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Noch ist nicht alle Hoffnung verloren
Verfasst: Fr 29. Jul 2005, 00:42
von Thomas404
Hallo Zoe, wenn ich den englischen Text richtig verstehe, entspricht er dem, was seit ca. zwei Jahren in Deutschland bereits gesetzlich vorgeschrieben ist (Stichwort Gruppenfreistellungsverordnung): Dass Autohersteller theoretisch nun verpflichtet sind, alle nötigen Informationen für Wartung, Diagnose und Reparatur ihrer Fahrzeuge allgemein zur Verfügung zu stellen, so dass auch z.B. freie Werkstätten oder die Fahrzeugbesitzer darauf zugreifen können. Dass die Autofirmen in der Praxis teilweise noch nicht sehr kooperativ sind, steht auf einem anderen Blatt. (Bitte korrigiert mich, wenn ich mich irre.)Zu dem Zukunftspessimismus, der aus Deinem Beitrag herauszuhören ist: Ich stimme Dir zu, dass die explosionsartige Vermehrung der Fahrzeugelektronik in den letzten Jahren übertrieben ist, aber gottseidank ist der Mensch ja in der Lage, sich auf veränderte Anforderungen einzustellen. Ich hab mal einen Vergleichstest aus den frühen 1970er Jahren zwischen Opel Admiral B und Mercedes 280 S W116 gelesen, in dem es hieß, man solle lieber die Vergaserversion kaufen, weil nicht alle Werkstätten mit den Einspritzanlagen zurechtkämen. Und wie schaut es heute, gut 30 Jahre später aus? Einspritzanlagen sind Stoff des 2. Lehrjahrs in der Berufsschule, während Vergaser komplett aus dem Lehrplan verschwunden sind. Was die Diskussionen um den Buchstaben H auf den Nummernschildern betrifft, möchte ich nochmals den Thread /images/Forum6/HTML/001895-2.html zitieren, weil mir scheint, wir reden immer noch aneinander vorbei. Du sagtest am 13.07.2005: "Wie ein Wechselkennzeichen zwischen 'H'-Fahrzeug mit ermäßigtem Steuersatz und normalem Alltagsauto mit regulärem Steuersatz funktionieren soll, muß mir aber nochmal erklärt werden." Antwort von Martin1501 am 18.07.2005, womit er das, was ich Dir am 13.07. geantwortet habe, noch viel besser auf den Punkt bringt: Zitat:Das kann so funktionieren, daß für die Bemessung der Steuer das Fahrzeug mit dem höchsten Steuersatz zugrunde gelegt wird - egal ob mit H oder ohne! Eigentlich ganz einfach... Und diese Lösung wäre eine echte (und vergleichsweise realistische) Erleichterung für Leute mit temporär genutzten Zweit(oder Dritt...)fahrzeugen - völlig unabhängig davon, ob es sich dabei um Oldtimer, Youngtimer, Campingbusse, Kleinlaster oder was auch immer handelt. Vielleicht sollten die Herren Lobbyisten mal in diese Richtung argumentieren, statt sich auf oldtimerspezifische (und damit eher randgruppenorientierte) Optimallösungen zu fixieren!Ich wollte am 12.07. nur sagen, dass ich es für Blödsinn halten würde, ein spezielles Oldtimer-H-Wechselkennzeichen zu schaffen, wie er ka am 12.07. geschrieben hatte: "das lässt mich ja hoffen, dass mein Reden immer und bei jeder Gelegenheit bei allen möglichen und unmöglichen Institutionen, das H-Kennzeichen zum Wechselkennzeichen umzuwandeln, doch nicht auf taube Ohren gestossen sind"Wenn Wechselkennzeichen, dann sollte es ein allgemein verwendbares werden, wie es in anderen Ländern auch möglich ist.Zugegeben war dieses Thema eigentlich unter der Überschrift "Für die 07er Interessierten" fehl am Platz. Schönes Wochenende wünschtThomas[Diese Nachricht wurde von Thomas404 am 29. Juli 2005 editiert.]
