Rußfilter werden steuerlich gefördert

[Frank the Judge]

Zitat:Original erstellt von Rene E am/um 01.12.2006 12:45:56 der unfähigen/unwilligen deutschen Autohersteller die von den Franzosen mit dem FAP kalt erwischt wurden!Dabei sollte erwähnt werden, dass der Partikelfilter bis zur Serienreife in Aachen entwickelt wurde. Die Franzosen haben ihn dort in Auftrag gegeben.Die technischen Gegebenheiten waren uns sind hier also vorhanden.

[der Braun]

Ein vielschichtiges Problem.Mal etwas überspitzt gesagt: Das, was bei einem Auto hinten aus dem Auspuff kommt, ist weniger abhängig vom Auto selbst, als von dem angewendeten Messverfahren.Will sagen: Stellt Euch doch mal den EU-Abgasmesszyklus vor. Dieser ist ja naturgemäß zeitlich begrenzt. Und selbstverständlich wird von den Probanden darauf geachtet, dass das zu messende Rußfilter-Auto nicht gerade während der Messung in seine sogenannte Regenerierungsphase (Abbrandphase) gerät. Denn dann funktioniert selbstverständlich der Test mit dem weißen Taschentuch am Auspuff nicht mehr.Die grundsätzliche Problematik des Partikelfilters ist ja die: Die Partikel werden zunächst gesammelt und dann (wenn er korrekt funktioniert) die komplette Versammlung verbrannt und das Verbrannte aus dem Endrohr entlassen. Die Partikel bestehen aber naturgemäß nicht aus reinem Ruß (Kohlenstoff), der ja an sich nicht so gefährlich wäre (es sei denn, er tritt in lungengängiger Molukulargröße auf). Die Dieselrußproblematik besteht aber ja auch darin, dass am Kohlenstoff weitere krebsverdächtige Substanzen haften, die dann mit ausgeblasen werden.Rene hat durchaus recht, wenn er sagt, die deutschen Hersteller haben lange gemauert. Ich sage, sie haben einfach unterschätzt, wie schnell sich bei den Deutschen das Thema weiter entwickelt hat. Die Techniker in der Entwicklung sahen und sehen naturgemäß durchaus die Probleme, die sich durch Partikelsammlerbetrieb ergeben und auch das, was sie nicht zu leisten imstande sind.Aber man will ja, dass alle weiter konsumieren. Also beruhigt man die Leute in den 80er Jahren mit dem Kat und 2006 mit dem Rußfilter. Es ist ähnlich wie mit dem getrennten Sammeln von Weißglas, Braunglas, Grünglas. Es soll das Volk beruhigen.Und Zoe hat noch mehr Recht, wenn sie darauf hinweist, dass die deutschen Hersteller nun den (Benzin-)Hybrid schlecht reden, solange sie hier noch kein Angebot machen können und statt dessen auf den Diesel verweisen. Wer einmal eine amerikanische Dieseltankstelle gesehen hat (Zustand der Anlagen, Zustand der unterirdischen Tanks, Qualität des Kraftstoffs, Verunreinigung durch Fehlverhalten der Trucker), der weiß, wie weit die Amerikaner davon entfernt sind, einen prosperierenden Pkw-Dieselmarkt installieren zu können.Zum Abschluss. Hat jemand mal von Euch die Abgasfilter gesehen, die im Bergbau unter Tage für Dieselfahrzeuge (Diesel, weil weniger Explosionsgefahr als Benziner oder Gas) verwendet werden? Diese Filter sind (um einen tatsächlich wirksamen Schutz für die dort Arbeitenden zu erzielen) etwa so groß wie eine mittelgroße Mülltonne und hängt hinten am Fahrzeug. Und diese Tonne wird selbstverständlich nicht dadurch wieder entleert, dass im Fahrbetrieb in der Tonne ein lustiges Feuerchen entfacht wird (so arbeitet ja der Pkw-Partikelsammler), sondern die Tonnen werden jedesmal von den Fahrzeugen entfernt und dann mit Bindemitteln gereingt, während die Ausführenden Atemschutz tragen. DAS ist ein funktionierender Rußfilter.Martin

