Radio bzw. Kassettenspieler durchchecken/überholen

FREDDY · Beitrag von **FREDDY** » So 4. Mär 2007, 18:43

Hallo Zusammen,Leider findet sich in meinem Literaturfundus bislang nichts passendes zum Thema Radiotechnik...Ich habe hier ein etwa 20 Jahre altes Kassettenradio aus Japan aus einem Schlachttrabi. Da es vom Einbaumaß her genau passst, würd ich es gerne öffnen und schauen ob noch alles in Ordnung ist. Gleiches gilt für einen dieser Tage ersteigerten Clarion-Kassettenspieler, der angeblich noch funktionieren soll und diverse andere Oldtimer-Radios.Nun meine Frage: Wo finde ich Informationen mit Praxisbezug, was die Durchsicht/Überholung von Radio und Kassettenspieler betrifft? Oder kann mir unbedarftem Bastler das mal jemand verständlich machen? Ich freue mich über jede Art von Information! Danke schonmal und Gruß,Freddy

Sierra · Beitrag von **Sierra** » So 4. Mär 2007, 20:56

Hallo Freddy, is wie mit PC: Never touch a running system. Im Ernst: Die Cassettenspieler vertragen nur fachmännischen Eingriff. Mach auf und reinige Gelenke, Scharniere, bewegliche Stellen vorsichtigst mit einem in Alkohol getauchten Wattestäbchen. Kein Aceton, da sind Plastikteile drin. Viel mehr kannst Du nicht tun. Sobald Du was verbiegst oder verstellst, außer vielleicht dem Tonkopf, hast Du ohne Fachmann verloren. Kein Öl rein! Soweit ich mich erinnere, war da ein Fettzeugs drin. Vielleicht weiß noch jemand hier, was für eines. Wenn Du Pech hast, sind die Treibriemen spröde und bröseln. Früher gab es mal umfassend Ersatz, heute wüßte ich nicht, wohin man sich wendet. Vielleicht weiß hier noch jemand was dazu. Die Radios sind doch bestimmt schon ohne Mechanik, also auch nix zu reinigen. GrußMichael

FREDDY · Beitrag von **FREDDY** » So 4. Mär 2007, 22:50

Doch, die Radios haben alle noch Drehknöpfe, also ganz altmodisch zu bedienen Aber naja, wenn ich die Dinger schon aufmache, wüsste ich schon gerne was genau ich da eigentlich mache! Sprich: Was ist was? Und das mit dem Never touch stimmt schon, aber: Wie oft schrauben wir an Motoren rum, obwohl in der Betriebsanleitung des Autos steht "Fachwerkstatt aufsuchen"? Ich bin der Meinung, wenn man WEIß was man tut und es gewissenhaft tut, kann man auch an einem Radio rumdoktern. Gruß,Freddy

Sierra · Beitrag von **Sierra** » Mo 5. Mär 2007, 08:32

Aber ich dachte, es sollte eine erfolgreiche Rep. werden Wieviele Radios hast Du denn zum "zer"-üben?Ohne entsprechende Ausbildung würde ich mich auf die kleine Inspektion beschränken. Ich hab es selber durch. Obwohl ich mal Elektroniker gelernt hab (aber eben nicht Radio- und TV), starben die Dinger immer bei mir nachdem ich meinte, etwas an der Cassettenmechanik richten zu müssen. Das Zeug is einfach Gelump. Wenn das Radio mit Skalenzeiger am Faden ist, mußt Du das auch nicht zerlegen, wenn es funktioniert. Das mit den Wicklungen und den Federchen ist einfach zuviel Gefummel. Du mußt Dich entscheiden: Willst Du sezieren oder soll es spielen? Mach die Deckel und Blenden weg und schieb ne Cass. rein. Dann siehst Du schon, was abgeht. GrußMichael

daggi5 · Beitrag von **daggi5** » Mo 5. Mär 2007, 08:39

Monsignore Nachbar, würdest Du Dir ohne konkrete Beschwerden auch ne Darmspiegelung machen lassen ?Nein, also, dann häng doch zum probieren, ob die Dinger funktionieren, einfach mal 12 Volt dran und schieb ne Kassette rein anstatt irgendwelche Doktorspielchen an den Radios zu probieren.Zu reparieren ist da nix, Unterlagen gibts keine, und selbst wenn würden sie Dir nix bringen.Falls Du das Gehäuse doch öffnen willst kannst Du außer vorsichtig absaugen nix machen.Sollte Cassette nicht funktionieren mal bei geöffnetem Gehäuse langsam eine Cassette einschieben und Mechanik studieren. An meinem alten Videorecorder war mal eine Kontaktzunge verbogen, deswegen lief er nicht mehr.Ähnlich sollte das auch beim alten Autoradio sein.

