"Alltagsschrott".....?

[Nobbi]

Hallo Leute,ich besitze gar kein modernes Alltagsauto, bzw. meine Oldies muessen als Alltagsgefaehrte dienen, wenn sie mal wieder "dran" sind.Das habe ich seit jeher so gemacht, weil ich mich mit Rechenzentren auf Raedern einfach nicht anfreunden will. Nur einmal bin ich vom Pfad der Tugend abgewichen, als ich einen damals 4 Jahre alten Kadett E Caravan unglaublich guenstig angeboten bekam. Prompt ging das Steuergeraet kaputt. Fuer bob mit seinen Vorkriegsschaetzchen ist das natuerlich nur eingeschraenkt praktikabel, aber mit meinen 70er/fruehe 80er Jahre Kisten geht das voellig problemlos.Fuer mich gilt Baujahrsgrenze 1985. Damals wurden abgeloest: der W123, die Erstserie des W126, der Granada, der Rekord. Je nach Marke verschiebt sich die Grenze um 2-3 Jahre.Gruesse

[Dannoso]

Zitat:Original erstellt von bob:...Es gelingt mir trotzdem nicht mehr, irgendeine Beziehung zu meinen Alltagsgefährten aufzubauen.Geht es Euch ebenso oder umhegt Ihr Euer Alltagsauto genau so wie Eure Oldies?Grüßebob[/B]Hallo bob,ja geht mir genauso. Fahre seit 4 Jahren A6. Hab noch nie ne' Inspektion gemacht, also 90Tkm mit orginalem Öl, immer noch die orginalen Reifen drauf, Polster versifft, rundum zerkratzt und 2x in 4 Jahren gewaschen...Heutige Auto sind technisch gesehen, jetzt schon Edelschrott. Optisch sowieso. Hoffentlich kommt keiner auf die Idee einen A6 Club zu gründen und in 5-10 Jahren schon was von H-Kennzeichen, Erhaltenswert, Tech. Kulturgut, usw. zu faseln. Für diese Auto gibts nur eins: kaufen, benutzen, Schrottpresse!Grüsse

[Rene E]

Ich muß dazu noch sagen daß ich mein Alltagsfahrrad sogar reparieren lasse. beim Auto mache ich alles selber. aber mein Fahrrad brauche ich ständig. Deswegen gebe ich es schon mal morgens beim Händler ab um Teile austauschen zu lassen und gehe dann zähneknirschend mal ein Stück zu Fuß. Ich nehme mir da einfach nicht die Zeit den Lenker selber zu tauschen, die Schaltung zu justieren oder das Hinterrad selber zu zentrieren. Gut die Bremsbacken tausche ich selber. Das geht relativ schnell bei der Magura-Hydraulikbremse.Ach ja, geputzt habe ich es seit dem Kauf 1997 noch nie. Im Moment gehen sowieso nacheinander alle Teile kaputt, da lohnt sich das nicht. Fahrräder und ihre Komponenten sind offenbar nicht auf Jahresfahrleistungen von 2000 km ausgelegt.

[Mario]

Hallo Bob,ich habe zu meinen Alltagswagen auch keine Beziehung. Sie müssen funktionieren. Gepflegt werden sie nur, um mich möglichst wenig - bis gar nicht - im Stich zu lassen.Meine ganze Aufmerksamkeit und "Liebe" fließt dafür in den "alten".Viele Grüße,Mario

[Eintopf]

Hallo,bei der Behandlung meiner Alltagsautos beginne ich langsam umzudenken.Normalerweise kaufe ich Autos immer gebraucht, nehme sie bei minimaler Wartung kräftig ran und stoße sie mit geringem Wertverlust nach 1-2 Jahren ab.Demnächst werde ich mir aber noch einen zweiten VW T4 zulegen, den ich dann möglichst lange behalten möchte. Dieses Auto bietet für mich ideale Ladekapazität bei ordentlichen Fahrleistungen und moderatem Verbrauch. Leider ist es auch das letzte seiner Klasse, an dem ich alle Reparaturen ohne weiteres selbst vornehmen kann. Es ist für mich eine Horrorvorstellung, einer KFZ- Werkstatt ausgeliefert zu sein. Vielleicht liegt das an meinen Erfahrungen in meinem ehemaligen (mittlerweile zu Recht Pleie gegangenen) Lehrbetrieb? Anderseits ist meine Freundin mit ihrem Polo in verschiedenen anderen Werkstätten auch kräftig rasiert worden... Nee nee, ich behalte ein Auto, das für mich "ausreichend primitiv" ist. Wohlgemerkt: Nicht als Liebhaberstück - sondern als Gebrauchsgegenstand.beste Grüße,Peter

[Martin1501]

Hallo Bob,vielleicht ist dies ja ein Vorteil der von Dir so gern geschmähten "Youngtimer" (ich ziehe die Bezeichnung "junger Oldie" vor): Alltagsfahrzeug und Objekt der emotionalen Zuwendung lassen sich in eins setzen, so daß der von Dir beschriebene Zustand automobiler Schizophrenie erst gar nicht auftreten kann. Allerdings muß ich sagen, daß mir selbst der ursprünglich "verachtete" Vernunft-Golf 2 nach und nach ein bißchen ans Herz gewachsen ist. Hängt sicher auch damit zusammen, was man mit dem Wagen so alles erlebt hat... Jedenfalls war es ein zwiespältiges Gefühl, als er mit fast 300.000 Km schließlich seinen Geist ausgehaucht hat.Herzliche GrüßeMartin

