Podiumsdiskussion Tuebingen, Fahrverbote und Umweltzone

[ND]

Podiumsdiskussion Tuebingen, 22.3.07, 20.30 bis etwa 22.45anbei nur zur Info und so knapp wie moeglich meine Eindruecke der Podiumsdiskussion zum Thema Feinstaub und Fahrverbote in Tuebingen, wilder Sueden:- Klink (ADAC-Ortsvorsitzender und Inhaber des Museums Boxenstop, http://www.boxenstop-tuebing...oxenstop-tuebingen.dehat das Ganze sehr gut moderiert, sowas kann er einfach- Palmer (OB Tuebingen, gruener Abgeordneter, Mathematiker, Sohn des sog. Remstal-Rebellen, Toyota Prius-Fahrer) ist sowas von realitaetsfremd und in der Sache verbohrt, das man schlicht fassungslos ist. Beispiel: Eine sozial schwaechere Familie in Tuebingen brauche kein Auto, das geht mit den Oeffentlichen besser. Das letze Stueck Freiheit, am WE mal den traurigen Alltag zu vergessen und einen Ausflug zu machen oder mal in Urlaub zu fahren, scheint ihm wertlos.- Hammann (RP Tuebingen, Umwelt und Verkehr) ist der arme Tropf, der das umsetzen soll, der hat ganz ordentlich Ahnung, steht aber offenbar nicht so ganz hinter den Fahrverboten- der geladene Ingenieur Staiger und der MB-Meister Petersen waren prima, sachlich und haben die Sache vom Nutzen und von den technischen Moeglichkeiten her sehr gut ins Absurdum gefuehrt.- Palmer hielt den Vorschlag mit Fahrtenbuch zunaechst fuer nicht realisierbar und unsinnig; auf den Hinweis, dass Berlin das nun so empfehle, war das Gelaechter gross. Er meinte dann aber ploetzlich, eine solche Loesung koenne er sich schon vorstellen.- Ausnahmen fuer Marktbeschicker sollen realisiert werden. Anwohner (z.B. die mit WoMo) sollen, genau wie die Gaeste des lokalen Campingplatzes und Touristen, jeweils eine Einzelgenehmigung beantragen. Das Gelaechter war entsprechend- hirnrissigerweise sind die Hauptdurchgangsstrassen und die Zufahrten zu den Kliniken von den Fahrverboten ausgenommen; und interessanterweise werden genau dort (und fast ausschliesslich dort) die Grenzwerte ueberschritten. Dieses Jahr gab es bisher uebrigens nur marginale und sehr wenige Ueberschreitungen; ist aber egal, man will halt vorsorglich sperren.- selbstredend sollen Ausnahmen fuer Oldtimerveranstaltungen erteilt werden (Retromotor Tuebingen, seeeeehr empfehlenswert, immer im September. Meine Meinung dazu: Ich werde aktiv dagegen kaempfen, dass derartige Veranstaltungen besucht werden, es ist nicht akzeptabel, dass man nur fuers eigene Budget Ausnahmen erteilt. Die Veranstalter waeren zwar direkt die Leidtragenden, in logischer Folge aber auch der Veranstaltungsort)- das Zustaendigkeitsgerangel geht weiter, nun wird ploetzlich der Landrat als zustaendig erklaert...Fazit: Palmer hat massiven Imageverlust erlitten; ich bin auf die Berichterstattung der Presse gespannt. Es wurde sowohl Palmer als auch Hammann klar, dass eine Flut von Ausnahmen und Klagen (die hochnaesig als allesamt unberechtigt abgetan wurden) und ein immenser Buerokratiekram auf Tuebingen zukommt, der so schnell weder enden wird noch erledigt werden kann. Als Empfehlung an Palmer und das RP ging unter grossem Beifall der Vorschlag von Klink, die Einfuehrung zunaechst soweit wie moeglich zu verschieben, dann nur Fahrverbote aussprechen fuer Fahrzeuge, welche zum aktuellen Stand mit irgendeiner Form der Abgasreinigung (sei es U-Kat, US-Kat etc.; Hauptsache irgendeine Verbesserung) nachgeruestet werden koennen. Alle Fahrzeuge, die aus technischen (und, was die Herren Ingenieure Staiger und Petersen sehr gut darlegten, ) v.a. wegen des Fehlens gesetzlicher Regeln oder klarer Messverfahren derzeit nicht nachgeruestet werden koennen, sollen von den Fahrverboten befreit werden.Es ist allen Beteiligten klar, dass Einzelausnahmen oder der befuerchtete Flickenteppich alles andere als erstrebenswert sind.Schau mer mal.GrussNDderheutefrueherstmalmaechtigSchneeschaufelnmussteBeitrag geändert:23.03.07 08:56:39

