Lackierung

[gaya009]

hallo,wer kann mir sagen wie man am besten seinen Oldtimer lackiert und welche Podukte am sinvollsten wäre...Vielen Dank im vorraus,L.Frieske

[tommes]

Hallo,zunächst mal möchte ich mich dem, was Thomas bereits gesagt hat unbedingt anschließen. Aber da Du ja noch ein paar andere Infos haben möchtest, ein kurzer Kostenabriß: Kompressor mit mindestens 280ltr/min Luftausstoß (2-Zylinder) ca > 800€, vernünftige Pistole ca > 150€, Druckminderer mit Wasserabscheider und Schlauch 100€, womit Du aber nur Einstiegsniveau besitzt (aber funzt). Das größte Problem ist jedoch die Staubfreiheit des Lackierraumes, Absaugung, Filter etc. Daran wird es wohl scheitern. Ich lackiere selbst (mit ungefähr obiger Ausstattung) auch ohne die entsprechenden Räumlichkeiten. Das taugt für einzelne Teile (Tür, Kotflügel o.ä.) des (Alltags-)fahrzeugs, aber sonst... Du hast immer, ich wiederhole immer, Staubeinschlüsse (außer in der Lackierkammer). Ich will Dir hier nicht jeglichen Mut nehmen, aber es muß Dir klar sein, daß mit "einfachen" Mitteln keine High-End-Qualität erreichbar ist. Für einen Oldtimer hier anzufangen macht m.E. keinen Sinn, da die Vorleistungen (Kosten) letztendlich nicht im entsprechenden Verhältnis zum Ergebnis stehen.Vielleicht hilft Dir dies bei weiteren Entscheidungen.Gruß Tommes

[FKS 750]

ich denke darüber genauso wie old cadillac. wenn du keine erfahrungen hast ist ein ganzes auto zu groß und umfangreich. solltest du vorhaben, ein motorrad zu lackieren ist es jedoch kein "problem" -- jeder fängt mal an. beim motorrad könntest du ja die ganzen kleinteile lackieren (bis auf tank und schutzbleche) und wenn du damit klarkommst dich dann auch an diese 3 restlichen teile wagen. so habe ich mit dem lackieren angefangen, mittlerweile habe ich für bekannte auch "halbe autos" (unfall schaden) lackiert. zuerst brauchst du einen kompressor mit luft tank der sagen wir ab 400Liter pro minute aufwärts liefert (ich habe einen mit 300 lieter und einen mit 600, der kleine kommt manchmal nicht nach was auf dauer sehr nervig ist). desweiteren solltest du einen öl und/bzw wasserabscheider anschließen damit nichts als reine luft und farbe durch deine pistole ströhmt. zur spritzpistole: hier gabs mal was im forum schon dazu, da schwört jeder auf seine bzw hat seine eigene meinung. ich nehme immer noch die beste pistole die es in der ddr gab, eine sm 63. lass dich hier am besten von einem freund oder dem lackierer beraten vorm kauf. dasweiteren brauchst du einen atemschutz der die dämpfe auch wirklich filtert--also nicht nur eine staubmaske.tja, das ist schon alles. je nachdem wo du lackierst mußt du mit kleinen staubeinschlüssen rechen, eine absauganlage werden die wenigsten zu hause haben. ich persönlich lackiere aus der garage hinaus (teil hängt noch in der garage) wo meist leichter wind vorbei geht und die sprühnebel mitnimmt, so hab ich wenig staubeinschlüsse.produkte: da gibts auch wieder für jeden was. mein favorit: autolack von glasurit mit mittelschnellem härter. hier ist zu beachten das die mischungsverhältnisse genau eingehalten werden da ansonsten der lack zu weich (fingernägel machen kratzer) oder zu hart (er springt beim kleinsten stoß ab) wird. dazu nehme ich eine alte standwaage worauf ein gestell für die pistole montiert ist in der ich auch gleich mische. ich gehe also nach gewicht, du kannst auch nach ml gehen und es in einem glaskolben mit ml-scale mischen.das wichtigste für ein gutes ergebniss ist die vorbehandlung der teile. das beste um rost zu entfernen ist und bleibt (sand)strahlen. danach sooft grundieren/füllern und schleifen (möglichst nass) bis die oberfläche ganz glatt ist--meist 2-5mal. der farbauftrag kommt als nächstes, hier lieber 2-3mal düne schichten als 1-2 dicke. nach jedem gang schleifen. zum schluss 1oder 2 klarlack schichten--das macht sich am schwersten da du hier nur am "nassen" aussehen der teile siehst wo du schon lackiert hast, hier den punkt "genug lack für gute oberfläche" zu finden ist schwer und brauch erfahrung und übung. ist es zuviel lack, läuft er, ist es zuwenig wird die oberfläche nicht glatt sondern bleibt leicht rau (sieht man dann im licht wenns trocken ist).was noch? grundierung und füller können meist nach 2-3 stunden bearbeitet und überlackiert werden. für die farbe und den klarlack mußt du mindestens 24 stunden rechnen--alles ist natürlich temperatur abhängig.das wars von mir, vielleicht ein bischen durcheinander ........ mfg franz

[FKS 750]

