Eigensinnige Bremse beim Kadett A

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Mr. Hobbs
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Eigensinnige Bremse beim Kadett A

Beitrag von Mr. Hobbs » Do 28. Mai 2009, 09:37

Guten Morgen Oldtimergemeinde,mein Kadett A zeigt ein sehr eigensinniges Bremsverhalten, vielleicht hat hier jemand eine Erklärung dafür :von Anfang an zog der Wagen beim Bremsen nach links; ich verlangte vom Vorbesitzer noch, sich darum zu kümmern, der Mangel blieb jedoch bestehen. Auf dem Bremsenprüfstand war und ist nichts festzustellen, da zeigen vordere und hintere Bremsen paarweise dieselben Werte. Zunächst wurde alle Radbremszylinder (vielleicht auch nur die vorderen, das weiß ich nicht mehr genau) getauscht, das Ziehen in die eine Richtung blieb jedoch. Kürzlich wurden auch die Schläuche vorne erneuert, da wurde es sogar kurzfristig noch schlimmer; beim Bremsen drehte es regelrecht das Lenkrad nach links herum.Mittlerweile zieht der Wagen beim Bremsen aber auch nach rechts; es hat jedoch den Anschein, daß langsam eine Besserung insgesamt eintritt, der Wagen hält beim Bremsen auch die Richtung, zieht also nicht mehr in eine Richtung.Wie ist das zu erklären? - Die Achsgeometrie ist auch in Ordnung. Insgesamt besteht der Fehler schon ca. 6 Jahre, wobei der Wagen auch zeitweise abgemeldet war und stand.Mittlerweile hat es den Anschein, als verschwindet der Fehler langsam aber stetig von selbst.Vielen DankChristophBeitrag geändert:28.05.09 09:38:22

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Brummi
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Eigensinnige Bremse beim Kadett A

Beitrag von Brummi » Do 28. Mai 2009, 10:30

Hallo Christoph,ich kenne jetzt die Bremse eines Kadett A nicht wirklich, aber ich vermute mal, dass es eine Trommelbremse ist, und dass die Bremse wahrscheinlich auch noch nachgestellt werden muss.Wenn auf einem Bremsenprüfstand gleichmässige Werte vorhanden sind, aber beim Bremsen das Lenkrad in eine Richtung zieht, kann es sich nach meinem Ermessen nur um zeitliche Verzögerungen handeln. Das heisst, wenn er nach links zieht, bremst das linke Rad früher als das rechte. Das könnte daran liegen, dass das Spiel zwischen Bremsbacke und Trommel auf der rechten Seite erheblich grösser ist als auf der linken Seite.Sind die Nachstellungen in Ordnung?Viele GrüßeHarald

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Eigensinnige Bremse beim Kadett A

Beitrag von ventilo » Do 28. Mai 2009, 10:53

Wenn da Fahrzeug beim Bremsen einseitig zeiht und auf dem Prüfstand beie Bremsen gleichmäßige Werte zeigen, kann es auch an ausgeschlagenen Gelenken bzw. Buchsen der Vorderachse liegen.Speziell der A-Kadett hat ja eine recht simple und weiche Konstruktion, da sollte sich die ausgeschlagene Stelle schnell finden lassen.

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Eigensinnige Bremse beim Kadett A

Beitrag von Altopelfreak » Do 28. Mai 2009, 12:29

Hallo,ich wollte grad sagen, diese Geschichte habe ich hier vor ein paar Jahren doch schon mal gelesen, interessant, dass das Problem noch immer besteht.Ungleiche Bremswirkung sind bei allen alten Opel mit Trommelbremsen ein ständig wiederkehrendes Problem, und verursachten bei mir jahrelang immer denselben Bammel beim HU-Termin, weil du nie wusstest, wie dein Auto an dem Tag drauf sein wird.Das war, als es noch die alten Bremsprüfstände mit den Rollen gab. Die heutigen elektronischen Bremsprüfstände taugen zum Glück nichts mehr, denn unrunde Bremstrommeln (zitternde Zeiger) und zeitversetztes Ansprechen zeigen sie nicht mehr an. Damit hat das Thema für mich seinen Schrecken verloren, bedeutet aber auch in deinem Fall, dass die Anzeige für das, was du beim Fahren spürst, nicht unbedingt aussagekräftig ist.Mit der Einstellung der Backen hat das ebensowenig zu tun, wie mit der Achsgeometrie, jedenfalls nicht bei diesem Ausmass!Es gibt aber immer noch eine ganze Reihe weitere möglicher Ursachen: Falsche RBZ mit ungleichen Durchmessern, überlagerte Bremsschläuche, die inwendig ungleich stark zugeschwollen sind, irgendwo gequetsche Bremsleitung, Bremsbeläge mit ungleichen Reibwerten bzw. durch Br.Flüssigkeit oder Radnabenfett verölt (sieht man nicht immer) oder wiedereingearbeitetem Abrieb.All das würde ich systematisch der Reihe nach prüfen.Viel ErfolgKlaus

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Beitrag von Brummi » Fr 29. Mai 2009, 19:04

Hallo Klaus,ich bin mit Dir einer Meinung, dass die Bremsenpüfstände für PKWs ein zeitlich versetztes Einsetzen nicht registrieren, daher kam ich zu dem Schluss, dass die Ursache nur darin liegen kann.Die meissten Deiner genannten Fehlerquellen, wie Bremsbeläge mit ungleichen Reibwerten, ungleiche RBZ, verölte Bremsebeläge führen zu einer permanenten ungleichen Bremswirkung, die ein Bremsenprüfstand sehr wohl anzeigt.Viele GrüßeHarald Honisch

