Oldtimersituation in der EU

[Mr. Hobbs]

Hallo Oldtimerfreunde,betrachtet man die derzeit laufenden Diskussionen hier im Forum bzgl. Feinstaub/Fahrverboten und Zulassungsbedingungen für Oldtimer, wird auch viel darüber debattiert, was gerecht, zulässig, notwendig und richtig ist.Die Meinungen, ob wir Günstlinge des Staates sind oder Melkkühe, gehen weit auseinander, wie man lesen konnte!Da ich nicht Bescheid weiß, wie die Situation für Oldtimerfahrer in anderen EU-Ländern ist, hierzu meine Frage(n):In welchen Ländern (bevorzugt EU) ist die steuerliche Situation besser als in Deutschland, in welchen schlechter? – Welche Steuersätze/Pauschalen gelten?Gibt es Wechselkennzeichen; wenn ja, sind diese mit Nutzungsbeschränkungen verknüpft wie bei uns beim 07er?Gibt es Fahrverbote für Oldtimer unter bestimmten Situationen (siehe Feinstaubdebatte)?Wäre schön, wenn es hier ein paar Informationen bzgl. anderer Länder gäbe, dann kann man die eigene Situation besser einstufen.Beste GrüsseChristoph

[Datsun]

HejHier in Schweden ist die Situation so das ein Auto das älter ist als 30 Jahre keine Autosteuer mehr bezahlen muss. Die einzige Kosten sind 40 SEK (ca 4,50 Euro) im Jahr um das Auto im Autoregister zu haben. Es giebt keine specielle Kennzeichen fuer alte Autos.Das Auto was älter als 30 Jahre ist muss nur alle 2 Jahre zur '' Bilprovning'' (TUV), Autos die junger sind jedes Jahr. Dieses weil alte Autos nicht so lange Strecken fahren wie neuere Autos ist die offizielle Erklärung.Von Fahrverbot aus Umweltgrund ist bist nun nichts gehört worden. Es scheint mir so als das der MHRF ( das was DEUVET wohl sein sollte in D ) eine sehr gute Arbeit gemacht hat bei den Kontakten mit unseren staatlichen Organen und politischen Vertretern. Freundliche Gruesse aus dem kalten NordenFredrik

[Karl Eder]

Hallo Christoph,Daten für Österreich:Kfz-Steuer: keine Begünstigung, ([Motorleistung in kW - 24 kW] x EUR 6,60= Jahressteuer, auch Autos unter 24 kW müssen 66,-/Jahr zahlen), ohne Kat 20% Zuschlag.Überprüfung (entspricht TÜV+ASU): für "historische Kfz" (Eintrag in den Papieren, ähnlich "H"-Abnahme in Deutschland) alle 2 Jahre, sonst jährlich.Wechselkennzeichen: 3 Autos auf 1 Kennzeichen möglich, Steuer und Versicherung nur für das "teuerste", auch Alltagsauto und Oldtimer auf 1 Kennzeichen möglich.Historisches Kfz: bis einschließlich Baujahr 1980 (fix bis 2010, dann 30 Jahre) möglich, darf nur 120 Tage im Jahr benutzt werden (Fahrtenbuch), im Moment einziger Vorteil die 2 Jahre bei der Überprüfung. Eventuelle Erleichterungen für sehr alte Fahrzeuge bei Ausrüstungsbestimmungen oder Abgaswerten.Fahrverbote (Feinstaub, Ozon, Smog):noch nichts wirklich erfolgt. Eines ist aber auch klar, wenn es derartige lokale Fahrverbote gibt, wird es keine generelle Ausnahme für historische geben (wäre ja die Lösung um so ein Fahrverbot zu umgehen...), eine mögliche Ausnahme ist aber Zu- und Abfahrt für Anrainer, eine Veranstaltung oder die An- und Abreise dazu. Das Problem ist dabei (ich nehme an das trifft auch auf Deutschland zu), daß derartige Fahrverbote von lokalen Behörden (Gemeinde, Bezirk, Bundesland) verordnet werden und die Ausnahmen im jeweiligen Bescheid dezitiert angeführt werden, Verhandlung auf Ebene Ministerium bringen da nicht viel (wir haben das Problem gerade mit den "mautflüchtlings-Fahrverboten" für LKW auf Bundesstraßen).Ganz allgemein haben wir seitens des ÖMVV eine ganz gute Gesprächsbasis mit den zuständigen Ministerien, sehr viel wird eigentlich auf Beamtenebene entschieden. Die zuständigen Stellen sind allerdings(vom technischen her) extrem kompetent, was einerseits viel Verständnis für Oldtimer-Anliegen bringt, andrerseits braucht man nicht mit irgendwelchen nicht fundierten "Gruselgeschichten" kommen (haben wir jetzt beim "am Tag mit Licht fahren" erfahren: sinngemäß "reparierts eure Lichtmaschinen, das geht sich von der Leistung her aus...").Viele GrüßeKarl

