Darmstadt - Aktionstag am 15.04.2007

[Tripower]

Also, wenn ich die Beiträge aus den anderen "Aktionstags-Städten" lese, dann haben wir Hessen ja total versagt.Zwar haben sich - nach meiner Schätzung - annähernd 500 Autos bei schönstem Wetter getroffen, aber der organisatorische Ablauf und der gewünschte Effekt bei der Bevölkerung ging völlig in die Hose.Zunächst hat mich geärgert, daß zwischen den - dicht an dicht geparkten - Autos auf dem Sammelparkplatz, zahllose Radfahrer, teils auf dem Rad, teils dieses schiebend umherstreiften und man ständig Angst hatte, daß "zufällig" mal ein Lenker oder Pedal am Lack entlangschabt .... Die Krönung war dann aber der sog. "Korso" durch die Stadt zum historischen Marktplatz:Wie mir gesagt wurde, ist es nicht gelungen, von der Stadt Darmstadt eine geschlossene Kolonne genehmigt zu bekommen. Folge: Die 500 Oldies mussten sich in den - relativ dichten - Straßenverkehr einfädeln, an unzähligen Ampeln halten und zudem anhand einer ausgehändigten Fahrtskizze versuchen, den richtigen Weg zu finden. Da waren auch die ziemlich versteckt an größeren Kreuzungen stehenden Ordner wenig hilfreich.Polizei? - Fehlanzeige! An jeder verdammten roten Ampel - welche regelmäßig nur 5-6 Fahrzeuge passieren ließ, musste man halten. Der sogenannte "Korso" zerfiel in viele kleine Grüppchen von maximal 3-4 Oldies und wurde auf der Fahrtstrecke durch die Stadt quasi überhaupt nicht von der Bevölkerung wahrgenommen. Daß zahlreiche Oldies mit Hitzekollaps am Straßenrand standen, bzw. große Pfützen auf dem Pflaster hinterließen, sei dabei nur noch am Rande vermerkt.Auch der kurze Beitrag in der "Hessenschau" im HR3 bemerkte etwas süffisant, daß dieses "Problemchen" der Oldtimer-Fahrer wohl kaum jemanden sonst interessiert. Als weiteren Fauxpas präsentierte man in dem TV-Beitrag einen - angeblich rund 1 Mio teuren Rolls-Royce (???), dessen Eigentümer sich vor laufender Kamera darüber beklagte, daß er mit dem Auto durch Hochzeitsfahrten Geld verdiene, aber bei einem Fahrverbot in Innenstädten die Standesämter und Kirchen nicht mehr erreichen könne und damit das Zubrot zu seinem - akademischen - Hauptberuf entfiele WOW - schlimmer hätte es ja kaum kommen können .....Fazit: Bei schönem Wetter ein Treffen mit netten Leuten gehabt, schöne Oldies gesehen - aber das geplante Ziel der Aktion total verfehlt Mit total enttäuschten GrüßenTripower

[Frankie]

