Wird es 2020 Oldtimer geben?

[donpachi]

Hallo allerseits,wie ich einer kurzinfo vor einigen tagen im netz entnommen habe, wird es vorraussichtlich in der zukunft düster mit den heutigen alltagsautos. die technik wird über chips gesteuert, deren ic`s nach ca. 15 jahren vergammeln oder oxidieren. das würde bedeuten dass die karre nutzlos wird, ausser eine art blackbox ersetzt alle speicher als emulator. was kann denn da noch geschraubt werden? da muss man elektrofachingeniuer sein, vergaser reinigen reicht nicht. wie ist die meinung dazu so allgemein?die letzten und einzigen schrauberautos sind wohl die des 20. jahrhunderts-viele grüsse,kay :[)

[Z1-VX]

Diese Diskussion hatten wir hier schon einige Male, und der allgemeine Tenor entspricht Deinen Befürchtungen. Ich bin seit 20 Jahren in der EDV und kann gut abschätzen, wie sich das alles entwickeln wird. Alles, was in irgendeiner Weise mit Elektronik bestücktz ist, die mehr als nur ein paar einfache ICs enthält, ist gefährdet. Wer es nicht glaubt: versucht doch mal, einen 286er PC zu reparieren ...GrußDieter

[Guido944]

nimm einfach mal einen 8 Jahre alten Laserdrucker .... geht auch nicht ...

[FrankR]

Hallo!Für interessante, also seltene und teure Prestigeautos werden die Firmen diese Elektronikteile weiterhin anbieten, aber für die Autos der breiten Masse wie z.B. Polo, Corsa etc. sieht die ganze Geschichte düster aus. Die Branche muss doch weiter verkaufen, und da mittlerweise die Mechanik meistens sehr lange hält und Karosserien ebenfalls, läufts dann halt über diese Schiene!Gruß Frank

[MartinNg]

Hallo,ganz so schwarz sehen würde ich es nicht. Denn sooo rosig sieht es auch nicht mit allen 60er oder 70er Jahre Autos aus. Und manch fahrzeugspezifisches Teil, welches nicht mehr aufzutreiben ist, kann auch solch ein Restaurierungsprojekt ganz schön 'aufhalten'. Ich bin mir aber sicher, daß es immer Händler geben wird, die, wenn die Vertragshändler ihre Lagerhaltung aufgeben, Ersatzteilbestände aufkaufen und anbieten werden.Dann gibt es in 20 Jahren auf der Veterama halt vermehrt Blackboxes und sonstige Mikroelektronik.Allerdings; manchem Oldtimerbesitzer wird dann auch bewußt werden, daß es doch wichtiger ist, was 'unterm Blech' abläuft, als eine piekfeine Aussenhülle, was - leider - heutzutage noch oft zu beobachten ist. Viele GrüßeMartin

[Dominik Benz]

Es war einmal auf der Eifel-Klassik vor wenigen Jahren ...... da drehten die Formel-1-Renner aus den Sechzigern und Siebzigern munter ihre Runden, während man bedauerte, die Wagen ab ca. 1985 nie mehr im Einsatz zeigen zu können. Wie so oft scheint hier die Formel-1-Technologie die Welt des Massenautos vorwegzunehmen. Es gäbe für diese hochkomplizierten Flitzer weder die Software noch die Spezialisten und schon gar nicht die umfangreiche Telemetrie-Installation um die Dinger mit vertretbarem Aufwand wieder aus ihrem Dornröschen-Schlaf zu erwecken. Warum sollte es dem Autonormalverbraucher besser ergehen?Ich kann mir vorstellen, daß die späten 1990er Jahre mal eine ziemlich harte Grenze sein werden. Ältere Autos mit nicht "intelligent" vernetzten Bauteilen sind sicher irgendwie zu retten - da wird der zukünfitgen Oldiewelt schon was einfallen, was wir heute noch nicht können. Aber für die Wagen mit OnBord-Diagnose und ähnlichen heutigen Gimmicks sehe ich schwarz. Wer heute z. B. bei einem Volvo S80 einen Tempomat nachrüsten will, dem wird beim Vertragshändler eine Standleitung nach Göteborg gemacht, wo via Internet gewissermaßen das Betriebssystem des Autos upgedatet wird. Ich bezweifele doch sehr, daß es in 30 Jahren die Webadresse und das, was wir heute Web nennen, noch in dieser Form gibt. Vielleicht sollte man sich jetzt schon ein paar Ansaugbrücken zurücklegen, aus denen man dann später Vergaserprothesen machen kann.Bis dahin viele GrüßeDominik[Diese Nachricht wurde von Dominik Benz am 04. Oktober 2002 editiert.]

