Elektronik Thema in der Markt

[mkiii]

Auch das einfache austauschen von Steuergeräten ist bei heutigen Neuwagen nicht ohne Werkzeug (bei Opel heisen die TECH1 und TECH2) möglich, d.h. ein Steuergerät oder Radio aus dem Fahrzeug A kann man nicht ausbauen und in Fahrzeug B wieder einbauen und es funktioniert. Nein, man muss dem Steuergerät/Radio zuerst elektronisch "sagen" so, jetzt wirst du von Fzg A getrennt, du bist wieder "neutral" und in Fzg B muss man es sozusagen wieder elektronisch "verheiraten". Hat man die Trennung vorher nicht vollzogen funktioniert auch die "Hochzeit" später nicht mehr.Es bringt also nix in 2035 auf einem vielleicht noch stattfindendem Markt ein passendes Steuergerät zu kaufen weil völlig unklar ist ob es funktioniert, ob es in "dem" Fzg funktioniert und ob überhaubt die Kaliprierung (je nach Motor/Getriebe/Ausstattung wie Klima/Standheizung/Reifengröße uvm gibt es verschiedene Kalibrierungen) die richtige ist.Die Steuergeräte habe alle die gleiche Teilnummer aufgedruckt und werden am Bandende auf das jeweilige Fzg programmiert!!Und dann die vielen Kunststoffteile, woher nehmen, ein Spritzgusswerkzeug für einen Stossfänger kostet mehr als ein Einfamilienhaus und auch die vielen Kleinteile sind wohl unrettbar verloren.Also ich sehe schwarz für die heutigen Autos, jemals wieder wie heut die 60er 70er Jahre Autos restauriert zu werden.Gruß Norbert

[goggo]

Ich bin da Knallhart - mech. Regler werden durch elektronik ersetzt - aber die hat man ja selbst im Griff...siehe: http://www.royal.habaspiele.com/forum/v ... =17&thid=4 nächste Schritte sind - ein elek. Anlasserrelais (IGBT) und microcontroller gesteuertes Blinker Licht Uberwachungsmanagment - Display im Handschuhfach --- weis noch ned *ggg*Ach ja mit Festplatte oder Compaktflash kann man die Musikproblematik auch noch gleich mitsteuern....Meine armen Kinder wenn die mal 2040 den abgestürzten Microcontroller erneuern müssen... ;-(HelmutNachtrag:Der Mittelwellenmodulator für die Einspeisung ins original Radio wird grad designed - wer Interesse hat ich mach eine Platine und detailierten Bauplan - alles gibts dann auch im ARFM Forum....[Diese Nachricht wurde von goggo am 01. Dezember 2004 editiert.]

[Panama]

Hallo,ich sehe das von meinem einfältigen und pragmatischen Standpunkt:Es gefällt mir eh kaum ein Auto mit BJ jünger als 70`er Jahre. In meinen Augen sind das Massenproduktionen ohne Seele und Charakter - Gebrauchsgegenstände (z.T. nützliche) eben. Entwickelt und gebaut für "Nutzen und Wegschmeissen". Eine Besserung in der Entwicklung kann ich derzeit auch nicht erkennen.Insoweit geht mir das Problem am Heck vorbei.Relativierende GrüßePeter

[piksieben]

Das Problem ist doch nicht nur die Reparatur sondern auch die Fehlerdiagnose bei elektronischen Bauteilen--da läuft ohne Diagnosegerät meist nichts, und wer hat das schon mal so einfach da bei sich rumstehen?In Zeiten, in denen der Austausch einer Glühlampe im Scheinwerfer mehrere Stunden in Anspruch nehmen und der Wechsel einer Batterie in einem Funk-ZV-Schlüssel eine Neuprogrammierung der Wegfahrsperre zur Folge haben kann, wäre ich jedenfalls vorsichtig mit der Prognose, dass sich moderne Fahrzeuge noch zum Oldie 'rüberretten' lassen. Ich schätze, da kann in absehbarer Zeit ein noch so kleiner Defekt zum wirtschaftlichen Totalschaden führen--und damit zum AUS.