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Eigensinnige Bremse beim Kadett A

Beitrag von Altopelfreak » Di 2. Jun 2009, 13:19

Hallo Harald,ich habe letzten Freitag diesen Thread an unserem Alt-Opel-Stammtisch vorgetragen:Teilweiser Tenor: "Der ist einfach zu sehr an moderne Autos gewöhnt und hat sich lange nicht mehr mit Oldtimern beschäftigt".Ich bleibe bei meiner Aussage und kann nur raten, alle Komponenten der Bremsanlage selbst zu prüfen und nicht irgeneiner Werkstatt zu vertauen, die ggfs. gar kein Oldtimerfeeling hat.Ich spreche hier aus fast 30-jähriger Alt-Opel-Erfahrung, denn mir sind mehr als einmal RBZ mit ungleichen Durchmessern trotz stimmender Teilenummer und zugeschwollene Bremsschläuche verkauft worden.Also, viel ErfolgKlaus

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Beitrag von Mr. Hobbs » Di 2. Jun 2009, 21:49

Zitat:Original erstellt von Altopelfreak am/um 02.06.09 13:19:28Hallo Harald,ich habe letzten Freitag diesen Thread an unserem Alt-Opel-Stammtisch vorgetragen:Teilweiser Tenor: "Der ist einfach zu sehr an moderne Autos gewöhnt und hat sich lange nicht mehr mit Oldtimern beschäftigt"....Guten Abend,zunächst vielen Dank für die Antworten.Wenn ich das so lese, scheinen Opelfahrer ein merkwürdiges Qualitätsbewußtsein zu haben. Ich fahre auch Käfer (Bj. 1961 und 1956), da ziehen die Trommelbremsen absolut gleichmäßig, sogar bei den Seilzugbremsen der Standardkäfer tritt das nicht auf In der Tat hatte der Wagen rechts ein defektes Traggelenk und Spurstangenkopf, aber nach Auswechseln wurde das nicht besser. Die Ursache muß in der Bremsanlage selbst liegen. Was mich so irritiert, ist, daß er jetzt eher nach rechts zieht und daß sich der Defekt eben abgeschwächt hat.Viele GrüsseChristophBeitrag geändert:02.06.09 21:49:04

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Eigensinnige Bremse beim Kadett A

Beitrag von Altopelfreak » Mi 3. Jun 2009, 12:20

Hallo,Zitat"Wenn ich das so lese, scheinen Opelfahrer ein merkwürdiges Qualitätsbewußtsein zu haben"Einen Moment bitte, wie kommst Du zu dieser Einschätzung?Apropos Qualitätsbewusstsein! Es ist keinesfalls so, solche Erscheinungen auf sich beruhen zu lassen, auch wenn sie eben öfter auftreten als bei anderen Autos.Dazu gehört eben, solchen Bremsproblemen mit System auf den Grund zu gehen. Schon deine Äusserung "..ich weiss nicht mehr so genau..." löste eben bei meinen Stammtischkollegen etwas Schmunzeln aus ("so eine Schnarchnase!")Also, gehe so vor wie beschrieben und dann sehen wir weiter.Bleibt noch nachzutragen, dass auch ein moderner Bremsenprüfstand nur so gut sein kann, wie der, der ihn bedient. Zeitversetztes Ansprechen, etc. lässt sich da wohl auch ermitteln, setzt aber etwas mehr Können des Prüfers bzw. Mechanikers voraus.Klaus

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Beitrag von Brummi » Mi 3. Jun 2009, 16:53

Hallo Christoph,hast Du schon mal ausprobiert so 2-3 Minuten mit leicht getretener Bremse zu fahren. So dass die Bremsen mal richtig heiss werden, nur glühen dürfen sie nicht. Der Pedaldruck sollte so stark sein, das der Wagen schwer zu ziehen hat.Dieses Heißfahren hat bei mir schon manches Bremsenproblem gelöst.Wenn ich zum TÜV fahre, mache ich das grundsätzlich.Viele GrüßeHarald

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Beitrag von Frank the Judge » Mi 3. Jun 2009, 17:22

Zitat:Original erstellt von Mr. Hobbs am/um 02.06.09 21:49:04Wenn ich das so lese, scheinen Opelfahrer ein merkwürdiges Qualitätsbewußtsein zu haben. [/i]Was meinst Du, warum die pleite gehen? Und die (ehemalige) Mutter auch?Bei meiner vorletzten Corvette (Kadett für Angeber eben) hatte ich das gleiche Problem. Allerdings trat das nur bei höheren Geschwindigkeiten auf. Ab 150 km/h zog der Wagen beim (stärkeren) bremsen nach links - oder nach rechts - oder eben gar nicht in eine Richtung außer geradeaus nach vorne.Dummerweise hat der Wagen die Richtung nie vorausgesagt. Bei Gefahrbremsungen sorgte das immer für Überraschungen, vorausschauendes Fahren war angesagt mit präventivem Lückensuchen.Die Trommelbremse wurde mehrfach zerlegt, gereinigt, repariert, etc. Eben alles, was man mit einer Bremse überhaupt machen kann, wurde getan. Spezialisten mit Know How sowie Maulhelden wie einermeiner wurden gehört, konsultiert, beauftragt.Ebenso wurde das komplette Fahrwerk überholt.Was soll ich sagen..., es half alles nichts.Unisonoantwort: Damit müssen wir wohl leben.

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