[bib]

vielen dank das dieses thema mal aufgegriffen wird, habe ich doch schonseit längerer zeit den eindruck das politicker bei unannehmlichkeiten gerne dieEU vorschieben und so tun als hätten sie keine andere möglichkeit.für frankreich:seit 2001 gibt es keine kfz steuer mehr. nur bei der ersten anmeldungoder bei halterwechsel wird eine einmalige gebühr entsprechend densteuer-ps fällig. bei autos über 10 jahren beträgt diese nur noch die hälfte.die steuer-ps setzen sich aus ps und hubraum zusammen.mein 1980 oldsmobile 5.7 hat 29 steuer-ps,der A8 4.2 hat 23.ein steuer ps kostet zb in toulouse zur zeit 30€,das kann je nach departement variieren.vor 2001 wurde die kfz steuer in form einer vignette entsprechend densteuer-ps erhoben, für autos über 10 jahre der halbe satz,autos über 20 jahre nur noch eine pauschale von 88franc (ca 25dm)oldtimer und sammlungen sind verhandlungssache mit den versicherungen.man kann mehrere autos in einen vertrag nehmen wenn man verspricht,das immer nur eins gleichzeitig auf der strasse ist.für oldtimer gibt es spezielle tarife wenn man verspricht das man damitnicht alltagsmässig rumfährt. oldtimer tarife gibt es für autos ab 15 jahren.ich zahle den vollen satz, da ich den oldsmobile als einziges auto fahre.das sind ca 380€ pro jahr nur haftpflicht.so fahre ich jeden tag 20km zur arbeit bei entspannten maximal 1500umdrehungen... und darauf will ich nicht verzichten.fahrverbot und feinstaub? hat hier noch nie einer was von gehört.fahrverbot würde sich auch kein franzose bieten lassen.rauchverbot wird allerdings knallhart durchgesetzt.eine eu-weite regelung für kfz steuer und oldtimer wäre einechter durchbruch um dem deutschen wahnsinn endlich einen riegelreinzudrehen.gruß, peter

[Mario]

Hallo Christoph,in Italien bezahlst Du je nach Region zwischen 20 und 30 EUR Steuer im Jahr.Fahrverbote wurden dieses Jahr in der Toskana erlassen, nächstes Jahr ist die Lombardei dran.Die Toskana hat jedoch Ausnahmeregelungen für Oldtimer eingeführt, welche sich an den Richtlinien unserer 07er orientieren. Die Lombardei ist momentan noch hart und beharrt ab 2007 auf ein generelles Fahrverbot für Kat-lose Fahrzeuge.In Italien gibt es eine Zwangsmitgliedschaft in den folgenden Vereinigungen, wenn das Fahrzeug "offiziell" als Oldtimer gelten soll: ASI (der ital.Verband) oder Registro Storico Fiat oder Registro Storico Alfa Romeo oder Registro Storico Lancia.Viele Grüße,Mario[Diese Nachricht wurde von osbourne68 am 01. März 2006 editiert.]

