Oldtimer-Foren

Hallo,Aus gegebenem Anlass mache ich mir starke Gedanken, ob ein Oldtimer ein geeignetes Anfängerauto sein kann. Ich denke jetzt hauptsächlich an die passive Sicherheit, bzw. dass sie bei den meisten Oldtimern weitgehend fehlt, angefangen bei der Lenksäule die man als Lanze direkt vor sich hat.Wenn ich an meine Beginnerzeit zurückdenke (vor 25 Jahren), muss ich sagen, dass ich viel Glück hatte und mein Ascona B schon mit einiger Sicherheitsausrüstung ausgestattet war (Lenksäule, Gurte, stabiles Dach, Knautschzonen). Dadurch hat er mit mir meine 3 Anfängerunfälle (1 Überschlag war auch dabei) überlebt.Da das Fahrverhalten von älteren Autos auch nicht mit heutigen Standards vergleichbar ist und man sich doch als junger Mensch erheblich überschätzt, sehe ich daher ein riesiges Problem. Was meint Ihr? Kann man einem Fahranfänger als Erstfahrzeug ein Oldtimer erlauben? Ich bin von guten Freunden, deren Sohn unbedingt einen sportlichen Oldtimer haben will, gefragt worden was ich davon halte und habe es aus meiner Sicht strikt abgelehnt, da ich doch eine sehr hohe Gefahr sehe. Natürlich muss man irgendeinen Mittelweg finden, um dem jungen Oldtimerliebhaber nicht den Spass zu verderben. Wie seht Ihr das?

Hallo Josef,also, so wie Du den Sachverhalt schilderst - was spricht dagegegen? Du selbst fährst in Deinem Oldie ja auch ohne jegliche passive Sicherheit herum - und was sollen erst einmal Motorradfahrer sagen? Gurte wird der Wagen doch haben, oder?Wenn der Herald nicht gerade heißgemacht ist, ist er ja nun auch nicht wirklich übertrieben sportlich. Außerdem handelt es sich um eine junge Frau. Da sind Anfängerüberschläge etc. ohnehin kaum zu erwarten, alle jungen Frauen, die ich kenne, fahren sehr gelassen und umsichtig.Ich denke, gönnt ihr den Triumph und ein Fahrsicherheitstraining (wegen der aktiven Sicherheit) und freut Euch über den Oldtimer-Nachwuchs Es grüßt: Nils[Diese Nachricht wurde von ericstrip am 01. Dezember 2004 editiert.]

Hallo,das Problem liegt wohl eher in der Anforderung "sportlicher Oldtimer". Wenn er ein Cabrio damit meint, dann wäre doch ein VW Käfer oder Golf Cabrio doch ganz gut. Sicherheit ist zwar geringer als bei aktuellen Autos. Aber dafür sind die Dinger langsamer und billig in der Reparatur der zu erwartenden Crash's.Ein "sportlicher Oldtimer" ist dagegen ein echtes Risiko für einen Fahranfänger! Erstmal sind die natürlich schnell, die Sicherheit je nach Alter ziemlich Null und was am schwersten hinzukommt: man muß auch fahren können. Die Power von derartigen Teilen, ohne elektronische Helfer, auch einigermaßen zu beherrschen ist für einen Anfänger erwartungsgemäß schwierig.Grüsse

Hallo,ich hab vergessen mitzuteilen, es handelt sich um eine junge Frau und einen geschlossenen Triumph Herald, der bereits in der Familie vorhanden ist. Der Wagen hat keinen großen Wert (< 5000 Euro). Es geht eigentlich, um die im Vergleich zu heutigen Autos fehlende passive Sicherheit. Und im Falle eines Falles sind Fahrer und mitfahrer wenig geschützt.GrußJosef

Hallo,ich hab vergessen mitzuteilen, es handelt sich um eine junge Frau und einen geschlossenen Triumph Herald, der bereits in der Familie vorhanden ist. Der Wagen hat keinen großen Wert (< 5000 Euro). Es geht eigentlich, um die im Vergleich zu heutigen Autos fehlende passive Sicherheit. Und im Falle eines Falles sind Fahrer und mitfahrer wenig geschützt.GrußJosef

Hallo Josef,gibt es da nicht auch ein versicherungstechnisches Problem? - Für das Führen eines Oldtimers ist bei den meisten Oldtimer-Versicherungen ein Mindestalter (21 oder 23 Jahre?) vorgeschrieben. Auch wenn das Fahrzeug auf ein älteres Familienmitglied zugelassen ist, gibt es zumindest Probleme, wenn wirklich einmal etwas passiert.Ich selbst würde mich auch nicht so wohl fühlen, wenn mein Kind unbedingt mit einem Oldtimer anfangen wollte, allerdings muß man auch berücksichtigen, welches Fahrverhalten der "Neuling" von Hause aus an den Tag legt.Mein Sohn z.B. hat kürzlich den Führerschein erworben und was ich so mitbekommen habe, ist der doch sehr vorsichtig, wenn auch in vielen Situationen naturgemäß noch unsicher. Allerdings hat er nicht das geringste Interesse am Fahren mit meinen Oldtimern. Wollte er es, würde ich dann schon als Beifahrer (wenigstens die ersten Male) dabei sein.Bei den "Neulingen" kommt noch hinzu, dass sie häufig Freunde mitnehmen wollen, da wird es dann noch problematischer in Punkto passive Sicherheit.Also, mir ist es lieber, er fängt mit einem "normalen" PKW an, auf jeden Fall einem mit Gurten.Beste GrüsseChristoph