Ganz so schlecht war es nun auch nicht. Klar, der Korso war eine Enttäuschung, aber sonst war es doch ganz OK.Dass der eigentliche Hintergrund der Veranstaltung nicht rübergekommen ist bei der Bevölkerung: so what! Das war mir vorher schon klar. Die Leute sehen einen Haufen Oldtimer, freuen sich darüber und denen ist ziemlich schnuppe ob das eine Demo mit welchem Hintergrund auch immer oder eine gewöhnliche Oldtimerrallye war. Was es eigentlich auf sich hatte mit der Veranstaltung, lesen die Darmstädter heute nochmal in der Tageszeitung.Die ersten 4 Bilder zeigen den Sammelpunkt am Böllenfalltor.Natürlich ging es teilweise recht eng zu, aber wer Angst vor Kratzern durch umhergehende Leute hat, sollte erst gar nicht auf solche Veranstaltungen fahren und sein Auto besser einem Museum zur Verfügung stellen. Das Vorhaben, die Fahrzeuge auf dem Parkplatz nach Alter für die spätere Abfahrt zu ordnen (die ältesten am Anfang des Konvois) ging wohl gründlich daneben. Die ersten ca. 20 Autos waren tatsächlich die ältesten, aber dahinter war alles bunt gemischt. Was aber auch nicht schlimm ist; Einteilung in Klassen habe ich noch nie gemocht.Weniger schön war ohne Zweifel der Ablauf des Konvois. Ich hatte gedacht bzw. gehofft, dass ALLE Fahrzeuge EINEN Konvoi bilden. War aber nicht so. Es wurden jeweils ca. 10 Fahrzeuge vom Parkplatz als Teil-Konvoi vom Parkplatz auf die Straße gelassen, dann war wieder eine halbe Minute Stopp für die Oldtimer und Vorfahrt für den sonstigen Verkehr. Auf der vorgegebenen Fahrtroute fuhren die Oldtimer also in Unterzahl im allgemeinen Verkehr mit. Ein Demo-Gefühl kam da beim besten Willen nicht auf!Vermutlich wurde für einen einzigen großen Konvoi keine behördliche Genehmigung erteilt? Natürlich bin ich mir darüber im Klaren, dass ein vorfahrtsberechtigter Konvoi wahrscheinlich die Manpower seitens der Polizei unserer kleinen Großstadt überfordert hätte, wenn jede Kreuzung auf der Fahrtroute hätte für den sonstigen Verkehr gesperrt werden müssen. Und dann gibt es ja auch noch Straßenbahnen die ihren Zeitplan einhalten müssen usw usw...Immerhin gab es auf die Weise, wie es gelaufen ist, auch kein größeres Chaos in der Stadt und auch keine gefährlichen Situationen auf den Kreuzungen, da sich jeder an die STVO halten musste. Sehr lästig war stellenweise der Stop-and-Go-Verkehr, etwa so wie im Berufsverkehr werktags.So wie ich die Sache sehe, war die Sonntagsschaltung der Ampeln dem durch die Oldtimer gesteigerten Verkehrsaufkommen nicht gewachsen. Die kurzen Grünphasen an der Kreuzung Heidelberger/Eschollbrücker/Heinrichstraße beispielsweise waren einfach nur ein Witz angesichts der Hunderte Meter langen Warteschlangen. Nicht wenige Teilnehmer gaben hier entnervt auf und verließen die offizielle Fahrtroute.Nichtsdestotrotz, das ganz große Chaos auf den Straßen blieb aus und die Stimmung am Ende der Veranstaltung in der City war prächtig.Noch eine kleine Kritik: Es fehlte ein Ordner, der auf der letzten Kreuzung vor dem Marktplatz den Weg wies, als der Marktplatz schon voll belegt war.Und hier noch 2 Bilder vom Marktplatz. Auf dem Karolinenplatz waren mehr Autos, aber auf dem Marktplatz war die bessere Stimmung, da deutlich mehr Publikumsverkehr durch die nahe Fußgängerzone und die vielen Cafés am Rand des Marktplatzes.Fazit: Gelungene Veranstaltung mit kleinen organisatorischen Mängeln.Laut Hessischer Rundfunk waren 325 Oldtimer dabei.Einen Film hab ich auch noch, http://www.myvideo.de/watch/...ideo.de/watch/1258130 , naja – das Talent als Filmproduzent hält sich bei mir doch eher in Grenzen. Beitrag geändert:16.04.07 09:42:44

[BJ43]

Zitat:Original erstellt von Tripower am/um 16.04.07 08:56:48 Als weiteren Fauxpas präsentierte man in dem TV-Beitrag einen - angeblich rund 1 Mio teuren Rolls-Royce (???), dessen Eigentümer sich vor laufender Kamera darüber beklagte, daß er mit dem Auto durch Hochzeitsfahrten Geld verdiene, aber bei einem Fahrverbot in Innenstädten die Standesämter und Kirchen nicht mehr erreichen könne und damit das Zubrot zu seinem - akademischen - Hauptberuf entfiele WOW - schlimmer hätte es ja kaum kommen können .....Fazit: Mit total enttäuschten GrüßenTripowerAls Berliner kann ich nur aus der Ferne einen Kommentar zua) Darmstadtb) zu den Aktionstagen gesammt geben.a)Da hat sich ein Aufschneider mit seinem Rolls in der Hessenschu präsentiert und dies ging gründlich in die Hose.b) Aus meiner Sicht: der Samstag ist kein sonderlich geeigneter Tag für solche Aktionen, da an diesem ja zu viel Verkehr (Einkäufe in der Stadt) herrscht. Macht es der Polizei auch nicht besonders leicht den Konvoi durch die Stadt zu lotsenGrußBJ43