[Rene E]

Die notwendigen Diagnosegeräte und Spezialwerkzeuge sind heutzutage zudem bewußt individuell für bestimmte Hersteller und Modellreihen entwickelt, damit die freien Werkstätten den teuren Markenwerkstätten nicht mehr die Kunden "abgraben" können.Man müßte also im schlimmsten Fall, für jedes Auto auch die passende Werkstattausrüstung haben.Es wird 2 Hauptprobleme geben. 1. Man wird auf Markenclubs angewiesen sein, die die entsprechenden Spezialwerkzeuge haben, die Steuerprotokolle archivieren und das Speizialwissen dann auch zur Verfügung stellen.Bzw. wird man auf freie Spezialisten angewiesen sein, die ein Wissen parat haben, das man sich nicht mal eben autodidaktisch beibringen kann.2. Wie schon erwähnt, man wird erschlagen durch die schlichte Fülle von Baustellen die sich auftut, wenn man so einen Wagen versucht wiederzubeleben.[Diese Nachricht wurde von Rene E am 01. Dezember 2004 editiert.]

[Bische]

Hallo,Die Firma "Hitzing & Petzold" in Gladbeck ist spezialisiert auf Black Boxen.Das Problem haben die schon vor Jahren erkannt und sich erfolgreich selbstständig gemacht. Meines Wissens können auch die Black Box umprogrammiert werden, sprich: Wenn im 635CSI die ähnl. drin ist wie im M1 ( ein wenig hochgestochen, O.K. ) wird sie mit neuen Daten "transplantiert".Das Kerngeschäft liegt aber bei den "neuen" BB´s.Das sei nur mal erwähnt für die Youngtimerfraktion.Timo

[KW]

Zitat:Original erstellt von Zoe:Wer kennt in 30 Jahren noch die Protokolle, die auf dem Bus gefahren werden? Wer hat in 30 Jahren noch die Microcontroller mit genau dieser Firmware im internen PROM? Wer baut in 30 Jahren nicht nur einen Controller, sondern dero 35 Stück nach, emuliert die Firmware, debugt den CAN Bus?Meine Generation ?Die Leute die in Ihrer Freizeit z.B. Microcomputer für Ihre Mountainbikes entwickeln, deren Entwicklungszeit in Stunden auch zig tausende kostet?Die Leute, die sich jetzt mit alten Spielekonsolen beschäftigen, immernoch dafür programmieren und diese immernoch reparieren können? Zitat:Original erstellt von Zoe:Es lohnt sich nicht.Lohnt sich die Nachfertigung von P1 Fußmatten?Lohnt sich die Nachfertigung von Heizungskühlereinfassungen?mfg, Mark

[victor]

Ja natürlich gibt es Leute die alte Spielhallenautomaten reparieren können. Nur sind das auch viel weniger als es früher Sattler, Stellmacher und andere "alte" Berufe gab/gibt. Dazu kommt noch daß zwischen einer recht einfach Spielautomatensoftware und vernetzten Steuergeräten im Auto doch ein großer Unterschied in der Komplexität besteht...Der Punkt mit dem "Lohnen":Solche Nachfertigungen von Fußmatten oder Kleinteilen bestehen doch meistens aus Handarbeit oder Einsatz von recht einfachen mechanischen Maschinen mit recht überschaubaren Kosten.Wenn jetzt aber ein Steuergerät oder ein Mikrocontroller nachgefertigt werden sollen, treten dabei viel höhere Kosten auf und sind sehr viel mehr Forschungen bei z.B. viell. gar nicht mehr existierenden Chip-Herstellern nötig...

[Zoe]

