E10 Spritverträglichkeit

[Altopelfreak]

@Cpt.KWDas ist endlich mal ein Beitrag, mit dem ich etwas anfangen kann!Vielen dankKlaus

[Zoe]

In den USA wird wimre über die Umstellung von E10 auf E15 diskutiert. Ich meine, in der aktuellen Hemmings Classic Car einen Link auf eine Untersuchung gesehen zu haben; ich stelle ihn heute abend oder morgen früh mal ein (wenn ich dann noch drandenke).Zoe

[Mr. Hobbs]

Guten Morgen,
zum Thema ist ja in der neuen "Auto Bild Klassik" auf den Seiten 72 ff. eine aufschlussreiche Zusammenstellung über Verträglichkeiten bei den einzelnen Marken und Herstellerempfehlungen.
Was auffällt:
Während u.a. Ford, AUDI und BMW eindeutige Aussagen machen ("Alle Fahrzeuge sämtlicher Baujahre vertragen E10...", tatsächliche Ausnahmen werden explizit genannt), heißt es bei VW und Opel:
"Grundsätzlich sind alle Fahrzeuge für E10 geeignet...", Ausnahmen werden ebenfalls explizit genannt.

Warum dieses Hintertürchen "Grundsätzlich"?

Die französischen Marken Peugeot, Renault und Citroen geben historische Fahrzeuge für E10 nicht frei und neuere Modelle erst ab 2000 oder 1997, obwohl hier an anderer Stelle geschrieben wurde, in Frankreich gebe es schon länger E10.

Außer Mitsubishi geben keine anderen japanischen Marken ihre historischen Fahrzeuge für E10 frei, neuere Modelle auch erst ab ca. 1999.

Sind diese Einschränkungen nun begründet oder ist das Übervorsichtigkeit?

Ich persönlich kann mir absolut nicht vorstellen, daß Fahrzeuge, die bisher mit E5 gefahren wurden, auf einmal bei E10 gravierende Probleme bekommen sollen, schließlich ist E10 nicht E85!

Auf jeden Fall muss man sich bewußt machen, daß der Unterhalt älterer Fahrzeuge zukünftig immer problematischer wird, weil es mit dem Hinweis auf den Umweltaspekt (und sei der auch noch so fragwürdig, siehe Umweltzonen) immer weitere Restriktionen geben wird. Und obwohl Oldtimerveranstaltungenim Sommer einen großen Unterhaltungswert für jedermann haben, interessiert sich im Ernstfall kaum jemand für die Probleme von vielleicht 200000 Fahrzeugen.

Viele Grüsse Christoph

PS: Die letzten Beiträge von Cpt. KW und Ventilo sind sicherlich sehr hilfreich, um gelassener über den neuen Sprit zu urteilen. Ich denke, man braucht nicht unbedingt Langzeitstudien, um eine Aussage über die Verträglichkeit treffen zu können. Es ist doch ganz klar, was chemisch passiert; sind in Benzinleitungen, Tank oder Zylinder Legierungen mit Magnesium oder Aluminium verwendet, ist Vorsicht geboten, da es mit Ethanol zur Alkoholatbildung und damit zu ev. Zerstörung beidiesen Bauteilen kommen kann, ebenso, wenn Dichtungen bei höherem Ethanolgehalt stärker quellen und ev. undicht werden.

[ventilo]

Die ausländischen Hersteller waren bezüglich Biokraftstoffen (Bio-Diesel usw.) immer etwas zurückhaltender. Grund dafür ist m.M. ganz einfach die Tatsache, daß man sich bei ihnen nicht die Mühe gemacht hat ältere Typen auf deren Tauglichkeit zu untersuchen. Das ist nämlich ziemlich teuer und zeitaufwändig, ihr Marktanteil in USA, Deutschland und Skandinavien (wo diese Kraftstoffe weite Verbreitung hatten) ist gering und die amerik. Modelle werden hier nicht angeboten.

Diejenigen, die diesen Aufwand getrieben haben, können nun natürlich stolz ihren Vorsprung vermelden. Der Teufel steckt dabei durchaus im Detail. Ich kenne Fahrzeuge, die liefen mit identischen Motoren und Tanks vom gleichen Band, der eine darf Biodiesel tanken, der andere nicht (wg. anderer Kraftstoffleitungen). Das ist bei E10 ähnlich.

Die komplette Historie mit allen Exoten wird kein Hersteller untersuchen können, da ist man lieber vorsichtig und rät zu Kraftstoffen mit geringerem Ethanol-Anteil um vor späteren Reklamationen sicher zu sein.
Zumal: Welcher Oldie hat heute noch 100%ig Originalteile im Kraftstoffsystem? Da wurden doch bestimmt mal Spritleitungen, Filter und Pumpen gewechselt (oft gegen minderwertige Qualität).

Viele Volvo, Ford und amerik. Modelle sind sogar E85 tauglich und dafür freigegeben. Das rechnet sich wegen dem Mehrverbrauch aber nur in Schweden, wo E85 stark subventioniert wird.

ventilo
weiterhin mit Gas und 100 Oktan Sprit unterwegs ....

[Th. Dinter]

....nur mal eins: z.B. Zink-/Alufraß in Vergasern......
gruß
thomas

[Cpt.KW]

Gut, dass bei mir nur der Tankgeber und der Kraftstoffmengenteiler, das zentrale und mit sicherheit empfindlichste Bauteil überhaupt, aus Aluminium sind.
Müsste nach Euren Theorien schon WEG sein.

[alteschätzchen]

Gut, dass bei mir nur der Tankgeber und der Kraftstoffmengenteiler, das zentrale und mit sicherheit empfindlichste Bauteil überhaupt, aus Aluminium sind.
Müsste nach Euren Theorien schon WEG sein.

Wie lange fährst du denn schon E10?

[Th. Dinter]

.....erstens das, und zweitens geht es da eher darum, daß Fahrzeuge betroffen sein werden, die nur sporadisch bewegt werden....
gruß
thomas

[kat]

Ich bewahre übrigens seit über 2 Jahrzehnten Ethanol (nämlich Spiritus) in einer Aluflasche auf. Eigentlich sollte ja das böse Ethanol das Aluminium längst aufgefressen haben, ich konnte aber noch nichts dergleichen feststellen...

[oldierolli]

Hallo, na bitte, wie im Unterricht:"quod erat demonstrandum"! Solche Realversuche sind immer das Beste. Gruß. Rolf