[Dannoso]

Zitat:Original erstellt von ND am/um 23.03.07 08:50:38...- selbstredend sollen Ausnahmen fuer Oldtimerveranstaltungen erteilt werden (Retromotor Tuebingen, seeeeehr empfehlenswert, immer im September. Meine Meinung dazu: Ich werde aktiv dagegen kaempfen, dass derartige Veranstaltungen besucht werden, es ist nicht akzeptabel, dass man nur fuers eigene Budget Ausnahmen erteilt. Die Veranstalter waeren zwar direkt die Leidtragenden, in logischer Folge aber auch der Veranstaltungsort)...Beitrag geändert:23.03.07 08:56:39Hallo,das ist meiner Meinung nach der richtige Weg! Dahin greifen wo es weh tut, dem Geldbeutel der Stadt bzw. Hotels, Veranstalter, usw... Die ja an so einer Veranstaltung immer kräftig mitverdienen.Oltimer Demos halte ich für absolut kontraproduktiv, da hier den Bürgern mal so richtig vorgeführt wird wie laut, stinkig und Öltropfend so alte Autos sein können...Grüsse

[Rene E]

Warum? Wo ist für den Bürger der Unterschied zwischen Oldtimercorso zur Volksbelustigung und Oldtimerdemo zur Volksaufwiegelung.

[Dannoso]

Na, weil bei einem Oldtimerkorso die Autos vom Veranstalter ausgewählt werden.Und weil bei einer "Oldtimer" Demo jeder Hansel mit seiner Bastelbude mitfahren kann!

[ND]

Zitat:Original erstellt von Dannoso am/um 23.03.07 11:15:55Na, weil bei einem Oldtimerkorso die Autos vom Veranstalter ausgewählt werden.Oha, Zensur oder Selektion oder Willkuer?Zitat:Original erstellt von Dannoso am/um 23.03.07 11:15:55Und weil bei einer "Oldtimer" Demo jeder Hansel mit seiner Bastelbude mitfahren kann!Naja, ich denke, dass am 15.4. die Anzahl der Bastelbuden doch seeeehr gering sein wird. Die Bastelbudenfahrer werden brav abwarten, was die `echten´ Oldtimer fuer sie erreichen.NDderwederZensurnochdasWort´Bastelbude´nochdieWertschaetzung´echterOldtimer´magBeitrag geändert:23.03.07 11:27:06

[BJ43]

Zitat:a)- Palmer (OB Tuebingen, gruener Abgeordneter, Mathematiker, Sohn des sog. Remstal-Rebellen, Toyota Prius-Fahrer) ist sowas von realitaetsfremd und in der Sache verbohrt, das man schlicht fassungslos ist. ...b) Palmer hielt den Vorschlag mit Fahrtenbuch... Er meinte dann aber ploetzlich, eine solche Loesung koenne er sich schon vorstellen.c)Als Empfehlung an Palmer .. dann nur Fahrverbote aussprechen fuer Fahrzeuge, welche zum aktuellen Stand mit irgendeiner Form der Abgasreinigung (sei es U-Kat, US-Kat etc.; Hauptsache irgendeine Verbesserung) nachgeruestet werden koennen. Alle Fahrzeuge, die aus technischen (und, was die Herren Ingenieure Staiger und Petersen sehr gut darlegten, ) v.a. wegen des Fehlens gesetzlicher Regeln oder klarer Messverfahren derzeit nicht nachgeruestet werden koennen, sollen von den Fahrverboten befreit werden.d)Schau mer mal.GrussNDa)Das ist die Krux mit diesen Leuten, eigentlich sinnlos bei ihnen mit Fakten zu kommen.Sie reagieren erst, drehen sich, wenn sie merken, dass sie mit ihrer Position sich die Wiederwahl eventuell vermasseln könnten !!b) Ist meine Vermutung, hatte ich an anderer Stelle geschrieben, dass der Berliner Beschluss Vorbildcharakter für andere Städte haben wird !! Auf eine Lösung vom Bund zu hoffen - im Mai- dürfte sinnlos sein, da er die Entscheidung an die Länder/Kommunen delegiert hat, sonst hätte Berlin sich mit diesem Beschluss noch Zeit gelassen.c)Diese Lösung wäre zu begrüßen.GrußBJ43