Martin1501 · Beitrag von **Martin1501** » Mo 5. Mär 2007, 11:29

Hallo,nach längerer umzugsbedingter "Sendepause" mein Senf hierzu:Es gibt bzw. gab aus der Reihe "Reparaturanleitung" den Band 272 "Autoradio und Autotelefon - Einbau und Entstörung". Kenne ich zwar nicht näher, könnte mir aber vorstellen, daß er hilfreich sein könnte bei dem, was man guten Gewissens selbst machen kann.Herzliche GrüßeMartin

Altopelfreak · Beitrag von **Altopelfreak** » Mo 5. Mär 2007, 13:33

Hallo Freddy,also Sierra's Ansicht kann ich nicht teilen:Ich konnte an meinen alten Cassettengeräten gerade an der Mechanik eine Menge verbessern und reparieren. Hier läßt sich auch einiges an der Klangqualität optimieren, entsprechende Aussteuerung der Aufnahme vorausgesetzt.Und es ist für mich immer wieder faszinierend, wie selbst Aufnahmen von einer 80 Jahre alten Schellackplatte im Auto zum Klangerlebnis werden.Mit Elektronikkomponenten freilich ist es etwas anderes, da gehe ich auch nicht ran.TschüssKlaus

Sierra · Beitrag von **Sierra** » Mo 5. Mär 2007, 14:29

Hallo Klaus, mit Klangqualität optimieren meinst Du sicher den Tonkopf justieren. Das hab ich auch ausgenommen. Den sollte man vielleicht sogar entmagnetisieren. Aber sobald capstan eiern oder die Plastikriemenscheiben eingelaufen sind oder Plastikgleitstücke der Schiebe-Hebemechanik machst Du nix mehr. Oder Du bist so fit, daß Du das alles nachfertigst. Was ich kaum glaube.Nur zur Erinnerung: Ein Japan-Spieler im Trabbi! Wenn's ein Becker Mexiko mit Cassette wär (gab's das überhaupt?) sähe die Sache anders aus. Dann würd ich nämlich zu Wagner oder König gehen und lieber nix riskieren. GrußMichael

Mossi · Beitrag von **Mossi** » Mo 5. Mär 2007, 21:11

die RFT laß ich bei uns soweit möglich überholen..... neue ELKOs, Tnkopf reinigen und justeren, Cassettenteil soweit wie möglich reinigen und nachstellen... ist mit 30-40 € auch noch erschwinglich..... immerhin ist original Trumpf Mit Import-Zeug ausm NSW kenn ich mich nicht5 aus, die Sachen zur Kaufkraftabschöpfung fliegen immer raus...

Ragnars-Frosch · Beitrag von **Ragnars-Frosch** » Di 6. Mär 2007, 22:52

Hallo Freddy,als ich mich vor Jahren mit Radios usw. beschäftigt habe, wollte ich auch immer vorher wissen was ich tue, genau wie bei unseren Autos an denen wir alle rumschrauben.Es gab damals eine Firma, die hatte alle Schaltungsunterlagen geliefert, die man brauchte. Auch für ein uraltes Blaupunkt mit 6/12V und /- an Masse. Die Frima gibt es heute noch und ist unter http://www.schaltungsdienst....st.com/ zu erreichen.sie sitzt in Berlin und heißt Schaltungsdienst Lange.Mit den Ersatzteilen kann es eng werden, wenn die Plastikteuile eingelaufen sind, weil die Japaner wenig auf Vorrat produzierten. Einen Versuch ist's wert.Schöne Grüße Ragnar