Kurbelwelle schleifen - Preise

wokri · Beitrag von **wokri** » Do 28. Feb 2008, 16:04

Hallo Wissende, ich habe mich doch nunmehr dazu durch gerungen, den Motor meines Pickups zu überholen. An der Kurbelwelle zeigen sich doch Verschleißerscheinungen - Riefen. Die Lagerschalen zeigen einen leichten, doch sichtbaren Rotstich.Weiß jemand ungefähr die Preise, die ich für 6x Pleuellager und 4x Hauptlager schleifen lassen bezahlen müsste?FragtWolfgang

Gordini · Beitrag von **Gordini** » Do 28. Feb 2008, 17:05

http://www.micke-motoren.de/index.htmlChristoph

Brummi · Beitrag von **Brummi** » Do 28. Feb 2008, 17:45

Hallo Wolfgang, das Schleifen einer 6-Zylinder LKW-Kurbelwelle kostet ca. 700 Euro.Ich kann Dir jedoch sagen, daß es dabei nicht bleiben wird. Denn wenn die Lagerung der Kurbelwelle verschlissen ist, ist es bei der Nockenwelle nicht besser. Wenn beides geschliffen und neu gelagert werden muss, kann es zu einem weiteren Problem kommen: Passt das Flankenspiel der Stirnräder noch? Wenn Du noch Stirnräder für Dein Auto bekommst, dann herzlichen Glückwunsch, aber wenn die angefertigt werden müssen hast Du ein ernsthaftes Problem. Gibt es noch Kurbelwellenlager und Pleuellager oder brauchst Du Semi-Lagerschalen. Alle diese Fragen lassen die Preise für eine Überholung erheblich auseinander klaffen.Viele GrüßeHarald

wokri · Beitrag von **wokri** » Do 28. Feb 2008, 19:02

Hallo Harald,ist ein Ami, Lagerschalen gibt es noch in drei Übermaßen, Nockenwelle ist okay, Stirnräder soweit mein Bekannter - ein Motorenbauer dies beurteilte auch okay. Soweit ich das bislang überblicke, gibt es noch alle Teile. Ist halt ein Chevy.GrußWolfgang

Brummi · Beitrag von **Brummi** » Do 28. Feb 2008, 19:20

Hallo Wolfgang,wenn es noch alle Teile gibt, hast Du wirklich Glück.Was ich allerdings nicht glauben kann ist, wenn ein in Ehren ergrautes Auto Riefen an den Lagerstellen der Kurbelwelle hat, warum sollten die gleichen Riefen nicht ebenfalls an den Lagerstellen der Nockenwelle sein.Riefen an den Lagerstellen enstehen durch Schmutz im Öl, dieser Schmutz gelangt nicht nur zu den Lagerstellen der Kurbelwelle.Es macht vom wirtschaftlichen Standpunkt einfach keinen Sinn, jetzt die Kurbelwelle zu überholen um eventuell in 2 Jahren wieder alles zu zerlegen und dann die Nockenwelle neu zu lagern.Da würde ich mir vorher aber mal den kompetenten Rat eines Motoren-Instandsetzers holen.Viele GrüßeHarald

wokri · Beitrag von **wokri** » Di 4. Mär 2008, 11:13

Zitat:Original erstellt von Brummi am/um 28.02.08 18:20:39Hallo Wolfgang,wenn es noch alle Teile gibt, hast Du wirklich Glück.Was ich allerdings nicht glauben kann ist, wenn ein in Ehren ergrautes Auto Riefen an den Lagerstellen der Kurbelwelle hat, warum sollten die gleichen Riefen nicht ebenfalls an den Lagerstellen der Nockenwelle sein.Riefen an den Lagerstellen enstehen durch Schmutz im Öl, dieser Schmutz gelangt nicht nur zu den Lagerstellen der Kurbelwelle.Es macht vom wirtschaftlichen Standpunkt einfach keinen Sinn, jetzt die Kurbelwelle zu überholen um eventuell in 2 Jahren wieder alles zu zerlegen und dann die Nockenwelle neu zu lagern.Da würde ich mir vorher aber mal den kompetenten Rat eines Motoren-Instandsetzers holen.Viele GrüßeHaraldHallo Harald,deine Antwort verstehe ich jetzt nicht ganz, kann auch an meiner umständlichen Art der Darstellung liegen.Also die Kurbelwelle wird geschliffen, die Lagerschalen werden natürlich auch erneuert.Dennoch habe ich eine neue Frage, unter den abschraubbaren Lagerschalenhalter waren sog. shims - Einstellplättchen -, müssen die auch erneuert werden? Die alten sind noch alle da.Fragt Wolfgang

