Rostschutz damals bei den Herstellern

er ka · Beitrag von **er ka** » Di 10. Okt 2006, 08:33

Hallo erstmal,gibt es eigentlich Infos wie damals bei den Fahrzeugherstellern, wenn es denn gemacht wurde, Rostschutzvorsorge aussah?Ist ja immerhin 40, 50 und mehr Jahre her.Von den Schweden weiss ich das die Rohkarossen in 7 Stationen getaucht wurden, aber Rost bildete sich an kritischen Stellen dennoch, von Ford weiss ich das in den Hohlräumen eine Art Schmierfilm war und von Volkswagen weiss ich das in den Hohlräumen nichts war ausser Flugrost bis hin zum blätternden Rost, bei meinen alten Opeln war innen manchmal nicht mal mehr Blech, an anderen Stellen war es noch fast schwarz/blank.Gibt es da eine Übersicht? Gibt es auch Erkenntnisse die von den Herstellern übernommen wurden? Oder war damals die Rostvorsorge Sache des Käufers, wie beim Trabbi, erst zerlegen, einschmieren, zusammenbauen und dann fahren?Aus den 70ern weiss ich noch das man bei Opel und Volkswagen den Unterbodenschutz separat bestellen musste wenn man einen Neuwagen kaufte.Ist nur mal Interesse wie es damals war, Prospektbeschreibungen sind mir zu diesem Thema noch nicht bewusst aufgefallen.Ich fahre(wie war es damals?)freundlich grüssender ka

Gordini · Beitrag von **Gordini** » Di 10. Okt 2006, 12:07

Hallo, Renault wurde auch getaucht, unter jeder Lackierung findet man eine rot-braune Grundierung. Der gesamte Unterboden und Hohlräume sind damit auslackiert. Am Unterboden und Radkästen wurde zusätzlich Unerbodenschutz angebracht (gummiartig).Grüße

Altopelfreak · Beitrag von **Altopelfreak** » Di 10. Okt 2006, 12:18

Hallo,bis in die zweite Hälfte der 60er war Rostvorsorge bei den allermeisten Herstellern kein Thema. Warum auch, es wurde weder von den Käufern noch von der Motor-Fachpresse erwartet! Von Opel weiss ich, dass Hohlräume erst ab Rekord C, also Bj. 66 mit Rostschutz behandelt wurden. Vorher Rostschutz ab Werk Null! Ein Erfolg machte sich eine gewisse Zeit lang im Strassenbild bemerkbar. Doch irgendwann siegte auch hier der Zahn der Zeit.Gehe davon aus, dass es bei anderen Brot-und-Butter-Herstellern nicht viel anders war, auch MB lässt sich davon nicht ausnehmen.TschüssKlaus

ford64 · Beitrag von **ford64** » Di 10. Okt 2006, 13:38

Ford USA hatte Anfang/Mitte der 60er stellenweise einzelne Bauteile der Modelle mit selbsttragenden Karosserien verzinkt. Unter dem Lackaufbau gab es eine rotbraune Grundierung, ebenso wurde der Unterboden geschützt, stellenweise auch durch Unterbodenschutzmassen. Die meisten Anbau-und Fahrwerksteile wurden entweder phosphatiert oder tauchlackiert (ohne Grundierung).Hohlraumkonservierung war absolut unbekannt; selbst der Wasserfang-/Luftkasten vor der Windschutzscheibe war bei den meisten Modellen in keiner Weise lackiert oder behandelt und dürfte mit Sicherheit schon in den verkaufsräumen einen Flugrostpelz gehabt haben...

threelitre · Beitrag von **threelitre** » Di 10. Okt 2006, 16:25

Bei BMC/BL (Austin, Morris, Wolseley, Riley, MG) wurde per Tauchbad grundiert. Damit alle Ecken erreicht wurden, wurde die Karosse im Bad um die Längsachse gedreht ("rotodip"). Fugen wurden danach mit elastischer Massen versiegelt. Gegen Ende der 60er, teilweise wohl auch später kam Steinschlagschutz in den Radhäusern und auf den Schwellerunterseiten dazu. Aber Hohlraumwachs kam erst in den 80ern soweit ich weiss - angeblich sollte mein Maestro also auch etwas davon bekommen haben Alexander

Beitrag von **oldsbastel** » Di 10. Okt 2006, 16:33

Zitat:Original erstellt von ford64 am/um 10.10.2006 13:38:29... schon in den verkaufsräumen einen Flugrostpelz gehabt haben...Das gab es bei US-Autos mal mindestens bis 1996.

Beitrag von **oldsbastel** » Di 10. Okt 2006, 16:34

Zitat:Original erstellt von threelitre am/um 10.10.2006 16:25:55... ("rotodip")...Hört sich an wie lecker Dip zu Tacos.

Maxe · Beitrag von **Maxe** » Mi 11. Okt 2006, 10:52

Mecedes hat glaube erst ab W123 Rostschutz vorgenommen. Alte Hasen wussten aber, das man den U-Boden mit Altöl tränk und dann bei trockenem Wetter eine Rallyfahrt über den Acher macht. Wieder Altöl aufpinseln muss und nochmals den Acker umgraben. Aber die Hohlräume, naja. Ab Heckflosse konnte das glaube eine Hohlraumversiegelung nachträglich gemacht werden. Mit was weiss ich aber nicht, warscheinlich eine Art WachsGruß Maxe

threelitre · Beitrag von **threelitre** » Mi 11. Okt 2006, 11:11

Zitat:Original erstellt von oldsbastel am/um 10.10.2006 16:34:21Zitat:Original erstellt von threelitre am/um 10.10.2006 16:25:55... ("rotodip")...Hört sich an wie lecker Dip zu Tacos. Mich erinnerts eher an Grillen: Das Auto steckt auf einem Spiess (wirklinch!) und dann ab in die BBQ-Sauce. Und was macht man mit einem Spiess damit nach dem Dippen viel dran ist...?