Ich hab den Artikel jetzt mal gelesen. Also, den Bezug zu "neuen" Autos kann ich anhand des Artikels irgendwie nicht nachvollziehen, unter der Prämisse, daß neue Fahrzeuge genau dieses sind, nämlich neu, d.h. in den letzten wenigen (< 5) Jahren gebaut.Was mir beim Lesen des (Werbe-?) Artikels aufgefallen ist, sind die Begriffe K-Jetronik, L-Jetronik etc, das ist ja nun nicht gerade das, was ich als neue, aktuelle Elektronik bezeichnen würde. In meiner Supra von 1983 ist ein equivalentes "Steuergerät" eingebaut, und die ist mittlerweile ja auch schon 20 Jahre alt. Zitat:Original erstellt von KW: Meine Generation ?Die Leute die in Ihrer Freizeit z.B. Microcomputer für Ihre Mountainbikes entwickeln, deren Entwicklungszeit in Stunden auch zig tausende kostet?Die Leute, die sich jetzt mit alten Spielekonsolen beschäftigen, immernoch dafür programmieren und diese immernoch reparieren können?Nun, eine alte Spielekonsole, oder zeitgenössische Computer wie ein PET, ein Apple I, Altair etc. bestehen idR aus "einfachen" Bauteilen, die man in einem einfach ausgestatteten Labor Marke Heimwerker gut im Griff hat. Aber, auch schon hier werden Ersatzteile knapp, versuch mal einen Prozessor für den Commodore Plus4 zu bekommen!Moderne Elektronik besteht aus mehrlagigen Leiterplatten mit hidden vias, SMD Bauteile, BGA Gehäuse mit >600 pins, kundenspezifischen ASICs und FPGAs, teilweise mit internem EEPROM, in dem das Programm und/oder Daten abgelegt sind. Auch dieses hat eine begrenzte Lebensdauer und Zyklenzahl, was macht man, wenn diese überschritten ist? Haben kleine Restaurierungsfirma bzw. begeisterte Hobbyisten die entsprechende Ausrüstung? Also ich nicht....Auch ich kenne Leute, die die Controller ihrer Mikrofernsteuerungen z.T. selber programmieren; nur: das macht man heute, wenn es die Entwicklungstools und die Computer noch gibt, auf denen sie laufen. Was mache ich in 20 oder noch mehr Jahren damit, vor allem wenn die Systeme um ein vielfaches komplexer sind?Ich kann Dir aus der täglichen Praxis genug Beispiele geben, bei denen eigentlich funktionsfähige Systeme ausgemustert werden (müssen), weil irgendein triviales Teil defekt ist, ohne das das restliche System leider nicht mehr läuft. Während ich einen auf einem Motorola 68k-class Controller basierenden Steuercomputer vielleicht noch reverse-engineeren und durch ein equivalentes System ersetzen kann, kann ich mir nicht vorstellen, daß das bei der Vielzahl und (vernetzten) Komplexität der modernen Computersysteme in einem neuen Fahrzeug in 30 Jahren auch noch so easy funktionieren wird.Aber vielleicht täusche ich mich ja auch, und die "heutige junge Generation" hat in 30 Jahren keinen Kompresser mit Lackierpistole und eine Drehbank mehr in der Garage stehen, sondern ein Elektroniklabor mit diversen Workstations, Logicanalysern, Vapour-phase Lötanlage, VHDL Entwicklungstools und einer eigenen kleinen Halbleiterfertigungslinie.Zoe

[KW]

Ach, Jungs...Heute werden auch Autos weggeworfen, weil es ein Teil nichtmehr gibt oder zu teuer ist. Aber vor allem, weil es keine Fangemeinde davon gibt.Was heute ach so komplizierte Technik ist, ist doch in 30 Jahren reif für nen Elektronikbaukasten ab 12...Als die ersten MB W116er gebaut wurden, kamen schon kritische Stimmen, als dann die W126er kamen, hies es Mercedes Qualität hinüber, kann nie ewig halten, alles Elektronik...Und mitlerweile fahren sie mit H-Kennzeichen...Die KE-Jettronik war damals auch das neuste vom neusten...Angeblich ohne Tester nicht reparierbar...Ich persönlich hab da komischerweise kein Problem mit...Ist doch alles logisch und einfach.Gleiches gilt für die neure Motorengeneration die bis ins Ende des letzten Jahrtausends verbaut wurde.Viele davon sind mit der HFM Anlage ausgerüstet, Nachteil: Die Sensoren und Pottis sitzen auf einer Platine und statt nem LMM ist n HFM (Luftmassenmesser, Heisfilmmessfühler) drin.Und?Aber die verfechter der Chaostheorie wird man nie los. Selbst wenn sie noch erleben, dass 5er Golfs restauriert werden, haben sie alle Ihre Bedenken von damals schon lange vergessen und zeigen mit dem Finger auf den Golf 9 und werden wieder sagen:Ja, beim 5er war ja noch alles einfach, aber wie soll das beim 9er werden???mfg, Mark