Damoklesschwert Luftreinhaltepläne

[bib]

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,315721,00.html demnach müsste vor dem autofahren in den städtendort erstmal das rauchen verboten werden.gruß, peter

[Deddi]

Chico,sehe ich in etwa so ähnlich.Es handelt sich um eine politische Entscheidung und zwar nicht irgend welcher Politiker auf Egotrip, sondern eine Entscheidung auf EU-Ebene. Um Forderungen zu stellen, politische Entscheidungen zu beeinflussen und / oder zu korrigieren, bräuchte ich entweder die Masse und / oder die Schnittstellen dorthin, bspw. die grosse Motor-Presse, die grossen Automobilclubs und die Auto-Markenclubs auf meiner Seite. Nach den verhaltenen Statements aus all diesen genannten Ecken gehe ich davon aus, dass die Feinstaubverordnung auch in den Köpfen der vorgenannten Interessenvetreter längstens "durch" ist. Unterstützung von diesen Seiten fehlt. Aktionen Betroffener, haben damit höchstens Symbolcharakter.In Zeiten tiefgreifenster uns noch bevorstehender, gesellschaftspolitischer Veränderungen ist es über 30 Mio. Autofahreren und 54 Mio. Autobesitzern politisch nicht vermittelbar, ob es nun um automobile Kultur geht oder nicht, ohnehin am Ende bestehende Ausnahmen für Einzelgruppen, um Ausnahmen zugunsten automobiler Minderheiten, die einem Freizeitvergnügen dienen, zuzulassen. Als selbst Betroffener und Besitzer zweier Oldtimer, die so wie es momentan aussieht, in ein paar Jahren zwangsweise verordnet sehr viel weniger Ausfahrt wie heute bekommen werden, sehe ich diese Sache realistisch, meintDeddi Zitat:Original erstellt von Chico:Hallo,was uns droht, ist wohl allen klar: Die in Zukunft stark eingeschränkte Nutzung unserer Oldtimer und zwar unabhängig davon, ob mit 07'er- oder H- oder normalem Kennzeichen gefahren.Für mich stellt sich jetzt die Frage: welche Forderungen kann man an die Politik stellen und wie kann man das Ganze mit Argumenten begründen. Geht es euch um freie, uneingeschränkte Fahrt für alle mindestens 30 Jahre alten Fahrzeuge?So schön so eine generelle Ausnahmeregelung für Oldtimer wäre, so unrealstisch ist sie in meinen Augen. Warum sollte Karl Proll seinen 30 Jahre alten zeitgenössisch tiefergelegten Golf ohne Kat täglich im Berufsverkehr nutzen dürfen? Wie wollt ihr das den Politikern verkaufen?Luftgekühlte GrüßeChico(Nutzer von 07-er, H- und normalem Kennzeichen, alles zu seiner Zeit)[Diese Nachricht wurde von Deddi am 27. Februar 2006 editiert.]

[arondeman]

Dann sind und bleiben die für Motorräder gewährten pauschalen Ausnahmen einer der wenigen noch verbleibenden Hebel.Wenn bei "denen" einfach so jedem Gefährt, egal wieviel Schadstoffe es emittiert, pauschal freie Fahrt für (größtenteils) Freizeit- und Hobbyfahrten gewährt wird, ist der Gleichbehandlungsgrundsatz gröblichst verletzt. Mal drüber nachdenken ...Und ansonsten, nachdem hier ja die "Argumente" des Herrn Gottschalk ja ach so großes Verständnis finden: Dacia Logan kaufen! Jetzt gerade erst recht!

[Deddi]

Kannst Du mir einen gesellschaftlichen Bereich nennen, in dem Worte wie "Gleichheit" mehr wie nur hehre Worte sind?Und das mit der Lex - Motorrad? Habe ich nicht mal irgend wo einen Bericht mit Fotos gelesen, wo ein Ex-Umweltminister Trittin sich als Liebhaber und Fahrer einer alten BMW aus den 60er Jahren outete?Ich denke, wenn heute mal 500.000 Betroffene ihre Mitgliedschaft bei den Gelben Engeln in München kündigen, wenn Betroffene ihre Abo's bei der anzeigendemütigen Motorpresse kündigen, dann besteht zumindest die Chance, dass sich da Oben in Politik, Wirtschaft und Interessenverbänden, mehr als nur ein bisschen damit beschäftigt wird.Verdammt... jetzt träume ich schon wieder.Deddi[Diese Nachricht wurde von Deddi am 27. Februar 2006 editiert.]