[Nobbi]

Hallo Christoph,in UK müssen alle Kfz mit Baudatum (nicht EZ) vor 1.1.1973 keine Kfz-Steuer bezahlen.Sie müssen jedoch trotzdem die tax disk im Fenster zeigen, die es unter Vorlage einer gültigen MoT-Bescheinigung, Wohnsitznachweis (z.B. Rechnung eines Energie- oder Wasserversorgungsunternehmens, da es in UK kein Meldewesen gibt) und Nachweis einer Haftpflichtversicherung beim Postamt gibt.Kostet nur halt nix für die alten.Alle anderen zahlen 115,- GBP p.a. bis 1,65l Hubraum, darüber 165,- GBP.Ab EZ 3/2001 gibt es eine emissionsabhängige Besteuerung. Kenne mich da aber nicht so aus, denn das moderne Zeugs hat mich nie interessiert.Details unter www.dvla.gov.uk GrüssePS: nach meinem Kenntnisstand gibt es keine Wechselkennzeichen. Im Gegenteil: ein Kennzeichen verbleibt i.d.R. am Auto, solange der Wagen existiert.Es gibt im Prinzip auch nur eine zentrale Zulassungsstelle, in Swansea. Dazu hat es zwar auch lokale Aussenstellen, aber die braucht man normalerweise nicht.Beim Halterwechsel schickt man einen abgetrennten Teil des Fahrzeugdokumentes (gibt nur eines, nennt sich jetzt V5C) ausgefüllt mit den Daten des neuen Eigentümers und unterschrieben von Käufer und Verkäufer an die DVLA, und nach ein paar Wochen bekommt der neue Halter sein Dokument. Fertig. Bis dorthin hat der neue Eigentümer den nicht an die DVLA versandten Teil des V5CVersicherungsseitig ist das Genze sehr unübersichtlich. Da hilft nur viel rumtelefonieren oder mails schreiben. Sehr oft gibt es auch Tarifrechner auf der website des Anbieters, und man kann alles online erledigen.[Diese Nachricht wurde von Nobbi am 02. März 2006 editiert.]

[Riesenmaus]

Hallo Leute,sehr interessanter und informativer Thread! Ich kann zwar zu den KFZ-Bedingungen anderer Länder nichts weiter sagen, aber ich habe hier mit Ausländern aus den verschiedensten Nationen - bis China - zu tun, die z.T. hier ihren Wohnsitz für ein paar Jahre eingerichtet haben. Jetzt schon mehrfach gehörter Kommentar: Man schaut zuerst auf die Lohnhöhe und freut sich (So viel Geld!). Und dann ist man nur noch am Zahlen ... und am Ende ist alles weg. Königreich der Abzocker!Den Eindruck habe ich auch immer. Vielleicht kann man bei uns gerade deshalb so gut mit KFZ-Steuer abzocken, weil die Deutschen so eine besondere Beziehung zum Auto haben.Deshalb: Wir brauchen noch Infos!Wie sieht's aus mit Spanien, Belgien, Niederlande, ... ? Hallo, erka! Hast Du nicht irgendwo erwähnt, dass Du Deine Oldies in Holland anmelden willst? Wie stehen die Dinge dort?Gruß von RiesenmausPS.: Wird es eines Tages passieren? Bringen meine Freundin und ich dann unsere Oldies heim (nach Schweden)? Seufz!

[Panama]

Hmm,wer ist denn DEUVET - Organisiert?Der Dachverband muß (!!!) doch so eine Aufstellung für seine Lobbyarbeit haben!GrußPeter

[ford64]

Zitat:Original erstellt von Riesenmaus:Ich kann zwar zu den KFZ-Bedingungen anderer Länder nichts weiter sagen, aber ich habe hier mit Ausländern aus den verschiedensten Nationen - bis China - zu tun, die z.T. hier ihren Wohnsitz für ein paar Jahre eingerichtet haben. Ich meine mich daran erinnern zu können, im Stern einen Artikel über Verkehrsrecht in China gelesen zu haben, aus dem hervorging, dass Autos generell nach ein paar Jahren (vier, acht,...?) eingezogen und zwangsverschrottet werden. Das sei einfacher durchzusetzen und sicherer als eine regelmässige Überprüfung des technischen Zustands.Sollte das nicht nur eine Ente gewesen sein, dürfte sich gerade China nicht als Vorbild anbieten...

[ventilo]

aktuell zum Thema Fahrverbote in Italien 2006 (leider auf Neudeutsch...):[14kB pdf-Datei] http://www.volvoniacs.net/forum/servlet ... talien.pdf Edit wg. unleserlicher Formatierung[Diese Nachricht wurde von ventilo am 03. März 2006 editiert.]