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Radbremszylinder Tromelbremse

Verfasst: Di 8. Apr 2008, 18:33
von Ragnars-Frosch
Hallo zusammen,nachdem meine Bremse mal wieder Sorgen bereitet, habe ich meine gesamten Radbremszylinder, die ich irgendwann ausgebaut und ausgetauscht habe auseinander genommen.Jetzt weiß ich warum man immer achsweise alles neu machen soll. Je nach Hersteller sind die Zylinder nämlich unterschiedlich. Die Original Radbremszylinder sind wie folgt aufgebaut (von innen nach außen): Feder, Manschettenfüllung, Manschette Kolben mit Staubkappe und darunter ein Dichtring.Beim nächsten Radbremszylinder gibt es nur einen Kolben mit Staubkappe und darunter ein Dichtring. Im Kolben ist eine Nut und dort sitzt eine Manschette.Beide Systeme haben funktioniert aber warum einmal mit Feder usw. und einmal ohne? Schöne GrüßeRagnarFalls jemand Probleme beim Zerlegen der Radbremszylinder hat:Fettpresse, Schlauch abschrauben, alten Bremsschlauch draufschrauben, in den Zylinder Schrauben und die Entlüfterschraube einschrauben und dann geht alles wie von selbst! (Den Trick habe ich gestern in irgendeinem Forum zufällig gefunden)Beitrag geändert:08.04.08 18:33:50

Radbremszylinder Tromelbremse

Verfasst: Di 8. Apr 2008, 19:23
von arondeman
Würde es dich über alle Maßen verwirren, wenn ich dir erzähle, dass ich RBZ mit unterschiedlichem Innenleben (einmal mit, einmal ohne Feder zwischen den inneren Gummimanschetten, die am Kolben anliegen) sogar schon bei ein und demselben Hersteller (frz. Lockheed) für ein und dasselbe Fahrzeug/Modellreihe erlebt habe? Natürlich stimmt das mit dem paarweisen Auswechseln, aber das hat nicht unbedingt etwas mit der Verwendung achsweise gleicher Zylinderfabrikate zu tun - beides sind voneinander unabhängige Vorsichtsmaßnahmen).Und überhaupt: Merkst du was?Man ahnt (bzw. weiß durch mitlesen) zwar, dass du von einem Frogeye sprichst, aber so pauschal ohne Nennung von Fahrzeugtypen Grundsatzaussagen zu treffen, ist in einem solchen markenungebundenen Forum nicht ganz zielführend. Und das mit den Abweichungen je nach Hersteller der Zuliefererteile ist doch eigentlich ganz einfach: Der Autoproduzent schrieb schon damals Leistungsanforderungen für das VOLLSTÄNDIGE Bauteil vor; wie und womit das im Inneren des Bauteils erreicht wird, ist sekundär und letzten Endes dem Zulieferer überlassen. Bei Benzinpumpen, Lichtmaschinen oder Verteilern usw. erwartet ja auch niemand, dass die Innereien aller Zuliefererfabrikate identisch aufgebaut oder gegeneinander austauschbar sein sollen. Deswegen gibt's ja auch unterschiedliche Reparatursätze. Und wenn man über die Erstausrüsterteile hinausgeht und sich die Fabrikate ansieht, die ausschließlich für Reparaturzwecke an den Fachhandel geliefert wurden, sind die Unterschiede bei manchen Zuliefererteilen womöglich noch größer. Da sieht man dann Dinge, die in überhaupt keinem Werks-Teilekatalog so auftauchen.

Radbremszylinder Tromelbremse

Verfasst: Mi 9. Apr 2008, 19:10
von Ragnars-Frosch
Hallo arondemannes handelt sich, wie du richtig geraten hast, um einen Austin Healey Sprite Mk 1.Mit den Mindestanforderungen hast du auch recht, nur:was bedeutet es für die Funktion, bzw. Leistung der Bremse, wenn ich die verschiedenen System mische. Die Mindestanforderung ist geschafft, bremst jetzt der Radbremszylinder mi den Federn besser als der ohne?Es muss doch einen Grund dafür geben, dass die Feder usw. vorhanden ist oder nicht. Bei einer Lima ist es mir der Inhalt ziemlich egal, da habe ich nur eine. Wenn ich aber ganz gegen meine Gewohnheit mal Bremse, dann möchte ich doch auf der sichersten Seite sein. Dazu gehört für mich, dass die Radbremszylinder identische Bremswerte erreichen, sonst geht's mal in den Acker oder auf die andere Seite.Einbauen werde ich weiterhin achsweise, auch wenns teurer kommt. Trotzdem würde ich gerne Wissen, welche Gedanke hinter den verschiedenen Zylindern Pate steht. Welche Funktionsunterschiede ergeben sich dadurch.Die Orignalbremsen waren soweit ich weiß von Lockeed, die Reproteile von Delphi bzw. Brake engineering.Weiterhin nicht bremsendRagnar

