Destilliertes Wasser als Kühlflüssigkeit?

[Variomatic]

Ich habe vor ein paar Jahren mal einen recht umfassenden Artikel zum Thema Kühlwasser für ein Clubblatt geschrieben: http://daf.christian-merten.de/Texte/KuehlwasserHP.html Zum Thema Aggressivität: Biologische Organismen bzw. Zellen unterliegen bei Kontakt mit destilliertem Wasser einem enormen osmotischen Druck, durch den sie entweder platzen oder zusammenfallen (habe ich vergessen, steht aber in jedem Biobuch).Gegenüber Metallen verhält sich reines, d.h. destilliertes Wasser dagegen wesentlich neutraler als Leitungswasser, da letzteres allerlei Mineralien und Salze enthält, die als Korrosionsbeschleuniger wirken. Von einer erhöhten Aggressivität destillierten Wassers gegenüber Metallen oder Dichtungsmaterialien kann nicht die Rede sein.

[ford64]

Hallo Variomatic,erstmal herzlich willkommen bei uns im Forum.Habe mir den link mal angesehen, deinem ausführlichen Bericht kann man eigentlich nichts mehr hinzufügen!Gruss

[er ka]

Hallo Variomatic,da kann ich nur sagen: Toppbeitrag, wer den nicht liest hat etwas verpasst, so habe auch ich etwas dazu gelernt.Ich fahre(wieder ein wenig schlauer)freundlich grüssender ka

[BJ43]

Hallo Variomatic,guter Artikel,danke.Jetzt würde mich noch interessieren:In welchem Verhältnis wurde Essigessenz zum Reinigen des Kühlwassers hinzugegeben ?GrußBJ43

[Variomatic]

Ok, habe meinen Freund mal gefragt. Er konnte sich nicht mehr genau erinnern (ist 5 Jahre her), aber er meint, er habe ziemlich viel Essigessenz reingekippt (an die 50%), so dass sich ein Säuregehalt von 10 % ergeben haben könnte. Die Reaktion hängt aber natürlich nicht nur vom Säuregehalt ab, sondern auch von der Temperatur (wärmer = schneller) und der Einwirkzeit.Aber Achtung: wenn der Kalk und der Rost "weggefressen" sind, ist es an der Zeit, die Säure gründlich auszuspülen.Guck mal im Chemiebuch oder im Internet nach "Metalle und Säure". Hier ein paar Beispiele:Aus Wikipedia: 'Salzsäure' löst alle unedlen Metalle unter Abgabe von Wasserstoff, sofern diese nicht durch Passivierung geschützt sind. Aus Google zu 'Metalle und Säure' : "Unter Einwirkung einer Säure bilden Metalle Salze. Je leichter das Metall zur Reaktion (hier: Bildung von Ionen durch Abgabe von Elektronen) zu bewegen ist, desto unedler ist es. Zum Beispiel beginnt das unedle Eisen leicht zu rosten, während das edle Gold kaum eine Reaktion eingeht.""Auflösung von Metallen durch Säuren: Eine charakteristische Eigenschaft von Säuren ist, daß sie verschiedene Metalle, wie z.B. Zink unter Wasserstoffentwicklung auflösen können. Diese Eigenschaften werden sichtbar, wenn unedle Metalle der Witterung ausgesetzt werden, und z.B. unter dem Einfluß von saurem Regen korrodieren."

[Variomatic]

Hier noch ein Nachtrag zum Thema "Fahren ohne Frostschutzmittel".Die Zitate stammen aus einer Bedienungsanleitung für einen Mercedes aus dem Jahre 1973."Bei Fahrzeugen, die in extrem tropischen Ländern betrieben werden, kann die Kühlwasser-Gefrierschutzmittel-Mischung abgelassen und durch Wasser mit Veredelungsmittel ersetzt werden. Dieses empfehlen wir nach der Frostperiode bei Anhängerbetrieb oder sehr sportlicher Fahrweise auch in Gebieten mit gemäßigten Temperaturverhältnissen.VeredelungsmittelKesselstein, Korrosion und Kavitation, die die Leistung des Kühlsystems vermindern und unter Umständen Schäden am Kühl- und Heizungssystem verursachen, können sich durch Zusatz eines Veredelungsmittels nicht mehr bilden.Zur Veredelung des Kühlwassers nicht mehr als 1% (10 cm3/l) eines freigegebenen Veredelungsmittels verwenden."Offensichtlich hatte Mercedes also reine Rostschutzmittel im Programm, so dass derjenige, den das Glykol stört, dort also einmal nachfragen könnte.GrußChristian

[KW]

In meiner Opel-Anleitung steht:Normales WasserIm winter Wasser ablassen oder Frostschutz bla bla bla. beimischen.Aus dem Grundbuch: Verkalkte Kühler mit P3-Lösung auskochen und mit ... neutralisieren.Ich würde jedoch immer frostschutz reintun und zwar ruhig mehr als weniger, wenn der motor nicht zu heiß wird, stört das nicht. Schon alleine wegen der Korosion. Und so teuer ist das ja nciht Wechseln tu ich das mit der Bremsflüssigkeit zusammen im 2Jahres takt.mfg, Mark

[pablo]

Ihc fahre in allen Oldtimern Wasser mit Frostschutz.Vor dem Fahren mit destilliertem Wasser wuerde ich dringend abraten, ich glaube der Einwand von @Synchro stimmt: von einem Ingenieur der in meiner Provinz -Puerto Plata /RD- eine Meerentsalzungsanlage betreibt zur Trinkwassergewinnung weiss ich, dass Destilat HOCHaggressiv ist und in kuerzester Zeit speziell Aluminium -Kuhler,Block- zerfrisst.Ich habe hier ganzjaehrig Durschnittstemperaturen von 24-30 Grad/celsius, da wird das Kuehlsystem schon schlimmer belastet als in Deutschland.Ich fahre immer mit Frostschutz, 50/50, habe kaum Korrosion und die Wasserpumpe wird auch geschmiert. Seit neuestem habe ich ein Frostschutzmittel ohne Glykol, die Marke muesste ich nachschauen. Da ich ein paar Katzen habe die ich nicht vergiften will.Grusspablo

[pablo]

Hallo,@altersachse:mit der geringeren Waermeabfuhr bei Frostschutz - Beimischung liegst du glaube ich nicht ganz richtig. Wir verwenden hier sehr viel bei wertvollen Oldies die unter Hitzestau leiden - meistens Briten - den folgenden Zusatz:http://www.racerpartswholesale.com/redtech3.htm Das Mittel ist nicht billig aber die Temperaturen sinken spuerbar. Aber natuerlich repariert das kein krankes Kuehlsystem, also immer spuelen, Thermostat testen,Zuendung einstellen etc.Nur ein Tippablo

[Glühfix]

Halloich fahre seit vier Jahren in meinem MG-B destiliertes Wasser mit Frostschutz als Kühlflüssigkeit. Absolut problemlos! Hitzeprobleme habe ich keine,auch nicht bei hohen Aussentemperaturen, obwohl ich auch lange Autobahnstrecken (Hilgen u.a.) fahre.Allerdings würde ich mich nicht getrauen für jeden Motor diese Mischung zu empfehlen.Ich kann nur von meiner Erfahrung mit dem MG-B sprechen. Immer schönen Öldruck Erich