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55er Buick Special
Verfasst: Di 4. Okt 2005, 13:21
von Tingeltangelbob
Geschäfte laufen schlecht, Heizöl muss ich noch kaufen, Büchergeld für zwei Kinder fällt an usw. Aber der Preis für diesen Buick läßt mich im Geiste dann schon mal eine Runde mit ihm drehen. Wenn er für USD 3500 hergeht, kommt man incl. Transport, Eust + Zoll auf roundabout EUR 4500.Ich habe mir Detailfotos von Unterboden, Floorboards, Lack und Motor schicken lassen. Reeller Preis für den Zustand. Originallackierung, eine Durchrostung über dem Scheinwerfer, alles halb so wild.Buick Spezialisten hier im Forum, wo sind die Schwachstellen beim 55er Special?Ich will übrigens keine weitere Diskussion über die Risiken von ebay Käufen entfachen -dazu gibt es hier seitenweise Meinungen und die sind mir bekannt.Just have a look:
http://cgi.ebay.com/ebaymotors/ws/eBayI ... AMEWA%3AIT GrüßeChris
55er Buick Special
Verfasst: Di 4. Okt 2005, 14:02
von er ka
Hallo chris,halte Dich an den Satz des Verkäufers:Must see and drive.Wenn ich sowas lese bin ich 100% wach.Deshalb bin ich mal 9 Sunden durch Florida gefahren, seit dem weiss ich genau was das bedeutet.Ich fahre(sehen und fahren)freundlich grüssender ka
55er Buick Special
Verfasst: Di 4. Okt 2005, 15:25
von pablo
Hallo Chris, so detailliert wie der Wagen sich in der Anzeige praesentiert,ist er das Geld wert. Wichtig sind die Chromteile, und die scheinen in gutem Zustand zu sein. Die Technik ist leicht zu unterhalten und zu reparieren. Wenn der Wagen nicht durchgerostet ist - und den Eindruck macht er wirklich nicht - sehe ich keine grossen Risiken.Der Preis scheint o.k., die 4-Tuerer sind nicht sehr gesucht. Schoenes Auto. Viel Glueck bei Deinem AbenteuerMit tropischen [Buick fahrenden] GruessenPablo
55er Buick Special
Verfasst: Di 4. Okt 2005, 15:29
von kindacool
Hallo Tingeltangelbob,die Buicks dieser Baujahre sind solide Autos. Karosserieschwachstellen sind die genannten Ecken über den Scheinwerfern, die unteren Ecken der Motorhaube, die Türböden und die Schweller. Manchmal sind auch die C-Säulen durch, weil die davor montierte Zierleiste den Dreck festhält. Ansonsten reißt gern der rechte Auspuffkrümmer in der Mitte durch, weil das darin befindliche Ventil zur Vergaserfußvorwärmung festgegangen und ungewartet ist. Desweiteren sollten die hinteren Stoßdämpfer in Ordnung sein, da es sich bei den 55ern noch um Hebelstoßdämpfer handelt, dessen Überholung sich die noch lebenden Spezialisten gut bezahlen lassen. Ansonsten gilt, wie bei allen amerikanischen one-year-season-only Karosserien, daß alle Zierteile vollständig und in gutem Zustand sein sollten (innen wie außen). Insbesondere der Chrom ist teuer zu ersetzen/erneuern. Man sollte sich auch nicht vertun, was es kostet schwere und/oder große Teile aus den USA zu importieren (ist aber in fast allen Fällen günstiger, als hier in Deutschland zu kaufen!)Ein ernstes Wort noch zum Getriebe: Egal ob stufenlose Dynaflow-Automatik oder Synchromesh-Schaltbox: Lapidar erscheinende Defekte oder Undichtigkeiten kosten in der Beseitigung entweder viel Geld oder viel Arbeit ! Die Kardanwelle der Buicks läuft bis 1963 in einem durchgehenden Rohr (torque tube), das einen Zugriff auf die Kardanwelle (zum Lösen der Verbindung zum Getriebe)ohne Ausbau der Hinterachse unmöglich macht !!! Ansonsten ist die Versorgung mit Mechanikteilen relativ problemlos, zumal es sich ja auch um das "Volumenmodell" Special handelt ! (Beim 56er gibt es da im Bereich der Bremsen die eine oder andere Schwierigkeit, da bis 55 und ab 57 alles anders war !)Darüberhinaus bleibt noch anzumerken, daß es sich "nur" um eine 4-türige Limousine mit feststehender B-Säule handelt, die bei Weitem nicht so gesucht ist wie die 2- oder 4-türigen "Rivieras" mit Pseudo-Hardtopdach ohne B-Säule.Vom Autokauf über ebay aus USA würde ich aufgrund der oben genannten und von hier nicht zu überprüfenden Punkte generell auch abraten.Ansonsten viel Glück !Schöne GrüsseKindacool [Diese Nachricht wurde von kindacool am 04. Oktober 2005 editiert.]
