Forum für japanische Old- und Youngtimer

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Rainer
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Beitrag von Rainer » So 22. Jul 2007, 00:05

Hallo zusammenIch würde uns hier gerne mal vorstellen.Wir wollen dem Verfall und der Verschrottung alter japanischer Fahrzeuge entgegenwirken. Niemand hat sich bislang darum gekümmert und wir hoffen ideologisch auf eure UnterstützungWir sind KEIN Klub und haben auch keinen Mitgliedsbeitrag!!www.japan-oldies.atBeitrag geändert:22.07.07 00:08:22

Rainer
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Beitrag von Rainer » So 22. Jul 2007, 01:28

Hallo zusammen.Wieso ein Daihatsu? Die kurze Fassung: Ich liebe diese Marke einfach!Die lange Fassung: Ich bin, bevor ich 1993 meinen ersten Daihatsu gekauft hatte, so ziemlich ALLES gefahren und habe noch viel mehr bessesen was IRGENDWIE spass machen könnte. Mein erstes Auto war ein 1976er E16 BMW 316, dem hatte ich einen 4-fach Vergaser vom 2002tii verpasst, der ging wie die Hölle, aber da er damals auch schon 13 Jahre alt war, blieben andere Schäden nicht aus (durchrostungen,...), also hab ich mir zur "überbrückung" ein paar andere Autos gekauft, wie z.B. einen Autobianchi A112E mit Fetzendach und Schalensitz... Spass pur, aber ständig irgendwas kaputt, einfach nicht angesprungen und und und. Naja, dann hatte ich nen Audi 80 Quattro, 5 Zylinder, 136PS ohne KAT, GEIIIIIIL zu fahren, er hatte knapp 120.000KM drauf, dann gings wieder los, Getriebe ständig undicht, Auspuff endtopf hinüber, Radlager hinüber, Riss im Zylinderkopf zwischen ein- und Auslassventil und dann hab ich ihn verkauft. Danach einen 2 jahren alten BMW 318is, bei dem schon nach 2 monaten die ZV zu spinnen begann, die Kardanwelle geräusche machte, die Scheinwerfer ständig angelaufen waren, usw. Danach einen Audi 80 Automatik, dessen Automatik sich in der Slowakei verabschiedet hatte (es ging nur noch der Retourgang). Alle Autos, bis auf den BMW 316 und den Autobianchi waren allesamt nicht älter als 5 Jahre. Und doch immer wieder Probleme, kosten und und und. So macht Autofahren keinen Spass, nachdem ich gerade Wahnsinnig angefressen war auf die gesamte Automobilbranche bot mir mein Vater einen, damals 2 Jahre alten, Daihatsu Charade G102S an, der hatte 30.000km drauf und einen (reparierten) Unfallschaden durch Überschlag hinter sich.Dieser "dummen" kleinen Daihatsu Charade mit seinem 90PS Motor fuhr ich 5 Jahre OHNE auch nur das geringste reparieren zu müssen. Und es machte höllischen Spass mit ihm zu fahren da er (wie alle anderen auch) SEHR leicht war und damit hatten die 90PS ein leichtes Spiel!Bei KM Stand 180.000 habe ich ihm einen neuen Auspuff, einen neuen Kühler und Scheinwerfer (weil mir eine Tussi beim ausparken Rückwärts mit der ecke reingefahren war) und dann noch einen Satz Bremsscheiben vorne und Bremsbeläge.Meine ex hat dann das Auto weitergefahren bis er 235.000KM auf dem Tacho hatte und zwar deswegen weil die Gelenkwellen hätten gemacht werden müssen und das wollte sie nicht.Daihatsu bedeutet also für mich: Spass am Auto weil sie einfach "ehrlicher" sind, sicher, sie haben ihre Schwächen, wie das manches leicht zu klappern beginnt im innenraum aber das ist nie was ernstes. Wenn der nur regelmäßig seinen Ölwechsel bekommt dann hast du in ihm einen Freund gefunden der immer für dich da ist. (Mit dem Charade haben wir dann übrigens den Audi 80 Automatik aus der Slowakei zurück geschleppt, das waren über 400KM!!!).Mittlerweile fahre ich (wenn man dieses Projekt hier mitrechnet) den 4. Daihatsu in folge und ich bin NIE enttäuscht worden!