[ELO]

Moin zusammen,auf die Motorradfahrer zu zeigen ist in meinen Augen der falsche Weg. Ergebnis wird sein das diese auch eingeschränkt werden und nicht umgekehrt.Eine Initiative nur in Richtung der Oldtimer sehe ich auch als falsch an, wa müßen denn die ollen Kisten rumfahren?Es betrifft doch eine viel größere Gruppe. Vor allem auch neuere Dieselfahrzeuge.Wie es Deddi schon schreibt, müßte Druck auf den ADAC und die anderen großen Vereine ausgeübt werden, falls diese wegen Autoindustriesponsoring meinen nichts unternehmen zu müßen.Viele GrüßeMichael

[Nachtschwärmer]

Hallo Deddi,ja, „.....wenn heute mal 500.000 Betroffene ihre Mitgliedschaft bei den Gelben Engeln in München kündigen, wenn Betroffene ihre Abo's bei der anzeigendemütigen Motorpresse kündigen, dann besteht zumindest die Chance....“Das sehe ich auch so, aber leider fehlt es an dem Zusammenhalt. Ich hatte an anderer Stelle dieses Forums schon den unorthodoxen Vorschlag von Massenstillegungen unserer Oldies gebracht und bin dafür übelst angegriffen worden. Und ich bin nach wie vor der Meinung, daß das funktionieren würde. 200000 oder mehr müßten jeweils am gleichen Tag an den Schaltern der Zulassungsstellen stehen – abmelden, Tage später wieder anmelden! Mehrmals - nur einen Sommer lang! Ein Traum – natürlich, denn es wäre zu unbequem, aber ist nicht das ganze Leben unbequem? Also, hier weiter winseln und die Politiker tun lassen, was sie wollen. Zum Hohn von uns allen dürfen sie dann auch bei den meisten Oldie-Veranstaltungen noch ihr Gruß-Geschwafel absondern. Selbst der weiter oben zitierte Dorfbürgermeister ist nichts anderes als ein Mitglied der Gattung Politiker, die nichts, aber auch rein gar nichts für unser Hobby übrig haben. Gruß Joachim

[Chico]

Zitat:Original erstellt von arondeman:..., egal wieviel Schadstoffe es emittiert, pauschal freie Fahrt für (größtenteils) Freizeit- und Hobbyfahrten gewährt wird, ist der Gleichbehandlungsgrundsatz gröblichst verletzt. Das ist aber der Punkt. Motorräder sind nun mal in erster Linie Freizeit- und Hobbygeräte, kaum geeignet für Fahrten mit der Familie, Alltagsbetrieb im Winter, Transportmittel für anzugtragende Vertreter.Beim 30 Jahre alten "Oldtimer" sieht die Sache ganze anders aus. Der könnte in den Augen der Grünen und Eurokraten bei Wind und Wetter jederzeit die Umwelt verpesten und das auch noch steuerbegünstigt.Ich fürchte, wir werden Ausnahmeregelungen nur für Fahrten erreichen, die der Pflege unseres "technischen Kulturgultes" dienen. Anbieten würde sich für so eine Ausnahme unser unser (un)geliebtes 07-er Kennzeichen, weil mit diesem sowieso nur solche Fahrten zulässig sind.Denkt mal darüber nach, auch die, die das 07-er immer so gerne verteufeln. Nicht, das wir am Ende mit ganz leeren Händen dastehen.

[goggo]

Zitat:Original erstellt von ELO:Eine Initiative nur in Richtung der Oldtimer sehe ich auch als falsch an, wa müßen denn die ollen Kisten rumfahren?Ich sach mal gegen eine Zeitweise Sperrung hat keiner was.. das ist ok aber GANZJÄHRIG??? Ist einfach eine Quasi Enteignung.. Zitat:Es betrifft doch eine viel größere Gruppe. Vor allem auch neuere Dieselfahrzeuge.Wie es Deddi schon schreibt, müßte Druck auf den ADAC und die anderen großen Vereine ausgeübt werden, falls diese wegen Autoindustriesponsoring meinen nichts unternehmen zu müßen.Viele GrüßeMichaelFalsch des sind nimmer so viel deshalb werdens auch ned viele sein die schreien...und wiest schon sagst die Notwendigkeit mit einem Oldtimer zu fahren ist ja ned gegeben solange es Historische Zulassungen gibt... hier kann man nur mit regulärer Zulassung maulen...Helmut

[BJ43]