55er Buick Special
Verfasst: Di 4. Okt 2005, 15:34
von oldsbastel
Nur zur Info: Der Wagen steht in Kanada, nicht in USA.Wenn ich an die "85% restauriert" von dem 1914er Model T denke, den ich mir diesen Sommer in Seattle angesehen habe, dann wäre ich skeptisch. Die Erfahrung haben in USA ja auch schon andere gemacht ...
55er Buick Special
Verfasst: Di 4. Okt 2005, 16:53
von Old Cadillac
Hi Chris,ich habe praktisch selbst einen 55er Special aber mit der dicken Maschine aus dem Roadmaster, ist also ein Century mit den 4 port holes.Das Dynaflow ist ein Kapitel für sich. Meistens funktioniert es recht klaglos neigt aber grundsätzlich zu Undichtigkeiten. Alleine im Werkstatthandbuch gibt es ein ganzes Kapitel was sich damit beschäftigt und ein absolut trockenes gibt es wohl kaum. Die Funktion kann man testen indem man den Kickdown mal antestet, funktioniert das nicht, ist logischerweise was faul ( es gibt allerdings auch eine Verschraubung am Gaspedal wo man den Kickdown lahmlegen kann ).Anfällig sind auch die Hautbremscylinder in der Servoversion, Ersatz gibt es praktisch nur als Austausch und ist teuer. Sollte er von Power Brakes auf die normale Bremse umgerüstet worden sein, muß man wissen, daß man neben dem Power brake cylinder auch eine Vakuumdose und ein neues Bremsgestänge benötigt. Die letzten Beiden sind sehr schwer zu bekommen. Oft sind auch die Hebelstoßdämpfer hinten schlapp deren Überholung nicht ganz billig ist aber manchmal wirkt ein Wechsel der Dämpferflüssigkeit und Reinigung der Ventile Wunder.Die Bodengruppen inkl. Kofferraum sind auch sehr gerne angenagt. Ist die Frontscheibendichtung undicht ( was sie gerne ist ) läuft das Wasser über das Armaturenbrett auf den Boden und da gammelt es dann munter vor sich hin.Die Lima ist oft auch nicht das Gelbe vom Ei, ich habe es nun schon mit drei defekten Lagern zu tun gehabt. Sie muß oft geschmiert werden, am besten alle 500 miles. Oft sind original mit guten Lagern besser als verpfuschte Überholte.Tachos haken bei den Buicks auch ganz gerne mal. Vorderache und Hinterachse sind relativ problemlos.Was manchmal auch ganz gerne umgebaut wird wenn defekt ist das Starten mit dem Gaspedal, eine etwas komplizierte Technik und manch einer macht daraus ein Starter mit Knopf. Die A-Saule verdient auch besondere Beachtung, die kann teilweise total weggegammelt sein, hatte ich bei meinem 58 Impala mal, da hat jemand drin gewohnt und es war immer schön feucht da. Wie ich sehe sind die Gehäuse der Rückleuchten sind mehr so toll, verchromen problematisch weil Zinkdruckguß.Kein spezielles Buickproblem aber die Wischer funktionieren oft auch nicht ( Vakuum Technik. )Lasse Dir doch mal die Daten von der Bodyplate geben, dann kann man mal sehen ob die Farben stimmen und der Rest der