder Produkten (z.B. Zinkspray - auch mit dem Pinsel auf begrenzten Flächen gut zu verarbeiten ) habe ich ganz stark den Verdacht, dass die Spraydose sehr schnell deswegen nicht mehr sprüht, weil sie den Druck schon beim normalen Gebrauch nach kürzester Zeit nicht mehr hält. Sprüh mit bestimmten Spraydosen 2-3 mal im Abstand von ein paar Tagen, sprüh den Sprühkopf vor dem Wegstellen schön frei (über Kopf), lass sie dann 2-3 Wochen stehen, versuche sie dann wieder zu benutzen - und sie haut nur noch mit schwachem Druck ein paar Kleckser raus und das war's.ERGO: Es ist vor dem Öffnen schon gar nicht mehr der volle Druck drauf. Sonst würde sie nämlich noch sprühen!!c) Wann war das, als eine 400ml-Spraydose selbst im Baumarkt nur 5 EUR kostete? Kurz nach der Währungsreform? Geiz hat damit nix zu tun, mehr der Zorn über das G'lump, das einem allerorten angedreht wird (diese Sprühunwilligkeit ist einem nämlich auch schon bei "Markenprodukten" aus dem Fachhandel passiert).Also roll deine Fußnägel wieder ein, sonst passt du nicht mehr in deine Sicherheitsschuhe (mit Stahlkappen), die du doch beim Schrauben immer und überall trägst, nicht wahr?So, und jetzt darfste den Kopf über die noch radikaleren Öffnungsmethoden von DKW-HARDY und ford64 schütteln, bis dir schwindlig wird ... Ach ja ...1. PS: Auch wieder so eine Diskussion, deren Verlauf im Ausland ob der deutschen "Befindlichkeiten" nur Kopfschütteln auslösen würde.2. PS:Täusche ich mich, oder war diese vorzeitige Unbrauchbarkeit von Spraydosen in den 70ern und 80ern nie ein Problem?