[Zoe]

Zitat:Original erstellt von Frank the Judge am/um 01.12.06 15:48:48Dabei sollte erwähnt werden, dass der Partikelfilter bis zur Serienreife in Aachen entwickelt wurde. Die Franzosen haben ihn dort in Auftrag gegeben.Die technischen Gegebenheiten waren uns sind hier also vorhanden.Natürlich, das ist doch mit einer der deutschen Krankheiten. Man entwickelt (zum Teil) furchtbar tolle Dinge, ist aber unfähig oder unwillig, deren Bedeutung zu erkennen bzw. sie einfach zu verkaufen.Zoe

[Zoe]

Zitat:Original erstellt von der Braun am/um 01.12.06 18:46:34Die grundsätzliche Problematik des Partikelfilters ist ja die: Die Partikel werden zunächst gesammelt und dann (wenn er korrekt funktioniert) die komplette Versammlung verbrannt und das Verbrannte aus dem Endrohr entlassen. Die Partikel bestehen aber naturgemäß nicht aus reinem Ruß (Kohlenstoff), der ja an sich nicht so gefährlich wäre (es sei denn, er tritt in lungengängiger Molukulargröße auf). Die Dieselrußproblematik besteht aber ja auch darin, dass am Kohlenstoff weitere krebsverdächtige Substanzen haften, die dann mit ausgeblasen werden.Sachmal, kann es das sein, warum bei vielen neuen Fahrzeugen in unregelmäßigen Abständen eine kleine Rußwolke aus / unter dem Auto vorkommt. Es fällt mir seit einiger Zeit auf wenn ich das letzte Stück auf der Autobahn nach München fahre. Fährt ein Audi, BMW, irgendwas Dieseliges vor mir her, kommt ab und zu eine kleine schwarze Wolke entweder aus dem Auspuff oder irgendwo unterhalb vom Auto hervor. (Nein, es ist nicht der TDI Qualm der beim Vollgasgeben entsteht).Beim ersten Mal dachte ich mir noch "Na der Motor machts aber nicht mehr lange", aber ich sehe es zu oft als daß es Motorprobleme sein können (so mies sind nichtmal die neuen Dinger )Zoe

[hallo-stege]

... wenn ich die mir vorliegenden Informationen (Schlüssel-Nummern Liste) richtig interpretiere, gibt es für Fahrzeuge, die nicht die Euro 2 (Abgas Rili 94/12/EWG) erfüllen - egal ob Diesel oder Benziner (!) - keine Partikelfilter Nachrüst Systeme, und wenn es sie gäbe, würde es den Fahrzeugen auch nix nützen, da sie auch mit Filter keine Feinstaub Plakette bekommen.D.h. damit der Filter vom Fahrverbot her was bringt, müsste gleichzeitig auf Euro 2 oder noch besser D 3 nachgerüstet werden, Benziner müssen mindestens Euro 2 nachweisen, um zumindestens eine "kleine" Plakette zu bekommen (E2-14 und E2-77 sind Euro 1, nützen also nix)Von Seiten der nachzuweisenden Abgasprüfung selbst her ist der Filter ein wirklicher Papiertiger. Gruss von FrankBeitrag geändert:02.12.06 08:41:10

[commocruiser]

Zitat:Original erstellt von hallo-stege am/um 02.12.2006 08:36:57 Benziner müssen mindestens Euro 2 nachweisen, um zumindestens eine "kleine" Plakette zu bekommen (E2-14 und E2-77 sind Euro 1, nützen also nix)Beitrag geändert:02.12.06 08:41:10What? Bislang hiess es doch immer, Benziner mit G-Kat (also auch Euro1) -> sauberste Plakette.Zitat aus der Bundesdrucksache:Zu Absatz (1)Zu Nummer 1 (Schadstoffgruppe 1)Zur Schadstoffgruppe 1 gehören Kraftfahrzeuge mit Selbstzündungsmotor (Dieselmotor) derStufe Euro 1 und schlechter sowie Kraftfahrzeuge mit Fremdzündungsmotor (Ottomotor) dienicht mindestens die Anforderungen der Stufe Euro 1 (Richtlinie 91/441/EWG oder besser)erfüllen.EDIT: In den "mittleren" Schadstoffklassen stehen nur Selbstzünder.Ich lese noch weiter...Gruss,ChrisBeitrag geändert:02.12.2006 11:17:58