(davon 2 als Neuwagen gekauft)Sie sind nicht perfekt, erheben aber auch nicht den Anspruch darauf, sie haben ihre Kanten und Ecken, sind definitiv anderes als der Rest des Marktes, aber sie sind IMMER zuverlässig! UND es macht immer spass sie zu fahren!In unserer Familie (also meine Frau und ich) sind jetzt schon 3 Daihatsu fix zuhause. Mein YRV GTti, unser Charade G10 und der Daihatsu Cuore L701 Automatik von meiner Frau!PS: Hier mal ein paar Fakten über Daihatsu:Gegründet am 1.März 1907 als "Hatsudoki Seizo LTD" Bis 1930 baute man ausschließlich fixe Gas/Diesel und Benzinmotoren zur Erzeugung von Strom oder sonstiger kommerzieller Gründe.PKW Produktion seit 1930Seit 1950 heißt die Firma "Daihatsu" Daihatsu ist zusammengesetzt aus den Worten "Dai" und "Hatsudoki", "Dai" ist eine japanische, umgangssprachliche Bezeichnung für den Stadtteil "Ikeda-City" der Stadt "Osaka" und "Hatsudoki" bedeutet übrigens "Motorenfabrik", also man könnte es auch "osakische Motorenwerke" nennen.Seit 1957 arbeiten Toyota und Daihatsu zusammen!Daihatsu ist DER älteste Motorenhersteller und einer der ältesten Autohersteller. Daihatsu hat geholfen Japan Mobil zu machen zu einem GANZ erheblichen anteil!Gekauft habe ich meinen kleinen bei ebay http://www.japan-oldies.at/g.../g10/ebay_charade.pdfUnd das hier waren die Bilder von ebay:[img]http://www.japan-oldies.at/g...at/g10/kofferraum.jpg" border="0" >Der einzige Rost an der Bodenplatte...Zylinderkopf ist komplett überarbeitet worden<b>Achtet mal auf die Pleuellager im ganz rechten Kolben...HIER der ganz linke (oberste) Kolben (Pleuellager)xIst er nicht süß klein??? </b>Der Motorblock ist fertig, er war beim hohnen....Die Bohrung war vorher 76,02mm und ist jetzt 76,07mmDanach habe ich alles wieder zusammengebaut mit neuen Kolbenringen, Pleuellagern, neue Hauptlager, alle Dichtungen getauscht usw. und der Motor steht nun einbaufertig bereit, eingebaut selbst wird er logischerweise erst nach der lackierung...Hier die Fotos die AUCH beweisen wie wichtig Hohlraumschutz ist, denn unter keinem der beiden Kotflügel war auch nur ein Hauch von Rost zu finden Kein einziges Stromkabel ist mehr da...KEIN Rost, das ist 25 Jahre altes Hohlraumschutzwachs KEIN Rost, nur altes Wachs KEIN Rost, das ist 25 Jahre altes Hohlraumschutzwachs Da ist ein bisschen Rost, das ist die Spritzwand innen, da scheint die Karosseriedichtmasse nicht mehr ganz mitgespielt zu haben, das wird ausgebessert...Der nächste der kommt und sagt dass der G10 keine Elektrik hätte den erschlag ich eigens mit diesem Kabelbaum *gggg*Auch auf der anderen Seite der Spritzwand (Beifahrerseite) hat sich die Karosseriedichtmasse vertschüsst, kleinigkeit wenn man das JETZT behebt, blöd wenn man das erst in ein paar Jahren überprüft. Denn normalerweise sieht man diese Stelle nicht da sie von einer dicken Lärmschutzmatte verdeckt wird. Genau deswegen wollte ich auch alles zerlegen damit ich auch die kleinsten Rostnester finde und bearbeite Zuerst habe ich den Rahmen der Windschutzscheibe mit dem Winkelschleifer komplett frei von Lack und vor allem von der Dichtungsmasse befreit und anschließend mit Zinkspray nachbehandelt damit bis zum lackierer nichts "passiert".Dann habe ich kleinere und größere Stellen (wie z.B. den Luftkasten) geschliffen und wiederrum mit Zinkspray nachbehandelt.Dann rausgestellt, das Auto hochgestellt und den Unterboden ORDENTLICH mit dem Hochdruckreiniger gereinigt und losen unterbodenschutz entfernt....(das sah ZIEMLICH schräg aus *ggg*).Den innenraum habe ich auch ausgespült und den Hohlraum links und rechts im Kofferraum "entwässert".Danach habe ich 2 Türen komplett zerlegt und auch schon mal die neue Fahrertüre (das ist die schwarze) aufgehängt um morgen daran die Schaniere zu befestigen .NATÜRLICH habe ich ihn danach nicht einfach nur zusammengebaut, sondern ich habe fast alle Schrauben und einige teile gelbverzinken lassen (Benzintankentlüftungsleitungen, Motorhaubenstange, Unterdruckleitung vom Hauptbremsverteiler,...).Beispiel Hinterachse: Beitrag geändert:22.07.07 01:41:47

ericstrip
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Beitrag von ericstrip » Di 24. Jul 2007, 08:43

Das nenne ich Leidenschaft. Sympathisch.

