Oldtimer-Foren

Preisfrage: Wie verhindert man von vornherein, daß sich Menschen mit Old- und Youngtimern beschäftigen? Ganz einfach, man lanciert in einer überregionalen Zeitung einen Artikel, der gleich in den ersten 3 Sätzen beschreibt, wie technisch kompliziert ein Youngtimer ist, das es dafür keine Teile gibt und das man unbedingt Clubmitglied sein muß, um dieses Hobby erfolgreich zu betreiben.Noch schlimmer wird es, wenn sich dann in der Geschichte auf einmal herausstellt, das sie nicht vom Kreisverband der Grünen initiiert wurde, sondern vom Vorsitzenden eines Oldtimerclubs! Gibts nicht, meint ihr? Oh doch! So geschehen am vergangenen Wochenende in der Ruhrgebiets-WAZ vom 5. März unter dem Titel "Schraubertipps und Ersatzteillager". Ich zitiere nur mal die ersten 4 Sätze: "Wenn der Wagen plötzlich streikt, liefern ihn die meisten Besitzer in der nächsten Werkstatt ab. Während die Mechaniker das Problem bei Fahrzeugen jüngeren Baujahres in der Regel schnell in den Griff bekommen, stoßen sie bei Youngtimern oft an ihre Grenzen. Um ihr Schmuckstück wieder flott zu kriegen, bleibt deren Besitzern häufig nur die Hilfe eines Youngtimerclubs. Die Clubs seien oft die einzige Anlaufstelle, um bei Problemen Unterstützung zu bekommen..."Wunderbar, so muß man es machen! Jeder halbwegs Interessierte hört spätestens an dieser Stelle auf weiterzulesen und sammelt lieber Hummel-Figuren. Anstatt die Oldtimerei als etwas positives darzustellen, bei der einen die Clubs wunderbar unterstützen, malt man ein Horror-Szenario ("Ohne Club bist du verloren"), vor dem auch der Mutigste zurückschreckt. Was soll das?Erster Erklärungsversuch: Der Initiator (wir erinnern uns: Der Vorsitzende einer IG) wollte Mitglieder-Akquise betreiben. Zweiter Erklärungsversuch: Ein Verband, dem die Mitglieder schwinden, wollte Akquise betreiben.Diese Bemühungen in allen Ehren aber dann bitte nicht eigennützig auf Kosten der gesamten Szene und vor allem nicht mit solch dilettantischen Maßnahmen! Jeder Club möchte möglichst viele Mitglieder haben und das wird nicht gelingen, in dem man gerade den Youngtimer einem Laien als unlösbares Technikproblem präsentiert.Und wenn mich das nach 6 Tagen immer noch ärgert, dann will das schon was heißen.Frank

Zitat:Original erstellt von RA-Wilke: Ich zitiere nur mal die ersten 4 Sätze: "Wenn der Wagen plötzlich streikt, liefern ihn die meisten Besitzer in der nächsten Werkstatt ab. Während die Mechaniker das Problem bei Fahrzeugen jüngeren Baujahres in der Regel schnell in den Griff bekommen, stoßen sie bei Youngtimern oft an ihre Grenzen. Um ihr Schmuckstück wieder flott zu kriegen, bleibt deren Besitzern häufig nur die Hilfe eines Youngtimerclubs. Die Clubs seien oft die einzige Anlaufstelle, um bei Problemen Unterstützung zu bekommen..."So richtig verstehe ich dein Problem nicht. Wenn du 10 Daumen an 2 linken Händen hast, dann kommt das doch ungefähr hin. Häufig ist das ja die Kundschaft der Oldie-Werkstätten.Aus meiner Sicht stellt sich die Frage aber so nicht. Ich würde sie anders formulieren:Wieso legt sich jemand einen Old- oder Youngtimer zu, wenn er von Tuten und Blasen keine Ahnung hat?Ich darf mich dann auch nicht wundern, wenn ich die Karre nicht am Laufen halten kann.[Diese Nachricht wurde von oldsbastel am 11. März 2005 editiert.]

Stimmt, ist aber nicht jeder so unbegabt wie ich.

Mit "du" meinte ich nicht dich. Es war eher allgemeiner Natur.Aber wenn es natürlich auch auf dich zutrifft ...