Noch ist nicht alle Hoffnung verloren
Verfasst: Fr 29. Jul 2005, 07:25
von Zoe
zumindest für die (zukünftigen) Sammler von US Fahrzeugen, die in 40 Jahren noch ihre Autos mit all der Elektronik warten, reparieren und restaurieren möchten.Aus dem Hemmings newsletter: Zitat:It may seem like just a footnote at first, but New York State's S5603, currently in the Senate Rules Committee, would establish the "Motor Vehicle Owners Right To Repair Act of 2005." The purpose of this bill is to force manufacturers to make all the information that a car owner would need to repair his vehicle available. This would include "information necessary to diagnose, service (and) repair...(including), but not be limited to, information necessary to integrate replacement equipment into the vehicle and other information of any kind used to diagnose, service, repair, activate, certify, or install any motor vehicle equipment (including replacement equipment) into a motor vehicle." The bill specifically mentions (computer and diagnostic) access codes. While that may not affect too many of us today, it could end up being of huge importance forty years from now, when today's vehicles become tomorrow's classics. - - By David Traver Adolphus Wir Deutschen zerstreiten uns stattdessen lieber um so wichtige Dinge, ob jetzt das "H" auf dem Kennzeichen gut ist oder nicht. Naja, egal. Wenn ich dann als 80-jährige in meinem frisch restaurierten STS an den stationären Phaetons und 7er vorbeirolle, kann ich dann wenigstens ordentlich grinsen Zoe
Noch ist nicht alle Hoffnung verloren
Verfasst: Fr 29. Jul 2005, 07:38
von mkiii
Aber die Isolierung von ihrem Schbees Schattle bekommen sie nicht fest!!!!GrußNorbert.....der auch schon ein 36jähriges Automobil bewegt
Noch ist nicht alle Hoffnung verloren
Verfasst: Fr 29. Jul 2005, 07:46
von goggo
Zitat:Naja, egal. Wenn ich dann als 80-jährige in meinem frisch restaurierten STS an den stationären Phaetons und 7er vorbeirolle, kann ich dann wenigstens ordentlich grinsen ZoeAufn Weg in die Arbeit....Und die sind dann schon Oldtimer ... grööööhl
http://www.hl-live.de/aktuell/text.php?id=12867 Helmut[Diese Nachricht wurde von goggo am 29. Juli 2005 editiert.]
Noch ist nicht alle Hoffnung verloren
Verfasst: Fr 29. Jul 2005, 07:53
von Zoe
Zitat:Original erstellt von goggo:Aufn Weg in die Arbeit....Sowieso. Bis wir mal ins Rentenalter kommen ist dieses irgendwo bei 75 oder mehr angelangt.Ich arbeite aber bereits am Konzept des betreuten Arbeitens - mit breiten flachen Rampen, Tastaturen mit extra großen Tasten etc etc.Umso wichtiger ist es dann, auf dem Arbeitsweg in einem bequemen, ebenso altmodischen Auto sizen zu können Zoe
Noch ist nicht alle Hoffnung verloren
Verfasst: Fr 29. Jul 2005, 22:31
von Zoe
Zitat:Original erstellt von Thomas404:wenn ich den englischen Text richtig verstehe, entspricht er dem, was seit ca. zwei Jahren in Deutschland bereits gesetzlich vorgeschrieben ist (Stichwort Gruppenfreistellungsverordnung): Dass Autohersteller theoretisch nun verpflichtet sind, alle nötigen Informationen für Wartung, Diagnose und Reparatur ihrer Fahrzeuge allgemein zur Verfügung zu stellen, so dass auch z.B. freie Werkstätten oder die Fahrzeugbesitzer darauf zugreifen können. Ich hatte das eher so verstanden: Zitat: Die Verordnung hat für die gesamte Automobilbranche weitreichende Konsequenzen, weil sie eine Liberalisierung des Neuwagenmarkts, des Reparaturwesens und des Ersatzteilhandels beabsichtigt. So sind Autohändler und Werkstattbesitzer beispielsweise nicht mehr verpflichtet, Exklusivverträge mit den Importfirmen zu unterschreiben. Auch beim Ersatzteilhandel dürfte einiges anders werden, denn es sind nicht mehr nur Originalteile gefragt. Ersatzteile, die in qualitativer Hinsicht dem Original entsprechen, dürfen ebenfalls eingesetzt werden.Hast Du mehr Information drüber (z.B. den Originalwortlaut?) Zitat:Dass die Autofirmen in der Praxis teilweise Zu dem Zukunftspessimismus, der aus Deinem Beitrag herauszuhören ist: Ich stimme Dir zu, dass die explosionsartige Vermehrung der Fahrzeugelektronik in den letzten Jahren übertrieben ist, aber gottseidank ist der Mensch ja in der Lage, sich auf veränderte Anforderungen einzustellen. Ich hab mal einen Vergleichstest aus den frühen 1970er Jahren zwischen Opel Admiral B und Mercedes 280 S W116 gelesen, in dem es hieß, man solle lieber die Vergaserversion kaufen, weil nicht alle Werkstätten mit den Einspritzanlagen zurechtkämen. Und wie schaut es heute, gut 30 Jahre später aus? Einspritzanlagen sind Stoff des 2. Lehrjahrs in der Berufsschule, während Vergaser komplett aus dem Lehrplan verschwunden sind. Diese Diskussion hatten wir ja schon öfter. Ich schlage in solchen Fällen vor, wenn es kein Problem ist, doch ein Steuergerät für den M1 auf den Markt zu bringen; es gibt nämlich keine mehr... Zitat:Was die Diskussionen um den Buchstaben H auf den Nummernschildern betrifft, möchte ich nochmals den Thread /images/Forum6/HTML/001895-2.html zitieren, Ich möchte das lieber im Originalfred halten.Zoe
