Fiat 130 Coupè

[Th. Dinter]

Hi,in den 70igern hatte ich aus gegebenem Anlaß (Rost) öfter Gelegenheit an 130 Fiats zu arbeiten, nur an Limousinen. Ich bin ziemlich sicher, daß hier in der Gegend kein Coupé lief, das wäre sonst aus demselben Grund auch bei mir gelandet.Die Rosterei ging schon während der Garantiezeit los, da das praktisch reinkonstruiert war. (Toleranzen an den Türgriffen, Zierleistenbefestigungen, Lampenringe, Karosseriefalze, etc, etc).Ich kann mich an 6 Fahrzeuge erinnern, und das war für Fiat in diesem Marktsegment damal schon einiges!Nach etwa 3 Jahren wurden das immer weniger.Den letzten habe ich 1982 nochmal aufgepäppelt. Ich gehe davon aus, daß der dann gleich in eine beheizte Garage gewandert ist und heute mit 07 bewegt wird.Die andern sind alle auf den Schrott gegangen.Deswegen: wer heute noch ein gutes Exemplar hat, Hut ab. Die Autos waren ansonsten nämlich gut, schnell, leise, komfortabel , nicht reparaturanfällig. Nur die Heizung war für Deutschland etwas mickrig und die Auspuffanlagen schüttelten sich an den Krümmern los.Über die Form und die schwülstigen Chromapplikationen kann man sich trefflich streiten.grußthomas

[Roland Kunz]

Hallo@Dieter7 minuten schneller Seltsamerweise wiederholt sich die Geschichte zyklisch und meist hat die neue Generation das zwar gehört und gelernt aber nicht selbst erfahren, sprich jede Generation schafft es nicht aus denn Fehlern der vorherigen zu lernen und muss eigene machen.Was ich nicht verstehe ist das bei VW die Palette der Marken und deren Produkte oft gegeneinander antretten lässt.ich sehe nicht warum man den D8 als VW unbedingt auf Kosten des A8 lanciert während man die Stammkundschaft zu Skoda oder seat abschiebt oder gar an die Konkurenz verliert.Nachdem Porsche Opel denn Zafira angeliefert hat entdeckt man doch das man einen Golf Van braucht. Vorher kauft man aber erst mal Cosworth ( wobei man dann die engeneering kapazität später abstösst und am Ende nur die Giesserei behält ), Lamborghini, Bently und Bugatti ohne ein schlüssiges Konzept und Marktakzeptanz. Wie lange die Quersubventionierung gut geht steht in den Sternen aber mit der neuen GVO ist´s damit wohl aus.Grüsse

[Th. Dinter]

Hi,tja Roland, auch ich habe eigentlich nur die Erklärung für die Zukäufe bei VW, daß die sehr preiswert waren, VW gerade Geld übrig hatte und man sich gedacht hat, daß man das schon entweder technisch oder für´s Image irgendwie verwenden kann.Mit der Modellplitik bei den einzelnen VAG-Marken ist das eine andere Geschichte: es soll ja keiner von VW zu Audi abwandern oder umgekehrt, sondern es sollen zusätzliche Stückzahlen gemacht werden und Kunden von anderen Marken abgeworben werden. Das schafft man am besten auch durch Wettbewerb im eigenen Haus. Auch sollen die VW-Modelle etwas höher (eben Passat mit W8) positioniert werden, damit der Abstand zum Phaeton kleiner wird. Dadurch kommen ja solche Schieflagen zustande, daß der Golf/Bora mittlerweile als Mittelklasse-Auto verkauft wird. Da wäre früher gerade der Passat durchgegangen, wenn man bedenkt, daß der 5er BMW auch "nur" ein Mittelklassewagen war.Alles ist darauf ausgelegt, mehr Autos zu verkaufen. Und wenn der Golf dann zu teuer wird, dann kann eben im Konzern auf ein Parallelmodell von Skoda oder Seat ausgewichen werden....Nur: wer soll die Autos eigentlich alle kaufen??grußthomas

[Z1-VX]

