(Alt-) Opel in den Printmedien: "Trash Test" in Motor Classic

[fliermann]

Hallo,also ich kann nicht meckern: Ich habe mir das Heft (+ der nächsten Ausgabe) von einem netten Mädel auf der Veterama schenken lassen . Und einem geschenkten Gaul...GrußFRANK

[ventilo]

Ich habe mir das Heft wegen dem Bericht über den Volvo-Cup gekauft.Schließlich habe ich diese "Rennserie" schon mit mehreren rostigen Rohkarossen "gesponsort"....frei nach Willy Werkel: "Schrott gibt's nicht, da kann man noch was draus bauen..."

[matthias_p]

Versetzt Euch doch auch mal in die Rolle der Blattmacher und der Schreiber. So wie es hier klingt, dürfte man ja gar kein Magazin mehr kaufen, weil die Berichte immer zu oberflächlich sind, zu schlecht recherchiert, zu kurz in der Darstellung und immer mit falscher Bewertung der Modelle. Randthemen dürfen auch nicht genannt werden, bloß nicht, verwässert ja alles.Habt Ihr danach schon mal Eure anderen Hefte ("Spiegel", "Fisch und Fang", "Architektur gestern", "Der Orchideen-Züchter", usw.) abgeklopft?Und dann kaufen die altgedienten Freaks sowieso bloß zwei Hefte im Jahr, weil sie die anderen Themen schon kennen - es kommen schließlich keine alten Autos mehr neu raus, die reinen Informationen über Modelle sind halt irgendwann mehrfach beschrieben.Kann es vielleicht sein, daß das, was aktuell Inhalt ist, genau das ist, was gekauft wird? Also ein Abbild der Wunschvorstellung derjenigen, die dafür Geld auf den Tisch legen? Und vielleicht hält sich diese Art von Special-Interest-Magazin schon mittelfristig überhaupt nicht mehr am Markt, weil sie inhaltlich komplett durch das Internet abgelöst werden? Auch durch FOREN?Die passive Kritiker-Seite überwiegt ja immer, weil sie sehr leicht einzunehmen ist. Aber man muß sich hier und da auch mal auf die Seite der Verantwortlichen, der Aktiven stellen, zumindest muß man es mal versuchen.Nein, ich werde von keiner Redaktion gesponsert ... Gruß MP

[arondeman]

"Whatever you do, do it right", sagt ein altes Sprichwort. Sachliche Fehler sowie Oberflächlichkeit oder Lückenhaftigkeit, die zu einer Verfälschung (VerFÄLSCHung, also FALSCHE Darstellung) führen, sind damit schon absolut tabu.Und diesem Maßstab werden SEHR viele Journalisten (auch und gerade in der Oldtimerei) in ihrer Arbeit nicht gerecht. Dabei entzündet sich die Kritik doch immer wieder an genau diesen beiden Dingen (sachliche Fehler und eine zu Verfälschungen führende Oberflächlichkeit und Lückenhaftigkeit) immer wieder.Es verlangt doch niemand enzyklopädische Vollständigkeit. Das geht bei der Länge eines durchschnittlichen Zeitschriftenartikels zu einem bestimmten Thema nicht. Man kann sehr wohl "Mut zur Lücke" beweisen und einen Artikel knapp und damit unvollständig fassen, aber es setzt natürlich IMMENSES Fachwissen voraus, die Lücken so zu wählen und das verbleibende "Gerippe" so darzustellen, dass kein falscher, verfälschender Zungenschlag oder eine irreführende Gewichtung reinkommt. Dann wäre der betreffende Artikel trotzdem "the definitive statement" zu einem Thema, obwohl er inhaltlich nicht alles bieten kann. Solche Artikel gibt's auch in unserem Hobby, nur in Deutschland scheint sich die Journaille damit unendlich schwer zu tun, z.B. weil man natürlich trotz begrenztem Platz nicht auf bestimmte Klischees verzichten mag (Oldtimer-BILD???) und damit die eh schon unvollständige Themenabhandlung noch mehr ins Platte, Leere abgleitet.In einem Punkt hast du allerdings Recht, Matthias. Es ist nicht auszuschließen, dass die breite Masse der (anvisierten) Käufer eines Old- oder Youngtimerblatts mit einer Oldtimer-BILD bestens bedient wäre und "anspruchsvollere" Lektüre (welch ein hochtrabendes Wort selbst bei den besten "unserer" Zeitschriften im Vergleich zu RICHTIG anspruchsvollen Veröffentlichungen) sie heillos überfordern und damit frustrieren würde. Und Leser, die von einem Blatt gefrustet (weil überfordert) sind, kaufen es nicht mehr, also bloß um Gottes Willen die Leser nicht überfordern! GrüßeStephan

[oldsbastel]

Na immerhin wird einem ja nun auch ein Gebrauchtwagenheftchen für Winterfahrzeuge als Oldtimermagazin verkauft.Da wird der Anzeigenteil in der Tageszeitung zum Oldtimermarktplatz ...