Noch ist nicht alle Hoffnung verloren
Verfasst: Sa 30. Jul 2005, 21:28
von Thomas404
Hallo Zoe,ich hab jetzt in Google unter dem Stichwort "Gruppenfreistellungsverordnung" gesucht.Die 12 Seiten Originaltext der Verordnung, die bei uns seit dem 01.10.2002 gilt, kann man sich z.B. hier holen:
http://www.dcsautomotive.de/pdf/gvo_2002.pdf Und hier gibt es noch ganze 103 Seiten Leitlinien dazu:
http://www.dcsautomotive.de/pdf/gvo_leitlinien.pdf Im Moment hab ich keine Zeit, mich in das Thema einzuarbeiten, aber meines Wissens folgt genau aus den Punkten- Liberalisierung des Neuwagenmarkts, des Reparaturwesens und des Ersatzteilhandels, - Autohändler und Werkstattbesitzer nicht mehr verpflichtet, Exklusivverträge mit den Importfirmen zu unterschreiben, - nicht mehr nur Originalteile gefragt,die Du genannt hast, die Verpflichtung für die Autohersteller, die nötigen Informationen für Wartung, Diagnose und Reparatur ihrer Fahrzeuge allgemein zur Verfügung zu stellen. Die Meinungen über die neue GVO sind wohl geteilt. Die IG Metall z.B. sieht darin eine große Gefahr für die mittelständischen Kfz-Betriebe. Ich selbst habe mir dazu noch keine fundierte Meinung gebildet. Die Sache mit den Steuergeräten für BMW M1 hab ich auch vor einiger Zeit im Oldtimer-Markt gelesen. Hieß es dort nicht, dass in Zukunft standardisierte "One fits all"-Steuergeräte, auf die dann eine fahrzeugspezifische Software aufgespielt werden kann, Abhilfe bringen sollen?Übrigens noch etwas zu Deinem speziellen Interessengebiet: In der Zeitschrift "Practical Classics" März 2003 ist auf S. 79 unter der Rubrik "Rust in Peace" ein Foto einer Packard Hearse, meiner Schätzung nach aus den 1940er Jahren, abgedruckt, die da ausgeschlachtet irgendwo in Arizona steht und mit Werbesprüchen wie "You provide the bones, we´ll furnish the stones" ("Sie liefern die Knochen, wir kümmern uns um den Stein") oder "Why go around half dead when we can bury you for $49.50" beschriftet ist. Schönen Sonntag wünschtThomas
Noch ist nicht alle Hoffnung verloren
Verfasst: Sa 30. Jul 2005, 21:32
von Z1-VX
Zitat:Original erstellt von Zoe: Diese Diskussion hatten wir ja schon öfter. Ich schlage in solchen Fällen vor, wenn es kein Problem ist, doch ein Steuergerät für den M1 auf den Markt zu bringen; es gibt nämlich keine mehr...BMW Mobile Tradition hat inzwischen eine Lösung für das Steuergeräteproblem des M1.GrußDieter[Diese Nachricht wurde von Z1-VX am 30. Juli 2005 editiert.]
Noch ist nicht alle Hoffnung verloren
Verfasst: Sa 30. Jul 2005, 23:50
von KW
Zitat:Original erstellt von Z1-VX:BMW Mobile Tradition hat inzwischen eine Lösung für das Steuergeräteproblem des M1.GrußDieterEs hätte mich auch gewundert, wenn nicht.Ich denke, bei BMW und Mercedes wird man auch in Zukunft keine größeren Probleme haben.Dass die Technik anspruchsvoller geworden ist, ist die eine Sache. Dafür leistet sie auch entsprechend mehr.Ich für meinen Teil habe jedenfalls mit meinem Opel-Vergaser eben so wenig Probleme beim reparieren wie mit der KE-Jetronic aus meinen 124ern...Und auch die neuen HFM-Einspritzanlagen haben mir bisher keine nicht lösbaren Probleme bereitet, eher im Gegenteil...Aus meiner Tätigkeit als Co-Typrefferent weis ich aber, dass es auch genug Leute gibt, die mit einem P1-Vergaser total überfordert sind.Wenn wirklich mal ein Steuergerät kaputt geht, gibt es Fachfirmen die diese Prüfen und reparieren.Grundsätzlich ist die Elektronik aber recht langlebig im Vergleich mit anderen Fahrzeugteilen und ich würde diese keinesfalls als Hexenwerk darstellen.Bei der KE-Jetronic (nur mal als Beispiel) hies es auch NICHT REPARIERBAR, wenn da was dran ist und kann niemals Oldtimer werden, etc. Mitlerweile gibt es aber -gerade auch übers Internet- so viele Informationen, dass ich und auch einige andere über dieses hochtechnologische Wunderwerk nur lächeln können.Freaks wiederrum basteln auch heute schon in neuen Can-Bus Systemen rum und auch das wird in 10 Jahren wiederrum nur müde belächselt werden, wenn wir dann Älteren wiederrum beim Anblick der modernen Technik die Hand überm Kopf zusammenschlagen und keiner in der Werkstatt mehr weis was eine KE-Jetronic ist mfg, Mark[Diese Nachricht wurde von KW am 30. Juli 2005 editiert.]