Radbremszylinder Tromelbremse

Verfasst: Mi 9. Apr 2008, 20:01
von arondeman
Und bei den Reproteilen waren keine Federn drin?Da würde ich dann schon ins Grübeln kommen.Aber das kann ein Markenexperte (bzw. ein Markenforum) mit einschlägigen Erfahrungen sicher besser beantworten.Wenn ich bei damals verbauten "zeitgenössischen" Zylindenr solche Unterschiede feststelle (wie es bei mir der Fall war), würde ich mich erstmal wundern, aber mir denken, dass das dann eben so sein sollte. Eine technische Erklärung habe ich nicht. Bei Reproteilen würde ich erstmal "Billigheimer" unterstellen und misstrauisch werden. Aber wie gesagt: Das müssen Markenexperten (die vielleicht solceh Reproteile auch schon verbaut haben) besser wissen. Es ist doch aber mit dem achsweisen Austauschen so:Der Grund ist natürlich, dass beide Zylinder gleich gut wirken sollen. Wenn nur ein Zylinder sabbert und man dann nur den einen erneuert, weil man sparen will oder muss, dann kann die Bremswirkung ungleich sein. Aber auch wenn man lauter Zylinder der gleichen Marke hat, sollte man nicht nur einen erneuern, denn dann ist die Gefahr der Ungleichheit auch wieder da. Ich habe auch schon mal (mangels anderweitigem gerade verfügbarem Material) auf der einen Seite einen neuen und auf der anderen Seite einen mit Rep.-satz überholten, aber gebrauchten Zylinder eingebaut (und auch schon mal auf der einen Seite Lockheed, auf der anderen Seite STOP), und das ging von der gleichmäßigen Bremswirkung her gut, aber da muss man schon einigermaßen wissen, was man tut, und "eigentlich" sollte man solche Dinge tunlichst vermeiden. Denn besser sind identische Zylinder iin dentischem Zustand auf jeden Fall. Da verstehe ich schon die Herstelleranweisungen. Aber wie gesagt: Funktionsunterschiede dürfen sich bei "orchinoolen" Zylindern nicht ergeben, auch wenn sie unterschiedlich aufgebaut sind. (Ich habe da z.B. auch schon bei HBZ Unterschiede in Kolbendesign und Bodenventilgestaltung festgestellt, und davon hat man auch nur einen, aber der ist auch nicht ganz unwichtig ) Denn der Hersteller hat ja doch wohl für alle Zulieferer gleiche Leistungsdaten vorgeschrieben. Ob das aber bei Reproteilen auch immer und überall so sklavisch beachtet wird?Trotzdem viel Spaß!GrußS.

Radbremszylinder Tromelbremse

Verfasst: Mi 9. Apr 2008, 21:44
von Ragnars-Frosch
Hallo arondeman,genau das isses. Original (Lockheed) mit Federn, Delphi mit Federn, Brake Engineering ohne Federn dafür made in Italy!Bei Brake Engeneering ist der Kolben natürlich länger damit der Zylinder auch voll ist.Die Frage die ich mir stelle ist eigentlich nur, wozu sind die Federn drin?Ohne zu BremsenRagnarBrake Engineering habe ich auch angeschrieben, mal sehen was die erzählen.

