Entrosten mit "Molasses"

[folke]

@ Ford 64: Super AntwortIch will das mal ein bisschen genauer ausführen.In der Cola gibts ne menge Zitronensäure, und die bildet mit dem 3-wertigen Eisen im Rost lösliche komplexe. Im Prinzip passiert wohl das gleiche mit der Melasse wenn die vergärt.Aber warum denn so improvisiert Leute.Wenn Ihr entrosten wollt kauft doch.erstens: Zitronensäure pur, auflösen und teil rein.zweitens: Essigessenz genau das gleichedrittens: Wenn Ihr Kontakte zur Industrie habt, kauft doch von der Firma Arnsperger ein sog Entrostungscompound.Das ist ein Gemisch aus Zitronensäure, div. schnell abbaubaren Tensiden und noch son paar sachen. das ganze 10%ig in den kochtopf, Teil rein und 1 Stunde bei 60-70 grad ziehen lassen. Danach Teil raus und ihr werdet sehen, es ist gar...oh, ich meine natürlich blank.Die Zitronensäure bildet hier wieder die Komplexe und die Tenside sorgen dafür, dass der Rost gut unterwandert werden kann.Wenn das Teil gar ist, kann man rostreste einfach mit der Stahlbürste abkriegen. Das Teil ist nach solcher Behandlung wirklich klinisch frei von Rost.

[arondeman]

Guter Tip, Folke! Danke!Aber verkauft die Firma denn dieses "Entrostungscompound" auch an Privat-Endkunden ohne Gewerbeschein? Das ist doch heutzutage oftmals das Problem.GrußS.

[Maxe]

Naja, gob kannst du das selber zusammen stellen. Essigessenz oder Zitronensäure bekommst du im Supermarkt und Tenside sind doch eigendlich nichts anderes wie Seife /Seifenlauge die wie oben geschildert, nur zum unterwandern einer Fettschicht ist. Also Essigessenz plus Palmolive = Entroster und Entkalker

[folke]

Sch.... ist das schwer sich hier anzumelden wenn man über die Volvoniacs geht, geht nämlich nicht.Jetzt hab ichs aber.OK Maxe ungefähr so siehts aus, aber die Tenside die in den industriellen Reinigern verwendet werden sind schon ne Spur stärker und es kommt auch ein bisschen auf die Gesamtkomposition an.@Arondeman: Genau da liegt der haken, deshalb hab ich nämlich geschrieben "Wenn Ihr Kontakte zur Industrie habt, kauft doch" Wenn einer oder eine von Euch hier in Schweden bei mir vorbeischneit geb ich Euch ne flasche mit. Normal gibts das Zeug nur mindestens im 30 L kanister, besser im 200 L Fass.Ich hab letztes Jahr mal 50 1L Flaschen abgefüllt, mal gucken wo die irgendwo hingekommen sind. Eigentlich wollte ich die auf nen Oldimarkt mitnehmen, bin dann aber nie dazu gekommen. Für dieses Jahr hab ichs aber geplant und auch schon gebucht. (Wheels and wings am 18/19. 7. ind Varberg, Schweden)

[folke]

mir sind gerade noch mal Gedanken zum Entrosten gekommen.Letztes Jahr bei Wheels and Wings hat nämlich so ein Fuzzi 20% Phosphorsäure als das Entrostungswundermittel angepriesen und auch für lächerlich billige 22 euronen pro Liter verkauft.erstens bildet Phosphorsäure auf Rost unlösliche Eisenphosphate, die den Rost schön abschirmen und so vor weiterem Angriff schützen (das ist ungefähr wie weisse Farbe auf nen kariösen Zahn), zweitens kostet mich das ganze sage und schreibe maximal 80 cent, plus Flasche natürlich.Kein schlechter Verdienst, oder? Wenn man insgesamt anschaut, was in der Industrie für Chemie verwendet wird (um zu waschen, entlacken, entrosten usw), und was Konsumenten angeboten wird, kommt einem das kalte Grausen. Erstens sind die sachen in der Industrie oft deutlich mehr Bio als das zeug für den Konsumenten, zweitens sind die industriesachen n wirkung oft ein Ferrari gegenüber dem alten käfer mit Löchern für den armen Endverbraucher.Tja, und dann eben der Preis........

[rennelch]

hallo burgfried und die anderen ,warum diskutiert ihr hier um des kaisers bart?im netz findet mann genug fragwürdige mittel ,die nur einem nutzen .dem hersteller .anstatt sowas wie melasse zu probieren ,nehme ich lieber erprobte mittel wie fertan .da braucht mann nicht wochenlang zu entrostende teile einzuweichen .und dann auf die eventuell fragwürdige wirkung zu warten .ich habe fertan bereits 1993 bei der restaurierung meines midgets eingesetzt.rost anschleifen ,mit fertan einstreichen ,nach 2 tagen mit wasser neutralisieren ,nach dem abtrocknen grundieren und lackieren .hält bis heute ohne probleme .hauptvorteil ist auch ,das damit auch karosserien behandelt werden können .denn ne karosserie in roststoppersauce zu tauchen und wochenlang drin zulassen ,um auf ne rostumwandlung zu warten ,wiederstrebt mir .und kleinteile werden besser gestrahlt als sie süss oder sauer einzulegen .ist wohl schneller und effektiver .und zitronensäure nehme ich zum kühlsystem reinigen .zu sonst nichts .denn da kenne ich die wirkung.beim entrosten nicht.grüsse uli

[RaiOrz]

Also wenn, dann finde ich den letzten Beitrag sehr fragwürdig...Zur Klarstellung:Hier geht es nicht um die Beseitigung von kleinen Rostnarben z.B. unter Lackschäden am Kotflügel. Hier geht es um (extrem) massiv verrostete Teile aller Art, wie Halbzeuge, Maschinenteile, Werkzeuge, usw. Und es geht hier um alternative Methoden, die zum einen wesentlich wirkungsvoller und zum anderen extrem viel preiswerter als alle üblichen Endkundenmittelchen sind.Wenn man wirkungsvolle, zuverlässige und preiswerte Methoden sucht, dann sollte man sich vorher anschauen wie in der Industrie vergleichbare Teile entrostet werden (und dort wird niemand ernsthaft mit solchen "Spielsachen" wie Fertan arbeiten).Da Endkunden aber nicht einfach an Industrieprodukte kommen (kleine Mengen erst recht nicht), macht es Sinn solche Mittel selber zu "mixen". Die hier bereits beschriebene Mischung auskonzentrierter Zitronensäure, Essigessenz und Tenside (für letzteres ist z.B. ein Schuß vom Haushaltsreiniger Bref zu empfehlen) kommt tatsächlich den industriell verwendeten Mitteln sehr nah. Und es kostet wirklich nicht viel Geld und Arbeit das Verfahren (inkl. Kochen) selber auszuprobieren. Aber auch das andere, hier in einem link erwähnte Verfahren, (eletrische Entrosten in einer Ätzsodalösung) ist hochgradig wirkungsvoll und ebenfalls sehr preiswert. Beide Verfahren sind, je nach Bauteil, sehr, sehr effektiv. Dagegen ist die rostlösende Wirkung von Cola oder Melasse mehr als fragwürdig.Rainer