@tommes:du erwähnst hier aber nicht, was für ein gefühl es ist SELBER das auto oder das motorrad lackiert zu haben, was es für einen spass macht zu lackieren. und: wenn es einem liegt bekommt man die oberfläche doch sehr gut hin. ich hab schon arbeiten von lackierern gesehen (eingespeichte felgen als stichwort) die waren schlechter als meine stücke. wie gesagt, wenn er es nicht probiert wird er es nie wissen. zur ausrüstung: vielleicht mal übers wochenende einen kompressor mieten und bei einem lackierer mal eine pistole, wenn keiner seiner freunde sowas hat. und dann weitersehen.mfg franz

[Old Cadillac]

Hallo !Wenn Du bisher keinerlei oder nur wenig Erfahrung hast beim Lackieren (wie aus der Frage ja vermutlich ersichtlich) kann ich von einer Lackierung eines ganzen Fahrzeuges nur abraten. Das ist doch aufwendiger als man denkt und vermutlich (je nach Anspruch) wird Dich das Ergebnis enttäuschen, fürchte ich. Wenn Du vorher noch gar nichts lackiert hast wie z.B. mal eine Tür oder einen Kotflügel würde ich Dir raten, das doch lieber bei einer Lackierei machen zu lassen. Alleine die Ausstattung die Du brauchst kostet schon eine gute Stange Geld (falls Du sie nicht schon hast). Wenn Du nicht in Zukunft vorhast mehr damit zu machen, weiß ich nicht ob da das Geld gut angelegt ist.Ich weiß, daß war nicht die Frage aber eben meine Meinung dazu.Mal sehen, wie andere hier das sehen und welche Tips sie haben.Thomas

[tommes]

@ FKS 750Natürlich hast Du recht, es macht Spaß und es ist auch ein gewisser Stolz dabei, den eigenen Oldtimer selbst lackiert zu haben.Ich denke jedoch, daß dies hier jetzt nicht gefragt ist und die (eigenen) Qualitätsansprüche gerade beim eigenen Oldtimer schon hoch sind und aus oben genannten Gründen sich leicht Entäuschung breit machen wird.Ausleihen und Erfahrung sammeln, möglichst bei einem Kumpel ist wohl die beste Idee, aber nicht umsonst ist Lackierer ein Lehrberuf. Natürlich stimmt es auch, daß oft auch schlechte Arbeiten zu sehen sind (auch von Lackierern), aber das gibt´s auch überall.Meine Empfehlung probier´s mal aus oder frag bei einer Werkstatt, ob Du mal zusehen darfst.Viel ErfolgTommes

[17M]

Hallo Leute,ich denke das mit dem lackieren ist so eine Sache für sich.Neben den schon angesprochenen Dingen wie Staubeinschlüssen finde ich es aber auch wichtig, mal auf die Vorarbeiten hinzuweisen.In jeder Karosserie, Kotflügel, Haube, etc. sind immer irgendwie Stellen, die ausgebessert werden müssen, gerade vor einer Lackierung. Und gerade hier liegt auch - meiner Ansicht nach - die größte Schwierigkeit der Lackierung. Viel Fingerspitzengefühl im wörtlichen Sinne ist gefragt, um kleinste Unebenheiten aufzuspüren und mit Filler oder Spachtel auszubessern. Das Ergebnis sieht man ja meist erst zum Schluß.Ich habe es früher selbst mal an einer größeren Stelle der Karosserie versucht und war mit dem Ergebnis nicht gerade zufrieden. Nicht was die Lackierung selber angeht, aber mit den Vorarbeiten- und ich würde mich selbst als nicht gerade ungeschickt bezeichnen.Aber auch aus Fehlern lernt man und die Erfahrungen die man sammelt, kann einem niemand mehr nehmen.Auf zu neuen TatenGruß, Oliver

[ford64]

Staubeinschlüsse sind fürchterliche Dinge. Sie können mich fast zur Raserei bringen, wenn ich mit viel Mühe, Sprühdosen (sic!) und Schleiferei drei Grundier-und Kontrollschichtenschichten und fünf Farbschichten draufhabe und beim clearcoat sich so ein besch.... Staubdingens darauf niederlässt, das dann durch alle Schichten des angelösten Lackauftrages bis zum Grund hinabtaucht und sich nie mehr ausschleifen lässt.Extrem demotivierende Erfahrung!Trotzdem würde ich es mir nicht nehmen lassen, meine Kleinteile selber zu lackieren. Der Stolz über einen selbst gesprühten Instrumententräger ist durch kein Geld zu ersetzen! Allerdings würde ich mich nicht an Kotflügel oder Türen trauen, geschweige denn ein komplettes Automobil...Meine Argumentation entspricht dabei der von Old Cadillac.Gruss

[FKS 750]

das ist auch nicht schwerer als kleinteile--im gegenteil. ich habe als zivi einen kompletten W50 lackiert---das ist überhaupt kein problem. was viel viel schwerer ist, sind besagte eingespeichte räder, oder aber ein rahmen wie der der EMW R35/BMW R35 der verflucht verwinkelt ist. durch die vielen hinterschneidungen ist es sehr schwer eine gleichmäßige dicke der lackschicht hinzubekommen--einen koflügel mit der großen glatten fläche kann dagegen jeder sprühen.meine meinung, franz[Diese Nachricht wurde von FKS 750 am 10. April 2002 editiert.]

[FKS 750]

das stimmt-----und wollte ich auch andeuten. das ergebniss am schluss bestimmen immer die vorarbeiten: ausbeulen, spachteln, fillern und viiiiiiiieeel schleifen.