Alte Leserbriefe
Verfasst: So 22. Jan 2006, 18:23
Hallo miteinander,ich bin beim Lesen heute auf ein paar sehr schöne Leserbriefe gestoßen, die ich Euch nicht vorenthalten möchte. Einfach so, zum "Geniessen":GEWASCHENE WATTEmot 3/1962Sicherlich gibt es viele Autofahrer, die genauso wie ich mit dem Pfennig rechnen müssen. Deshalb wird natürlich soviel wie möglich jede Arbeit am Fahrzeug selbst ausgeführt. Es versteht sich u.a. auch, daß für sämtliche Pflegearbeiten die vorhandene Freizeit geopfert wird.So kam ich auch auf den Gedanken, gebrauchte Polierwatte auch weiterhin für Pflegearbeiten nutzbar zu machen.Ich habe die Polierwatte in Seifenwasser ausgewaschen und anschliessend in der Wäscheschleuder getrocknet. Die Polierwatte ist wieder tadellos geworden und kann für alle möglichen Pflegearbeiten am Fahrzeug verwendet werden. So z.B. zum Entfernen von Teerflecken, zum Reinigen von Kunstleder, zum Putzen der Chromteile usw. Es gibt hier viele Anwendungsmöglichkeiten, für die man sonst Lappen oder neue Polierwatte verwenden müßte.M.H. in W.KURBEL-TRICKmot 6/1967Angeregt durch Rat und Hilfe von 1938 "Warum keine Andrehkurbel mehr" in Heft 4/67 möchte ich einen Trick zum Anwerfen eines Motors ohne Batterie, ohne Berge, ohne Hilfsperson und ohne Andrehkurbel mitteilen.So wird´s gemacht: Wagen gegen Abrollen sichern - dritten Gang einlegen - ein Antriebsrad mit Wagenheber freiheben - Motor mit dieser "Kurbel" anwerfen - Gang raus, Bremse anziehen. Wagen runterlassen.Technischen Laien kann man damit zugleich die Bedeutung des Differentials demonstrieren.Dr.A.M. in G.ECHTER KURBEL-TRICKmot 8/1967Teilen Sie mir bitte die Anschrift des Herrn Dr.A.M. mit. Es interessiert mich nämlich, ob der "Kurbel-Trick" aus Heft 6 ein Witz sein soll oder ein ernst gemeinter Vorschlag. Zur ersten Möglichkeit würde ich sagen, daß Herr Dr.A.M. viel Humor besitzt. Trifft jedoch der zweite Fall zu, möchte ich gern wissen, welch ein winziges Auto dieser Dr.A.M. besitzt oder was für riesige Hände und gewaltige Muskeln er hat, um die Kraft, die nötig ist, um beispielweise einen normalen Vierzylinder- oder Sechszylindermotor in Gang zu bringen, auf die Reifen zu übertragen.P.G.B. in S.Antwort der Redaktion:Der Kurbeltrick ist kein Witz, sondern letzter Notbehelf, der schon seit langen Jahren bekannt ist. Man kann an einem hochgebockten Antriebsrad ohne weiteres den Motor anwerfen, wenn man die Zündung eingeschaltet und den dritten oder vierten Gang eingelegt hat. Zwar ist dieses Verfahren nicht gerade für Damen geeignet, und es wird dann eine Schinderei, wenn der Motor ein schlechter Anspringer ist oder eine Zünd- oder Vergaserstörung vorliegt. Aber wenn nur eine entleerte Batterie die Schuld am Nichtanspringen trägt, ist das Anwerfen am Antriebsrad durchaus praktikabel. Man kann den Anwerfereffekt noch erhöhen, indem man beispielsweise das Abschleppseil um das Reifenprofil legt und dann am freien Ende des Seils kräftig zieht und so das Rad mit möglichst viel Anfangsschwung durchdreht. Viel Vergnügen.HINTERHERFAHRENmot 7/1967Bei aller Würdigung der technischen Leistung des Konstrukteurs, bei aller Würdigung der technischen Vorteile einer Zweitaktmaschine sollten die Zweitakt-Enthusiasten endlich einmal lernen, daß sie nicht allein auf der Welt sind!Um sie herum ist eine vielfache Anzahl von anderen Kraftfahrern, die nicht zuletzt deswegen keinen Zweitakter gekauft haben, weil er anderen Leuten so furchtbar auf die Nerven bzw.in die Nase geht. Man sollte die "fans" hinter ihren eigenen "Stinkmorcheln" (1:25 oder 1:40 spielt hierbei kaum eine Rolle) herfahren lassen können; ich glaube es wären viel mehr schon auf den Schrottplatz gewandert! Zweitaktmotor im Moped oder kleineren Kraftrad ja! Aber sonst? Ich hoffe nur, daß die Brennstoffzelle eine weitere Diskussion überflüssig macht.P.G. in E.Also ich habe mich beim Durchlesen teilweise köstlich amüsiert und auch gewundert. Ok, ich kenne jetzt die finanziellen Verhältnisse Anfang der 60er nicht, aber daß man Polierwatte aufbereitet, finde ich schon lustig.Der Kurbeltrick ist zwar einleuchtend, aber mit einem gewöhnlichen Starthilfekabel kann man sich die Prozedur wirklich sparen. Oder war das Ende der 60er ein unerschwingliches Luxusgut ? Daß man Ende der 60er auch schon über die Brennstoffzelle nachgedacht hat, wußte ich auch nicht.Ich habe mir noch einige Leserbriefe zu Gemüte geführt, doch alle abzutippen würde mir die Finger zerstören Viele Grüße,Mario[Diese Nachricht wurde von osbourne68 am 22. Januar 2006 editiert.]