Ami- Autoproduktion Berlin 30er Jahre?
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Hi, hier mal eine Geschichts-Frage:Mein Hudson "Big Six" Bj.1935 wird bald in neuem Glanze erstrahlen. Die Restauration bewegt sich dem Ende entgegen. Er hat einen KM-Tacho und Winker, deshalb glaube ich, er ist in Deutschland oder der Schweiz erstausgeliefert worden. Wäre er in der Schweiz ausgeliefert, wären die Winker nicht dran, weil das wohl eine deutsche Besonderheit war. Und nun die Frage: Es gab einige amerikanische Autofirmen, die mit "dem Teufel" paktierten, die Import-Verbote umgangen und in Berlin in den 30ern eigene Fertigungsstätten unterhielten. Prominentestes Beispiel war hier Ford und GM. Die hatten ja sogar per Geheimdienst die Bombardierung ihrer Werke weitgehend verhindern können. Mir hat ein Australier in einem Chat des HET-Club international) erzählt, es muss auch eine Hudson- Produktion gegeben haben. Hiermit würden sich die Winker erklären. (Ein Convertible der gleichen Reihe spielte in dem Film "...und du mein Schatz fährst mit" mit Hans Söhnker eine Hauptrolle. Die Winker sind da gut zu erkennen. Kann es sein, dass das Auto sogar in Berlin gefertigt worden ist? Das wäre dann ein Volltreffer, weil es wohl kein einziges Exemlar geschafft hat, die Kriegswirren zu überstehen. Wer weiss mehr darüber oder kennt einen, der einen kennt, dr vielleicht was erzählen kann? An die Berliner? Wo könnte man fragen, wo die Produktionshallen standen? Gibt es irgendwelche offiziellen Unterlagen darüber? Alles kann da wichtig sein.Ich recherchiere gerne auch an Ort und Stelle. Also, wem fällt dazu was ein?
Ami- Autoproduktion Berlin 30er Jahre?
Mein Oswald erwähnt eine Hudson-Essex Montage in D ab ca. 1928, nennt aber leider keine Details.Montagen der amerik. Marken in Deutschland (Berlin) waren kein "Pakt mit dem Teufel", sondern schon lange vor '33 Usus um die hohen Importabgaben zu umgehen.Zudem galten insb. im Berlin der 20er Jahre amerik. PKW als besonders chic.Die Mär mit dem angeblichen Verschonen von Ford und Opel Produktions-Standorten im Zweiten Weltkrieg wird zwar immer wieder gern wiederholt, lässt sich aber historisch kaum halten.Zum Einen gab es damals noch keine lasergesteuerten Präzisionsbomben, zum Anderen war ein Großteil z.B. der Kölner Ford Produktion Ende des Krieges 'eh in umliegende Gebiete ausgelagert.
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1928 klingt plausibel, weil ab dieser Zeit Essex mit dem neuen (sehr preiswerten) Programm unterhalb von Ford, aber qualitativ mindestens ebenso gut, herauskam und der Pflaume ziemliche Kopfschmerzen bereitete. Okay, das mit dem "Pakt" nehm ich zurück. Allerdings blieben die Autobauer unbehelligt von Sanktionen auch während der NS-Zeit, soviel ich weiss. ...und das deshalb, weil sie doch auch das "Sponsoring" gut verstanden In USA war man darüber "not amused" und schwieg diese Dinge tot.Aber zur Sache: Wer ist dein "Oswald"? Würde mich freuen, wenn der mehr wüsste...
Ami- Autoproduktion Berlin 30er Jahre?
Es ist wohl war, daß Ford USA bis zum Kriegseintritt noch fleißig nach Deutschland und in die besetzten Gebiete lieferte, vermutlich auch aus Angst, daß man sonst die Werke einfach beschlagnahmen würde.Ob ein Essex qualitativ den Ford das Wasser reichen konnte mag ich nicht zu beurteilen, die Verkaufszahlen sprachen ja eine eindeutige Sprache...Aber DEN Oswald nicht kennen, das geht nun wirklich zu weit!http://tinyurl.com/4mkdvz
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*lach* .... ja okay. Das Buch kenn ich. DenAutor hatte ich nicht drauf.Immerhin war zwischen 1929 und 1938 Hudson-Essex- Terraplane die drittgrösste Autoschmiede in den Staaten. Nur an den Ford A kamen die logischerweise nicht ran. Nehmen wir Renault gegen VW: Die waren auch nur knapp dahinter. Ich habe beide Wagen gefahren, R4 und Käfer. Der Käfer war robust, altbacken, zuverlässig und knuddelig, aber teuer (für mich als Schüler/Student) und unkomfortabel, vor allem, wenn man nach einer Party wg. Alkohol resp. Damenbekanntschaft im Auto nächtigen musste oder wollte.Trotzdem war er die Nummer 1. Der R4 dagegen genial einfach, aber komfortabel (Kompakt-Kombi!) und billig. Meine Affinität zu Kombis rührt wahrscheinlich von diesen frühen automobilen Erfahrungen *gg*.Den Essex bin ich auch schon öfters gefahren (siehe meine Bilder), den Ford leider noch nicht, kann also keinen Vergleich ziehen. Allerdings die Motoren vom Essex sollen besser und kultivierter sein. Wäre mal einen Vergleich wert. Hmmmm... sonst keiner da, der mir beim Thema noch behilflich sein könnte?
