Frage an Uli

hansemann · Beitrag von **hansemann** » Mi 22. Jul 2009, 12:29

Ich bitte vorab das Forum um Entschuldigung, daß ich hier ein Nicht-Volvo Thema einstelle.Neben meinem 444 habe ich noch einen alten englischen Daimler von 1938.Der Motor macht mir schon seit einiger Zeit Kopfschmerzen und ich bin mit meinem Latein wohl am Ende.In allen Beiträgen von Uli habe ich das enorme Fachwissen bewundert und wende mich auf diesem Weg an ihn.Mein Problem:Ich bekomme immer wieder Gasblasen ins Kühlsystem verbunden mit Herausdrücken von Kühlwasser.Neue Kopfdichtung und geplanter Kopf haben nicht weitergeholfen.Habe den Motor(6Zyl)nacheinander nur auf 5 Zylidern laufenlassen ohne Kerze, um denZylinder zu identifizieren, der ggf, durchdrückt. Trotzdem Bildung von Gasblasen im Kühlsystem wie vorherbeschrieben.Testlauf ohne Wasserpumpe brachte auch keine Änderung.Kompression auf allen Zylindern ok.Uli vielleicht kannst Du mir bei der Fehleranalyse einen Tipp geben.Hans (ziemlich frustriert)

rennelch · Beitrag von **rennelch** » Mi 22. Jul 2009, 14:51

hallo hans ,ne ferndiagnose ist immer so ne sache ,vor allem ,wenn mann den motor nicht kennt.was ich machen würde ? zuerst prüfung,ob Co im kühlsystem ist.geht mit ner prüfflüssigkeit ,die sich bei vorhandensein von CO verfärbt.-wenn ja ,gibts im prinzip nur zwei möglichkeiten : kopf oder block.nasse buchsen ? die wahrscheinlichkeit für einen riss liegt bei 80% kopf,20 % block bzw zylinder .ein derartiger riss kann erst herauskommen ,wenn eine bestimmte temperatur erreicht ist.möglich ist auch ,das im auslasskanal eines zylinders im kopf ;in dem ja auch ein gewisser überdruck beim auslassen ist ,ein riss sein kann .du hast folgende möglichkeiten : 1. co -prüfung. 2. genaue sichtprüfung(nach kopfdemontage ).der zylinder ,in dem wasser mit verbrennt ,ist durch kavitation gut ortbar.an diesem zylinder ist durch beim verbrennen entstehender dampf alles blitzblank sauber.und metallteile angegriffen .verbrannter frostschutz gibt übrigens ne grüne färbung am kerzenisolator .3. rissprüfung.es gibt im zubehör ein rissprüfungsmittel.drei dosen .rot (penetrant,)reiniger ,entwickler .nach einsprühen mit penetrant reinigen und mit entwickler einsprühen .bei rissen zeichnet sich dann eine rote linie ab.da ist dann der riss .4 .magnetprüfung mit röntgen .das bauteil wird mit sehr feinen eisenspähnenüberzogen .beim anschliessenden röntgen sieht mann dann ,wo sich das eisen abgelagert hat.sowas können allerdings nur gute zylinderschleifer machen .wenn der Co test jedoch ein negatives ergebnis hat,kommt kein verbrennungsdruck ins kühlsystem .da würde ich erstmal den deckel auf druckdichtheit überprüfen .soll vorkrieg etwa 0,3 - 0,4 bar.etwas ähnliches hatte ich mal an nem alvis ,der auch immer wasser rausgeworfen hat.überfüllt und deckel undicht.viel erfolg .grüsse uli

hansemann · Beitrag von **hansemann** » Mi 22. Jul 2009, 15:52

Hallo Uli,herzlichen Dank für die schnelle Antwort.Werde mir die Prüfflüssigkeit besorgen.Bezüglich Druck im Kühlsystem:Der Kühlerverschluss ist ein einfacher Deckel mit Dichtring und Gewinde.Im Kühlereinfüllstutzen ist ein Überlauf. der wohl früher ein federbelastetes Kugelventil hatte, jetzt aber das Wasser direkt ablaufen läßt sobald das entsprechende Niveau erreicht ist.Frage: Ist es normal, daß bei geöffnetem Kühlerdeckel, also kein Gegendruck, Gasblasen aufsteigen und das Wasserniveau steigt.Gibt es so etwas wie örtliche Dampfblasenbildung?Es gibt in jedem Fall erst mal zwei Pfade, die ich weiterverfolgen kann.Nochmals DankeHans

