Alu bearbeiten. entlacken, ausbeulen, löten, schweißen?

[Rene E]

Zitat:Original erstellt von arondeman:Tja, René - letzten Endes wirst du da doch nicht an ein bisschen Französisch-Sprachstudium vorbeikommen, wenn du es ganz "orchinool" haben willst.Die CD mit dem Französisch-Sprachkurs und das "Headset" leigen schon bereit. Diesmal fang ich aber wirklich an die Sprache zu lernen . Zitat:Lieber mechanisch entlacken (schleifen).Gut, aber womit? Negerkeks? Zitat:Strahlen würde ich nicht machen. Da darf nru ein echter Könner ran, der sich mit dem Alu auskennt. Kennst Du einen? Zitat:Das Alu verbeult dermaßen schnell, (...) Leider lag der Standort zu nahe am "Einzugsgebiet" eines Haselnussbaums. Gewisse Dellen im Dach (die andernorts als Hagelschaden" gelten) waren nach Unwettern die Folge.Bei meinem war es ein Apfelbaum, mit entsprechend schweren Schäden, wie man sieht. Zitat:'ne bessere (ungesägte) Stoßstange hätte ich für dich vermutlich auch.Danke, aber das ist nur eine ganz kleine Ecke und ansonsten ist sie unverbeult und wirklich gut

[Rene E]

Ich habe am Samstag meinen Vollalu-Panhard geholt und jetzt stellt sich die Frage nach der korrekten Bearbeitung der Aluminiumteile.Was ich schon mal feststellen kann, die Alukarosserie ist sehr dünn und es muß eine wirklich sehr gute Alulegierung sein, denn sie ist fast gar nicht korrodiert und sieht sehr gut aus im Vergleich zu den Stahl und Kunststoffteilen.Entlacken: Der Decklack ist sehr dünn aufgebracht. So dünn, daß er auf großen Stücken durch die Witterung regelrecht weggeschliffen ist. Der Unterboden scheint mit Unterbodenschutz oder Antidröhnmasse überspritzt zu sein. Einige Stellen sind wohl gespachtelt.Bleibt hier nur die Tauchbadentlackung?Welche Firmen im Raum Köln-Bonn, Ruhrpott sind empfehlenswert, was kostet das grob?Gibt es irgendeine Strahlmethode die schonend genug ist, oder fällt Strahlen komplett aus?Ausbeulen:Ich denke Stahlhammer und Ausbeulfaust aus Stahl scheiden aus.Was nimmt man? Aluhammer, Holzhammer, Kupferhammer?Hilft Anwärmen? Wenn ja, mit wieviel Grad (Heißluftfön)Löten:Es gibt einige Spannungsrisse und irgendwer hat die Stoßstange an einer Ecke mit einer Säge bearbeitet. Über den Umfang der Kontaktkorrosion habe ich noch keinen konkreten Überblick. Hier wurde ja schon einiges zum Thema Alulot besprochen. Ich denke ich werde diese Alulötsets von den Messen mal ausprobieren.Schweißen:Ich hoffe nicht. Aber der vordere Innenkotflügel hat ein Loch wo er mit dem Stahlhilfsrahmen zusammentrifft.Wie schweißt man Alu? Ist kompliziert, bzw. braucht man ein spezielles Schweißgerät (WIG) , oder?

[oldsbastel]

Zum AL-Schweißen braucht du entsprechenden Zusatzwerkstoff (sprich AL-Draht) + Argon. Wichtig ist auch, dass die Seele bzw. das Schlauchpaket deines Schutzgasgerätes für AL geeignet ist. Ansonsten kannst du dein Schutzgasgerät dafür verwenden. So mein Kenntnisstand.Allerdings ist AL-Schweißen wohl nicht so ganz einfach (habe es aber noch nicht ausprobiert).Abhängig davon, wieviel du Schweißen musst, wird es wohl vernünftiger/billiger sein, das in einem Fachbetrieb machen zu lassen.Wenn du Wärme zuführen willst, dann < 500°C. Je nach AL-Legierung geht der Schmelzbereich bei ca. 500°C - 550°C los. Wenn du es genau brauchst, dann müsste ich nochmal in meine Werkstoff-Tabellen schauen. Wichtig ist immer, dass du die Temperatur auch einen Moment hälst.[Diese Nachricht wurde von oldsbastel am 14. Februar 2005 editiert.]