arondeman · Beitrag von **arondeman** » Di 4. Mär 2008, 11:41

Wokri, sind diese "shims" am mittleren Hauptlager? Bist du dir dann sicher, dass diese "shims" nicht AXIAL-Anlaufscheiben zum Ausgleich des Längsspiels der Kurbelwelle sind (also DRUCKscheiben)? Die haben auf ihrer Oberfläche gemeinhin auch eine Lagermetallschicht und müssen bei Verschleiß erneuert werden. Alles Weitere (Typenspezifische) zu diesen "shims" müsste dir ein Chevy-Werkstatthandbuch sagen (notfalls auch der Chilton oder "Motor's Service Manual"). Ein allgemeines Forum wie dieses ist da nicht der ideale Platz (es sei denn, ein ausgebuffter Chevy-Motorenschrauber antwortet dir).Was Brummi (zu Recht) meinte, ist - grob gesagt - Folgendes:Nicht nur die Kurbelwelle verschleißt. Wenn man schon den Motor auseinanderpflückt und die Kurbelwelle schleifen und neu lagern lässt, sollte man ernsthaft prüfen, ob man nicht auch gleich die Nockenwelle inkl. ihrer Lagerstellen instandsetzen lässt. Sonst hat man in 1-2 Jahren (oder sogar früher) die Motorzerlegungsarbeit wieder vor sich, wenn dann auch die Nockenwelle übern Jordan geht. Bei derart arbeitsintensiven Eingriffen sollte man sich die Diagnose "Ist ja noch gut" sehr gut überlegen.Aber letzten Endes muss es jeder selbst wissen ... Have fun!S.

wokri · Beitrag von **wokri** » Di 4. Mär 2008, 16:35

Hallo arondeman,die shims sitzen unter den Lagerschalenhaltern (siehe Pfeil), ich denke sie wirken eher radial?GrußWolfgang

arondeman · Beitrag von **arondeman** » Di 4. Mär 2008, 16:43

Da würde ich aber mal in einem detaillierten Reparaturhandbuch und Ersatzteikatalog nachschauen, ob die da hingehören. Wenn ja, verrät dir das Handbuch auch, wie damit umzugehen ist. (Oder stell die Frage am Besten in einem Markenforum. Dort gibt es sicher genug Leute, die mit diesen Teilen ihre Erfahrungen haben)Wenn die Dinger da aber mit Sicherheit NICHT hingehören, dann darf gerätselt werden. Meine Vermutung: Brutale Räubermethode, bei der jemand versucht hat, einer in ihren Lagern zu stramm gehenden Welle das nötige Spiel zu verschaffen (die Beilagscheiben bewirken eine Vergrößerung des Innendurchmessers der Lagerstelle).Kleiner Fingerzeig: Was sagen denn die Markierungen auf dem RÜCKEN der Lagerschalen? Passt das dort angegebene (Unter-)Maß mit dem gemessenen Wellendurchmesser zusammen?Aber wie gesagt: Erst klären, ob sie nicht vielleicht doch ihren Sinn haben. Letztendlich würde es mich nicht wundern, wenn es Motoren gibt, bei denen man das Radialspiel der Welle in ihren Lagerböcken mit solchem Beilagscheibengefrickel einstellen kann oder muss.GrußS.Beitrag geändert:04.03.08 15:45:05

BUMI45 · Beitrag von **BUMI45** » Di 4. Mär 2008, 16:50

Moin, diese Shims sind auf Neudeutsch wahrscheinlich Linings. Bei handwerklich gefertigten Motoren sind die normal, sie dienen der Einstellung der Vorspannung von Lagerschalen. Sie haben den Vorteil, dass man ein verschlissenes Lager durch Wegnehmen von Linings nachstellen kann. Bei einem industriell gefertigten Motor sieht das eher nach handwerklicher Reparatur aus. Vielleicht hat da jemand dran gearbeitet, der weiß wie Linings funktionieren und der auch Lager schaben kann. Schaben würde aber nur gehen, wenn das Lager selbst auch schon ein Reparaturfall ist. Gruß, Burgfried