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G-Kat selberbauen? (rein technisch!!!)
Verfasst: Di 14. Mär 2006, 14:35
von Rene E
Zu den Luftreinhalteplänen folgende rein technische Frage:(Bitte alle Fragen, Anmerkungen und Bedenken zur Eintragung beim TÜV vergessen und runterschlucken. Das soll hier nicht interessieren. Es geht nur um die technische Umsetzung und die technische Erreichung von Grenzwerten!)Welcher technische, rechnerische und planerische Aufwand steckt eigentlich hinter der Konstruktion eines G-KATS für einen x-beliebigen Oldtimer mit 4-Taktmotor?Zunächst der KAT: Kann man aufgrund der Leistung und des Hubraums des Motors mit einer nachvollziehbaren Formel den notwendigen Durchmesser (die Länge) eines Katalysatorkörpers berechnen, ohne komplexe Betriebsversuche, Forschung, Prüfstand etc.?Mein Panhard hat z.B. 850 ccm und 42 PS und verbrennt 6-7 l Sprit. Das entspricht ungefähr den Werten eines FIAT-Cinquecento aus den 90er Jahren. Kann man da nicht den KAT aus dem Fiat-Auspuff unter den Panhard setzen?Die Lambdaregelung: Vom WURM-KAT weiß ich daß die Lambda-Sonde ein elektrisches Bypassventil regelt das unterhalb des fett eingestellten Vergasers das Gemisch mit Luft anreichert. Sind Lambdasonden und ihre Regelung Normteile? Könnte ich auch hier den FIAT ausschlachten und das ganze per "Ich helfe mir selber" Einbauanleitung einsetzen, mit einem Regelventil-Einbausatz daß man bei ebay kaufen könnte oder sich selber zusammenstellt?Es geht um die Frage ob weitgehende universelle Einbausätze möglich sind mit so wenig fahrzeugtypischen Parametern wie nötig? Kann man selbst bei seltenen Fahrzeugen im Rahmen einer Vollrestaurierung einen funktionierenden G-Kat realisieren?Bis welcher EURO-Stufe wäre so eine laienhafte Pi-mal-Daumen-Universallösung möglich?
G-Kat selberbauen? (rein technisch!!!)
Verfasst: Di 14. Mär 2006, 14:44
von ID19
Die Wurm-Kat-Systeme sind ja auch mit einfachsten Mitteln aufgebaut: Man nehme einen Kat von einem vergleichbaren Auto, installiere einen Bypass, nehme ein Regelventil und schweiße eine Aufnahme für die Lambda-Sonde nebst Sonde in den Auspuff. Dann braucht man natürlich auch noch die elektronische Steuerung!Leider lässt der Gesetzgeber dafür maximal nur Euro 1 zu (egal, wie wenig raus kommt). Der Auwand lohnt sich also wahrscheinlich nicht.GrüßeMartin(der DS Club hat damals über 100 Fahrzeuge umgerüstet)
G-Kat selberbauen? (rein technisch!!!)
