Restaurierung Ford Polen

Beitrag von **oldsbastel** » Mo 20. Jun 2005, 15:02

Zitat:Original erstellt von hugo:Unsere Aufträge kommen zur Zeit aber fast nur noch aus dem Ausland, auch aus Polen. Diese Aufträge sichern Arbeitsplätze in Deutschland!Das ist soweit richtig. Hier habe ich auch nie das Gegenteil behauptet. Zitat:Original erstellt von hugo:Ich erlebe jeden Tag, daß ich mit meinen "deutschen" Fachkräften in einigen Marktsegmenten nicht mehr konkurrenzfähig bin.Wenn einer den Stein ins Rollen bringt und mit ausländischen Arbeitern auf den Markt kommt heist das für die anderen: Mitmachen oder aufgeben. Lezte Woche war ein Bauunternehmer bei mir, der seine Firma im Juli dichtmacht (2004: 24 Beschäftigte, 2005: 4). Er bekommt keine Aufträge mehr weil zu teuer!Lohnintensive Arbeiten, die kein hohes fachliches Niveau erfordern wird nach meiner festen Überzeugung in Deutschland nicht mehr lange geben.Das ist sicher richtig, wenn es um Firmen geht, die im Wettbewerb mit Firmen aus Billiglohnländern stehen.Eine andere Frage ist aber, ob ich als Endverbraucher direkt im Ausland einkaufen muss. Es zwingt dich niemand dazu! Du kannst auch zu der Werkstatt oder dem Dentallabor an deiner Ecke gehen. Nur das sichert die Arbeitsplätze in Deutschland! Die Teilebestellung in China oder die Restauration in Polen sichert nur die Arbeitsplätze in China und Polen. Mehr nicht!Die Restauration eines Autos würde ich mal nicht als Arbeit ohne fachliches Niveau einstufen. Das Problem dürfte vielmehr sein, dass viele unserer deutschen Mitbürger hinsichtlich ihres eigenen Arbeitsplatzes und ihrer regionalen Wirtschaft nicht von Zwölf bis Mittag denken, weil Geiz ja bekanntlich geil ist.[Diese Nachricht wurde von oldsbastel am 20. Juni 2005 editiert.]

kat · Beitrag von **kat** » Mo 20. Jun 2005, 16:40

Hallo Oldsbastel,es gibt auch namhafte deutsche Restaurierungsfirmen, die Teilarbeiten in PL oder CZ durchführen lassen. Damit bleibt wenigstens etwas Arbeit hier.Wenn ich mein Auto nicht in der Tschechei restaurieren ließe, könnte ich es mir überhaupt nicht leisten und hätte es nicht (als Hobby ist es ja verzichtbar).GrußStefan

Rene E · Beitrag von **Rene E** » Mo 20. Jun 2005, 22:30

Eine kleine Geschichte über polnische Fremdarbeiter:Nein, keine Vorurteile, nönö...Ja ja, nur ein Einzelfall....natürlich.....Man ist ja Gutmensch....Der Vermieter meiner Halle fragte mich, ob ich jemandem, der dort seinen Käfer schweißen wollte, mein Schweißgerät leihen konnte. Er sei auch ein netter und umgänglicher Mensch und bezahlt auch dafür.Als alter Sozialist habe ich zugesagt.Ich bekam auch 20 EUR dafür, obwohl es nur eine Kleinigkeit war.Letzte Woche mußte ich dringend etwas schweißen wg. TÜV-Termin.War die Flasche leer!!!Na gut. Eigentlich war sie vorher noch nicht so leer. Aber egal, eigentlich, wegen der 20 EUR. Ärgerlich nur daß der Ausleiher mir nicht Bescheid gesagt hat.80 km umsonst gefahren.Heute kam ich wieder mit einer frischen Schweißbuddel. Hab mir extra früher frei genommen, um bis 16:30 Uhr noch eine zu kriegen (Servicewüste Deutschland halt)Will schweißen, kommt aber kein Draht.Ich gucke nach. IST DIE DRAHTTROMMEL WEG!!!!Jetzt erfahre ich: Der Ausleiher hat nicht selber geschweißt, sondern schweißen lassen.Von 2 verdammten Polacken!!!!Und die haben mir offensichtlich nicht nur das Gas nicht zugedreht oder verschwendet, diese Berufsverbrecher haben mir auch noch den Draht geklaut!!!!!!!!MANN HAB ICH EINEN HALS!!!! Der Typ wird mir seine Vertrauensseligkeit in die EU-Osterweiterung jedenfalls auf Heller und Pfennig bezahlen.Flaschenfüllung + Draht + 2 * Fahrtkosten Hin- und zurück. 40 EUR + 50 EUR + 25 EUR.Und keine Diskussion darüber wieviel Draht oder Gas verbraucht waren!!!! Der zahlt, sonst schick ich ihm RUSSEN!!!! Und noch einen hinterher, falls jemand von Euch meint, man könnte sein Auto in Polen billig auf Gas umrüsten lassen: http://www.citforum.de/board/showtopic. ... 1119268399 Nicht nur nen dicken Hals, sondern auch dicke Finger. Deswegen:[Diese Nachricht wurde von Rene E am 20. Juni 2005 editiert.]