Radbremszylinder Tromelbremse

Verfasst: Do 10. Apr 2008, 07:01
von rennelch
hallo ragnar ,wozu die federn da sind ?ganz einfach .die kolben der radbremszylinder müssen ja immer an den backen dranbleiben ,weil sonst bei etwas leerweg der pedalweg länger wird .denn beidrücken der kolben ,bis die backen anfangen ,sich zu bewegen ,geht mit zwei möglichkeiten .1 . die kolben der radbremszylinder werden mit federn auseinandergedrückt ,damit sie immer an den backen kraftschlüssig sind .2. der hauptbremszylinder hat ein vordruckventil,das mit etwa 0,3 bar vordruck die kolben an den backen anlegt.dieser vordruck muss natürlich geringer sein als die rückstellkraft der rückzugsfedern der bremsbacken .da er sonst anfängt ,zu bremsen .und da kanns z. B .beim frosch bei umbau auf scheibenbremsen vom midget probleme geben .denn scheibenbremsen dürfen keinen vordruck haben .ergo deshalb entweder umbau auf vordruckventil in line (in der leitung nach hinten) oder die RBZ mit federn nehmen .siehe paarweises auswecheln .ist immer nötig ,da unterschiede in der gängigkeit der kolben immer dazu führt ,das der leichtgängigere kolben zuerst ausfährt .der leichtgängigere kolben fängt zuerst an zu bremsen ,der andere kommt dann später nach.was dazu führen kann ,das bei leichtem anbremsen er nach der seite zieht,wo vorne der leichgängigere kolben ist.bei erhöhen des drucks kommt die andere seite nach und er zieht wieder gleich .den gleichen effekt hat mann ,wenn vorne ein bremschlauch verengt ist .er zieht dann zuerst nach der seite mit vollem durchgang.wenn RBZ verschiedener hersteller gleichen kolbendurchmesser und gängigkeit haben ,zieht auch die bremse gleich.jedoch vom gefühl her schon (mir sträuben sich da schon die nackenhaare )würde ich immer RBZ vom gleichen hersteller auf beiden seiten verwenden .grüsse uli (mit midge MK 4 )

Radbremszylinder Tromelbremse

Verfasst: Do 10. Apr 2008, 15:29
von Ragnars-Frosch
Hallo Uli,deine Erklärung klingt gut. Bei meinem Frosch ist aber in dem Hauptbremszylinder von Haus aus schon ein Vordruck vorhanden.Wenn man keinen hat muss man zum Bremsen den Vordruck selber aufbauen (zweimal treten, das habe ich hinter mir).Also müsste der Vordruck im Hauptbremszylinder im Zusammenwirken mit den Federn den Druck erzeugen, damit die Backen leicht schleifen. Bis dahin habe ich es verstanden und ist es auch logisch.Nur heißt dass im Umkehrschluss, dass die Retpro-Teile ohne Federn nicht genug Vordruck haben, den ich dadurch asugleiche, dass ich die Bremse anders einstelle oder ich habe einen längeren Pedalweg?!An der Hinterachse haben die Spridgets laut schlauem Buch keine Federn mehr, ab HAN 7 (also Sprite 3 und Midget 2)aber Scheibenbremsen.Eigentlich bin ich nur neugierig und möchte gerne den Unterschied verstehen. Im Endeffekt haben beide System im Frosch funktioniert und ich konnte bremsen wenn es denn mal Not tat.Weiterhin Beläge sparendRagnar

Radbremszylinder Tromelbremse

Verfasst: Do 10. Apr 2008, 16:23
von rennelch
hallo ragnar ,du hast es etwas falsch verstanden .die beläge dürfen NICHT schleifen.die backen werden von den rückzugsfedern bis zu den einstellexcentern zurückgezogen.und da liegen sie auf.und da müssen dei kolben an den backen dran sein .entweder durch vordruck und oder federdruck .wer schon mal die rückzugsfedern eingehängt hat,weiss ,wie stark die sind .die kraft der federn übersteigt also auf jeden fall die kraft der federn im RBZ oder den vordruck.und da ist auch mit einstellung nichts zu ändern ,weil die kolben automatisch nachgestzt werden ,bis sie wieder an den backen anliegen .wobei vordruck besser ist.denn bei etwas schwergängigen RBZ kann die federkraft der federn im RBZ zum nachsetzen nicht ausreichen .grüsse uli

Radbremszylinder Tromelbremse

Verfasst: Do 10. Apr 2008, 21:00
von Ragnars-Frosch
Hallo Uli,jetzt hab ich verstanden was du meinst.Bei der originalen Froschtrommelbremse produziert der Hauptbremszylinder einen Vordruck [/b]und es sind Federn in allen RBZn. Bei den Repros "fehlen" die Federn. Kann es sein das die Minis nie Federn hatten und der Rest der RBZ gleich ist? Das würde das Fehlen der Federn erklären.Dann sind die Repros nur für Minis von 62 - 70 und eigentlich nicht für die Spridgets.Hat jemand ein Mini Handbuch wo er mal nachschauen kann?Schöne GrüßeRagnar