PU-Buchsen selber machen

Wie mache ich was? Jetzt helfe ich mir selbst.

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jensb1
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PU-Buchsen selber machen

Beitrag von jensb1 » So 26. Apr 2009, 21:08

Hallo,vor einiger Zeit gab in der Oldtimer-Zeitschrift einen Tipp zum Selbergießen von Fahrwerksbuchsen. Ich habe mir das Zeug besorgt und nach Anleitung verarbeitet. Schon bei den wenigen Bewegungen bei der Montage der Querlenker ist bei einer der Buchsen die innere Hülse vom PU abgerissen, obwohl ich die Schrauben natürlich nur reingesteckt und nicht festgeschraubt habe. Eigentlich soll das PU doch am Metall haften und die Drehbewegung beim Fahrbetrieb aufnehmen, oder? Hat jemand Erfahrungen mit selbst gegossenen Buchsen?Gruß Jens

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Tripower
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PU-Buchsen selber machen

Beitrag von Tripower » Mo 27. Apr 2009, 08:27

Soweit ich weiß, verhält sich eine PU-Buchse eher wie ein Lager, d.h., es dreht sich in der Hülse, bzw. die Achse dreht sich in der Buchse. Dagegen sind Gummibuchsen relativ fest mit Hülse und Achse verbunden - und das Gummi nimmt die Bewegung auf, also "verdreht" sich.GrußTripower
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schreyhalz
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PU-Buchsen selber machen

Beitrag von schreyhalz » Mo 27. Apr 2009, 09:59

Moin Moin !Habe das Zeugs auch besorgt und mehrere nur gering belastete Buchsen gegossen.Stossdämpferaugen vom Fahrwerk sowie die Befestigungsaugen vom Dämpfer der automatischen Riemenspannvorrichtung beim DB-Motor,wie sie z.B. im 124er Diesel verbaut ist.Gerade bei letzterem treten eigentlich keine Verdrehungen,sondern nur Vibrationen auf.Nicht mal da hat es einen Monat gehalten,die Stossdämpferaugen polterten nach 2 Wochen schlimmer als vorher.In allen Fällen hatte ich die Metallteile gesandstrahlt,sie waren also mit Sicherheit fettfrei und aufgerauht.Der Hersteller schreibt selber von schlechter Haftung auf Metall,das Zeugs ist ausserdem zu hart,um grössere Verdrehungen aufzunehmen.Fazit :völlig unbrauchbar und in meinen Augen mal wieder ein typischer Beitrag aus OM/OP,eigentlich nur Werbung ohne jede kritische Hinterfragung oder gar Überprüfung.[img][/img]MfG Volker

V8-Tanker
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PU-Buchsen selber machen

Beitrag von V8-Tanker » Mo 27. Apr 2009, 13:30

Die Haftung von PU auf Metalloberflächen ist sehr schwierig, da PU relativ hohe Wärmedehnung hat und beim Gießen nunmal deutlich wärmer ist, als im Gebrauchszustand. Jeder Hersteller hat da so seine Geheimrezepte damit umzugehen. Richtig ist, dass Polyurethan außerdem in der Regel deutlich härter ist, als Serien-Gummibuchsen. Dadurch erhöht sich meistens auch die zu übertragende Last und da der Elastomer-Metall-Verbund ohnehin schwach ist, reißen die Metallteile prompt ab. Wenn eine Haftung zwischen Elastomer und Metall nicht unebdingt erforderlich ist (häufig bei Stabi-Gummis), dann kann das PU seinen Vorteil mit deutlich besserer Abrieb- und Reißfestigkeit ausspielen. Ist die Haftverbindung jedoch notwendig, dann sind Gummiteile ordentlicher Qualität (!!!) eigentlich immer überlegen.

ford64
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PU-Buchsen selber machen