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ventilo
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Beitrag von ventilo » Di 24. Jul 2007, 08:57

ich denke auchwer heute einen Daihatsu wieder herrichtet muß sich so ähnlich vorkommen wie jemand, der Anfang der 60er Jahre sein Ford A-Modell restauriertnur vor dem Sportwagen Showroom wirkt der Kleine doch etwas deplaziert

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Beitrag von arondeman » Di 24. Jul 2007, 09:19

Ich muss zugeben, als Oldtimer oder auch nur Youngtimer würde der mir im Straßenbild im Leben nicht auffallen, allenfalls als älterer Gebrauchtwagen (ich würde ihn vermutlich mit einem Starlet o.ä. aus der Zeit in einen Topf werfen), aber:HUT AB vor soviel Engagement und Fleißarbeit bei der Wiederherstellung!Viel Spaß beim Aufmischen des allzu bekannten Youngtimer-Einheitsbreis!

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Beitrag von ericstrip » Di 24. Jul 2007, 09:26

@ventilo: Och, hat doch was von den früher häufigen Werbeaufnahmen von Kleinwagen vor Flugzeugen u.ä. Mir fällt noch der Vergleich mit den ersten Sammlern von Nachkriegs-Kleinstwagen ein, die Anfang der 70er auch sehr belächelt wurden... (off topic: Ich würde ja so gerne mal wieder durch das Museum in Störy schlendern, seufz...)

Rainer
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Beitrag von Rainer » Di 24. Jul 2007, 14:24

Die meistgehörten Sprüche als ich sagte "ich restauriere mir einen Daihatsu Oldtimer":1) Daiha-was? Was ist das? Nie gehört!2) ist das ein Koreaner?3) Warum hast du dir nicht einen gscheiten Oldtimer gesucht (Porsche, Mercedes,...)3) Wieviel (Geld) hast du DA reingesteckt??4) Was ist der Wert?Interessant werden die Gesichter bei den korrekten Antworten zu frage 3 und 4.3) etwa 7500,- Euro4) NICHTS materielles, aber mir vieles!Beitrag geändert:24.07.07 14:30:29Beitrag geändert:24.07.07 14:30:50Beitrag geändert:24.07.07 14:31:29

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Beitrag von SEAT » Di 24. Jul 2007, 21:28

Ganz ehrlich: Mit Ausnahme einiger Fahrzeuge der 60er (und früher) kann man mich mit japanischen Autos nicht hinter dem Ofen vorlocken. Ich kann die auch heute noch nicht unterscheiden....Was aber Deinen Daihatsu betrifft, bin ich doch beeindruckt von der vielen Arbeit, die Du in so einen - auf dem Markt an sich wertlosen - Wagen gesteckt hast und wie ordentlich er wieder dasteht. Wünsche Dir viel Spaß damit

Ulrich
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Beitrag von Ulrich » Mi 25. Jul 2007, 14:27

Also YRV, mal ehrlich, Du spinnst. So viel Aufwand für ein kleines japanisches Wägelchen, also wirklich. Du hast sie offensichtlich nicht mehr alle, was Dich ausgesprochen sympatisch macht (und klarstellt, daß Du hier völlig richtig bist )Aber ernsthaft: finde ich gut, die Aktion, so ganz mein Fall ist das Auto zwar nicht, aber irgendwie knuffig finde ich ihn schon Und: gibts tatsächlich Leute, die Daihatsu nicht kennen? Die gibts doch (zumindest in D) doch bestimmt auch schon 30 Jahre...Nuja, viel Spaß mit Deinem Auto und hier im Forum latürnich auchUlli

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Beitrag von ventilo » Mi 25. Jul 2007, 14:33

Hier in Köln hat doch tatsächlich jemand einen Lada Nova restauriert, das Ding sieht heute besser aus er damals das Werk in Togliatti verlassen hat.Woebei es für den wahrscheinlich noch eher Teile gibt, so wie die damals "drüben" gehortet wurden.....

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