Suche Informationen bzw. Rat zum DKW Junior de Luxe - mein neu erworbenes Auto s

[Ingo S]

... weshalb ich Leute suche, die mit diesen Autos Erfahrung haben. Ich denke, daß es nur ein kleineres Problem ist. Die Zündung habe ich soweit eingestellt, aber es kommt scheinbar kein Zündfunke an der Kerze an. Gibt es auch ein spezielles DKW Forum, wo man sich austauschen kann ? Ich möchte auch nicht gleich einem Club beitreten. Danke für jede Hilfe bzw. Hinweise

[Th. Dinter]

Hallo Ingo,Du hast Dir einen ungünstigen Zeitpukt für Deine Anfrage ausgesucht, ich gehe davon aus, daß die meisten "Experten" irgendwo in den Osterferien sind......Also etwas Geduld.Aus meiner sparsamen Erfahrung mit einem 1000S weiß ich, daß alles um die Spulen im Alter etwas anfällig wird und da meist der Fehlerteufel gefunden wird.grußthomas

[Ingo S]

Hallo Thomas,'kennen' wir uns aus einem anderen Forum (BMW) ? Irgendwie kommt mir Dein Name bekannt vor ... ?Na ja, zu meinem Problem: Ich tippe auch auf die 3 Zündspulen, wobei es schon fatal wäre, wenn alle gleichzeitig ausfallen. Allerdings stand das Auto mehr als 10 Jahre in einer Wellblechgarage (dank ein paar Löchern gut durchlüftet ...).Ich habe mit den 2-Taktern keine Erfahrung (Mofa Fahren ist gut 25 Jahre her), habe heute aber mit einem Bekannten mal versucht, die Fehlerquelle einzugrenzen. Dabei fiel uns auf, daß Strom wohl an den Unterbrechern ankommt, auch an den Zündspulen. Die Zündungseinstellerei bereitet mir allerdings kleine Probleme, da ich sie laut dem Werkstatthandbuch nicht ganz hinbekomme. Kontaktabstand habe ich auf 0,4 mm als erstes eingestellt - dann den 2. Unterbrecherträger so eingestellt, daß die Klemmschrauben in der Mitte der Langlöcher stehen, Zylinder 2 auf 2,5mm vor OT gedreht und die Unterbrechergrundplatte gedreht. Dort habe ich aber egal in welcher Stellung Strom an der Prüflampe. Eigentlich sollte der Strom wohl nur in einer bestimmten Stellung kommen. Daher dort also schon die erste Ungereimtheit. Zündzeitpunkteinstellung Zylinder 1 und 3 bereitet mir dann auch noch Sorgen, da ich nicht weiß, wie ich das nur durch Verstellen der Unterbrechertägers hinbekommen soll. Wo ist da die Bezugsmarke ? Muß dann die Prüflampe leuchten in einer bestimmten Stellung wie bei der Unterbrechergrundplatte ? Was ist bei meinem Versuch mit der Unterbrechergrundplatte falsch ? Warum kommt offensichtlich kein Zündfunke ? Die Einstellung der Zündung wäre da doch auch zunächst Nebensache. Erst mal muß es doch funken ... ? Also Fragen über Fragen. Bauteile wie Zündkerzen, Zündkabel bzw. -stecker haben wir auch schon getauscht. Sogar mit einer anderen Zündspule haben wir probiert, ob irgendetwas funkt - sprich die Kabelverbindungen ok sind (war aber eine 12V Zündspule aus einem modernen PKW - mein Bekannter meinte, daß komischerweise beim Loslassen des Zündanlaßschalters ein Zündfunke gekommen wäre - aber auch nicht so richtig permanent bei weiteren gleichen Versuchen ...). Ich vermute bzw. hoffe immer noch auf einen kleinen Fehler. Manchmal muß man ja nur eine Winzigkeit beachten. So meine Erfahrung mit den BMW's der 70er und 80er Jahre.GrußIngo

[GP700]