[arondeman]

Tja, René - letzten Endes wirst du da doch nicht an ein bisschen Französisch-Sprachstudium vorbeikommen, wenn du es ganz "orchinool" haben willst.Zusätzlich zum deutschen Werkstatthadnbuch Ausgabe 1958 des Panhard Dyna, dessen Kopie bis zur Retro Classics für dich bereitliegt, packe dich dir noch das Karosseriekapitel (Bl echarbeiten/Ausbeulen) aus dem Werkstatthandbuch Auflage 1954 (gab's NUR auf Französisch) mit dazu, in dem die von dir beschriebenen Fälle teilweise beschrieben sind. Natürlich mit damaligen Mitteln. In der 58er Ausgabe ist dieses Kapitel nicht mehr enthalten (da vermutlich in der laufenden Werkstattarbeit zu selten vorkommend).Für all die Metallurgieprofism, dei hier vielleicht typenunabhängig weiter posten wollen:Laut diesem WH-Buch von 1954 besteht die Alukarisserie des Dyna aus Leichtmetall AG3 (Aluminium mit 3% Magnesium) mit hoher Wärmeleitfähigkeit bei relativ niedrigem Schmelzpunkt von ca. 580°C.Grundsätzlich würde ich aber Schweißen so weit wie möglich vermeiden. Karosseriearbeiten unter Wärmeeinwirkung laut diesem WH-Buch nur bei max. 300-400 Grad (mit Testfarben zu prüfen).Das Alu beim Dyna ist recht alterungsbeständig und gegen Kontaktkorrosion nicht allzu anfällig (wenn man es nicht gerade durch Feuchtbiotoplagerung darauf anlegt, Korrosion herbeizuführen).Ich hatte bei meinem Dyna damals das Problem, dass an einem Schweller (Außenschweller - die Dinger sind beim Dyna doppellagig) ein ca. 15 cm langer Riss mit einer spürbaren Delle war, weil der Wagne anscheinend mal rabiat über ein Hindernis drübergeschrammt war.Die Modellierarbeit mit Glasfasermatten und Kunstharz war 19 Jahre später (beim Verkauf 2003) immer noch rissfrei und unsichtbar. Da hat nix gearbeitet. Und ich habe keinen Grund zu der Annahme, dass sich da seitdem etwas getan hat.An Stellen, an denen keine Kräfte einwirken oder angreifen, würde ich also von Wärmeexperimenten Abstand nehmen. Und zum Entlacken:Vorsicht mit irgendwelcher chemischer Entlackung. Die Falze sind tückisch und können für späteres Unmgemach sorgen (z.B. entlang der Punktschweißnähte auf der Motorhaube oder am Heck oder hinter den Zierleisten unter den Scheiben. Lieber mechanisch entlacken (schleifen).Strahlen würde ich nicht machen. Da darf nru ein echter Könner ran, der sich mit dem Alu auskennt. Das Alu verbeult dermaßen schnell, dass du es kaum glaubst. Mein Dyna muste in den ersten 2-3 Jahren nach der Restaurierung aus Platzgründen leider allzulange unter einer Plane im Hof stehen. Leider lag der Standort zu nahe am "Einzugsgebiet" eines Haselnussbaums. Gewisse Dellen im Dach (die andernorts als Hagelschaden" gelten) waren nach Unwettern die Folge.'ne bessere (ungesägte) Stoßstange hätte ich für dich vermutlich auch.Bis denneStephan

[phildecker]