Zurück zum Fiat 130... Nicht nur, dass das Auto eine verpasste Chance des Fiat-Konzern ist, Pininfarina hat allen, die die Limousine nicht mochten, mit dem Opera auch gleich noch die schönere Viertürer-Variante gezeigt. Optisch auf das Coupé aufbauend, blieb dieses Auto ein Einzelstück.Interessant; daß sich diese Geschichte im FIAT-Konzern auch wiederholt hat. Die Lancia Gammas gab es auch in zwei Versionen, einer eher unansehnlichen Schräghecklimousine und einem schönen Coupe. Und auch hier hat Pininfarina auf Basis des Coupes eine wunderschöne Limousine gezeigt, die Fiat/Lancia und alle Limousinenbesitzer sicherlich nicht gefreut hat!Dieter

[Roland Kunz]

HalloJups die Gammas waren die designierten Nachfolger vom 130.Und die Dino Coupes waren dann Stratosphärisch FIAT setzte darauf das die Marke Lancia einen anderen Status hat und vor allem war Lancia in den USA noch angesehen ( Bei Fiat hiess es Fit It Again Toni ).Der 2,5 L Boxer leif ruhig und seidig wie ein V6 hatte zwar weniger Leistung aber wegen Frontantrieb nicht lahmer. Und war auch unterhalb der italenischen Luxussteuer.Leider war der Boxer ein Problemkind und bei Lancia wurden auch zuviele Fiat bauteile verwendet. Rost betrifft eigentlich alle 70er Jahre Autos aber bei Fiat/Lancia hatte man konstruktiv immer noch nicht auf das problem reagiert ( wenn man sich vorstellt das andere Hersteller gewaltige Anstrengungen unternahmen um dort das Image zu steigern ).Tatsache war das die wenigen 130er kunden im Fiatkonzern entweder zu Lancia umstiegen oder zu einem Fiat 2,0 griffen ( 132 ).Letzteres war eindeutig ein "Abstieg".Der 132 war mechanisch unkomplizierter und von Fiatwerkstätten problemloser wartbar aber rostete auch.Beim Gamma ging fast alles schief ( Rost, Mechanik anfällig, Fiatmechaniker überlastet, Lanciamechaniker bekammen nicht wie früher Unterstützung, Chaos im Ersatzteilvertrieb, Billigbauteile, .... ) womit sich die Erwartungen der Kundschaft.Fiat/Lancia hat den Gamma dann schnell abgeschrieben und sich auf Delta und den Euro V6 und das kommende "Eurozellenauto" gestürzt ( Fiat/Lancia, Saab und später Alfa ).Das wird jetzt aber ein eigenes Thema Obwohl wenn man bedenkt das sich Fiat/Lancia auf der Rallyepiste gegenseitig die anvisierte Kundschaft abjagen wollten anstatt sich weiter auszusortieren.@thomasStimmt VW musste "investieren" und rechtzeitig Wackelkandidaten für EG Subventionen und Abschreibungen im Haus haben.Zudem wurde ja ein guter Freund des Hauses Bundeskanzler und es war gewogene Interessenvertrettung zu erwarten ( Stimmt die Grossindustrie zahlt hier weniger Steuern als in Amerika )Denoch ist das Problem das man Audi gegen BMW und Mercedes setzt und das untere Audisegment an VW reichen will. Von oben kann man mit Bentley und Bugatti ebenfalls Maybach/DC und BMW/Rolls Royce angreifen.Den Supersportwagen kleinkruscht vergessen wir mal.Alle Hersteller erwarten grosse volumenzuwächse bei den Topligen und wollen rechtzeitig da sein. Das wird nur passieren wenn die Wirtschaft weiterhin läuft und ein gesunder Mittelstand vorhanden ist.Wenn eine Krise kommt kann man die ganzen Projekte Abschreiben. nur ist dann die Frage wenn man gleiche Platformen hat und die produkte nur die Optik und Wappen tauschen welches Markennamen dann überleben ( Siehe auch Badge engeneering bei Chrysler, Ford, GM, BLMC )grüsse

[Tob]

Hallo,Ihr seid wirklich spitze! Wer braucht da noch teure Fachzeitschriften, hier gibt`s eh die besten Insiderinformationen:-)Danke und weiter so!!Gruß Tobias