[borgi]

Hallo,da sind mir die Autos aus den 50er und 60er doch wesendlich sympatischer.Da kann man wenigstens noch selbst was erledigen und verständlich ist das ganze auch noch.Aber Ihr habt recht. Bisher hab ich mir noch gar keine Gedanken darüber gemacht.Ich weis nur, daß ich an meinem Golf 4 nix mehr machen kann. Wie den auch. Es wird ja alles über spezielle PC´s erledigt.Selbst wenn ich mir den Ölwechsel selbst mache, kann ich noch nicht einmal die Seviceanzeige zurück stellen.Mit Schlüssel nachmachen lassen ist auch nichts mehr. Der Schlüssel muß bestellt werden, mit all den anderen Schlüsseln am Fahrzeug eingelesen werden sonst funktioniert nichts.Wenn diese Technik veraltet ist, und die Geräte nicht mehr zur Verfügung stehen. Bekommt man solch ein Auto nicht mehr ans rollen.Wie schnelllebig die Technik heute ist, daß weis jeder.Also behalten wir die fünfziger und sechziger Oldies und bleiben von dem ganzen Kram verschont.Grußborgi

[Altopelfreak]

Hallo Oldie-Freunde,interessante Diskussion, ich fürchte auch, dass jüngere bzw. heutige Autos es künftig sehr schwer haben werden, als Oldtimer zu überleben. Neben der angesprochenen Problematik mit der Elektronik wird auch der Nachwuchs an Oldtimer-Fans irgendwann fehlen. Man müsste sich einmal in den Schulen oder so umhören, wie gross das Interesse der Jugend an Autos heutzutage ist. Wer Kinder in dem Alter hat, könnte vielleicht mehr dazu sagen.Darüberhinaus ist aber auch fraglich, ob in 20 oder 30 Jahren überhaupt nach Autos der 90er Jahre in nennenswertem Umfang angeboten werden. Wer dennoch mit einer solchen Karosse herumfahren will, sofern er eine findet, könnte ja den ganzen Elektronik-Quatsch herausschmeissen und auf konventionelle Technik zurückrüsten.Jedenfalls wird sich dort, wo kaum ein Angebot existiert, wird sich auch keine Liebhaber-Szene entwickelnTschuessKlaus

[GP700]

es gibt auch 'Brot-und-Butter' Autos aus den 50er / 60er Jahren, bei denen Eine Restaurierung fast unmöglich ist, falls das Objekt nicht vollständig ist oder wesentliche Teile nicht mehr zu retten sind. Das trifft für fast alle Fahrzeuge zu, deren Hersteller nicht mehr existiert und deren Kultstatus nicht anerkannt ist. Aus eigener Erfahrung: Mein Goliath Bj.1954 wurde seinerzeít fast 37000 mal gebaut (in Bremen), heute existieren vom GP700 kaum noch ein Dutzend. Entsprechend sieht die Teileversorgung aus: Es gibt weder Angebot noch Nachfrage! Ich fahre das Fahrzeug fast täglich, sollte jedoch einmal ein kapitaler Motorschaden, Getriebedefekt o.ä. eintreten, habe ich mit Sicherheit ein Problem. Ähnlich wird es sicher auch anderen Besitzern, insbesondere Fahrern von Vorkriegsfahrzeugen gehen. Trotzdem bin ich der Meinung, diese Fahrzeuge sollten bewegt werden, auch wenn so evtl. 'Technisches Kulturgut' vielleicht irgendwann nur noch mit sehr hohem Aufwand fahrbereit gehalten werden kann.

[ford64]

Zitat:Original erstellt von borgi:(...)Ich weis nur, daß ich an meinem Golf 4 nix mehr machen kann. Wie den auch. Es wird ja alles über spezielle PC´s erledigt.Selbst wenn ich mir den Ölwechsel selbst mache, kann ich noch nicht einmal die Seviceanzeige zurück stellen.(...)"Zum Wechsel der Hauptscheinwerfer-Glühbirnen sind tiefergehende Arbeiten erforderlich. Bitte wenden Sie sich an Ihren Volkswagen-Servicemechaniker..." ...oder so ähnlich.Zum Zündkerzenwechsel muss erstmal dieses Katzenklo vom Motor runter, dann müssen vier Halteschrauben pro Kerze gelöst werden, dann erst kommt die Kerze selber dran.Ein guter Freund fährt seit drei Jahren einen Golf IV GTI. Drei kapitale Motorschäden innerhalb der Garantiezeit (krummes Ventil, Lagerschaden, Nockenwellenschaden).Der Aschenbecher (Nichtraucherfahrzeug, sind nur ein paar Euromünzen fürn Einkaufswagen drin) lässt sich nicht mehr schliessen. Die hinteren Verkleidungsteile der serienmässigen Recaro-Sitze sindabgefallen weil die Clips den Geist aufgegeben haben. Auf neue Clips aus Wolfsburg (€ 0,56 pro Stück) wartet mein Kumpel schon vier Wochen.Der Kunststoffriegelbolzen im Handschuhfachschloss ist abgebrochen, glücklicherweise konnten wir das mit Epoxidharz und einer Engelsgeduld wieder in den Griff bekommen.Die Sitzheizung ist jetzt zum zweiten mal ausgefallen (Sicherung OK), die Glühbirnen brennen etwa zweimal jährlich durch (H7 kostet an der Tankstelle über 10 Euro!!!), und auch nach dem vierten (!)Besuch beim Volkswagen-Service waren die Lichter immer noch nicht richtig justiert. Macht nichts, kann man während der Fahrt wenigstens schön den Strassengraben ausleuchten.Wozu sollte sich auch noch jemand von VW ernsthaft um einen 56.000DM (!!!)-Golf kümmern, wenn doch der Phaeton in aller Munde ist!In diesem Sinne