Rekord P2 als "Oldie-Anfänger"

ph · Beitrag von ph » Mi 1. Dez 2004, 22:10

Hallo.Ich spiele mit dem Gedanken mir einen Rekord P2 zu zulegen.Ich hab bisher allerdings keine Oldie-Erfahrung. Mit meinem derzeitigem 13-jährigen Opel komm ich auch ohne Werkstatt klar.Für eine Komplettrestauration fehlt mir auf jeden Fall Geld und Platz.Ansonsten bin ich bisher mit allen Kfz-Problemen klar gekommen und fachliche Hilfe hätte ich auch von einem Kumpel (der fährt VW-Bus T1).Auf was muss ich beim P2 ganz besonders achten. Ich hab gehört, dass die Stirnräder bei 75.000 km hinüber sind und dass die Olymatic wohl eher nicht so brauchbar ist.Mir gefällt der P2 aber einfach und mit 1500cm2 ist die Steuerhürde ja auch nicht so groß wenn's nicht auf Anhieb mit dem H-Kennzeichen klappen würde. Auch sind die Marktpreise für mich eher verträglich.Was meint ihr so dazu?Gruß Philipp.

oldierolli · Beitrag von **oldierolli** » Do 2. Dez 2004, 02:17

Hallo, der P2 ist unkompliziert. Die Motoren sind haltbar, aber nix für Hilfs-Schumis, Stirnräder gibt es auch noch (hier im Forum suchen), aber bei Kauf auf ROST achten!! Reparaturbleche gibt es z.T. auch, aber an kritischen Stellen insbes. am Vorderwagen muss man schon selbst improvisieren. Achs/Brems/Kupplungsteile sind noch gut zu bekommen. Vieles ist ähnlich mit P1 und R3. Die Innenausstattung sollte noch ordentlich sein, denn für die PVC-Verkleidungen und Sitzbezüge gibt es die Original-Farbtöne m.W. nicht mehr. Die Verbindungen des Schaltgestänges verschleißen leicht, aber auch hier gibt es Ersatz. Und wenn nix mehr zu Schweißen ist, Hohlräume gut mit Fluid-Film etc. behandeln. (Auch hier im Forum zu finden). Gruß. Rolf

StevieP2 · Beitrag von **StevieP2** » Do 2. Dez 2004, 08:16

Hallo Ph,wie Oldierolli schon sagte: das Hauptthema beim P2 ist der Rost- die Technik ist im allgemeinen sehr unkompliziert und mit ein wenig Suche sind auch alle Teile dafür zu bekommen- wenn auch teilweise (gerade im Bereich Bremsen) nicht mehr ganz billig.Deine angegebene Lebensdauer der Stirnräder stimmt schon- allerdings ist der Austausch kein Drama.Wenn ich Deine Posting richtig verstanden habe, suchst Du auch nicht unbedingt einen sehr guten und teuren Wagen, eher ein Auto mittleren Zustands und Preislage (- 4500 Euro ?). Hier wirst Du eigentlich ausschließlich Autos finden, die schon mehrere Schweißkuren hinter sich haben- die Qualität der Ausführung dieser Arbeiten ist dann das entscheidende. Eigentlich alle P2 in dieser Region haben schon neue Schweller- Endspitzen, vordere Kotflügel... bekommen müssen- wenn da gepfuscht wurde ists genauso schlimm wie wenn der Rost schon sichtbar ist.Chromteile sind entweder schwer zu bekommen oder sauteuer- das gleiche gilt für die komplette Innenausstattung. Es gibt nur noch vereinzelt Bezugsstoff für die späteren Modelle (gepunkteter Stoff in blau oder schwarz), alles andere ist verloren. Der Wagen muß also unbedingt in diesem Punkt einigermaßen brauchbar sein.Der Olymat ist nicht sonderlich beliebt, die meisten Autos sind auch schon auf normale Kupplung umgerüstet worden. Wenn man dort Schäden hat sind die zwar zu beheben, aber auf jeden Fall nur sehr teuer und langwierig.Ob es nun der 1.5 oder 1.7- Liter Motor sein soll, ist nicht ganz so wichtig- der Unterschied ist eher gering, allerdings kann man den 1700er schon vor allem mit etwas Beladung entspannter fahren. 3-Gang ist (nach meinem Geschmack) für die Motoren passender als 4-Gang-Getriebe. Die Motoren sind sehr elastisch und man ist mit drei Gängen entspannt und flott unterwegs, im Grunde kann man von 40- 130 km/h im gleichen Gang fahren.Gruß,Steffen (der vor ein paar Wochen seinen P2 verkauft hat- und dem Wagen hinterher trauert...)

ph · Beitrag von ph » Do 2. Dez 2004, 10:29

Also erstmal vielen Dank für die Antworten.Das hat schonmal meine gröbsten Fragen geklärt.@StevieP2Ich suche einen P2, der noch fahrbar ist, es kann aber ruhig einiges zu tun sein. Nur sollte ich ihn irgendwie zugelassen kriegen, damit ich nicht zum schweißen schieben muss

Auch sollte nichts am Rahmen geschweißt werden müssen, so viel vertrauen hab ich dann doch noch nicht in meine Schweißkünste. Karosserie-schweißen konnte ich an meinem bisherigen Auto zur genüge üben

Wo ist der P2 denn besonders rostanfällig? Schweller? Endspitzen? Radläufe? ...?Gruß Philipp

