Oldtimer-Foren

Liebe Oldtimer-Freunde,ich stelle zurzeit Recherchen für einen relativ bekannten Autoren an.Der Autor – aus gewissen Gründen darf ich seinen Namen leider nicht nennen – lässt seine Geschichte in der preußischen Provinz Niederschlesien nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten spielen. Um genauer zu sein deckt die erzählte Zeit den Raum von Mai 1933 – bis Juli 1934 ab.Der Protagonist ist ein höherer Kriminalbeamter des Polizeipräsidiums Breslau. Als Dienstwagen für eben jenen Beamten hat sich der Autor einen schweren, schwarzen Adler vorgestellt. (Vermutlich hat Autor "X" das irgendwo in einer Chronik der Wroclawer/Breslauer Polizei gelesen...) Nun aber zu meiner Frage:Ein Kriminalrat (im späteren Verlauf zum Kriminaldirektor befördert) der preußischen Polizei muss sicherlich ein repräsentatives Automobil fahren oder vielleicht doch eher ein kompaktes – schließlich handelt es sich ja um die öffentliche Verwaltung?!Was könnt ihr mir über Adler-Automobile aus jener Zeit (1933/34) sagen und vor allem, in was für einem Modell sollte der Herr Kriminalist chauffiert werden??? Hier noch einmal die Vorgaben: der Dienst-Adler sollte schwarz (obligatorisch für Polizeifahrzeuge) und schwer (das schließt "kompakt" wohl aus) sein...Ich appelliere an euer Fachwissen! Was ist eure automobile (Fach-)Meinung dazu?Anregungen, Ideen, sowie konstruktive Kritik sind gern willkommen!Zum Schluss möchte ich euch auch meine persönlichen Gedanken dazu nicht vorenthalten, ich habe an die Adler-Modelle "Standard 6", "Standard 8" und "Favorit" gedacht... Aber lasst euch von mir bitte nicht beeinflussen! Vielen herzlichen Dank!Eliot

Adler-Dienstwagen für die Polizeiführer war das Modell Standard-6S 12/50PS, gebaut 1928>34. Es ist die Langversion (+30cm)des 6A, deshalb wurde er auch L6 genannt. Als Baujahre kommen jedoch ledeglich die ersten (1928>30) in Frage. Danach wurden keine Neufahrzeuge mehr angeschafft. Mit Beginn der NS-Jahre begann die Vorbereitung für die Überführung der kasernierten Bereitschafts- & Landespolizei in die Wehrmacht, welche ab 1935 vollzogen wurde. Neue Polizeifahrzeuge gab´s erst wieder ab 1936, Adler-(Diplomat-)Wagen ab 1938. Seinerzeit wurde der Begriff 'schwer' im polizeideutsch nicht mit dem heutigen 'gross' gleichgesetzt. Die Wagen hatten ledeglich, wie auch die regulären Streifenwagen, verstärkte Fahrgestelle und waren dadurch schwerer und wirkten optisch schwerfälliger, da die Motorleistung nicht mitwuchs.Mit Grüssen, FrankWo.

Hallo FrankWo,vielen, vielen, vielen Dank für deine Antwort! Das ist ja gebündeltes Fachwissen - wenn ich fragen darf, woher bist du so gut informiert? Nochmals vielen Dank!Eliot

Hallo, Eliot,ich bediene mich aus ~12 Tonnen Altpapier, wie Zeitungen, Zeitschriften, Bilder, -Bücher der letzten ~100 Jahre zu Kfz-Themen aller Art ...,(vorrangig Sonder-Kfz, Einzelanfertigungen, Umbauten sowie der Bereich Strassenverkehrsunfälle; deshalb auch viel zu Polzei-Themen vorhanden)...,... mit Grüssen an Dich von FrankWo.

Hallo FrankWo!Das ist ja nicht schlecht... Da ich glaube, "meinen Mann" für diese Thematik gefunden zu haben, hätte ich da noch eine "kleine" Frage bezüglich Spezial- und Polizeiwagen der 1920er/30er Jahre:Der berühmte Berliner "Mordkommissar" Ernst Gennat (1880 - 1939) entwickelte 1926 zusammen mit der Daimler-Benz AG einen Bereitschaftswagen, der mit Büro- und Kriminaltechnik ausgestattet war und im Volksmund vulgär "Mordauto" genannt wurde. In den 1930er-Jahren wechselte man bei der Kriminalpolizei Berlin auf einen Maybach-Wagen...Kannst du mir Näheres über diese "Mordautos" sagen (besonders interessiert mich da dieser omniöse Maybach...) Leider konnten mir Mercedes-Benz oder das Polizeipräsidium Berlin nichts Genaueres mitteilen.Also setzte ich jetzt mal auf dein Fachwissen Nochmals vielen Dank für deine geschätzte Hilfe und mit vielen Grüßen!Eliot

Viel helfen werde ich nicht können.Zur 1926er MB-Ausführung habe ich keine Texte- bzw. Bilder-Hinweise. Wenn ich den Typ kenne, lohnt sich für mich die Weitersuche zwischen allen 12 Tonnen Papier. Der Maybach-(Zeppelin-)Nachfolger ist im M.-Register nicht aufgeführt. Allerdings haben viele Fahrgestelle (mehrfach) die Karrosserie gewechselt, sodass ein vollständiger Lebenslauf der jeweiligen Fhgst.-Nr.´n nicht immer gewährleistet ist. Anfragen zum Wagen wären an Hermann Walter Sieger als (Auch-)Register-Verwalter zu richten. Als Anschrift habe ich ledeglich den Verlag H.E. Sieger GmbH, Venusberg 32-34, 73545 Lorch/Württemberg. Zusammensteller der Fahrzeuge-Dokumentation war Michael Graf Wolff Metternich.Vielleicht solltest Du Dich vohrher um Einsicht in nachfolgende Quellen bemühen:'Die Polizei aller Länder in Wort und Bild'/Metro-Verlag Dresden-1928 von Polizeimajor Paul Riege;'Der Nutzkraftwagen im Polizeidienst'/Zeitschrift Motor-März 1926, Beitrag von Pol.-Hauptm.-Ing. Kurt-Götz Fiedler;'Rückschau auf die grosse Polizeiausstellung'/Der Kraftzug in Wirtschaft und Heer-Oktober 1926, Beitrag ebenfalls von K.-G. Fiedler;'Kraftwagen der Polizei in der Weimarer Republik'/Beitrag in Zeitschrift "Polizei,Technik,Verkehr"-Ausg. 08/1966.Weitere Quellenangaben auf Wunsch fernmündlich (MA826277) ...... mit Grüssen, Frank(Wo).

Hallo FrankWo!Danke für deine Tipps... ich werde mich da mal schlau machen!Bis dann,Eliot

der hintere sieht nach polizeiauto aus, der vordere mehr Richtung KrankenwagenBreslau Theater

Hallo Maxe!Vielen Dank für dein Photo! Du hast Recht, der Tourenwagen sieht wirklich nach einem typischen Polizeiwagen aus...Ich werde demnächst ein Photo posten (muss es leider erst noch scannen ), auf dem man zwei ähnliche Tourenwagen der Berliner Polizei sieht.Nochmals Danke,Eliot

Nicht mein FotoDas Foto findest du hier: http://www.vogel-soya.de