Danny · Beitrag von **Danny** » Mo 20. Jun 2005, 22:50

@ Rene : http://www.russisch-inkasso.de/ Danny

Gordini · Beitrag von **Gordini** » Di 21. Jun 2005, 00:12

Guten Tag.Hallo:"Jetzt erfahre ich: Der Ausleiher hat nicht selber geschweißt, sondern schweißen lassen.Von 2 verdammten Polacken!!!!"Dein Glück, dass es keine Juden waren sonst wärst Du jetzt ein Antisemit.

hugo · Beitrag von **hugo** » Di 21. Jun 2005, 00:32

@ OldsbastelDie Arbeits- und Geschäftswelt wird sich sicher drastisch ändern. Aber der Ansatz, nur die hochqualifizierten Arbeiten in Deutschland zu lassen, kann schon bei einfacher Logik nicht funktionieren. Grund: Es gibt in Deutschland eben nicht nur hochqualifizierte Arbeitskräfte. Sicher, wir haben (noch) einige Bereiche, wo eine geringe Qualifikation ausreicht, aber es werden jeden Tag weniger.Übrigens stehen einige osteuropäische Länder schon vor demselben Problem, dort ist ein starker Konkurrenzkampf mit den chinesischen Stundenlöhnen entbrannt.Ein Kunde von uns hatte vor einigen Jahren seine Produktion nach Polen, Tschechien und Ungarn ausgelagert. Das Werk in Polen besteht noch, im tschechischem Werk arbeiten nur noch Slowenen (billiger) und das Werk in Ungarn wurde dichtgemacht und nach China verlegt. In Deutschland arbeiten jetzt noch 350 Leute von ursprünglich 2000. Wie gesagt, nur 1 Beispiel...Wie willst Du das aufhalten????????????gruß,hugo

kat · Beitrag von **kat** » Di 21. Jun 2005, 00:42

Du kannst es nicht aufhalten. Aber irgendwann ist auch China ein Hochlohnland. Wenn das Kapital dann einmal um die Erde ist, kommt es wieder in Deutschland an.GrußStefan

oldierolli · Beitrag von **oldierolli** » Di 21. Jun 2005, 02:27

Hallo, Geiz sollte durchaus geil sein gegen ABGABEN auf Löhne. Nehmen wir mal an, INTELLIGENTE?? Politiker SENKEN die MWST bei Löhnen auf 5% (die allgemeine Erhöhung wird eh kommen), dann ergibt sich eine Preissenkung von 15%. Dadurch wird die osteuropäische Schwarzarbeit also 15% teurer. Und sowas ist rechtlich kein ZOLL. Einen brutalen Vorschlag gegen Kommunisten in China oder K-INDER-ARBEIT hatte ich schon vor 15 Jahren gemacht: eine IMPORT-SOZIALABGABE (Merkel: HÄÄÄH??, Geißler: MH, NAJA -fiktiv-): es würden Import-Produkte (außer EU) mit 20% Sozialbeiträgen belastet, die HIER in SOZIALFONDS FÜR DIE MENSCHEN IM AUSLAND deponiert würden. Wenn diese Menschen das erfahren würden, würden sie ihre Machthaber hoffentlich mit ALLEN Mitteln zur Strecke bringen. DIE sind das Volk. Gruß. Rolf

hugo · Beitrag von **hugo** » Di 21. Jun 2005, 10:27

Hallo Rolf,das doofe bei der IMPORT-SOZIALABGABE ist nur, dass wir in diese Länder ja auch sehr viel verkaufen wollen. Vieleicht führen diese dann ja eine XXX-Abgabe für unsere Produkte ein. Wäre ja auch irgendwie nicht so toll.@oldsbastelwir haben wohl verschiedene Ansatzpunkte. Ich meine dass sich unser Arbeitswelt (in vielen Bereichen) in den nächsten Jahren drastisch ändern werden und viele Firmen im Ausland produzieren werden (und schon tun). In Deutschland bleibt dann die Entwicklung, die Logistik und die Qualitätskontrolle. Bleibt zu hoffen, daß damit die Arbeitslosigkeit bekämpft wird um so die Binnennachfrage anzukurbeln. [Diese Nachricht wurde von hugo am 21. Juni 2005 editiert.]

Beitrag von **oldsbastel** » Di 21. Jun 2005, 10:47

Zitat:Original erstellt von hugo:Ich meine dass sich unser Arbeitswelt (in vielen Bereichen) in den nächsten Jahren drastisch ändern werden und viele Firmen im Ausland produzieren werden (und schon tun). In Deutschland bleibt dann die Entwicklung, die Logistik und die Qualitätskontrolle. Bleibt zu hoffen, daß damit die Arbeitslosigkeit bekämpft wird um so die Binnennachfrage anzukurbeln.Die Arbeits- und Geschäftswelt wird sich sicher drastisch ändern. Aber der Ansatz, nur die hochqualifizierten Arbeiten in Deutschland zu lassen, kann schon bei einfacher Logik nicht funktionieren. Grund: Es gibt in Deutschland eben nicht nur hochqualifizierte Arbeitskräfte.