KW · Beitrag von KW » Fr 3. Dez 2004, 16:27

Hallo.Bei P2 Fragen bist du bei mir an der richtigen Adresse.Das wichtigste wurde schon genannt:Die Karosserie sollte in Takt sein.Das heist, nach möglichkeit wenige Durchrostungen.Es rentiert sich, beim Kauf einer Limousine ein gutes Fahrzeug für ein wenig mehr Geld zu kaufen.Gute Fahrzeuge in Zustand 2-3 sind als 2 türige Limousine durchaus zu bekommen, Preis liegt da bei ~6500€. Das kann natürlich je nach Zustand und Wetterlage noch um ca. 25% hoch oder runter gehen, eher aber hoch.Jeden € den du bei einem schlechteren Fahrzeug einsparst gibst du anschließend doppelt aus, zuzüglich Arbeitszeit.Vor allem Chrom & Co sollten komplett und die Innenausstattung gut sein.Innenausstattungsteile sind im Prinzip nicht mehr zu bekommen.Wenn nur eine Schwellerspitze oder eine Kotflügelecke, Radlauf oder Türkannte weggerostet ist, ist das nicht so schlimm.Dann kommen lediglich Lackierkosten auf dich zu, wenn du das nicht selber kannst.Blech ist das billigste.Die Technik sollte in Ordnung sein, der Motor sollte auch aus der Epoche sein, also nicht gleich eine A-Rekord Maschine o.ä.1,5 oder 1,7 Liter ist dabei egal...Fahrzeuge mit Olymat sind selten und nicht so beliebt, da ein wenig reparaturanfälliger.Aber, im Prinzip sind auch die zum laufen zu kriegen und fahren dann sogar, auch wenns oft anders vertäufelt wird. Olymatteile sind auch aufzutreiben, da es ja nciht so viele Autos damit gibt Wenn mans leid ist, kann man aber auch auf Mechanisch 3 Gang oder sogar 4 Gang umbauen Das ist kein Drama.Das mit dem H-Kennzeichen sollte eigentlcih klappen. Das Fahrzeug ist dafür bereits in einer recht unproblematischen Altersklasse.Ein Fahrzeug was schon kein H-Kennzeichen mehr bekommt, solltest du garnicht erst kaufen.Technikteile sind alle zu bekommen. Allerdings zu horrenden Preisen. Es ist daher ein riesen Unterschied, ob du mal eine Wasserpumpe oder gleich alles machen musst.Ein paar Anhaltspunkte, Preismäßig, bitte jetzt nicht um 20€ diskutieren:-Wasserpumpe 80€-Ventildeckel / Steuerdeckeldichtung 10€-Ölwannendichtung 15€-Stirnräder ~150€-Verteiler ~150€-Lichtmaschine ~50-100€ (gebraucht)-Anlasser ~50-100€ (gebraucht)-Radlager hinten ~40€-Ausrücklager ~40€-Kupplungsscheibe -60-80€ (AT)-1 Radbremszylinder ~80€ (Egal ob Original oder Nachfertigung und er hat 6 Stück)-Bremsbeläge ~20-30€ / AchseWenn also mal ein Teil kaputt geht oder das ein oder andere Teil, ist das kein Problem.Über entsprechende Kontakte ist alles zu bekommen.Aber eine Totalrestauration wird den Fahrzeugwert überschreiten.Dabei kannst du ganz einfach rechnen:Karosserie, Lack, Gummi: 5000€Chrom: 5000€Technik: 5000€Wegen des Karosseriezustandes solltest du einen "experten" mitnehmen. Teilweise wirst du sonst auf echte Spachtelkunstwerke treffen, die man als Laie garnicht als solche erkennen kann.Kannst mich auch gerne mal anrufen oder anmailen:02365/202020(Abends bis 23:00)Ich bin u.a. als Co-Typrefferent für die Alt-Opel IG ( www.Alt-opel.org ) tätig und kenne mich daher ein wenig aus.Für heut abend zum lesen: www.Opel-p1.de mfg, Mark

KW · Beitrag von KW » Fr 3. Dez 2004, 16:29

Ach ja, zu deiner Rostfrage guck auf meine Internetseite.Es rostet alles außer dem Mitteltunnel und dem Dach.Im Prinzip hält das Fahrzeug aber am Mitteltunnel. Wenn du also einen Schweller neu einschweißen musst und das nicht richtig machst, bricht der Wagen nicht zusammen. Einen Rahmen gibts nicht, die Karosserie ist selbsttragend Ganz gefärdet sind die forderen Holme, Schwellerendspitzen, Schweller, Radläufe, ja und alles andere was im Spritzwasser ist mfg, Mark

KW · Beitrag von KW » Sa 4. Dez 2004, 10:41

doppelpost[Diese Nachricht wurde von KW am 04. Dezember 2004 editiert.]

ph · Beitrag von ph » Mi 8. Dez 2004, 11:18

Hallo zusammen.Also vielen Dank für eure Antworten. Ich werd mich mal auf die Suche machen und dann meine diversen Freunde vom Lackierer bis zum Karosserieschlosser nerven Gruß Philipp.

Altopelfreak · Beitrag von **Altopelfreak** » Do 16. Dez 2004, 01:40

Hallo KW,Zitat:"Die Technik sollte in Ordnung sein, der Motor sollte auch aus der Epoche sein, also nicht gleich eine A-Rekord Maschine o.ä."Es gibt keine Unterschied zwischen P2-und Rek.A-Machine! Beides sind Phase-III-Motoren und entgegen weitverbreiteter Irrtümer besassen die Motoren im P2 bereits ab Juli 62 all die Weiterentwicklungen, wie Dreistofflager und Ölfilter, die immer dem Rekord A als Vorzug zugute gehalten werden. Lediglich die Veltildrehkappen wurden erst ab Rek A eingeführt.TschüssKlaus