Lagerung Steuergeräte / Elektronik

rs1600i · Beitrag von **rs1600i** » Mi 18. Apr 2007, 11:30

Hallo zusammen,bei meinem Youngtimer ist eine elektronische Zündanlage verbaut. Daher gibt es auch ein Steuergerät / Zündbox von denen ich 2 funktionierende auf Reserve liegen habe. Meine Frage an euch ist: Muss ich etwas bei der Lagerung beachten? Gibt es bei Elektronik bestimmte Tipps die ein altern verhindern damit die Teile auch noch funktionieren wenn ich sie brauche?GrußTorsten

Doroma · Beitrag von **Doroma** » Mi 18. Apr 2007, 12:23

Hallo,wie bei allen elektronischen Geräten, bei denen etwas gespeichert ist - in diesem Fall die Kennfelddaten für Zündung und Einspritzung -, sollte man sie von elektromagnetischen Feldern fern halten. Dies gilt insbesondere für Dinge wie WLAN-Sender und Mobiltelefone, weil damals keiner daran dachte, dass sich das so weit verbreitet.Zum Schutz vor Staub sollten sie nicht luftdicht verpackt sein. Eine Papiertüte oder ein Karton sind ideal. Außerdem sollte man eine dauerhaft hohe Luftfeuchtigkeit vermeiden. Ronald(Der alte Radiobastler)

spitzerer · Beitrag von **spitzerer** » Mi 18. Apr 2007, 17:37

DAS wird bei Elektronik recht wenig nutzen.ok, die Leiterplatten sollten nicht korrodieren. aber alle Halbleiter altern automatisch weiter, ob in Betrieb oder nicht. Allein von den Diffusionsvorgängen im Wafer und der Packungsdichte der integrierten Schaltung hängt es ab, ob und wielange das Teil "lebt". Niedrige Tempraturen reduzieren die Diffusion, also kühl und trocken lagern. Wolfgang

Beitrag von **oldsbastel** » Mi 18. Apr 2007, 18:11

Die Hersteller sind der Meinung, dass die Lagerung in flüssigem Stickstoff funktionieren müsste.Was machen denn die Schrottplätze? Escort-Teile finden sich da doch in Massen.Beitrag geändert:18.04.07 18:20:47

Barkas-AL · Beitrag von **Barkas-AL** » Do 19. Apr 2007, 16:59

Mal von den Halbleitern abgesehen (DIE altern relativ langsam):Was immer wieder zu Porblemen führt, nicht nur bei Auto-Elektronik-Teilen, sind über lange Jahre nicht in Betrieb / unter Spannung gewesene Elektrolyt-Kondensatoren.Diese enthalten, wie der Name sagt, einen Elektrolyten, also Flüssigkeit, die zwar im Inneren gebunden ist in den hauchdünnen Wicklungen aus (meistens) Alu-Folie und Isolierstoff (dem Dielektrikum), jedoch haben diese Dinger die unschöne Eigenschaft,1.) mit der Zeit regelrecht auszutrocknen, und zwar SOWOHL im BEtrieb als auch bei der Lagerung, (kühle Lagerung hilft hier zumindest, das hinauszuzögern), und2.) bei längerem Dasein ohne Spannung hinterher, bei Wieder-Inbetriebnahme, mitunter erheblichen "Leckstrom" zu verursachen.Grund: Wenn sie lange spannungslos sind, baut sich die Oxidschicht auf den Folien teilweise ab, der Isolationswert sinkt, es fließt ein merklicher Strom DURCH den Kondensator.(Eigentlich fließt DURCH den idealen Kondensator gar kein Strom, dieser fließt eigentlich immer nur "aussenrum", also über die äussere Beschaltung vorgegeben auf die beiden "Platten", die hier halt aufgewickelt sind.Das nennt man Ladungstransport...)Wenn diese Oxidschicht jetzt aber mehr oder weniger durchlässig geworden ist, stimmt einerseits der Nennwert "C" nicht mehr, kann also zu Porblemen an der restlichen Schaltung führen,zum anderen führt erhöhter Leckstrom zur Erwärmung, die das Austrocknen noch beschleunigt, evtl. bis zum Platzen.Lange gelagerte Elektrolyt-Kondesatoren sollen deshalb, wenn möglich, erst wieder "formatiert" werden, ähnlich wie ein "eingeschlafener" NiCD-Akku, oder besser gleich ersetzt werden, vor allem, wenn sie schon reichlich Jahre auf dem Buckel haben.Ich habe mir bei meinen selten benutzen elektronischen Geräten / Funkgeräten etc. angewöhnt, diese in großen Abständen einfach mal zu benutzen, oder sie zumindest mal für 1-2 Tage "an Saft" zu hängen.Erweitert könnte man vielleicht das eine oder andere Teil einfach mal in turnusmäßigen Wechsel einige Tage oder Wochen betrreiben, derweil das derzeit "beurlaubte" gereinigt wird usw.Liest sich sicherlich etwas abenteurlich, ist auch wohl nicht bei allen Komponenten durchführbar (wer baut schon bei nem 80er-Jahre-BMW mit dem ganzen Schnickschnack "mal eben ausser lauter Jux und Dollerei" das Cockpit um...), aber gerade bei mit Speicherbausteinen und evtl. noch Platinen-Akkus !!! versehenen Baugruppen ist das schon sinnvoll.Jedenfalls ist eine möglich konstant kühle, dunkle (Achtung: Eprom-Fenster evtl.) und trockene Lagerung grundsätzlich anzustreben.Am besten in so einer Anti-Statik-Tüte vom Computer-Motherboard, dann ab in den Schuhkarton unters BEtt oder in den Kleiderschrank vergraben....