[piksieben]

Also, ich versuche bereits seit Jahren, einen relativ neuen Alltagswagen zu finden, zu dem sich eine Beziehung aufzubauen lohnt--vergebens.Das letzte Alltagsauto, zu dem ich eine Beziehung aufbauen konnte, das war mein 735i, den ich mit stolzen 502tkm vom Vorbesitzer (einem Nachbar) übernommen habe. War wohl eins der schönsten, die ich je besessen hatte. Dank guter Wartung (und billiger Ersatzteile--von einem Freund, der in der BMW Vertretung arbeitete)hatte ich nie ernsthafte technische Probleme. Leider hatte der Vorbesitzer nicht die besten Augen, weshalb die Karrosserie doch an einigen Stellen etwas gelitten hatte. Und sein Faible für Chromradläufe (brutal in die Radhäuser geschraubt mit Blechtreibschrauben) hatte auch nicht unbedingt zur optischen Erhaltung beigetragen--es sei denn, man steht auf Rostblasen. Ich habe den Wagen dann letztendlich schweren Herzens abgegeben, weil mir die nach 540tkm anstehende Getriebesanierung nicht mehr lohnend erschien. Aber nachweinen tu ich dem guten Wagen immer noch. Was vergleichbar solides hab ich seither nämlich nicht mehr besessen...

[ericstrip]

Ich habe es zweimal versucht, ein "vernünftiges" Auto zu fahren - und die Dinger jedesmal nach ein paar Wochen wieder verkauft bzw. in der Familie weitergereicht. Wenn Du auf ein Langstrecken-Verbrauchs-Auto angewiesen bist, kann ich es natürlich gut verstehen, daß Du eins hast (aber hey, immerhin ein Prelude) - aber Du brauchst kein schlechtes Gewissen haben. Was meinst Du, wie egal mir z.B. der Citroen ZX war...@Rene E: Ich habe ein altes Rabeneick, welches ich fast nie benutze, aus Angst, jemand könnte sich dran vergreifen. War vor 16 Jahren sozusagen mein erster Oldtimer... mit roter Schutzblechfigur und dreieckigem VDO-Tacho.[Diese Nachricht wurde von ericstrip am 08. Oktober 2004 editiert.]

[StevieP2]

Ich habe auch zu meinen Alltagsautos eine Beziehung- allerdings nicht mehr so stark wie früher. Ich fahre heute sehr viele verschiedene Neuwagen und zu denen kann natürlich dann keine Beziehung aufbauen- trotzdem pflege ich sie immer wohl deutlich mehr als jeder "normalsterbliche".Ich habe jetzt seit ein paar Monaten einen Senator von 93, mit dem tollen 24V-Motor- der ein unglaublich komfortabeles, entspanntes Fahren erlaubt. Obwohl der erst so kurz bei mir ist weiss ich jetzt schon, dass das ein Auto für längere Zeit wird und das ich zu dem jetzt schon eine gewisse Beziehung habe und mir jeder Meter deutlich mehr Spaß macht als mein Corsa oder jeder neue Vectra...Steffen

[Gerrit]

Hi bobIn den 36 Jahren in denen ich legal (d.h. mit Führerschein) Autos bewege habe ich eigentlich nie eine Beziehung zu den Fahrzeugen aufgebaut, die ich verbraucht habe (so Stücker 30-35). Vielleicht im nachhinein betrachtet zu den beiden 02er BMW, Mitte der 70ger und zu dem Bulli (Bj. 68), den ich 1980 selbst zum Wohnmobil ausgebaut habe und den der TÜV acht Jahre später endgültig aus dem Verkehr zog. Mein aktueller Alltagswagen ist der, in meinen Augen, letzte "richtige" Volvo, ein 960 (besser 965) Kombi von 1995. Gebraucht gekauft, bewegen wir ihn seit vier Jahren ohne Probleme, er wird zwei mal im Jahr durch die Waschstrasse gefahren, bekommt regelmässig seine Inspektion und ausser Zahnriemen, Scheibenwischerblätter, Bremsbelägen, Öl und einem geplatzten Kühler (wg. hängendem Thermostat und eigener Blödheit), wurde noch nichts gewechselt. Ein bequemeres, praktischeres und sicheres Fahrzeug kann ich mir kaum vorstellen und die Strassenlage ist besser als bei einem Mercedes, trotz seiner 205 PS hat er sich noch nie auf der Kreuzung gedreht. Den unzeitgemässen Spritverbrauch fange ich dadurch auf, dass ich stressfrei mit der Bahn zur Arbeit fahre. So wie es aussieht werde ich ihn erst mit mir zusammen in Pension schicken, da ich mit den aktuellen Fahrzeugen, egal von welchem Hersteller, immer weniger anfangen kann.Aber eine Beziehung kann ich zu dem Volvo nicht herstellen, zugegebenermassen habe ich die aber (leider) auch nicht zu dem BMW, der bekommt zwar mehr Zuwendung aber der MGB, den ich über acht Jahre gefahren bin, hat deutlich mehr Spass gemacht (und heimlich wird auch wieder für einen englischen Sportwagen gespart), ja ja ich kenne die Aversion dieser Marke, bzw. diesem Typ gegenüber - trotzdem Viele GrüßeGerritFortschreitende Legaschtenie dawegen:[Diese Nachricht wurde von 2000tilux am 08. Oktober 2004 editiert.]