Neue Nutzungsbeschränkungen f. hist. Fahrzeuge?

[Histomat 2]

Neue Nutzungsbeschränkungen für historische Fahrzeuge?Das brit. "Department for Transport" hat in einem Diskussionspapier zur Sicherheit von hist. Fahrzeugen empfohlen, Kindern die Mitfahrt in ebensolchen Fahrzeugen nicht mehr zu gestatten.Auslöser für diese Sicherheitsdiskussion sind zwei schwere Unfälle. Im ersten Falle wurde die Besatzung eines Duesenbergs, eine dreiköpfige Familie, bei einem Zusammenstoß mit einem Volvo aus dem Wagen geschleudert und getötet. Im zweiten Fall erstritt der extrem schwer verletzte Fahrer eines Morris Minor Baujahr 1952 ein Schmerzensgeld von ca. 700.000 Euro und eine jährliche Rente, jährlich steigend von 40.000 Euro bis ca. 75.000 Euro, lebenslänglich.Vergeblich hatte sich die beklagte Versicherung vor Gericht darauf berufen, daß Sicherheitsgurte den Schaden begrenzt hätten.Nun ist zu erwarten, daß die Versicherungen Sicherheitsstandards in ihre Vertragsbedingungen einarbeiten werden, z.B. jährliche MOT(TÜV)-Prüfungen, Unfallversicherungen für jeden Mitfahrer separat, Sicherheitsgurte, Verbot von gefährlichen sicherheitsrelevanten technischen Besonderheiten (best. Bremssysteme)usw. Die Schadenshäufigkeit von hist. Fahrzeugen ist wohl gering, die Schadenssumme im Einzelfall so hoch, daß die Versicherung von solchen Fahrzeugen wirtschaftlich unattraktiv ist. All diese Einschränkungen hätte der Gesetzgeber schon längst durchsetzen können, aber bei den derzeit knappen politischen Mehrheitsverhältnissen hält sich der Mut der Volksvertreter in Grenzen, nämlich unpopuläre Maßnamen durchzuziehen, die noch nicht einmal Geld in die öffentlichen Kassen spülen, sondern nur den Wähler verärgern.Nun besorgt vermutlich die Versicherungswirtschaft dieses Geschäft und der DEUVET kämpft an der falschen Front.Gruß mar-

[ID19]

Nun, die Versicherungen haben ja schon weit mehr Einfluss als vielen bewusst ist. Sehen wir doch nur mal auf das Alter der Fahrzeuge bzw. entsprechende Prämienstaffelungen, auf das Alter der Fahrzeugbesitzer und auf den Fahrzeugzustand, nachgewiesen durch Gutachten. Dies sind nur einige Beispiele, die die Reaktion der Versicherung auf Schadenshäufigkeit bestimmter Risikogruppen belegen.Die Themen "Youngtimer" und "Alltagsnutzung" werden hierdurch ja schon mehr regelmentiert als durch H- und/oder 07-Kennzeichen.GrüßeMartin

[er ka]

Na toll,was hat das mit der Versicherung in Deutschland zu tun?Nach meinem Wissen war der erste Unfall mit dem Duesenberg in USA und die haben schon heftige Beschränkungen was den Betrieb mit Oldtimern angeht.Der zweite Fall war wenn ich es richtig im Kopf habe in GB, müsste ich nachsuchen. Die Briten haben ebenfalls ein anderes Verhältnis im Umgang, Betrieb und Versicherungswesen was Oldtimer angeht.Jetzt musst Du mir nur noch erklären wieso der Deuvet an der falschen Front kämpft und was das alles mit Oldtimern in Deutschland, bzw. der Versicherung in Deutschland gemeinsam hat.Ich fahre(fragend)freundlich grüssender ka

[Histomat 2]

Hallo erka,ich glaube nicht, daß es heute noch eine Versicherung gibt, die "national" ausgerichtet ist, die Globalisierung hat auch vor dieser Branche nicht haltgemacht. gruß mar-

[oldsbastel]

Zitat:Original erstellt von Histomat 2:Hallo erka,ich glaube nicht, daß es heute noch eine Versicherung gibt, die "national" ausgerichtet ist, die Globalisierung hat auch vor dieser Branche nicht haltgemacht. gruß mar- Das sicher nicht, aber die Risiken sind in allen Ländern verschieden.

