Geschwindigkeits-Weltrekordler Henne gestorben
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München - Einer der erfolgreichsten Motorsportler in Deutschland, Ernst Jakob Henne, ist tot. Er starb nach Angaben des ADAC im Alter von 101 Jahren. Henne war auch erfolgreicher Unternehmer und baute selbstständig die Daimler-Benz-Niederlassung in München auf.Der gebürtige Allgäuer stellte in den Jahren 1929 bis 1937 insgesamt 76 Geschwindigkeits-Weltrekorde auf und schrieb mit seinen Bestmarken Motorsport-Geschichte. Seine letzte Bestleistung war 1937 der Rekord von 279,5 Stundenkilometer mit einem Motorrad, der erst 14 Jahre später überboten wurde. Henne wohnte zuletzt zurückgezogen auf Gran Canaria.Er stand in den 30er Jahren in einer Reihe mit Sportstars wie Max Schmeling, Gottfried von Cramm, Rudolf Harbig oder den Motorsportlern Rudolf Caracciola, Manfred von Brauchitsch und Bernd Rosemeyer. Henne er war hart im Nehmen. «Immer, wenn ich aufwachte und lauter weiß gekleidete Leute und Heiligenbilder an der Wand sah, wusste ich, dass wieder etwas passiert sein musste», kommentierte er seine schweren Unfälle.Henne, der am 22. Februar 1904 in Weiler im Allgäu geboren wurde, hatte sich seine Erfolge schwer erarbeiten müssen. Mit drei Jahren hatte er den Vater, mit fünf die Mutter verloren. Als Achtjähriger nahm er seine erste Stelle auf einem Bauernhof an. Später absolvierte er eine Lehre zum Kfz-Mechaniker, arbeitete als Chauffeur in München und machte sich mit einer kleinen Werkstatt selbstständig.Eher durch Zufall nahm er 1923 an einem kleinen Rennen in Mühldorf am Inn teil. «Diese Veranstaltung sollte mein zukünftiges Leben prägen, denn es war der Beginn meiner Karriere als Rennfahrer», erinnerte er sich später. Mit 21 Jahren nahm ihn BMW unter Vertrag. Selbst ein schwerer Unfall konnte ihn nicht mehr bremsen: Zeitungen veröffentlichten bereits Nachrufe auf Henne, der mit einem doppelten Schädelbruch neun Tage im Koma lag. Als er aufwachte, verließ er die Klinik auf eigene Verantwortung. Der Pferdeschlitten, der ihn nach Hause bringen sollte, kippte um; Henne prallte mit dem verletzten Kopf auf die Straße.1926 wurde er auf Anhieb deutscher Straßenmeister. Der Gewinn des Rundstrecken-Rennens «Targa Florio» auf Sizilien war 1928 sein erster großer internationaler Erfolg. Am 19. September 1929, als er auf einer abgesperrten Straße in München 216 Stundenkilometer fuhr, begann mit der 750-ccm-Kompressor BMW eine Serie von Geschwindigkeits-Rekorden. 1937 erreichte er 279,5 Stundenkilometer. Auch auf vier Rädern war Henne erfolgreich. Zusammen mit Caracciola kam er 1934 bei Mercedes-Benz im Silberpfeil zum Einsatz, später fuhr er den Sportwagen BMW 328.Von 1949 etablierte er sich als erfolgreicher Geschäftsmann, als er die Daimler-Benz-Niederlassung in München aufbaute. 1996 zog er sich in den Ruhestand zurück. Als sein Sohn Ernst Theodor Henne die Firma Auto-Henne 1997 an Mercedes verkaufte, war sie eine der letzten selbstständigen Generalvertretungen in Deutschland.© dpa - Meldung vom 23.05.2005 16:34 Uhr