Benzinverbrauch runter, Oelverbrauch rauf?!?

[Nobbi]

Hallo Freunde, ich wundere mich schon seit vielen Jahren ueber ein Phaenomen, das praktisch bei allen meiner Autos innerhalb weniger Monate auftritt, und dessen Ursache ich nur erahnen kann. Und ich hatte schon gegen 50 Autos; es handelt sich also nicht um Einzelfaelle.Wenn ich einen neuen Klassiker (in aller Regel Youngtimer der 70er bis fruehen 80er) kaufe, mache ich gemeinhin erst mal einen grossen Kundendienst mit Ventilspiel, Zuendung, Zuendkabel mitsamt Verteilerkappe und -laeufer, Vergaser, Luft- und Benzinfilter usw. (alles wird kontrolliert, bei Bedarf neu justiert oder getauscht).Anschliessend beginne ich, den Spritverbrauch auszurechnen.Fast immer sinkt der durchschnittliche Konsum im Laufe der Zeit, obwohl sich Einsatzbedingungen und Fahrweise nicht aendern. Das bewegt sich i.d.R. in einer Groessenordnung von 10 - 30%, bis es sich dann auf dem niedrigsten Niveau stabilisiert.So weit, so gut. Woran das liegen mag? "Gewoehnt" sich der Wagen an meine Behandlung? Muss erst der ganze Dreck aus den Brennraeumen gepustet werden? Dazu sollte ich vielleicht anmerken, dass ich kein Freund hoher Geschwindigkeiten bin, und meist mit max. 130 km/h dahinrolle. Ich beschleunige jedoch zuegig, und beim Ueberholen wird auch ordentlich draufgetreten.Ganz falsch kann das zumindest nicht sein, denn oft liege ich am unteren Ende dessen, was Modellkollegen berichten. Mein im Moment benutzter Granada 2.8GL Turnier mit 5 Gang Schaltgetriebe braucht auf Strecke unter 10l. Wenn mehr Kurzstrecke vorkommt (eher selten), geht's mal ueber 11, aber das war es dann auch. Angefangen habe ich mit gut 13l.Interessanterweise geht aber nach einiger Zeit immer der Oelverbrauch hoch. Das dauert meist ein wenig laenger als der Prozess der Minderung des Benzinverbrauchs.Von kaum messbar steigert sich der Verbrauch meist auf Werte um 0.5l pro 1000km, bei Maschinen sehr hoher Laufleistung auch mal 1l.Nicht wirklich beaengstigend, und meist noch unterhalb der in den Betriebsanleitungen genannten unbedenklichen Mengen.Dennoch, der Anstieg faellt immer auf.Ich benutze prinzipiell Mineraloel 15W40, Oelwechsel mitsamt Filter grob nach Herstellervorgaben, meist ein wenig ausgedehnter, da kaum Kurzstreckenverkehr.Auch der Oelverbrauch stabilisiert sich mit der Zeit. Und es handelt sich nicht um direkte Verluste aufgrund defekter Dichtungen.Wirkt sich die kraftstoffsparende Fahrweise negativ auf den Oelverbrauch aus?Erfolgt eine Substitution von Benzin durch Motoroel? Angesichts der genannten Mengen aber ja kaum vorstellbar.Wer weiss mehr? Wilde Theorien sind auch willkommen!Gruesse

[Panama]

Hallo,keine Ahnung zum Thema, aber falls Du Dich von dem Granada mal trennen willst, schick mir eine Mail.Doch zum Thema Öl evtl eine hirngespinstische Möglichkeit:Wenn das Auto längere Strecken fährt, wird das Öl schön warm, wenn Du davon ausgehst, daß angeblich auch Wasser bei exakt 0 Grad Celsius in geringem Maße verdunstet - besteht dann die Möglichkeit bei warmen Öl auch? Die Verschlusskappen sind ja sicher auch nicht immer dicht. Oder Du mißt so oft, daß der Reibungsverlust am Ölstab sich auf das Ergebnis auswirkt?GrußPeter

[Willi]

Hallo Nobbi,das mit dem sinkenden Benzinverbauch kann ich nachvollziehen. Im laufe der gefahrenen Kilometer spürt man, wie man das Gaspedal am optimalsten benutzt, während man am Anfang erst mal drauftritt, ohne das viel passiert, außer großem Sritverbrauch.Für den Ölverbauch habe ich keine Idee.Gruß Willi

[Schrauber]