Zitat:Original erstellt von oldsbastel: Wieso legt sich jemand einen Old- oder Youngtimer zu, wenn er von Tuten und Blasen keine Ahnung hat?[Diese Nachricht wurde von oldsbastel am 11. März 2005 editiert.]Vielleicht weil er gerne damit fährt?Aber um die Frage geht es hier auch gar nicht. Mit den richtigen Zeitungsartikeln kann man tausende von neuen Old- und Youngtimerfans in die Szene holen - ein Vorteil für uns alle. Wenn man es ungeschickt genug macht, kann man aber auch tausende auf einen Schlag vergraulen. Das ist hier passiert und das ist sehr ärgerlich.

Zitat:Original erstellt von RA-Wilke:"Wenn der Wagen plötzlich streikt, liefern ihn die meisten Besitzer in der nächsten Werkstatt ab. Während die Mechaniker das Problem bei Fahrzeugen jüngeren Baujahres in der Regel schnell in den Griff bekommen, stoßen sie bei Youngtimern oft an ihre Grenzen." Ähem, eigentlich sollten bei diesem Satz auch alle guten Mechaniker auf die Barrikaden gehen, ist doch die Technik in Youngtimern wesentlich unkomplizierter, als in derzeitigen Neuwagen. Jedenfalls, wenn man die Technik verstanden hat und sich nicht aufs reine Teiletauschen beschränkt ...Gruß von Frank

Zitat:Original erstellt von RA-Wilke: Wenn man es ungeschickt genug macht, kann man aber auch tausende auf einen Schlag vergraulen. Das ist hier passiert und das ist sehr ärgerlich.Ich denke, du überschätzt die Wirksamkeit solcher Artikel hinsichtlich der Meinungsbildung zu solchen Dingen.

Zitat:Original erstellt von hallo-stege: Ähem, eigentlich sollten bei diesem Satz auch alle guten Mechaniker auf die Barrikaden gehen, ist doch die Technik in Youngtimern wesentlich unkomplizierter, als in derzeitigen Neuwagen. Jedenfalls, wenn man die Technik verstanden hat und sich nicht aufs reine Teiletauschen beschränkt ...Im Prinzip ja, allerdings gehören heute einige Dinge nicht mehr zum Lehrplan, die vor 30 Jahren noch Usus waren. Sie werden schlicht nicht mehr unterrichtet, weil sie für Neufahrzeuge nicht mehr benötigt werden. Ich glaube z.B. nicht, dass Unterbrecherkontakte, Korkkupplungen und Magnetzünder noch auf dem Lehrplan stehen. Und Ventile wird in einigen Jahren sicher auch niemand mehr einstellen.[Diese Nachricht wurde von oldsbastel am 11. März 2005 editiert.]

Ooops! Frank, wo ist dein Posting zu meiner Antwort hin?Selbst wenn ich mich irre, kann es mir eigentlich egal sein.Ihr als Classic Data lebt natürlich von möglichst vielen Oldie-Fans. Das ist auch völlig legitim.Für mich als Oldie-Besitzer und -Fahrer ist es eigentlich völlig unerheblich, wie viele sich außer mir noch mit dem Thema beschäftigen. Wenn es um's Klönen und Schnacken geht, dann werde ich vermutlich immer jemanden finden. Und die Teilemärkte werden sicher auch nicht aussterben.Warum um alles in der Welt muss ich aus allem und jedem eine Massenbewegung machen?[Diese Nachricht wurde von oldsbastel am 11. März 2005 editiert.]

Hi!Das Einbauen und Einstellen eines kontaktgesteuerten Zündverteilers und das Einstellen der Ventile gehört zu den prüfungsrelevanten Teilen des Automobilmechanikerlehrlings!Also kann man nicht behaupten, das die Nachwuchsmechaniker dies seit Jahren nicht mehr können.Das Problem liegt wohl eher darin, daß das Gelernte in der Praxis fast gar nicht mehr angewendet werden kann und mit den Jahren komplett in Vergessenheit gerät!Allerdings wurde der Beruf des KFZ- bzw. Automobilmechaniker 2003 durch den Automobilmechatroniker abgelöst,dessen Schwerpunkt mehr Richtung Diagnose tendiert.GrußRainer