[BJ43]

Zitat:Mmmh, also in Hessen (Darmstadt) war gestern den ganzen Tag lang Sonntag - in Berlin nicht Gruß, motocoupéauweia ,absoltu peinlich ,hatte seit Donnerstag verlängertes Wochenende, immer unterwegs und nu den Kalender bzw. die Tage nicht auf der Rolle Da ich aber heute arbeite, hätt`ich`s merken müssen GrußBJ43

[oldsbastel]

Zitat:Original erstellt von motocoupe am/um 16.04.07 Mmmh, also in Hessen (Darmstadt) war gestern den ganzen Tag lang Sonntag - in Berlin nicht Vielleicht liegt das daran, dass man in Berlin dem Zeitgeschehen etwas hinterher läuft. In Bayern war deshalb gestern erst Freitag.

[BJ43]

Zitat:Vielleicht liegt das daran, dass man in Berlin dem Zeitgeschehen etwas hinterher läuft. In Bayern war deshalb gestern erst Freitag.Ich werde mal in den chinesischen Kalender schauen,dann stellt sich heraus, dass gestern Samstag war . GrußBJ43Beitrag geändert:16.04.07 12:50:15

[goggo]

Zitat:Original erstellt von oldsbastel am/um 16.04.07 12:25:23[quote]<b>Original erstellt von motocoupe am/um 16.04.07 Mmmh, also in Hessen (Darmstadt) war gestern den ganzen Tag lang Sonntag</b> - in Berlin nicht Vielleicht liegt das daran, dass man in Berlin dem Zeitgeschehen etwas hinterher läuft. In Bayern war deshalb gestern erst Freitag.[/quote]? Stimmt es haben sich in der Nacht noch 20 Leute angemeldet...

[MG]

Hier der peinliche Auftritt des Rolls Royce-Besitzers:http://www.hr-online.de/webs...&type=v&jm=3&jmpage=1 Grüße manfred...war in Düsseldorf!

[Maxe]