Verfasst: Di 14. Mär 2006, 14:50
von arondeman
Euro 1, gaaanz evtl. Euro 2, wenn's der TÜV bestätigt.Manche Bauteile waren dabei standardisiert. Meine G-Kat-Anlagen haben z.B. (laut Aussagen des Umrüsters) einen Kat vom VW Golf drin. René's Idee war im Prinzip der Grundgedanke der Nachrüstkats, die in den 90ern verbaut wurden (z.B. von Fa. Wurm und Fa. Lenz), als zu der Zeit der sogenannten "Rastermessung" G-Kat-Typgutachten einige Jahre lang einfacher zu erhalten waren, indem "Musteranlagen" für Motoren bestimmter Grundkonzeption (Hubraum, Reihenmotor, Zylinderzahl, Vergaserzahl etc.) festgelegt und dann in einer gewissen Hubraum-Bandbreite (20%?) auch auf ein ganzes "Raster" anderer, grundsätzlich vergleichbarer Motorbaumuster übertragbar waren.Das hielt die Typgutachtenkosten in Grenzen. Denn zuvor waren diese Typgutachtenkosten der finanzielle Haupthinderungsgrund. Bis dann eben diese "Rastermessungen" kamen. Konkreter Anstoß zur Umrüstung war für mich damals, dass bei der Fa. Lenz ein Fiat Millecento umgerüstet worden war. Motorenmäßig artverwandter geht es für meine Aronden in Deutschland (außer beim in D quasi nicht mehr existierenden Fiat 1400) überhaupt nicht.Nach einigen Jahren waren diese "Rastermessungen" aber auf einmal nicht mehr möglich. Irgendjemand hatte da bei den Behörden wohl das "allgemeine Interesse" verneint und diesen Hahn zugedreht - unter anderem garantiert deshalb, weil natürlich die überwiegende Zahl der Oldtimerbesitzer, die damals lauthals über Sommersmogrestriktionen jammerten, bei konkreten Maßnahmen den Schwanz eingekniffen haben.Die HJS-Nachrüstkats sind im Vergleich zu den Wurm-Kats übrigens eine sehr halbgare Sache.Kurz und gut, René, deine Idee kommt rund 10 Jahre zu spät.Von der Eintragungsfrage spreche ich wunschgemäß mal überhaupt nicht ...
G-Kat selberbauen? (rein technisch!!!)
Verfasst: Di 14. Mär 2006, 14:51
von BJ43
Wie schon vom Vorschreiber dargestellt,technisch kein Problem.Euro 1 erreichst du damit immer, aber und jetzt kommt der Käse,damit du Euro 1 eingetragen bekommst, muss ein aufwendiger Testzyklus gefahren werden(teuer),deshalb rechnet sich das nicht.GrußBJ43
G-Kat selberbauen? (rein technisch!!!)
Verfasst: Di 14. Mär 2006, 14:55
von Rene E
Danke schonmal. Trotzdem die Bitte. Alle Eintragungsfragen betrachte ich bei dieser Anfrage als "Füllmaterial" daß das Lesen der Antworten erschwert.Beschränkt Euch bitte allenfalls auf den Zahlenwert für die EURO Werte.Wenn wir alle technischen Fakten zusammenhaben können wir uns über das Recht, das Gesetz und die Kosten für eine Eintragung unterhalten.Die geltenden Regeln sollen uns hier egal sein. Denn aus der Zusammenfassung der technischen Lösungswege sollten wir dann eine Forderung/Empfehlung für die rechtliche Realisierung machen.Also: Das gejammer über den TÜV und die Gesetzgeber bitte später.Hier ist im Moment nur für Mechaniker und Ingenieure. Juristen und Verwaltungsfachangestellte bitte draußen bleiben [Diese Nachricht wurde von Rene E am 14. März 2006 editiert.][Diese Nachricht wurde von Rene E am 14. März 2006 editiert.]
G-Kat selberbauen? (rein technisch!!!)
Verfasst: Di 14. Mär 2006, 16:31
von commocruiser
Dass diese G-Kat-Nachrüstsätze eher "einfach gestrickt" sind, da kann ich mich meinen Vorrednern nur anschliessen.Ich würd sagen, das von mir in meinen Commo gebaute Euro1-System der Firma GAT (die es heute noch nicht mal mehr mit Ersatzteilen versorgen!...) ist simpel.Haupt"technologie" ist a)Katalysatorgehäuse an der richtigen Stelle (Temp des Kats)ins Hosenrohr (am besten aus Edelstahl) zu packen und b) die schon genannte elektronische Steuerung. Diese ist wohl zum Teil auch "selbstlernend", wie mir vor Jahren ein Techniker von GAT telefonisch mitteilte.Die restlichen Teile sind Standard. Es gibt zB nicht, wie bei VW, eine Zwischenplatte zw. Vergaser und Ansaugtrakt. Sondern: 6 Metallröhrchen mit Gewinde am Ende. Dann darf man in den Ansaugkrümmer bohren, die Teile reinschrauben und mit Schläuchen mit den (insgesamt 2) Regelventilen verbinden. Letztgenannte sind wohl auch eher "Normteile".Individueller Kabelbaum sollte kein unlösbares Problem darstellen, die Lambdasonde kann man bestimmt aus Baukasten nehmen (muss mit dem Steuergerät harmonieren, gibt zB auch beheizte und nicht beheizte L-Sonden).Das Problem ist meiner Meinung nach wirklich in der positiven Begutachtung zu suchen. Für Euro2 braucht es dann schon Aktivkohlefilter für die Ausdünstungen des Tanks (ok, könnte man evtl. auch mit Standardteilen erschlagen).Und, wie schon in der OldtimerMarkt geschrieben (Zitat im andern Luftrein...-Thread: Die Politik ist NICHT interessiert[Diese Nachricht wurde von commocruiser am 14. März 2006 editiert.]
