H-Kennzeichen auch in Italien geplant!

[ID19]

Ein Freund brachte mir aus dem Urlaub einen Ausriss aus der „La Repubblica“ vom 27.10.04 mit und Mario hat in übersetzt (Vielen Dank!):Heute beginnt im Senat der Gang eines Antrages, welcher einige alte Fahrzeugmodelle den historischen Autos gleichstellt. Das berühmteste unter ihnen ist der kleine Fiat.Es schien wie ein Scherz, eine sympathische Art um das Problem historischer Autos darzulegen. Jedoch wird die so genannte „rettet-den-Fiat-500“-Aktion - vorgestellt vor einem Jahr von Luciano Magnalbó und Cesare Salvi - heute tatsächlich vor der achten Kommission des Senats behandelt um einen ernsthaften parlamentarischen Weg zu initiieren, welcher im nächsten Jahr durchaus Aussicht auf Erfolg haben könnte.Der Neuerungen gibt es viele. Besser scheint es jedoch, von wirklich „revolutionären“ zu sprechen: Dem Vorschlag nach sollten historische Fahrzeuge alle vier Jahre dem TÜV vorgeführt werden, wobei eine AU komplett entfiele. Es gäbe keine Einschränkungen im Stadtverkehr „aus Umweltschutzgründen“ mehr, sofern der Hubraum unter 1000ccm liegt und das Fahrzeug älter als 25 Jahre ist (die Einschränkung wird auf 1300ccm angehoben, wenn das Fahrzeug von einem 4-Takt-Triebwerk befeuert wird). Es wäre auch ein neues Kennzeichen vorgesehen (welches neben dem „originalen“ angebracht würde) mit dem Zusatz „H“ (historic) und zwangsläufig auch die Eintragung in einem eigens dafür vorgesehenen Register. Sozusagen eine Art Paradies für historische Fahrzeuge.Aber das ist noch nicht alles: Ab 25 Jahren Fahrzeugalter folgt die komplette Steuerbefreiung, Halterwechsel müssten mit lediglich 50,- EUR bezahlt werden.Ist das denn möglich? Man geht davon aus, dass der Anteil an der Umweltverschmutzung, welche man den historischen Fahrzeugen zuschreiben möchte, in der Gänze der Immissionen weltweit irrelevant ist. Dies, was allerdings noch zu beweisen wäre (es existieren keine sicheren Daten), trifft derzeit durchaus zu, denn die historischen Fahrzeuge sind tatsächlich Gegenstand akkurater und peinlich genauer Instandhaltung und deren jährliche Kilometerleistung ist gering.Wenn Maßnahmen dieser Art durchgingen, könnten sich jedoch viele Autofahrer dazu bewegen lassen, statt zu Smart und Konsorten wieder zu den alten Fiat 500, 2CV oder R4 u.ä. zu greifen, deren sprichwörtliche Robustheit dies auch ermöglichen würde. Und dann begänne das Problem wirklich ernst zu werden: In Italien alleine sind noch 600.000 Fiat 500 in Umlauf!Es gilt dann nämlich zu berücksichtigen, dass ein Fiat 500 (das gilt hier auch für seine Artverwandten) im günstigsten Falle die Umwelt immerhin wie 100 moderne Citycars verschmutzt. Wenn nun der Motor zusätzlich noch Öl verbrennt und zudem die Kraftstoffverbrennung nicht optimal ist (Kunststück, bei einem über 20 Jahre alten Auto), steigt das Verhältnis locker auf 1 zu 300. Man würde somit 300 Smart benötigen, um dieselbe Verschmutzung zu erreichen wie ein alter R4! Reden wir erst gar nicht von der Sicherheit. Ein Fiat 500 hat keine Sicherheitsgurte und ist derart gefährlich, dass er niemals einem modernen Crash-Test standhalten würde. Ein Aufprall bereits mit 20km/h auf ein festes Hindernis wäre tödlich.Einerseits möchte man die SUV einschränken (modern, abgasgereinigt und nicht immer sperrig), andererseits würde man die Tore der Stadt für die ältesten der Fahrzeuge aufreißen.Kleine Seltsamkeiten in der Welt der Automobile.