Soll man Oldimerveranstaltungen boykottieren?

[ND]

Oder waere das ein Schuss ins eigene Knie?Hintergrund:Am WE war in Stuttgart die Veranstaltung S-mobil, bei der dank des herrlichen Wetters auch viele Oldtimer unterwegs waren.Nun ist ja Stuttgart auch ein Spitzenreiter bei der Feinstaub/Schadstoff-Bloedsinn-Diskussion.Sollte man derartige Veranstaltungen presseunterstuetzt boykottieren? Oder nur noch mit Riesenschild: ´Naechstes Jahr bin ich ein Stinker und darf hier nimmer fahren´ besuchen? Oder abwarten?Ich persoenlich boykottiere derzeit derartige Events, mache das im Gespraech mit Presse und Anderen aber sehr deutlich. Ich faende es absolut indiskutabel, wenn es fuer derartige Veranstaltungen (da waeren ja auch die Wuerttembergische Klassik, Porsche/Mercedes Oldtimertage etc.) Ausnahmen geben wuerde und ansonsten ein Verbot bzw. ein Ausschluss von Oldies aus den Staedten existieren wuerde. Damit wuerde der Kommerz ueber den (vermeintlichen) Umweltschutz gestellt; die Oldiefahrer duerfen also Geld und Zuschauer bringen, ansonsten aber nix mehr. Wie steht der Rest der Community dazu?ND

[goggo]

voll Deiner Meinung... allerdings wage ich zu bezweifeln das ohne große Infopolitik jemand kapiert warum Du nicht auf ein Oldtimertreffen fährst..Helmut

[arondeman]

Ganz deiner Meinung, ND! Wenn man gar nicht erscheint, merkt zwar auch keiner, dass man boykottiert, aber wenn man bei solchen Veranstaltungen erscheint (und sei es nur als interessierter "Besucher") und mit den Herrschaften ins Gespräch kommt, dann ruhig deutlich sagen, was Sache ist! (Geht übrigens auch bei kleineren Veranstaltungen sehr gut)Das von dir angesprochene Riesenschild an JEDEM teilnehmenden Oldtimer wäre vermutlich die allerbeste Lösung gewesen, aber ich fürchte, dazu sind sich die meisten der Teilnehmer solcher Veranstaltungen zu fein, denn da müssten sie sich ja in die Niederungen der Alltags-Tagespolitik hinunterbegeben und mit dem reinen "Sehen und gesehen werden" wäre es vorbei ...Solche Veranstaltungen werden zunehmend zur Farce!

[1300VC]

Oldtimerveranstaltungen zu boykottieren finde ich persönlich absolut schwachsinnig; ja sogar höchst kontraproduktiv. Denn damit erreicht man in der Öffentlichkeit nur eines: Man schadet den Veranstaltern, welche nächstes Jahr evtl. nicht mehr veranstalten und man nimmt die Oldtimer von der Straße und damit aus den Augen der Öffentlichkeit. Damit erreicht man genau das, was unsere ahnungslosen poltischen Vertreter eh´nur möchten. Was wir brauchen, ist ein deftiger Protest in der Öffentlichkeit und zwar mit Fahrzeugen. Alles andere ist Duckmäuserei und der Anfang vom Ende.Dies ist meine persönliche Meinung.Christian.

[Mario]

Hallo,ich habe soeben einen tollen Spruch gelesen, der sehr gut in unsere Problematik paßt:Zitat:Tradition pflegen heißt nicht, Asche aufzubeharen, sondern Glut am Glühen halten.Jean Jaurès (1859-1914), PolitikerSehr treffend und sehr erstaunlich, daß er ausgerechnet von einem Politiker stammt. Ob sich unsere daran ein Beispiel nehmen sollten ?Viele Grüße,Marioder von Oldtimerboykotten auch nix hält

[ND]

Zitat:Original erstellt von 1300VC am/um 08.05.2006 10:36:19Oldtimerveranstaltungen zu boykottieren finde ich persönlich absolut schwachsinnig; ja sogar höchst kontraproduktiv. Denn damit erreicht man in der Öffentlichkeit nur eines: Man schadet den Veranstaltern, welche nächstes Jahr evtl. nicht mehr veranstalten und man nimmt die Oldtimer von der Straße und damit aus den Augen der Öffentlichkeit. Damit erreicht man genau das, was unsere ahnungslosen poltischen Vertreter eh´nur möchten. Was wir brauchen, ist ein deftiger Protest in der Öffentlichkeit und zwar mit Fahrzeugen. Alles andere ist Duckmäuserei und der Anfang vom Ende.Dies ist meine persönliche Meinung.Christian.Tja, wenn der Veranstalter wie im Falle der S-mobil die Stadt Stuttgart ist, die an dieser Veranstaltung verdient, waere es sicher nicht falsch, hier mal zu sagen: Leute, so gehts nicht; einerseits wollt Ihr mit uns Kohle machen andererseits verbietet Ihr das Fahren, warum soll ich Eure Sache dann unterstuetzen? Ich werde in Kuerze an die Veranstalter schreiben, um deren Meinug dazu zu hoeren und mal nachzuhaken, ob man sich dort dieser Problematik bewusst ist.ND