Ausstattung. Am besten die Platte ( leserlich , sitzt an der rechten Seite unter der Motorhabe nahe der Windschutzscheibe) fotografieren lassen. Ach ja, dad Heizungsventil gibt auch öfters mal auf, das ist auch irgendwas gesteuertes mit einem Temperaturfühler dran, kostet glaube ich auch mal eben $ 100,- wenn defekt und die Lüftermotoren gehen auch gerne mal kaputt, sind aber nicht so teuer und dürften auch vom 55er Chevy passen.Den Preis halte ich allerdings auch für sehr interessant wenn er nicht noch rasant steigt. Sofern der Wagen so ist wie auf den Bildern zu sehen... und bei einem überholtem Motor...GrüßeTom[Diese Nachricht wurde von Old Cadillac am 04. Oktober 2005 editiert.]
55er Buick Special
Verfasst: Di 4. Okt 2005, 17:08
von kindacool
Zitat:Original erstellt von Old Cadillac:Meistens funktioniert es (Dynaflow-Getriebe)recht klaglos neigt aber grundsätzlich zu Undichtigkeiten. Stimmt! Es gilt die Regel: "Wenn nix mehr 'raustropft, ist kein Öl mehr drin !" GrußKindacool
55er Buick Special
Verfasst: Mi 5. Okt 2005, 15:55
von Tingeltangelbob
Danke für Eure Statements. Soeben habe ich Preisquotierungen zweier Speditionen erhalten (mit einer davon hatte ich 04 meinen Cad aus USA geholt). Der Buick müsste von Penticton per Truck nach Vancouver und dann mit der Bahn nach Toronto, dann gehts aufs Schiff.Der Landtransport schlägt allein mit USD 1.195 zu Buche, Seetransport nach Bremerhafen USD 1.395. Damit steht der Wagen bei ca. EUR 6.300, was immer noch nicht uninteressant, aber schon ziemlich weit vom Ursprünglichen liegt. das Auto steht leider an einem ungünstigen Standort.Ich habe trotzdem nochmal eine e-mail an den Verkäufer geschickt und ihm einen Deal vorgeschlagen. Vielleicht klappts noch. Halte euch auf dem Laufenden.Grüße,Chris
55er Buick Special
Verfasst: Mi 5. Okt 2005, 16:55
von Old Cadillac
Hi Chris, den Landtransport mit 1200,- USD halte ich für extrem teuer für nur 260 miles. Ich habe 2001 einen 1930 Buick 800 miles an die Ostküste bringen lassen. das hat $ 875,- gekostet mit einem geschlossenen Spezialtransport für Oldtimer. SOmit fände ich $ 500,- also genug dafür. Probiere es mal hier :
http://www.horselesscarriage.com/ meine Firma war Passport Transport :
http://passport.fedex.com/ und über den Atlantik kam es mit
www.cosdel.com Den Frachtpreis für den Seetransport halte ich für ok wenn es im Container ist.Ich bin schon sehr gespannt ob Du den wagen ersteigern wirst... nur noch ne knappe Stunde...tom[Diese Nachricht wurde von Old Cadillac am 05. Oktober 2005 editiert.]
55er Buick Special
Verfasst: Mi 5. Okt 2005, 17:56
von Tingeltangelbob
Thx Tom,werde ich mir Angebote holen.Leider ist gerade in den USA die durch Spekulation in die Höhe getriebene Ölpreishysterie auch im Frachtkostenbereich deutlich zu spüren.