Hallo Ingo,ich spreche jetzt hier mal als 1000S-Fahrer, die grundsätzliche Vorgehensweise ist aber beim Junior / F11 / F12 gleich.Prüfe zunächst mal, ob alle Kabel an den Zündspulen bzw. der Unterbrecherplatte richtig angeschlossen sind. Zündspule Kl.15: 2 grüne Kabel verbinden die drei Spulen, das ankommende schwarze Kabel an Kl.15 der ersten Spule ist die ZuleitungKl.1: gn/rt - 1.Spule, gn - 2. Spule, sw/gn - 3.Spule - gehen alle zum entsprechenden Unterbrecherkontakt. sind alle Masseverbindungen in Ordnung? besonders die Massebänder zum Motor bzw. Getriebe?Sind die Kondensatoren ok? Nach dieser langen Standzeit würde ich sie erneuern.Folgendermaßen stellt man die Zündung ein: Zunächst, wie Du schon richtig beschrieben hast, die Grundplatte so verdrehen, dass eine Verstellmöglichkeit in beide Richtungen bleibt. Dann wird der Kontaktabstand eingestellt auf 0,4 mm.Zuletzt wird dann durch Lösen der Feststellschrauben und Verdrehen der Exzenterschrauben für jeden Zylinder einzeln der Zündzeitpunkt eingestellt. Dies erfolgt BEI AUSGERÜCKTEM FLIEHGEWICHT! Hierzu benötigst Du ein "Spezialwerkzeug", welches Du Dir aus 1,5mm Stahldraht selbst biegen kannst. Er wird so gebogen und eingesetzt, dass die max. Zündverstellung anliegt, d.h. die Fliehgewichte ausgerückt sind. OT wird mit einer in die Kerzengewinde eingeschraubten Meßuhr ermittelt, Markierungen auf der Schwungscheibe gibt es keine.Prüfe bei der Gelegenheit unbedingt, dass alles leichtgängig ist und die beiden Federn (gibt es in verschiedenen Stärken) ok sind.Wenn bei Mittelstellung der Grundplatte eine korrekte Einstellung ALLER drei Kontakte nicht möglich ist, kannst Du davon ausgehen, dass die Kurbelwelle nicht mit dem korrekten Versatz von 120° verpresst ist, ein "runder" Motorlauf ist dann nicht zu erreichen und die Welle muss zerlegt werden.Da an allen Kerzen kein Funke erzeugt wird, tippe ich auf einen Verdrahtungsfehler bzw. eine schlechte Masseverbindung.Die Motoren reagieren recht empfindlich auf falsche Zündeinstellung. Zu spät - springt schlecht an, läuft unruhig und hat keine Leistung. Zu früh - wird zu heiß, brennt Loch in die Kolben.Zu Deiner zweiten Frage: Das Forum der Fa. Mobilitäten (Arne Güldenstein) unter http://www.mobilitaeten.de Wo wohnst Du denn, vielleicht ist Dir ja zu helfen? Herzliche Grüße aus der Eifel, René

[GP700]

Nachtrag:Funktion der Prüflampe: Angeschlossen wird sie zwischen Kl.1 der Zündspule (Kabel zum U-Kontakt) und Masse. Sie ist aus, wenn der U-Kontakt geschlossen ist und leuchtet auf, wenn der U-Kontakt öffnet. Um den Zündzeitpunkt zu finden, ist also das Öffnen des Kontaktes bzw. Aufleuchten der Lampe maßgebend. hast Du beim Drehen des Motors den Punkt verpasst, drehe ihn mindestens 1/4 Umdrehung zurück und erst dann wieder vorwärts, damit schaltest Du die Schalthysterese aus.Nochmals Herzliche Grüße und viel Glück, rené

[spitzerer]

@GP700:Das kann bei einem DKW durchaus passieren, wenn man mit der Einstellerei nicht mit dem MITTLEREN Zylinder beginnt. Der Mittlere (2.) Zylinder sollte immer der untere Unterbrecher sein, da wo man bei montierter Stosstange kaum drankommt. Dieser Kontakt wird auf Abstand (0.3 bis 0.4) und dann der Zündzeitpunkt mit der Grundplatte eingestellt. Dann folgt der 3.Zyl. (an der Riemenscheibe) und dann der 1. (an der Schwungscheibe) Bei der Einstellerei macht man sichs fürs nächste Mal einfacher, indem man die Zünd-Punkte auf der Riemenscheibe markiert.GrussWolfgang

[Ingo S]

Hallo Rene und Wolfgang,vielen vielen Dank für Eure Tipps bzw. Beschreibung der Vorgehensweise. Ich wohne im übrigen in 41352 Korschenbroich nahe Düsseldorf/Mönchengladbach. Ich glaube, ich werde wirklich mal alle Masseleitungen und Anschlüsse gründlich prüfen, obwohl mir der Vorbesitzer zusicherte, daß der Wagen bis zum Schluß gelaufen ist. Er hatte dann wohl noch einmal die Kontakte gewechselt und mangels 6V Batterie scheinbar aufgegeben mit weiteren Arbeiten. Ich habe mir nun eine Kopie des 'vorläufigen Werkstatthandbuches' über den DKW Junior besorgt und eine Betriebsanleitung von 1962, wo auch der Junior de Luxe beschrieben ist. Mit diesen Unterlagen fällt es mir aber schwer, die Zündung exakt einzustellen, da die Beschreibung meiner Meinung nach sehr unvollständig ist. Danke hier an Dich Rene mit der ausführlichen Beschreibung ! Ich habe die Prüflampe wohl falsch angeschlossen und auch das mit dem ausgerückten Fliehgewicht nicht richtig verstanden bzw. wußte ich nicht, daß man sich da ein Werkzeug basteln muß. Ebenso war mir nicht bewußt, ein OT Meßgerät für die Zündkerzengewinde haben zu müssen. Ich habe lediglich auf der Kurbelwellenscheibe eine Markierung gefunden, die mit einer unten am Gehäuse der Grundplatte markierten Stelle so auskommt, daß der 2. Zylinder wohl die 2,5 mmm vor OT steht (?). Ich hätte jetzt die 2,5 mm bei den anderen Zylindern per Schätzung mit dem Auge von oben durch Reinleuchten in die Zylinder vorgenommen. Ich werde mal weitermachen anhand Eurer Tipps und hoffe, das Auto ans Laufen zu bekommen. Mir würde es ja erst einmal reichen, wenn er überhaupt einen Mucks von sich gibt. Die Feineinstellung bekomme ich dann hoffentlich schon noch hin ...Schöne Ostertage und viel Freude mit Euren Fahrzeugen wünschtIngo SonntagTel. 02166/81261 oder 0173/6782276