[Versi]

Ob global oder nicht.In den geschilderten Fällen musste nicht die Oldtimervers. für den Schaden aufkommen, sondern die Vers. des Unfallverursachers was wohl mit grösster Wahrscheinlichkeit kein Oldtimer war. Insofern ist seitens der spez. Oldtimervers. nicht zu befürchten. Sonst müssten die Vers. die von Dir befürchteten Einschränkungen auch für Quads, Kräder, Trecker etc. einführen, die nämlich auch technische Besonderheiten bzw fehlende Sicherheitseinrichtungen haben

[Rene E]

Vergiss nicht die Fahrradfahrer und Fußgänger.Wenn mich ein blöder Autofahrer umnietet kann seine Versicherung ja schlecht sagen, wäre ich mit einem Full_Size-Airbag-SUV gefahren wäre mir nichts passiert. Zumindest gilt das solange ich mich regelkonform verhalte.Allerdings gibt es Versuche der Versicherungen bei Fahrradunfällen die Leistung zu mindern, mit dem Argument daß die Verletzungen nicht so schlimm gewesen wären, wenn der Radfahrer einen Helm getragen hätte.Um hier ein Expempel zu statuieren bzw. auf die Weise eine Helmpflicht einführen zu lassen,lassen sie es z.T. auf jahrelange und für sie teure Rechtstreitigkeiten ankommen. http://www.ra-kassing.de/vrbrauch/recht ... lghelm.htm So ganz ist Histomats Argument also nicht von der Hand zu weisen.Die Versicherungslobby versucht sehr wohl auf den Gesetzgeber einzuwirken. Z.T. schaffen sie es auch. So werden wohl ab einem nahen Stichtag Rauchmelder in allen privaten Gebäuden Pflicht. http://www.wdr.de/themen/panorama/brand ... wurf.jhtml [Diese Nachricht wurde von Rene E am 21. Oktober 2005 editiert.]

[Gordini]

Hallo Histomat2, Helmut bist Du´s?Christoph

[oldsbastel]

Zitat:Original erstellt von Versi:O... des Unfallverursachers was wohl mit grösster Wahrscheinlichkeit kein Oldtimer war.Lass uns an deinem Wissen teilhaben! Von wannen kommt dir diese Wissenschaft?

[2000mk2]

>Lass uns an deinem Wissen teilhaben! Von wannen kommt dir diese Wissenschaft?Was ist das denn für ein Einwurf?Ich habe den Artikel in Practical Classics auch gelesen (finde im Web jetzt nur diese Referenz - http://www.mmoc.org.uk/index.php?name=P ... pic&t=7587 ) und es geht doch eindeutig darum, dass die Haftpflichtvers. des Unfallverursachers (oder eine Versicherungsgemeinschaft, der Verursacher war offenbar unversichert unterwegs) versucht hat, dem Oldi-Fahrer eine Mitschuld an seinen Verletzungen anzuhängen, weil er keine Gurte nachgerüstet hat.Also, wie Versi ganz richtig schreibt, geht es nicht um das Risiko, einen Oldtimer zu versichern, sondern um das persönliche Risiko, einen Oldtimer zu fahren und ggf. Nachteile bei der Schadenregulierung zu erfahren, wenn sich Versicherungen mit dem Argument "Fahrzeugsicherheitsausstattung ist nicht state-of-the-art, also selbst Schuld/mit Schuld§ durchsetzen können.Gruß,Thorsten