[kat]

Hi,es gibt auch Rußfilter für ältere Fahrzeuge, wie W124 oder VW TD 1,9l:http://www.gat-kat.de/PreisL...roFilterSuedtirol.pdfDie können dann aber nur eine gelbe Plakette bekommen (anstelle der roten).http://www.stein-edv.de/gatd...=0&purl= ... GrußStefan

[hallo-stege]

Zitat:Original erstellt von commocruiser am/um 02.12.2006 11:11:36What? Bislang hiess es doch immer, Benziner mit G-Kat (also auch Euro1) -> sauberste Plakette.Zitat aus der Bundesdrucksache: ...Wie gesagt, ich hab das in der Schlüsselnummern - Übersicht nachgelesen, das müsste demnächst im Verkehrsblatt stehen, hab den Artikel aber im Büro und kann Montags erst wieder nachgucken. Da mein BMW 1600-2 aber eine E2-77 (nachgerüstet) hat, hatte ich schon drauf geachtet.Gruss von Frank

[commocruiser]

Zitat:Original erstellt von hallo-stege am/um 02.12.06 20:17:43[quote]Wie gesagt, ich hab das in der Schlüsselnummern - Übersicht nachgelesen, das müsste demnächst im Verkehrsblatt stehen, hab den Artikel aber im Büro und kann Montags erst wieder nachgucken. Da mein BMW 1600-2 aber eine E2-77 (nachgerüstet) hat, hatte ich schon drauf geachtet.Hm...Im Gutachten meiner Nachrüstung steht: Prüfung nach 70/220EWG i. d. Fassung 93/59EWG i. V. m. der 52. Ausnahmeverodnung nach §47 Abs3 Nr 4 StVZOIn der Bundesdrucksache findet sich:(2) Kraftfahrzeuge mit Fremdzündungsmotor der Klassen M und N nach Anhang II A Nr. 1und Nr. 2 der Richtlinie 70/156/EWG des Rates werden der Schadstoffgruppe 5 zugeordnet,wenn sie:a) .......b) in den Anwendungsbereich der Richtlinie 70/220/EWG in der Fassung der Richtlinie93/59/EWG des Rates vom 28. Juni 1993 (ABl. EG Nr. L 186 S. 21) fallen, den Vorschriftender Richtlinie entsprechen und die im Anhang I im Abschnitt 5.3.1 der Richtliniegenannte Prüfung Typ I (Prüfung der durchschnittlichen Auspuffemissionen nach einemKaltstart) nachweisen oder..... Scheitert es an dem fettgeschriebenen?Was steht denn in deinem Gutachten?Wo ist die Schlüsselnummernliste nachlesbar?Das wär ja der Oberhammer, wenn die Nachrüstungen auch alle "nix" wert sind.Dann wäre der weiter oben von mir zitierte Satz in der Bundesdrucksache ("nicht mindestens Euro1...") ja voll gelogen.Prost Mahlzeit.Chris

[hallo-stege]

Hallo Chris,die 93/59 beinhaltet - wenn ich mich richtig erinnere - Euro 2 und Nachrüst-E2, E2 gibt es seit der 91/441 ...Die Euro 2 unterscheidet sich von der E2 (Euro 1) dadurch, das die Messung etwas früher begonnen wird als bei der Euro 1, dadurch will man das Kaltstartverhalten "besser" berücksichtigen. Die Schlüsselnummer-Tabelle wird wohl demnächst veröffentlicht, ich sehe aber morgen im Büro nochmal nach, was im Entwurf genau steht.Gruss von Frank