[Rene E]

@Dannoso: Ich würde mir als Orginalitätsstalinist ein um anderes mal wünschen Du hättest Recht.Bei einer exklusiven Rallye mag das gelten. Bei den Standard-Oldtimertreffen kommt ständig modifizierter, verbastelter, unoriginaler Müll daher.Aber ich habe mir im Moment angewöhnt angesichts des Kampfes gegen die Fahrverbote hier eine gewisse Waffenruhe einzuhalten, weil solche Diskussionen Kräfte die gemeinsam agieren müssen nur unnötig spalten.

[Dannoso]

Hi Rene E,vollkommen Deiner Meinung was "Ruhe halten" anbetrifft. Genau aus dem Grunde bin ich ja gegen diese Art von Demos. Es ist einfach nicht zu kontrollieren Wer mit Was kommt. Und noch schlimmer wie sich mancher "aufführen" wird... Aufheulende Motoren, quitschende Reifen sind doch da zur "Freude" der Bevölkerung vorprogrammiert, oder?Grüsse

[ND]

Und aus ´Offizieller´ Sicht (Schwäbsiches Tagblatt) http://www.tagblatt.de/index...41b0682a ... Fahrverbot wirbelt Staub aufAufgeregte Diskussion beim ADAC-Podium über Umweltzonen in TübingenTÜBINGEN. Sperrgebiet Tübingen: Diese Vorstellung treibt etliche Autofahrer um, wenn sie an die Fahrverbote denken, die es zur Senkung der Feinstaubbelastung von Oktober an für alte Autos in der Innenstadt geben wird. Bei einer Podiumsdiskussion des ADAC-Ortsclubs zum Sinn der Umweltzonen wurde denn auch gestichelt, polemisiert und getobt.Das Nebenzimmer des Waldhäuser Hofs war proppenvoll, selbst im Gastraum drängelten sich am Donnerstagabend die Besucher/innen. Über 100 Leute kamen, um zu hören, was der grüne Oberbürgermeister Boris Palmer, der Chef der Abteilung Umwelt beim Regierungspräsidium, Wolf Hammann, der Tübinger Diplom-­Ingenieur Björn Staiger und der Kfz-­Meister und Serviceleiter eines Nagolder Autohauses, Klaus Petersen, zu sagen hatten. Moderiert wurde die Diskussion von Rainer Klink, Vorsitzender des ADAC-­Ortsclubs, Inhaber des Oldtimer-­Museums Boxenstop und Chef von Omnibus-­Schnaith.Laut Wolf Hammann vom Regierungspräsidium sind von den Fahrverboten für Autos mit veralteter Abgastechnik etwa 25000 Wagen (20 Prozent) im Kreis Tübingen betroffen. Hinzu kommen 400 Oldtimer. Unklar ist, ob bei Fahrzeugen mit einem geregelten Katalysator der ersten Generation, dem so genannten US-­Kat, nicht doch noch ein Auge zugedrückt wird.30 bis 40 Prozent des Feinstaubs wird Hammann zufolge vom Verkehr erzeugt, beim Stickstoffoxid sind es sogar 80 Prozent. Richtig problematisch werde es deswegen 2010, wenn die Grenzwerte für NO2 in Kraft treten. Nach den Unmutsäußerungen im Publikum zu schließen, wollten etliche den Zahlen aus dem Regierungspräsidium nicht glauben. Oberbürgermeister Boris Palmer betonte deshalb, dass es angesichts tausender Toten im Jahr beim Thema Feinstaub „nicht um eine Lappalie“ gehe.Palmer hatte einen schweren Stand. Da konnte er noch so oft klarstellen, dass „die Kommunen das ausbaden müssen, was höhere Ebenen verabschiedet haben“, und er eine Nachrüstpflicht allemal besser finde als Fahrverbote. „Ich merke, dass ich hier keine 50 Prozent habe“, spielte er auf die OB-­Wahl an, „dann kann ich ja mehr dagegen halten.