Jetzt sei mal nicht so ungerecht Tripower.Die Genemigung gab es nur mit der Auflage "keine Domo". Ansonsten hätten wir diese Veranstaltung nicht machen dürfen. Auch habe ich bisher nur positive Resonanz erfahren. Alle mit denen ich gesprochen habe fanden es Klasse. Der Versuch die Baujahre zu trennen wurde bewusst nur halbherzig durchgeführt. Es sollten die ganz alten Fahrzeuge an der Spitze sein. Was danach kommt war im Grunde egal zumal wir wussten, das viele Ortsansässige dabei waren die mit ihren Fahrzeugen eine Abkürzung führen um sich nach vorne zu schlängeln.Auf dem Marktplatz war viel Publikumsverkehr, das stimmt. Die Resonanz der Bevölkerung war sehr gut und ich habe den Eindrück, kaum einer ist dafür das Oldtimer ausgesperrt werden. Manch ein Passant hat sogar unaufgefordert gespendet.Vor dem Landesmuseum war auch eine gute Stimmung, nur etwas ruhiger. Weniger Passanten bedeutet mehr Zeit sich kennen zu lernen und mal über den Tellerrand zu schauen was denn der Nachbar für ein Auto hat. Als ich den Karolinenplatz abging fand ich allendhalben nur positive Stimmung und auch dort wieder die Feststellung der Teilnehmer "Tolle Veranstaltung, etwas zu heiss" (wofür wir nichts können). Im übrigen war ein Polizeiwagen am Böllenfalltor und sogar sie waren der Sache gegenüber positiv gestimmt. Erst recht als sie Feststellten, das die Polizistin ihren 20 Jahre alten Wagen auch nicht mehr in der Innenstadt bewegen darf. Er musste feststellen, das die Einkaufstasche seiner Frau auch ausgesperrt wird. Als der Korso starten sollte hatten sie den Auftrag die Straße zu sperren damit die Fahrzeuge ungehindert losfahren konnten. Nur als es soweit war, wurden sie abgezogen. Meiner Meinung nach lief da irgend etwas im Hindergrund um alle Veranstaltungen aus den Fugen geraten zu lassen. In Köln bekamen die ersten 100 Fahrzeuge Geleitschutz der Rest nicht nicht und mitten drinn war auch die Polizei weg. Gefahren wurde dann wie in DA nach der StVo.Was den Beitrag vom Hessischen Rundfunk betrifft. Willy Hof vom VfV hat ein ca. 30 min. Interwiev gegeben. Zu sehen war er einen Wimpernschlag und einen kurzen Satz lang. Ich hatte das Reporterteam den ganzen Tag am Bein und habe sie herumkutschiert. Das Interwiev wurde 3 mal wiederholt weil die Kamera die falsche Einstellung hatte. Mal sind wir durch einen Tunnel gefahren und der Kamera war es zu dunkel. Usw.Alle Argumente, die sie auch schriftlich hatten, wurden herausgeschnitten und übrig bleiben auch nur der Satz der Mitten heraus geschnitten wurde mit den Fachwerkhäusern. Einen Zettel und einen stift hatte das Team auch nicht dabei und so wurde aus der Heckflosse ein Haifischmercedes und aus dem 220 Sb ein T220. Kein Wortlaut über die 0,3 % Emmission, 4,5Mrd Umsatz, .....Was den Rolls-Fahrer betrifft ist er ihnen wohl voll auf den Leim gegangen. Naja. Ich bin mir aber nicht sicher ob es an dem Reporterteam lag oder an der Regie, die wohl immer Turnschuhe oder Jesus-Latschen in der Freizeit als Fußbekleidung wähltGanz ehrlich, das mit dem HR haben wir uns auch etwas anders vorgestellt. Umso besser ist die Resonanz des Darmstädter Echoshttp://www.echo-online.de/su...detail.php3?id=457518

[Tripower]

Zitat:Original erstellt von Maxe am/um 17.04.07 08:29:33Jetzt sei mal nicht so ungerecht Tripower.Mein Vorwurf geht ja in erster Linie auch nicht an die Organisatoren, sondern an die armselige Stadtverwaltung von Darmstadt.Warum wurde in jeder anderen "Aktionsstadt" ein Korso genehmigt, gab es Polizeiunterstützung und Verkehrslenkung, nur in Darmstadt nicht?????Nach meiner Einschätzung wurde der politische Hintergrund der Aktion von der breiten Bevölkerung weder wahrgenommen, noch erkannt. Nicht zuletzt deshalb, weil kein - demonstrativ wirkender - Korso durch die Stadt stattfand, sondern die Autos im Individualverkehr regelrecht untergingen.Das Abschlußtreffen auf dem Marktplatz war auch eher ein allgemeines Happening, bei dem die Sonntagsausflügler mal ein paar schöne Oldies zu sehen bekamen. Es gab aber weder eine "Kundgebung", z.B. mit einem Sprecher mit Mikrofon/Megaphon, noch sonst eine Aktion, die den "demonstrativen" Charakter der Veranstaltung herausgestellt oder unterstrichen hätte. Möglicherweise war das ja auch verboten, aber da habe ich so meine Zweifel, ob so etwa überhaupt rechtlich hätte verboten werden können (Stichwort "Meinungs-, Rede- und Demonstrationsfreiheit")aber ich bin kein Staatsrechtler.Was schließlich der HR in seinem Beitrag daraus gemacht hat, war schlicht gesagt eine Frechheit - aber auch dafür können die Organisatoren nichts.Ich bleibe dabei: Eine schöne Veranstaltung für Oldtimerfahrer - aber der eigentliche "Demonstrations-Zweck" wurde verfehlt.Tripower