G-Kat selberbauen? (rein technisch!!!)
Verfasst: Di 14. Mär 2006, 18:50
von Zoe
Beim Stichwort Lambdasonde fällt mir eine Selbstbaueinspritzanlage namens "Megasquirt" ein. Das ist eine relativ unkomplizierte Einspritzanlage wie sie oft für großvolumige (d.h. alles ab smallblock aufwärts) US-Motoren verwendet wird.Hintergrund war wohl neben Leistungsoptimierung auch der Ersatz der ursprünglichen Benzineinspritzanlagen der späten siebziger, da es mit deren Teileversorgung und Einstellung öfter Probleme gibt.Die Anlage besteht wimr aus einem Steuergerät das eine Lambdasonde abfragt um so stets die richtige Menge Benzin einzuspritzen. Daß die ganzen Kennlinien per Laptop programmierbar sind ist gleichzeitig Spaß und Herausforderung.Details dazu habe ich vergessen, aber google sollte beim Begriff Meqasquirt neben paar evtl schlüpfrigen Männerseiten auch paar links zu dem Right Stuff abliefern.Zoe
G-Kat selberbauen? (rein technisch!!!)
Verfasst: Di 14. Mär 2006, 21:03
von oldierolli
Hallo, ja, unter squirting habe ich bisher immer "interessante" pics/clips z.B. bei "thehun.com" gefunden. Ungespritzte Grüße von Rolf
G-Kat selberbauen? (rein technisch!!!)
Verfasst: Mi 15. Mär 2006, 01:28
von Eintopf
Huhu!Eine Lambdasonde gibt abhängig von Temperatur und Restsauerstoffgehalt des Abgases eine schwache Gleichspannung ab. Man könnte relativ einfach vor Einbau des Kats eine Sonde montieren und dann einfach mit Hilfe eines CO- Testers den Wert der Spannung beim optimalen Luftverhältnis ermitteln. Dann ließe sich relativ einfach mit einem µc und einem Bypassventil dieser Wert ansteuern. Der Sinn der Lambdaregelung ist, dem Kat bereits eine Abgasqualität zu liefern, die ihm ein optimales Arbeiten ermöglicht. Grüße,P.
G-Kat selberbauen? (rein technisch!!!)
Verfasst: Mi 15. Mär 2006, 11:30
von commocruiser
Hi,hab mich mal nen BISSCHEN über Megasquirt schlau gemacht.Da das ganze System auf Open Source basiert, und jeder damit machen kann, was er will (Selbstprogrammierung der Einspritzung...), wird das unseren Behörden gar nicht gut gefallen. Die werden sagen "das ist nicht manipulationssicher" und aus die Maus.Im übrigen müsste so eine Anlage ja auch sehr genau auf das jeweilige Fahrzeug abgestimmt werden, um die "Schadstoffausstossprüfung" zu bestehen.Die jetzigen Benutzer sind wohl eher auf der Suche nach Leistung, welche einfacher zu finden ist, als optimales Abgasverhalten...Davon abgesehen finde ich das System schon irgendwie genial, aber ich glaub zur massenhaften Aufrüstung von Oldies auf Euro1, 2 oder sonstwas ist das nix. Eher was für Freaks und "Rennfahrer".[Diese Nachricht wurde von commocruiser am 15. März 2006 editiert.]