“ Kurz darauf drohte die Veranstaltung zu kippen.Auf die Frage von Rainer Klink, was denn sozial schwache Familien machen sollen, die sich kein neues Auto leisten können, reagierte Palmer polemisch: „Wenn ich sowieso wenig Geld habe, dann verkaufe ich mein Auto lieber!“ Das rief nicht nur Gelächter hervor („Wer kauft den so ein Auto noch?“). Ein Mann soll dem OB den Vogel gezeigt haben. Daraufhin warnte Palmer in zunehmender Lautstärke: „Ich bin auch Untere Polizeibehörde, beleidigen lasse ich mich nicht!“ Der Zuhörer freilich war sich keiner Schuld bewusst: „Ich hab' mir nur an den Kopf gelangt.“ Palmer blieb dabei: TüBus und Teilauto machten ein Auto hier unnötig. „Die Gesundheit ist wichtiger, als ein alter Stinker!“Diplom-­Ingenieur Björn Staiger zufolge entsteht nur der geringste Teil der Feinstäube (25 Prozent) vor Ort selbst. Mit einer „kleinen Lösung“, wie den Fahrverboten, sei es deshalb nicht getan. „Die Lage der Erde ist ernst“, sagte der Kfz-­Meister Klaus Petersen angesichts jüngster Klimaberichte. Doch vorschnelle Fahrverbote nutzten wenig. Im Gegenteil, er hält sie für Enteignungen und rechnet im Zuge dessen mit einer Klagewelle, denn: „Dadurch stehen gewerbliche Existenzen, das Oldtimer-­Hobby und Arbeitsplätze auf dem Spiel.“ Stattdessen müsste die rechtliche Seite für Nachrüstmöglichkeiten vereinfacht werden. Für jeden Fahrzeugtyp sei immer noch ein kostspieliges Einzelgutachten nötig. Außerdem müsse das Problem „global betrachtet“ werden. Dazu gehöre neben dem CO2-­Ausstoß auch der Spritverbrauch.Umstritten ist der Zuschnitt der Umweltzonen in Tübingen. Nahezu die gesamte Innenstadt ist betroffen. Ausgenommen sind die Bundesstraßen, die Zufahrten zu den Kliniken (allerdings ohne die Alte Chirurgie und das Paul-­Lechler-­Krankenhaus) und der Nordring. Die großflächigen Zonen sollen verhindern, dass der Verkehr in Wohngebiete und Nebenstraßen ausweicht, so Palmer. Einzelhändler dagegen erwarten Umsatzeinbußen. Andere fürchten, mit ihren Wohnmobilen nicht zu ihrem Haus fahren zu können. Wolf Hammann vom RP versicherte aber, „mit vielen Ausnahmen“ zu arbeiten.Rainer Klink sprach von „blindem Aktionismus“ und forderte Palmer angesichts der Widerstände auf, die Fahrverbote nicht wie bisher geplant im Herbst einzuführen, sondern bis zum letztmöglichen Termin am 1. März zu verschieben: „Das bringt uns vielleicht neue Erkenntnisse.“_______________

[9er-fan]

Das wird ja immer besser, da kann ich mit meinem Samba-Cabrio mit K-Kat ja nur noch durch grüne Täler und zum Einkaufen in die beliebten CC Märkte weit außerhalb der Städte fahren.Auch mit unserem Familenkombi und dem Alltagsauto; beite "nur" mit G-Kat der ersten Generation brauch ich nicht mehr nach Berlin und nach Tübingen usw. zu fahren.Da fallen die Kurzausflüge halt aus. Gut, dass man die früher schon gemacht hat. Ab sofort wird gegrillt und der Bierkonsum gesteigert , aber Vorsicht man soll den Kindern und der Jugend ja ein Vorbild sein.Beste Grüße 9er-fanP.S. Woran merkt man, dass die grünen hauptsächlich von besserverdienenden Menschen gewählt werden? An solch ignoranten Äußerungen:Auf die Frage von Rainer Klink, was denn sozial schwache Familien machen sollen, die sich kein neues Auto leisten können, reagierte Palmer polemisch: „Wenn ich sowieso wenig Geld habe, dann verkaufe ich mein Auto lieber!“