Zitat:Autobesitzern politisch nicht vermittelbar, ob es nun um automobile Kultur geht oder nicht, ohnehin am Ende bestehende Ausnahmen für Einzelgruppen, um Ausnahmen zugunsten automobiler Minderheiten, die einem Freizeitvergnügen dienen, zuzulassen.Das klingt nach Resignation,einfach Füsse stillhalten hat noch nie genutzt.Bin schon der Meinung, dass man eine Ausnahmeverordung für Oldtimer begründen kann.Sie werden ebene nicht tag/täglich im Verkehr benutzt - Schadstoffaustoß dieser weinig benutzen Fahrzeuge ist für die Luftreinhaltung irrelevant.Zusammen mit der von Stepahn in`s Gespräch gebrachten Motorrädern, sollte man schon versuchen, via DEUVET oder wem auch immer da noch etwas zu drehen.GrußBJ43

[arondeman]

Zitat:Original erstellt von ELO:Moin zusammen,auf die Motorradfahrer zu zeigen ist in meinen Augen der falsche Weg. Ergebnis wird sein das diese auch eingeschränkt werden und nicht umgekehrt.Kann sein, muss aber nicht. Und wird auch hoffentlich nicht (denn das bringt dem Oldtimerfahrer nichts).Und wenn doch, dann ist das nicht die Schuld der Oldtimerfahrer, sondern die Schuld jener Politiker, die eine solche Situation durch ihre Ungleichbehandlung überhaupt erst ausgelöst haben.Aber soll man sich deshalb die Schere im Kopf verordnen und diese Ungleichbehandlung einfach totschweigen und sich damit der Chancen zur Durchsetzung der eigenen Interessen noch ein Stück weit mehr berauben? Wird in dieser ganzen Debatte nicht schon viel zu viel totgeschwiegen? Oder hältst du auch in sonstigen Dingen des Lebens die Backe gerne für andere hin? @Deddi: Privilegien also für Freizeitfahrten nur auf 2 Rädern, nicht aber auf 4 Rädern? Findest du nicht, dass du mit deinen Argumenten gegen dich (und uns) selbst die Sache sehr ins Absurde führt? Du weißt doch selbst, dass es zwischen KANN-Nutzung und TATSÄCHLICHER Nutzung ein Riesenunterschied ist. Wer quält denn seinen Oldtimer tagtäglich im innerstädtischen Berufsverkehrsstau? Und sooo gering ist andererseits die Zahl der ebendort genutzten (und an den Ampelstaus bis ganz nach vorne durchpreschenden) Motorräder nun auch wieder nicht, dass man sagen kann, dass es KEIN EINZIGES Motorrad gibt, das für den Innenstadtalltag benutzt wird. So klar sind die (Nutzungs-)Fronten beileibe nicht ... Zitat:Original erstellt von ELO: Es betrifft doch eine viel größere Gruppe. Vor allem auch neuere Dieselfahrzeuge.Falsch. Wenn du mal die Maßnahmenkataloge und Schadstoffkategorien aufmerksam durchliest, wirst du feststellen, dass auch die vorletzte Dieselgeneration (also die vor Einführung des Rußfilters) noch auf längere Sicht fein raus ist, obwohl sie im Vergleich zu den Grobrußverursachern unter den älteren Diesels ja eigentlich viel mehr kleine und lungengängige (und damit besonders kritische) Feinstpartikel ausstoßen. Zumindest müssten - wenn es in der ersten Phase nur um die FEINstaubbelastung ginge - eigentlich gewisse neuere Diesel sogar noch vor gewissen älteren Dieseln mit Fahrverboten belegt werden. Aber das träfe natürlich viel mehr Leute. Also kneift die Politik und nimmt sich lieber erst aus lauter Aktionismus andere - zahlenmäßig geringere - Gruppen vor ("wir tun was!"), auch wenn das vielleicht in den betroffenen Gebieten nix bringt.Denn wer belastet wohl die feinstaubbelasteten Gegenden mehr? Der gelegentlich als Zweit- oder Drittauto gefahrene Altdiesel (oder Altbenziner), wenn der von Madam mal für eine Fahrt zum Einkaufen verwendet wird, oder der allmorgendlich und allabendlich - und auch sonst für jeden kleinen Weg zwischendurch benutzte - im Berufsverkehrsstau stehende neuere Diesel, der womöglich sogar noch ein Dienst- oder Firmenfahrzeug "auch zur privaten Nutzung" ist, so dass nicht mal der im Kurzstreckenverkehr verbratene Sprit so arg weh tut?Es haben doch schon andere hier und anderswo festgestellt: Das kilometermäßige Gesamtverkehrsaufkommen macht's. Die große Zahl von Fahrzeugen mit neuerer (aber eben nicht allerneuester) Abgasentgiftung, die tagtäglich in Stadtgebieten gefahren werden und auf vergleichsweise hohe