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Vielleicht können ja mal die Engländerfreaks was dazu sagen?In England ist dieses "Brush painting" des Decklacks seit jeher (!!) gang und gäbe, jedenfalls viel, viel mehr als bei uns. Schon in den 50ern wurde es in den Fachblättern als "zeitwertgerechter" (aber offensichtlich durchaus glatt, rotznasenfrei und glänzend aufzutragender Decklack) propagiert, und auch in neueren Jahren war z.B. in "Practical Classics" immer wieder von Leserrestaurierungen zu lesen, die ihre durchaus mit viel Aufwand betriebene Restaurierung aus vielerlei Gründen (meistens Platz- und Logistikfragen) mit einer Pinsellackierung mit den speziellen dafür vorgesehenen Lacken abschlossen. Und das Ergebnis soll so gewesen sein, dass es einer Spritzpistolenlackierung in Glattheit, Glanz und sonstiger Beschaffenheit der Oberfläche nicht viel nachstand und man sich damit nicht verstecken musste. Und das waren durchaus nicht nur weiße Farbtöne.Wäre schon interessant, Genaueres über die Besonderheit dieser Lacke und ihre Verarbeitung zu erfahren.GrußS.
- piksieben
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Hier in Trier ist jahrelang ein Malermeister mit seinem Passat herumgefahren, den er auf diese Weise in ein airbrushartiges Multicolor-Kunstwerk verwandelt hatte. Auf die Entfernung sah das auch prima aus, selbst der Glanz konnte sich sehen lassen. Aus der Nähe betrachtet gab es allerdings so die eine oder andere Stelle, über deren Qualität man hätte diskutieren können. Ich habe allerdings schon gespritzte Ganzlackierungen aus Meisterhand gesehen, die vom Ergebnis durchaus schlechter waren. (Zeit-) Aufwand und handwerkliches Geschick ist wohl ausschlaggebender als die Art des Farbauftrags...Hell, why not?GrußTanja
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Als Restaurator (aus andernen Bereichen, also kein KFZ) kenne ich verschiedene hochglänzenden "Pinsellacke" die bereits vor mehr als 100Jahren zu extem glatten und spiegelden Oberflächen geführt haben. Beweise wie glatt und perfekt solche alten Lacke sein können sind oft in Musikgeschäften zu finden. Schaut euch mal den Deckel eines 100Jahre alten gut erhaltenen Flügels an. Dieser Glanz kann durchaus moderne KFZ Lacke übertreffen. Der Trick ist neben der Farbe tatsächlich eine extrem dünne Mischung (mindestens so dünn wie für die Spritzpistole) kombiniert mit mehrfachen dünnen Schichten. Niemals nass in nass, sondern vorher trocknen lassen und schleifen. Man muß sich überwinden so dünn aufzutragen, denn der Lack wirkt beim ersten bis dritten Anstrich immer noch nicht deckend. Die erste Schicht ist am schlimmsten, sieht aus als wenn man mit Spülwasser streichen wollte.Wie gut das Gesamtergebnis wird hängt stark von der Ausdauer und Genauigkeit bei den Zwischenschliffe ab. Mit jeder Schicht wird der Zwischenschliff feiner. nach der 4 Schicht sollte der Lack halbwegs decken, sicherheitshalber sollten aber 2 bis 4 weitere Schichten drauf. Bei den letzten Schichten mit 500er bis 1000er Schleifpapier arbeiten und zum Schluß polieren.Solche Technik war früher in allen möglichen Bereichen eingesetzt worden. Der Farbverbrauch ist äußerst gering, ca. 30 bis 50% weinger als bei einer Sprühlackierung (es geht ja kein Sprühnebel vorbei). Da Abkleben meißt nicht nötig ist reduziert sich der Materialaufwand erheblich. Allerdings steigt die Arbeitszeit dagegen nicht unerheblich. Wer viel Zeit und Ausdauer hat, aber weniger Geld, für den ist dies ein idealer Weg.Welche Farben fürs Auto heute eingesetzt werden könnten weiß ich nicht. Beim Klavier z.B. war es früher Schelllack, für hochglänzende Holz und Mettallteile im Außenbereich dagegen eine spezielle Naturölfarbe (Standöl), nicht zu verwechseln mit normaler Ölfarbe, denn normale Ölfarbe ist nicht Wetterfest. Ovatrol ist heute z.B. noch so ein Öl, welches auch in Verbindung mit bestimmten modernen Farben eingesetzt werden kann. Ich könnte mir sehr gut vorstellen das dies das gleiche ist was auf der US-Webseite verwendet wurde... Hab gerade mal nach "Ovatrol und Lackierung" gegoogelt und siehe da, schon der erste Treffer ist Aufschlussreich: http://www.segelladen.de/Inh...ovatrol_ ... el.htmDort steht u.A. "Lackieren ohne Pinselstriche"Übrigens weiter unten auf der gleichen Seite ist die Anwendung von Ovatrol auch noch als Rostschutz und Hohlraumversiegelung beschrieben. Rainer