- FrankWo
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Hallo an Alle,~800 Seiten zum Thema Kfz-Bau in Berlin, davon <200 für die 20 Jahre 1926 > 1945 können die Frage(n) beantworten ...,... ab ~15.00Uhr bin ich wieder zu Hause ...,... und kann mit der Sichtung beginnen ...,... bis dahin bittet um Zeit/Geduld grüsst ...... FrankWo
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Als Kenner der Berliner Fahrzeughersteller empfiehlt sich auch Rolf-Stephan Badura von der Oldtimer-Garage Berlin-Brandenburg e.V.:http://www.die-oldtimer-garage.de/auf deren WWW Seite findet sich eine Aufstellung von vielen Berliner HerstellernHudson-Essex ist nicht mit dabei, allerdings ist die Liste auch bei einigen anderen Firmen lücken- bzw. fehlerhaft
- FrankWo
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Ami- Autoproduktion Berlin 30er Jahre?
Grobe Zusammenfassung:26.07.1927Gründung der Hudson-Essex-CmbHSitz: Freiheit 4>7/B.-SpandauZiel: Endmontage von Halbfertigprodukten - weil so zoll- & steuer-begünstigt.09.08.1929Umzug der Produktion (Montage, Reparatur, ET-Lager) in den Zitadellenweg (am Havelufer hinter dem Flugmotorenwerk von Siemens&Halske); Produktion ~90 Wagen/Tag.Ab Mitte 1933Auslaufen des Montagebetriebes - die Lagerbestände wurden bis 1936 abverkauft, abschliessend der Reparaturbetrieb eingestellt.14.10.1952HR-Löschung---Letzte NPe von Hudson Super-Six 10.50PS-2600ccm, erhältlich als: Fhgst. - 4.250;--RM ; Ca2-2pl., Ca4/Touring - 4.950;--RM, Li4/Sedan, Luxus-Li4, Ro2, Cp2 & Li2-5pl./Coach - 5.495;--RM (1x im Stadt-Geschichte-Museum stehend)01,--RM/1932 ---> 11,84€/2008 ; 1933-12,17€ ; 1934-11,84€ ; 1935-11,55€ ; 1936-11,40€/2008.Anteil nordamerikanischer PKW-NW 1925 > 1934 <30%.----Nähere nicht fahrzeuge-gebundene Einzelheiten bei: Archiv des stadtgeschichtlichen Museums/B.-SpandauHoffe, keine Frage überlesen zu haben ...,... mit Grüssen von FrankWo.
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Ist ja unglaublich! Danke dir, Frank. Jetzt hast du mir eine Hausaufgabe gegeben. Ich muss nun nochmal die Fahrgestellnummer genau überprüfen lassen. Ich habe schon länger den Verdacht, daß das BAujajhr nicht stimmt. Der "Big Six" ist nur 1934/35 gebaut worden und zwar ohne Veränderungen. Der HET-CLub hat ja Listen von Fahrgestell-Nummern. Mal sehen, was sich dort ergibt. Ist es ein 35er, dann kann er laut deiner "Ausgrabungen nicht in Berlin gefertigt worden sein. Dann bleibt nur noch die Möglichkeit des Importes aus der Schweiz. Dort gab es einen Importeur namens "Schlotterbeck&Söhne". Ich habe ein Originalprospekt in deutscher Sprache in Essen auftreiben können. Kennt jemand Details dieser Firma? Vielleicht gibt es ja noch jemanden, der da jemand persönlich kennt, der dort gearbeitet hat.Nochmals, herzlichen Dank für deine Recherche, Frank!!!!Ich kugelmich (aufm Sofa), Martin.
- FrankWo
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Vielleicht helfen nachfolgende Ergänzungen weiter ...Neben dem 6-Zyl. gab es 1932> noch den 8-Zyl.-Pullman-Landoline ab 12,5TRM/148,0T€.Ab 1929 wurden Lieferwagen auf Essex-Fahrgestellen angeboten. Die GB-Marken Railton, Brough und Spikins liessen ihre Karosserien auf Hudson-Fahrgestelle setzen.Wie angesprochen, lief die Produktions-Montage innerhalb des Jahres 1933 aus, der Zusammenbau und Verkauf aus Vorratsteilen sowie Ergänzungslieferungen von anderswo jedoch erst 1936.Für 1933 sind noch 2401 Hudson-Modelle, 38.150 Terraplane und 1 Essex als Produktionszahlen angegeben. Entsprechend wird auch der Vorratsteile-Bestand für die Folgejahre gewesen sein. Dazu kommen noch die übliche Menge Versuchswagen, Vorserienmodelle, Sonderserien, Einzelanfertigungen ...1936 wurde die Spandauer Anschrift aufgegeben, der Reste-Verkauf lief jedoch innerhalb des Jahres noch etliche Monate weiter, geleitet von Robert B. Thompson, in neu bezogenen Geschäftsräumen - Anschrift: 'Unter den Linden'.Mit ergänzenden Grüssen von FrankWo.