Hast du vollsynthese beim Ölwechsel genommen, welches dir villeicht was aufgelöst hat? Hört mann ja immer wieder das nach dem Umstieg von mineral. auf synth. der Ölverbrauch ansteigt!Servus

[Flat60]

Zitat:Original erstellt von Schrauber:Hört mann ja immer wieder das nach dem Umstieg von mineral. auf synth. der Ölverbrauch ansteigt!ServusVor allem steigt bei diesem Wechsel der Verbrauch von Pleuellagern und anderer »Hardware« gerne an...-Marcus

[ericstrip]

Das mit dem Benzinverbrauch kann ich nachvollziehen (ich habe einen ähnlichen Fahrstil), so ein Auto fährt man als neuer Besitzer ja auch erst einmal ein - das mit dem Öl ist mir hingegen noch nie aufgefallen.

[pablo]

Hallo, aber nobbie schreibt doch klipp und klar dass er 15-40 MINERALOEL verwendet.mit tropischen GruessenPablo

[herminator]

Hallo an alle!Interessant, interessant!Der Benzinverbrauch, würde ich auch aus eigener Erfahrung meinen, ist ein guter Indikator für a)Wartunszustand b) Einsatzbedingung und c) Fahrweise. Meine Beispiele: VW Scirocco I GLI '79: 8.3 Liter (Werksangabe: 9.5 -11 Liter), BMW 2002 '75: 9.2 Liter (Werk: 9-12 Liter), Peugeot 604 SL V6: 10.7 Liter (Werk: 12-17 Liter), Audi 80 GLS 85 PS '77: 8.8 Liter (Werk: 9-11 Liter)Ich meine aber auch, dass Ölverbrauch und Fahrweise schon ein wenig miteinander zusamenhängen, is ja logo, wenn man z.B. die Gänge ausdreht, kommt hinten sicher mehr Blaurauch raus. Bestes Beispiel ist mein 02 er, der richtig bösartig beim Ölverbrauch wird, wenn man ihm (aber nur dann) die Sporen gibt; der Audi 80 wiederum hat einen 1.6 Tauschmotor, der fast nix an Motoröl verbrennt. So gesehen ist Ölverbrauch schließlich doch ein Hinweis auf den mechanischen Zustand eines Motors.MfG ! * herminator

[Nobbi]

Hallo Leute,wie erwaehnt nehme ich immer 15W40. Teil- oder vollsynthetisches Oel halte ich fuer Overkill bei den alten Kisten. Heutiges simples Mineraloel ist schon viel besser als das meiste, was es damals gab.Abgesehen von den Problemen, die man damit haben kann, und natuerlich auch dem Geldbeutel (macht zwar in der Gesamtbetrachtung nicht wirklich viel aus, aber ich investiere lieber in sinnvolle Sachen wie mal einen Wechsel der Bremsfluessigkeit o.ae.)herminator, Deine Verbrauchswerte kommen mir vertraut vor. Golf I GIT 8l, BMW 2002A 10lBeim Benzinverbrauch ist es ganz offensichtlich so, dass man mit zunehmender Vertrautheit mit einem Wagen seine Schaltpunkte so legt, dass man immer im Bereich des groessten Drehmomentes bleibt.Das passiert bei mir vollkommen unbewusst, da ich mir nbie eine Drehmomentkurve meiner Kisten angeschaut habe.Deckt sich insoweit mit Euren Erfahrungen.Dass sich das Auto an die Fahrweise gewoehnt, ist ja wohl Bloedsinn. Oder doch nicht?!? Gruebel...Bleibt das Mysteriosum des Oelverbrauchs.Das Phaenomen tritt ja bei praktisch allen meiner Autos auf, egal ob gross oder klein, leicht oder schwer, in gutem oder eher schlechten Zustand.Nicht, dass es mich beunruhigen wuerde, denn die Werte werden ja nicht exzessiv, aber es faellt halt auf, und man fragt sich dann natuerlich schon, woran es liegen koennte.Gruesse

[herminator]

Hypothese: Da man als Schrauberfreund wohl auch immer auf den korrekten Ölstand achtet und diesen nahe der Max-Markierung hält, erhöht sich auch etwas der Ölverbrauch.Ansonsten würde ich den Ölverbrauch von folgenden, in der Wichtigkeit geordneten, Faktoren abhängig sehen: 1. Mechanischer Zustand des Motors 2. Fahrweise 3. Art des Motoröls / Viskosität 4. Ölstand (siehe oben!!) 5. wann wurde das letzte Mal gewechselt.MfG * herminator