Jahreskilometerleistungen kommen, verursacht mehr Emissionen als einige wenige Fahrzeuge mit älterem Abgasentgiftungsstandard, die nur ganz gelegentlich und mit im Jahresmittel sehr viel geringerer Kilometerleistung gefahren werden.Es wäre sowieso in vielerlei Hinsicht interessant, schon mal zu wissen, wo man als "normaler", privater Oldtimerfahrer in dieser Debatte eigentlich genau steht und von welcher Seite man was zu erwarten hat. Es gäbe da noch viele "Fronten", die man beim weiteren Fortgang dieser Debatte zumindest mal beobachten sollte. Fälle wie das in der Fahrverbotszone liegende Berliner Meilenwerk gibt es sicher noch mehr. Denn es sind ja nicht nur INNENstädte als Sperrzone im Gespräch, sondern das gesamte Stadtgebiet (wie in Stuttgart). Das Daimler-Benz-Museum wäre dann auch betroffen. Für Fahrten auf eigener Achse wäre dann z.B. auch die Verbindung zwischen Museum und Classic Center abgeschnitten. Vielleicht sollten die Mercedes-Markenfans (z.B. bei der bevorstehenden Retro Classics) mal bei ihrem Marken-"Schirmherrn" auf den hohlen Zahn fühlen, wie man dort diese Problematik sieht? Entweder man ist auch betroffen, dann wäre das schon mal ein nicht ganz unwichtiger Verbündeter, oder aber die Art der Antworten ließe eine zu erwartende "Sonderregelung" für solche Institutionen vermuten, dann aber "Heißa die Waldfee"! Da würde dann wohl manch einer seine Markenloyalität überdenken. Auch die hier angeführten Standpunkte der Autonindustrie hinsichtlich der "normalen" älteren Gebrauchtwagen sind doch nichts, was als Gegenargument bei der Oldtimerei relevant ist. Dieses Instrument der "Erneuerung des Fuhrparks" läuft zur Ankurbelung des Fahrzeugverkaufs doch ins Leere. Bei den aller-allermeisten Oldtimerbesitzern ist doch eh schon ein normales Alltagsfahrzeug vorhanden. Ein nicht mehr gefahrener Oldtimer wird also so gut wie nie durch ein von der Autoindustrie verkauftes Neufahrzeug ersetzt. Und wenn doch, dann fällt das - ohne Oldtimer - womöglich noch kleiner aus als vorher, denn die Zugmaschine für den auf sehr weite Strecken per Hänger beförderten Oldtimer braucht man dann im Zweifelsfall auch nicht mehr.Dürfte doch nicht so schwer zu durchschauen sein, dieser Zusammenhang, sogar für das Gemüt der Politiker und politischen Beamten. Gegegenheiten für die Wissensvermittlung bieten sich doch. Da wirbt doch die Retro Promotion mit ihrem "Baden Württemberg Corso" am 11.6. mit "Prominenz aus Politik, Sport, Wirtschaft..." und mit der Retro Sternfahrt Baden Württemberg am 9.9. "unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg". Und - wer steckt diese Zusammenhänge dem Don Oetti? Hoffentlich hat der Veranstalter schon daran gedacht.Und anderswo gibt es garantiert ähnliche Gelegenheiten. Denn wenn ab Mitte 2007 irgendwelche Fahrverbote für kat-lose Benziner greifen, wäre Schluss mit solchen Auftritten. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sich dann noch allzuviele Leute finden würden, die ihre Oldtimer auf dem Anhänger hinter einem brandneuen Zugfahrzeug durch irgendwelche Fahrverbotszonen zu solchen Veranstaltungen karren, dann mit durchlauchtigster Sondererlaubnis ein paar Runden drehen und dann wieder brav und obrigkeitsfürchtig den Wagen auf dem Hänger verzurren. (Und wenn doch, dann weiß der normale Oldtimerbesitzer wenigstens, wo die "Kameradenschweine" sitzen )Und was sagen die ganzen Oldtimerzeitschriften zu dem Thema? Die könnten ihre Blätter und damit ihre Arbeitsplätze doch auch einstampfen, wenn es massenweise zum Leserverlust wegen Hobbyaufgabe käme. Oder lanciert man deswegen gerade jetzt Blätter für die "Schlepper" (die ja angeblich grundsätzlich nicht betroffen sind)? Mit dem Hintergedanken, dass man dann eben künftig nicht mehr über vierrädrige Straßen-, sondern über Ackerfahrzeuge schreibt? Schon komisch ... vor gut 10 Jahren, als die Sommersmogverordnung aufkam, tauchte auf der Rückumschlagseite einer gewissen Oldtimerpostille mit einem Mal Werbung für ein "normales" Autoblatt aus dem gleichen Verlag auf, und jetzt das ... <IMG