Hal1o !Ich habe früher in einer großen Chemiefirma gearbeitet, in der auch Apparate(kleine Kessel) Aus AL MG SI3 hergestellt wurden. Ich kann mich noch erinnern, das gerade dieser Werkstoff nur aufwendig zu schweißenwar, u. zwar wurde das Aluminium vorgewärmt(400 Grad) u. es wurde dergleiche Schweißzusatzwerkstoff genommen. Als Gas nahm man kein Argon sondern ein Heliumgemisch. Wenn man dieses Prozedre nicht einhieltriss das Auminium wieder u. zwar neben der Schweißnaht. Wenn wirklich was zu schweißen sein sollte würde ich damit zu einem Fachbetrieb gehen. Einen Apparatebaubetrieb, oder einen Fachbetrieb wo man sich mit Aluminium schweißen auskennt Schraubergruß Phil

[citroeni]

kann man den alten lack nicht vielleicht mit trockeneis runterholen?das greift ja das blech nicht an, könnt höchstens was teurer werden.in düsseldorf gibts da ne firma, die hatte mal in der markt inseriert, wenn ich mich nicht irre waren das sogar die, über die der artikel in der markt war.christopherp.s. hab da übrigens noch ne stones-cd von dir hier rumliegen...

[arondeman]

Auf die Gefahr hin, als rückständig gescholten zu werden oder mich mit High-Tech-Fetischisten anzulegen: Ich würd' die Entlackung mit Chemikalien oder grobem Maschinenwerkzeug bleiben lassen. Negerkeks: Kann ich mangels eigener Erfahrung nix dazu sagen.Flexvorsätze: Auf keinen Fall auf Alu (Gefahr, dass die Oberfläche zu sehr aufgerauht wird).Allenfalls wären zur Arbeitsbeschleunigung Schleifmittel mit geeigneter Körnung auf einem Schwingschleifer an den Stellen denkbar, an denen der Lack grob blättert und auch größere Dellen sowieso nachgearbeitet und hinterher gespachtelt werden müssen. Ich würd's aber - nach eigener Erfahrung an genau solch einem Wagen in vergleichbarem Zustand im Jahre 1984 - aus einem ganz anderen Grund so weit wie möglich von Hand machen. Ein Großteil der Dyna-Karosserieaußenhaut (vor allem große Teile der Motorhaube und die ganze Heckpartie) ist ausgesprochen stark gerundet - und zwar in allen Richtungen, so dass man gewissermaßen auf einem Segment einer KUGEL schleift. Das Aufspüren auch kleiner Unebenheiten und Dellen etc. schafft man durch manuelles Schleifen mit einem Gumischleifklotz (dann sieht man die Unebenheiten ja in bewährter Manier daran, wo Decklack bzw. Grundierungen zuerst bzw. gar nicht weggeschliffen werden) und danach mit dem Gefühl im eigenen Handballen am besten. Ist ein ziemlicher Akt, auch wenn sich der Originallack leicht schleifen lässt (meine Ergebnisse waren damals trotz ziemlichem Zeitaufwand eher unvollkommen ), aber wenn du die Karosse irgendwo entlacken lässt, dann siehst du doch hinterher den Wald vor Bäumen (sprich: blank glänzender Riesenfläche) nicht mehr! Und dann erst wieder eine Schicht Kontrastgrund spritzen zu müssen, um durch Schleifen die Unebenheiten aufzuspüren, wäre ja irgendwie auch widersinnig, oder?Tja, einen Tod muss man halt sterben bei der Vollrestaurierung ... Viel Spaß!Stephan

[Rene E]

Stephan, ich glaube ich muß Dir mal die großen Bilder schicken. Da kann von kleinen Unebenheiten nicht mehr die Rede sein

[arondeman]

Glaub ich dir schon - ich weiß, wie meine Karosse damals aussah .Aber ich gebe dir Brief und Siegel darauf - jede Menge "kleiner" Unebenheiten kommen zu den ganzen großen Dellen noch hinzu - und zwar in den Bereichen, die "eigentlich" nicht großflächig verbeult aussehen! Und die meinte ich ...

[oldsbastel]

Rene, Stepahn:Nur mal der Neugierde halber: Was um alles in der Welt ist den das für eine weiche Schwabbelkarosserie, wenn Haselnüsse Dellen verursachen. Bei einem Unfall möchte ich da glaube ich nicht drinsitzen ...