Opelfrage - Kapitän vs. Mercedes

[Altopelfreak]

Hallo Oldie-Freunde,erstaunlich nur, wie lange es bei Opel gedauert hat, sich mit der Erkenntnis abzufinden, den Markt der Großwagenklasse an DB verloren zu haben.So blieb der Diplomat noch bis 1977 im Programm, obwohl dessen Produktion angesichts der geringen Nachfrage schon Jahre davor kaum mehr rentabel gewesen sein kann.Für ein amerikanisch gelenktes Unternehmen schon recht ungewöhnlich.TschüssKlaus

[matthias_p]

@SteffenDas mit dem Export stimmt natürlich. Allerdings habe ich die Zahlen dafür nicht bezogen auf das Jahr, nur auf das Modell. Der Exportanteil ausschließlich nach USA liegt für die gesamte Modellreihe W108/109 um 20 Prozent; Gesamt-Export "Mercedes-Benz in aller Welt" (so heißt die Kundenzeitung) aber 55%. In Deutschland blieben 45% der Autos. Vergleichbares für die Heckflosse weiß ich aber nicht. Zitat:Original erstellt von pablo:... also das mit der Luftfederung bei DB trifft doch wohl nur auf die 300SE zu, wenn ich mich recht erinnere? Die Getriebeautomatik von Mercedes verteilte Schlaege ... Aber der Hauptunterschied war die Strassenlage: in langen, etwas welligen Autobahnkurven habe ich die DB gehetzt mit meinem Diplomat, bis denen der Schweiss ausbrach. Die Hinterachse war naemlich alles andere als sturzkonstant und entwickelte bei bestimmten Geschwindigkeiten recht heftiges Eigenleben. Und wenn Du den genialen V8 Daimler Benz Leichmetallmotor im Leerlauf mit dem 327 ci des Diplomat verglichen hast, das war ein Gerassel und Geschuettel. Und schneller? habe ich nicht so in Erinnerung.Mit tropischen GruessenPabloHab den Test nochmal angeguckt. Opel lag da ggü. Luftfederung recht deutlich hinten, beim Fahrverhalten dann etwas weniger. Der Benz brachte ne höhere Endgeschwindigkeit, beschleunigte aber langsamer. Die Benz-Automatik ruckt mehr als andere, hat aber weniger Verluste, weil kein Wandler eingesetzt wurde. Sagt alles "Auto, Mercedes und Sport". Die Wahrscheinlichkeit, bei Sichtung von W108/109 einen 3.5-Liter vor sich zu haben, lag in Deutschland üürijens bei 7.1%. Kann mir auch gar nicht vorstellen, daß ein Opel jemals einen Mercedes überholt hätte ... Halt!! Das war Spaß. Ich bin ja nicht son verbohrter Mercedes-Fanatiker.Gruß MP[Diese Nachricht wurde von matthias_p am 22. November 2005 editiert.]

[StevieP2]

Meine persönlichen Erfahrungen mit den Daimlern sind recht dünn- ich hab erst einmal einen 220 S gefahren.Nach meiner Einschätzung ist aber zumindest die Motor-Getriebe-Einheit der A-und B-KAD's das Beste am Auto. Die Automatik schaltet wirklich sehr gut, ruckfrei und komfortabel. Das hohe Drehmoment der Motoren tut ein übriges. Gerade aus heutiger Oldtimer-Sicht sind die Autos angenehm zu fahren, weil man ja heute nicht mehr wirklich schnell mit den Autos fährt und es etwas ruhiger angehen läßt.. (ich zumindest )Das meines Erachtens größte Manko der Opel ist wohl die sehr amerikanische Anmutung innen und außen. Auch qualitativ war zumindest optisch der Mercedes besser. Auch damals schon war der niedrigere Kaufpreis da für die meisten Käufer kein Hindernis.Gruß,Steffen

[Nobbi]

Hallo Leute,ich kann hier nur subjektive Eindrücke wiedergeben.Ich hatte anno 1988 einen Admiral B 2.8S Aut. War schon beim Kauf karosseriemässig eine ziemliche Grotte, aber mit 800,- DM recht billig für 1 Jahr TÜV und funktionierender Technik. Ich hatte ihn nur gekauft, weil mir die grossen Opel schon immer gefallen hatten, ich aber nicht viel Geld raustun wollte.Nach ca. 5000km ist die Steuerkette übergesprungen. Angesichts des Karosseriezustandes habe ich mir über eine mögliche Reparatur keine Gedanken mehr gemacht und ihn direkt verschrottet in Guadalajara (nähe Madrid; Heimreise per Bahn).Das Teil hatte da aber auch schon gut 290Tkm drauf.Faszinierend war der Verbrauch. Teilweise unter 10l auf 100km bei verhaltener Fahrweise und Langstrecke.Ab 1994 hatte ich etliche W116 280SE, 280S und 350SE. So sparsam wie der Opel war keiner. Unter 12l tat's keiner, gern auch 14.Platzangebot vergleichbar, Fahrleistungen auch (2.8S gg. 280S)Die Material- und Verarbeitungsqualität erschien mir bei den DB jedoch viel besser.Gerostet haben sie aber auch. Vielleicht ein wenig langsamer.Ich würde mir schon mal wieder einen zulegen, aber für einen im brauchbaren Zustand muss man mittlerweile 5000,- EUR und mehr auspacken. So viel gebe ich prinzipiell nicht für ein Auto aus, das dann eh wieder gestohlen wird oder abgeschossen, wie ich letztes Jahr zweimal erleben durfte.Grüsse[Diese Nachricht wurde von Nobbi am 25. November 2005 editiert.]

[Th. Dinter]

Hallo,in den 60igern hatte ich einen Kapitän PL und einen Admiral A.Beim PL war alles(Optische) große Geschmacksache, aber bei moderater Fahrweise ein sehr bequemes, schaltfaul zu fahrendes Auto: am Ortsende 3.Gang rein und bis zum nächsten Halt nicht mehr schalten. Straßenlage nicht vorhanden. Anhängelast wenig.Der Admiral A war von der Straßenlage besser, nicht ganz so weich, hatte gut Power, auch sehr bequem, wenig Anhängelast.Beide Fahrzeuge waren sehr sparsam.Auch in den 60igern hatte ich einen PontonSE, der war in der Straßenlage besser als beide Opel, hatte etwas weniger Innenraum(subjektiv??), wenig Anhängelast, brauchte trotz Einspritzung mehr Sprit als die Opel.Meine Heckflosse(kleine 230) war etwas straffer und in der Straßenlage besser als die Opel und der 220SE. Spritverbrauch(die 105PS-Sparversion) wie die Opel, hohe Anhängelast(1900). Insgesamt der beste Nutzwert für mich damals.Mitte der 70iger(in der Ölkrise) hatte ich einen 6,3, der war so bequem wie die Opel, hatte hohe Anhängelast.Ich wüßte nicht, daß mich je ein DiploB überholt hätte, weil die Leistung oder die Straßenlage nicht ausreichend gewesen wäre.Spritverbrauch wird wie OpelV8 gewesen sein.Das Auto mit dem größten Spaßfaktor, allerdings hätte ich mir dieses Paket als 108er gewünscht, da hätte ich auch eine normale Federung in Kauf genommen.grußthomas