[ericstrip]

Ich hab heute im Kiosk einen kurzen Blick auf beide geworfen... Triumph TR und Mercedes 190 SL sage ich nur... wie viele Hefte mit diesen Fahrzeugen drin habe ich in meinem Leben schon gelesen? Und beim Youngtimerheft war mir das Geld nur für Kastenente und R4 auch zu schade. Das Wort "Kult" möchte ich in meinem Leben auch nie mehr lesen müssen.Das gesparte Geld reicht übrigens fast für eine neue Kette für meine Schwalbe, eine weitaus bessere Investition

[matthias_p]

Zitat:Original erstellt von arondeman:Sachliche Fehler sind damit schon absolut tabu. Dabei entzündet sich die Kritik doch immer wieder an genau diesen Dingen. Ich sag ja nicht, daß mir alle Magazine suuupergut gefallen, im Gegenteil, ich kaufe auch immer seltener.Sach-Informationen müssen IMMER stimmen, thats right. Doch wir kennen schließlich auch genug Fälle, in dem sich irgendeiner aufbläst mit "buääähhh, der Türgriff ist aber aus der 3. Serie!!!" und diesem Detail die allerhöchste Bedeutung zumißt, obwohl es wohl nur wieder darum geht zu zeigen, wer hier ein echter Kenner ist.Dann wäre der betreffende Artikel trotzdem "the definitive statement" zu einem Thema ... [/QUOTE]Nehmen wir an, in einem Magazin gibts 12 Seiten Platz für ein Alfa-Modell, top recherchiert. Dann beschreibt man dieses exakt einmal - und niemals wieder, schließlich ist auf Magazinebene alles gesagt. Die Informationen darüber hinaus können nur Bücher liefern, und es muß niemals mehr ein Magazin-Redakteur darüber schreiben.Ich sag ja, die schwierige Aufgabe ist, sich ein langfristig erfolgreiches Konzept auszudenken, aus Sicht der Macher natürlich.Mir selber mißfällt es z.B., wenn die Redakteure ausschließlich aus ihrer (immer!) engen Sichtweise Bewertungen vornehmen. Wenn ein A-Punkt-C-Punkt sich mit großem Wortschwall verewigen will und langatmig erzählt, was er in der Leistengegend fühlt, wenn er Jaguar fährt. Will ich gar nicht hören. Vielleicht macht man eher eine Umfrage bei aktuellen Besitzern, warum sie wirklich dieses Auto fahren, und dabei die "echten" Gründe rausfindet? Vielleicht sucht man ehemalige Erstbestitzer? Vielleicht sucht man besondere Autos, mit besonderer Historie?Ich sach ja, die Aufgabe ist nicht leicht. Und die reine Technikdarstellungen, alle Modelle, alle Motoren, alle Änderungen in der Serie - isses nich.Gewinne ich die herrenlose Milliarde, bringe ich ein neues Magazin auf den Markt!Gruß MP

[der Braun]

Liebe Leute,ich hab es vor Jahr und Tag schon mal geschrieben: Vergesst bei der Beurteilung von Inhalt und Themenmischung bei Zeitschriften nicht, daß in Wahrheit nicht jedes Blatt primär Gewinne einfahren soll/muß. Nicht alles, was wir auf/in einem Heft sehen, soll/muß dem Leser/Käufer gefallen.Soll heißen: Es gibt auch andere Ziele, beispielsweise die Besetzung einer Nische im Zeitschriftenmarkt. Oder das Ego eines Verlegers, der unbedingt so etwas auf den Markt bringen will. Die Verluste, die dabei entstecken, werden mit den Gewinnen aus anderen Geschäftsbereichen verrechnet. Mischkalkulation.Freundliche GrüßeMartin

[oldsbastel]

Zitat:Original erstellt von der Braun:ich hab es vor Jahr und Tag schon mal geschrieben: Vergesst bei der Beurteilung von Inhalt und Themenmischung bei Zeitschriften nicht, daß in Wahrheit nicht jedes Blatt primär Gewinne einfahren soll/muß. Das deckt sich auch mit unseren Erfahrungen hier im Umgang mit Verlagen. Verschiedenes dient zur Kundenbindung an anderer Stelle. Es wird zwar immer explizit unsere redaktionelle Freiheit betont, aber im selben Atemzug auch immer angefragt, ob wir nicht diese oder jenes aufnehmen können um an dritter Stelle eine Wirkung zu erzeugen. Ich für meinen Teil habe damit auch kein Problem. Eine Hand wäscht die andere ... und sei es für den Redakteur in Form von kompetenten Fachbeiträgen, an die er sonst nur schwer kommen würde.Trotz aller redaktionellen Freiheit ist natürlich der Verlag auch darauf bedacht, seine (großen) Anzeigenkunden nicht zu vergraulen. Das geht natürlich auch trotz redaktioneller Freiheit an einem Redakteur nicht völlig spurlos vorbei.Allerdings kann ich mir nur schwer vorstellen, dass die Youngtimer-Postille keinen Gewinn abwerfen soll.[Diese Nachricht wurde von oldsbastel am 20. Oktober 2005 editiert.]