rennelch · Beitrag von **rennelch** » Mi 22. Jul 2009, 16:26

hallo hans ,wenn früher druck drauf war ,muss auch wieder druck aufs kühlsystem .ist genau die gleiche geschichte wie bei dem Alvis.du fährst im moment mit atmosphärendruck ,was absolut nicht gut ist.beim gasgeben steigt durch die umwälzung der pumpe der wasserstand an .örtliche dampfblasen gibts nicht.meien empfehlung : ZUERST mal das kühlsystem druckdicht machen .eventuell auf geschlossenes system mit expansionsgefäss umbauen .und dann erstmal ausprobieren .grüsse uli

rennelch · Beitrag von **rennelch** » Do 23. Jul 2009, 21:16

mir ist da noch was eingefallen .der hauptgrund für die überhitzung bei dem alvis war nicht nur der offene kreislauf ,sondern hoher thermische belastung durch fehlende vorverstellung .die verteilerwelle war festgegammelt ,so das er permmant mit stationärer vorzündung lief.keine vorverstellung.nach gängigmachen der verteilerwelle ,damit die fliehgewichte wieder arbeiten konnten ,und einbau eines messingausgleichsbehälters vom MG (passt da besser dazu als ein plasticbehälter)war wieder alles in ordnung.mal versuchsweise an der verteilerwelle drehen zur funktionsprüfung der vorverstellung kann nichts schaden .grüsse uli

hansemann · Beitrag von **hansemann** » Sa 1. Aug 2009, 11:43

Hallo Uli,ich habe den Kopf demontiert. Nach Deinen Hinweisen bezüglich Kavitation ist mir Zylinder 1 als möglicher Verursacher aufgefallen. Bei frühererReparatur der Kopfdichtung habe ich nicht bemerkt, daß die Überdeckung der Dichtung mit dem Block im Bereich des mittleren Stehbolzens nur noch sehr gering ist. (schätze 1mm)Vor meiner Zeit ist der Stehbolzen wohl mal ausgerissen und hat einen Krater an der Oberfläche erzeugt. Der Bolzen ist anschließend mit Heli-coil eingesetzt worden, der Krater aber nicht repariert worden.Ich würde den Krater mit Metallspachtel füllen und plan verschleifen.Würde gerne Deine Meinung vorher einholen.Dank im vorausHans Bemerkung zu den Bildern:Bei Zylinder 2 ist der Kolbenboden von mir sauber gewischt worden als ich mir die Markierungen an der Laufbuchse genauer angeschaut habe.(ist wohl ein alter Korrosionsschaden, der nicht komplett ausgeschliffen wurde.)

rennelch · Beitrag von **rennelch** » Sa 1. Aug 2009, 13:26

hallo hans ,bezüglich metallspachtel bin ich da sehr skeptisch.schweissen wäre da besser .du solltest dich da mal mit nem guten zylinderschleifer in verbindung setzen ,was der als beste reparaturmethode vorschlägt.denn da habe ich eigentlich zu wenig erfahrung.im ersten zylinder könnte er wasser mit verbrannt haben .es müsste aber auf jeden fall was an spuren an der kopfdichtung zu sehen sein .was mir auch aufgefallen ist ,ist rostpampe im kühlsystem .da ist dringend reinigen ,spülen und auffüllem mit frischem frostschutz als korossionschutz erforderlich. denn der knast sitzt garantiert auch im kühler .viel erfolg .grüsse uli

hansemann · Beitrag von **hansemann** » Sa 1. Aug 2009, 13:56

Hallo Uli,danke für die schnelle Antwort.Ich habe mir die Dichtung auf der dem Block zugewandten Seite nochmals genauer angeschaut und mit Nitroverdünnung gereinigt.Die Bilder, die ich danach gemacht habe, zeigen meiner Meinung nach, daß sowohl vom ersten als auch vom zweiten Zylinder am Mittelsteg durchgeblasen wurde. (Schlechte Pressung.!! Aber warum???????)Die anderen Ratschläge werde ich befolgen.GrußHansBild von Zyl.6 ist ok

rennelch · Beitrag von **rennelch** » Sa 1. Aug 2009, 14:43

hallo hans .so schlecht zu sagen .auf kupfer gibts sowieso weniger spuren als bei weicheisendichtungen .vor allem ,wenn die dichtung relativ kurz drauf war .was ich dir auf jeden fall empfehle ,ist kopf UND block mit haarlineal auf planheit zu prüfen .stimmt das anzugsmoment? nachgezogen ?,wenn du zwei vergaser hast (was ich annehme),ist der hintere zu fett .grüsse uli