[ELO]

Hallo,nicht mehr hinfahren bringt wenig. Es gibt doch die tollen Sonnenschutzpappen für hinter die Windschutzscheibe. Wie wäre es mit einer Pappe worauf klar deutlich gemacht was zur Zeit in Planung ist (darf aber nicht zu hochgestochen sein damit der allgemeine Bildzeitungleser auch versteht worum es geht).So nach dem Motto "Dieses Jahr noch mal genau hinsehen, nächstes Jahr gibt es uns hier nicht mehr".Nur so eine IdeeMichael

[arondeman]

@1300VC:Deswegen die Sache mit dem Riesenschild, die schon ND angesprochen hat. Wäre das nicht eine Möglichkeit eines denkbar "deftigen" Protests? Auf die Reaktionen (bzw. den Mitmachwillen) so mancher Oldtimerveranstaltungsteilnehmer bin ich dann aber schon sehr gespannt. Denn persönlich "Farbe bekennen" zu müssen, ist manch einem ganz offensichtlich gar nicht so recht.Und was wohl die Veranstalter so mancher einschlägiger "Oldtimer-Events" zu dieser Art von "Miesmacherei" und "Imagestörung" sagen? Es könnte ja ein Sponsor abspringen ... Man darf gespannt sein ... Umgekehrt kam es mir bei manchen Gesprächen mit "oldtimerinteressierten" Laien (also dem zuschauenden "Normalbürger"-Publikum) seit Anfang des Jahres sogar so vor, als seien die diesem Problem direkt noch verständnisvoller gegenüber als man denken sollte: "Was, Oldtimer sind da auch betroffen? Aber das kann doch gar nicht sein! Die werden doch gar nicht mehr im Berufsverkehr und in den Stoßzeiten und in der Innenstadt gefahren!" usw. usw.Man kann ja durchaus darüber streiten, ob Boykotte die erhoffte Wirkung zeigen oder nicht vielleicht andere, gegenteilige Wirkungen entwickeln (wie man bei JEDEM Boykott über diesen Aspekt streiten kann). Aber wenn NICHT-Boykottieren hieße, dass man sich stillschweigend damit abfindet, dass für bestimmte (Renommier-) Veranstaltungen flugs Ausnahmegenehmigungen für eine handverlesene Teilnehmerzahl (also NICHT für die MASSE der von Fahrverboten Betroffenen) erteilt werden und ansonsten - wie von ND beschrieben - die Verbotskeule geschwungen wird, dann sollte man sich SEHR gut überlegen, ob man das wirklich will.Denn das hieße in letzter Konsequenz, dass man sich als Oldtimerbesitzer für bestimmte Kommerz- und Renommierzwecke am Nasenring durch die Manege ziehen und sich selbst "vorführen" lässt und damit dazu beiträgt, dass eine heile Scheinwelt der Oldtimerei vorgegaukelt wird. Wenn das wirklich jemand will, welche Gemütsverfassung muss der dann haben?PS: Die Sonnenschutzpappen-Idee von ELO ist EXZELLENT! SO etwas bei JEDEM Oldtimertreffen in JEDER Windschutzscheibe, das könnte schon manch einen wachrütteln ... Wer kennt einen Betrieb, der davon eine gewisse Auflage mit entsprechenden Aufdrucken ausspuckt?

[1300VC]

So ein stiller Protest mit Bapperl an der Sonnenblende bringt gar nichts in meinen Augen. Die Öffentlichkeit wachrütteln und die Verhältnisse bezüglich tatsächlicher Emissionsmenge in der Presse/Funk/Fernsehen darstellen kann man nur mit Sternfahrten nach Berlin bzw. zu den Länderparlamenten erreichen. Weil da wird sowohl den Herrschaften "Humanus Politicus" wie auch Otto Normalbürger klar, wie wenige Oldtimer im Alltagsverkehr wirklich unterwegs sind, diese aber erheblichen Wohlgefallen unter der Bevölkerung auslösen, wenn im Rudel auftretend. Christian.

[ELO]

Hallo Christian, Ich meine keine Aufkleber für die Sonnenblende. Es geht um diese Pappen die als Wärmeschutz die volle Windschutzscheibe ausfüllt und diese dann entsprechend bedruckt.Viele GrüßeMichael