[3=6]

Hallo Ingo,frohe Ostern usw...... das mit der Zündung bekommt man schon in den Griff, alles halb so wild wenn man es verstanden hat!Es gibt übrigens nicht nur das vorläufige WHB, hab mir grade eben mal mein Junior-WHB zur Hand genommen: zwei Ordner, viele hundert Seiten.........meld dich mal dirket bei mir dann überlegen wir bei Interesse mal, wie du da eine Kopie etc. von erhältst.Fast immer wenns bei den DKW Probleme bei der Zündungseinstellung ist es das Thema "Fliehgewicht ausrücken", dass Probleme macht. Ich will jetzt hier gar nicht alles nochmal schreiben....das steht ja außerdem im WHB (auch im vorläufigen).Generell nur zur Erklärung: In der Keilriemenscheibe, die hiner dem Zündgehäuse sitzt befindet sich ein Fliehgewicht, dass sich bei höheren Drehzahlen bewegt und damit den Zündzeitpunkt in Richtung früh verstellt. Der Zündzeitpunkt (beim Junior mit 750er Motor ca. 2,5mm vor OT, beim de Luxe ca. 3mm vor OT) der eingestellt wird ist dieser Früh-Zündzeitpunkt und der muss eben bei voll verstelltem Fliehgewicht eingestellt werden. Da man aber bei stehendem Motor einstellt muss man das Fleihgewicht manuell ausrücken! Dazu gibts verschiedene Methoden: - seitlich haben viele Keilriemenscheiben eine Aussparung, in die man einen kleinen Schraubenzieher oder ein Stück harten Draht oder sonstwas einführen und das Gewicht in die Ausrückstellung bringen kann. Alternativ (und auch im WHB verwendet): - Der Nocken der die Unterbrecherkontakte betätigt hat an seiner Stirnseite 2 Schlitze "links uns rechts" vom Schmierfilz. Da kann man entweder mit einem extrem breiten Schraubenzieher direkt angreifen....oder sich was basteln, was in die Schlitze greift und ein manuelles verdrehen des Nockens zulässt. Geeignet dazu sind beispielsweise flache unterlegscheiben.....ich hab auf einem Treffen auch mal behelfsweise eine 10 Pfennig-Münze (glaub ich, keine Garantie) dazu missbraucht....!Egal mit welchen Werkzeug auch immer: man verdreht mit dem Hilfsmittel den Nocken im Uhrzeigersinn, man fühlt ganz deutlich wie sich der Nocken ein paar Grad verdrehen lässt bis es einen Anschlag gibt. Dieser Anschlag ist der Zustand des voll ausgerückten Fliehgewichts, in diesem Zustand muss der ZZP 3mm vor OT betragen!Beim ersten Mal ist es Gefrimmel.....wenn mans öfters gemacht hat isses halb so schlimm!Meld dich einfach wenns Probleme gibt, die sind definitiv alle zu lösen, so ein 3-Zylinder läuft eigentlich "immer".... Grüße,Mariushttp://www.dkw-autos.demail@dkw-autos.de

[Ingo S]

Danke Marius, ich bin jetzt wieder ein Stück weiter mit dem Ausrücken des Fliehgewichts. Ich habe mir da ehrlich gesagt schon ein wenig den Kopf drüber zerbrochen, da mir das Bild im vorläufigen WHB nicht wirklich weitergeholfen hatte. Ich wußte nicht, daß man sich ein Werkzeug bauen muß bzw. es diese Klemmvorrichtung wohl als Werkzeug gibt (gab). Ich frage mich auch, wie das alles gehen soll, wenn ich die Grundplatte montiert habe - ich komme doch dann an den Ausrücker gar nicht mehr dran ?! Also kann es doch eigentlich nur mit einer Arretierung durch die seitliche Öffnung des Gehäuses gehen - z.B. wie von Dir erwähnt mit einem Schraubendreher. Aber dann bekomme ich doch die Kurbelwelle nicht mehr gedreht bzw. ich muß doch vorher den Kolben des 2. Zylinders auf OT bringen, oder ... ? Tja, es ist schon verrückt, wenn man das alles zum ersten mal machen muß ...Danke auf jeden Fall an alle von Euch nochmals bis hierher. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, das gute Stück bald ans Laufen zu bekommen.GrußIngo

[GP700]

Hallo Ingo,wenn`s nicht klappt, melde Dich einfach bei mir. Es ist ja nicht weit von mir aus nach Korschenbroich, evtl. zum Frühlingsfest in Kaldenkirchen...Herzliche Grüße aus der Eifel, René