Beitrag von ford64 » Mi 29. Apr 2009, 00:59

hallo Leute, dreht euch die Buchsen gleich aus Metall!!!!Damit wird die Karre so richtig "geil hart" und fährt sich wie so'n moderner Neuwagen, "voll das Feeling!" und so!!der 62er Falcon hatte Messingbuchsen an den Querlenkern der Vorderachse - Ford hat schon im nächsten Modelljahr auf Gummibuchsen umgerüstet und ist nie wieder auf die Messingbuchsen zurückgekommen. Seltsamerweise sind seitdem die Wechselintervalle für Spurstangenköpfe und radlager sowie der Verschleiß der Kugelumlauf drastisch verlängert bzw. gesunken.Fragt sich also, was die Postille mit dem "Tiefer, breiter, härter-Quatsch erreichen will. PU-Buchsen sind für mich der Inbegriff von Ignoranz, wenn neureiche Bübchen völlig verschlissene Gummibuchsen mit ladenneuen PU-Rennsportbuchsen vergleichen und ein 40 und mehr Jahre altes Auto mit Gewalt auf die Fahrwerkswerte eines Subaru WRX trimmen wollen.

schreyhalz
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PU-Buchsen selber machen

Beitrag von schreyhalz » Mi 29. Apr 2009, 09:08

Darum geht es nicht,sondern um die Herstellung von Buchsen,die nicht mehr erhältlich sind oder ,wie in meinen Fällen,nicht einzeln.Der Stossdämpfer z.B. ist mit Uniballgelenken ,die eingerollt sind,ausgerüstet.Die Abmessungen sind nirgendwo im Handel erhältlich,es ist nicht vorgesehen,diese Lager zu ersetzen,da diese nicht zerstörungsfrei aus-und eingebaut werden können.ET-Preiss DB :etwa 800 E,im Zubehör etwa 500 E. Da denkt man schon über Alternativen nach,zumal die Bezeichnung "Stossdämpfer" eine glatte Übertreibung ist,es handelt sich in Wirklichkeit um einfachwirkende Hydraulikzylinder.Auch beim Dämpfer (kosten bei DB :etwa 80 E,im Zub. etwa 30 E)sind es nur die Befestigungsaugen,die ausschlagen,bei meiner Fahrleistung ist einmal jährlich ein Wechsel fällig,Einbauzeit beim 6-Zyl. ca 1 h war deswegen der Grund meines Versuches der,eine dauerhafte Lösung zu erzielen.Und wenn du mir verraten kannst,woher ich für meinen Panhard die Hiachsstreben mit einvulkanisierten Buchsen bekomme ,wäre ich dir sehr dankbar.MfG Volker

oldierolli
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PU-Buchsen selber machen

Beitrag von oldierolli » Mi 29. Apr 2009, 11:29

Hallo, Buchsen mit Einpressen u.ä. gibt es möglicherweise bei FLURO-Gelenklager in 72348 Rosenfeld, Tel. 07428-9385-0. Gruß. Rolf

schreyhalz
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PU-Buchsen selber machen

Beitrag von schreyhalz » Mi 29. Apr 2009, 22:52

Moin Moin !Zumindestens die Uniballgelenke habe ich auf deren Webseite gefunden.Werde am WE mal ausmessen und und sehen,ob da was mit passenden Abmessungen bei ist.Besten Dank für den Tip !!MfG Volker

Tante Ilse

PU-Buchsen selber machen

Beitrag von Tante Ilse » Do 28. Mai 2009, 23:32

Polyurethane gibt es in vielen verschiedenen Qualitäten. Die Endhärte kann von weichstem Gel bis zu knochenhartem Material variieren, je nach Formulierung. Selbst hochabriebfeste, elastische Bauteile wie die Rollen von Gabelstaplern und Hubwagen sowie Schwerlastrollen werden mit einem dafür geeigneten Polyurethan namens Vulkollan ummantelt. Das Problem der Haftung von Polyurethan auf Metallen ist in der Industrie längst gelöst.

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