Ich sehe es eher so, daß sich Fahranfänger in Papas neuem 5er oder E-Klasse etc. schnell böse verschätzen können, suggerieren die dort eingebauten technischen Helferlein doch den Sieg über die Fahrphysik.Ein Auto ohne Fahrhelfer halte ich daher in Verbindung mit einem Fahrsicherheitstraining für einen guten Weg, wirklich fahren und Fahrsituationen einschätzen zu lernen.Wie war es damals bei mir? Mein erstes Auto war ein Trabant, mein zweites (kein Unfall, der erste war durchgerostet) wieder einer, danach gab es mit dem Typ3 eine richtige Heckschleuder. Das Ergebnis: Durch die wirklich miesen Bremsen der Trabis fahre ich vorausschauend, durch die Hecklastigkeit des VWs habe ich ein gutes Gefühl im Gesäß, wie schnell es in der Kurve sein darf. Ich hatte mit dem zweiten Trabi meinen bislang einzigen Autounfall (übermüdet am Steuer eingeschlafen, passiert mir auch nicht wieder), er ist seitwärts übrigens erstaunlich stabil... Es ist sicherlich eine individuelle Charakterfrage, ob und wie sehr sich der einzelne Anfänger überschätzt. Ich würde anfangs eher zu einer niedrigeren Motorleistung tendieren. Beim Motorrad gibt es ja auch aus gutem Grund den Stufenführerschein. Aber völlige Sicherheit gibt es ohnehin nicht.Mein Fazit: Warum nicht? Zumal der junge Mann wahrscheinlich mit dem schönen Oldie vorsichtiger fahren wird als mit einem tiefergelegten Golf.[Diese Nachricht wurde von ericstrip am 01. Dezember 2004 editiert.]

Hallo Josef,so ein Fahrsicherheitstraining ist bestimmt nicht schlechtes. Habe es zwar erst mit 40 Jahren gemacht, doch trotz 20 Jahre fahren habe ich einiges gelernt, vor allem , wie sich ein Auto verhalten kann. Als Stadtmensch kannte ich kein " um die Ecke schleudern" . Gruß Willi

Hallo,Vieleicht sollte man einfach nicht davon ausgehen das Fahranfänger grundsätzlich Autos verschrotten, ich bin jetzt 23 und habe noch keins kleingemacht, nicht mal verschrammt. Das da teilweise auch mal Glück dabei war will ich ja nicht abstreiten aber das ist ja nun vom Alter unabhängig.Was mich betrifft muss ich sagen das ich mit meinem durchaus sportlichem Oldtimer (Capri 2600GT) einen ganz anderen Fahrstil an den Tag lege als mit dem Alltagsauto. Mit dem Capri bin ich eigentlich nie schneller als 130 untewegs, warte auf der Autobahn bequeme Lücken ab, halte immer mehr als ausreichen Abstand...Was den Punkt der passiven Sicherheit betrifft, maag schon sein das ein Oldtimer nicht so sicher ist aber das Risiko nehmen wir doch alle hier in Kauf und der beste Schutz ist eine ordentliche Fahrweise.Weil seien wir ehrlich, wenn man mit 120 Sachen wegen Leicghtsinn an einen Baum knallt hilft auch kein Airbag mehr.Ein Sicherheitstrainig halte ich übrigens auch für sinnvoll, den nur wer weiss wie sich ein Auto im Grenzbereich anfühlt kann auch reagieren.GrussRainer

Bin auch mit einem (fast-)Oldie zum Führerschein ins Autofahren eingestiegen - einem R4 aus den 80ern.Wenn der jungen Dame bewußt ist daß sie einen Oldtimer fährt und sie ihn gerne fahren will und darin kein mittelmodernes Verbrauchsauto sieht, dann wird sie wenn sie vernünftig ist schon von selber umsichtig fahren, wie von Rainer_s beschrieben mit Abstand halten, vorrausschauender fahren usw, glaube ich. Und zu unverschuldeten Unfällen - tja das bißchen Risiko nehme ich zumindest gerne in Kauf um ein älteres oder altes Auto zu fahren.Noch zum Mitnehmen von Freunden - ich glaube nicht daß das ein Problem ist - bei mir fandens ausnahmslos alle cool und sind gerne in meinen beiden alten Autos mitgefahren!Grüße, Victor