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Wie wird man *nicht* übers Ohr gehauen
Verfasst: Sa 16. Jun 2007, 13:51
von PeterHerzog
Da ich jetzt einigermassen erfahren habe, welches Fahrzeug ich haben möchte, gehts darum eins zu kaufen.Da ich selbst keine bis fast keine Ahnung habe, worauf ich achten soll, bin ich jetzt am Infos sammeln, worauf ich achten muss.Angenommen, ich finde ein Auto, welches in meinen Rahmen passt, so habe ich jetzt Angst davor, über Ohr gehauen zu werden.Als erstes muss ich natürlich Vergleiche anstellen, den OI-Markstspiegel um Rat fragen und wenn möglich einen der Kollegen erwischen der eventuell mit zum Auto-Begutachten mitkommt.Vermutlich werde ich aber alleine vor dem Wagen stehen und sollte nun wissen, was ich nachsehen muss um nicht eine toll lackierte Rostlaube zu kaufen.Äussere Beschädigungen sieht jeder und bei einem alten Auto sind eventuell ein paar Roststellen als OK zu betrachten (Irre ich hier schon ?)Aber wo genau sieht ein Wissender zuerst hin um festzustellen ob der Motor, das Fahrgestell und die sicherheitsrelevanten Teile in Ordnung sind?Kriecht man unters Auto? Oder ist es gleich am Besten, wenn man damit zu einem Gutachter fährt?Es wurde bisher so gut geholfen, also hoffe ich auch bei dieser Frage ein paar Tipps und Tricks zu erfahren.Habe (wie schon gesagt) noch nie eine Schraube an einem Auto festgedreht oder gelockert... Halt... Vor 20 Jahren habe ich mal ein Rad gewechselt.
Wie wird man *nicht* übers Ohr gehauen
Verfasst: Sa 16. Jun 2007, 14:19
von StevieP2
Wie Du schon selbst geschrieben hast: Nimm Dir jemand mit, der wirklich Ahnung hat und schon wirklich lange sich mit Oldtimern und deren Zustand beschäftigt.Es macht überhaupt keinen Sinn, Dir jetzt zu sagen: achte darauf, schau Dir das an etc...Du hast durch Deine geringe Erfahrung einfach keinen Blick und keine Vergleichsmöglichkeiten, um ein Auto richtig einzuschätzen. Das kann man auch nicht schnell erlernen oder sich anlesen- da brauchts einfach Erfahrung.Wenn es in Richtung eines Panther Kallista geht (d.h. ein Auto, was relativ jung ist und vermutlich auch mit geringer Laufleistung), ist die Zustandsbewertung natürlich auch nochmal ganz anders als bei einem Morris Minor, der wohl in der Regel >20 Jahre mindestens als Alltagswagen unterwegs war...Da sind auch Rostschäden anders zu bewerten als bei einem Panther (nebenbei dürfte die Beseitigung von solchen Schäden bei dem Auto erheblich teurer sein- alleine schon durch die nicht so billig verfügbaren Ersatzteile etc..)Steffen
Wie wird man *nicht* übers Ohr gehauen
Verfasst: Sa 16. Jun 2007, 14:20
von daggi5
Hallo,Du wirst hier jetzt tausende von Ratschlägen und Tips bekommen, wonach Du schauen sollst, worauf zu achten ist etc etc.Auch ich könnte eine lange Liste schreiben, aber ich gebe Dir einen viel besseren Rat.Nimm Dir auf jeden Fall jemanden mit, der "sich auskennt", egal wie man das jetzt definiert.Muss nicht unbedingt jemand sein, der Fachmann für das gesuchte Modell ist; ideal wäre jemand, der schon öfters Autos gekauft hat, selber schraubt, halbwegs belesen ist und einen gesunden Menschenverstand besitzt.Gibt doch genügend versierte Leute hier im Forum.Sollte was im Rhein Neckar Raum zu besichtigen sein biete ich mich gerne als Begleitung an (wollte ich neulich schon sagen, als der Wagen in Heidelberg angeboten wurde)GrüßeGerd
Wie wird man *nicht* übers Ohr gehauen
Verfasst: Sa 16. Jun 2007, 14:34
von SEAT
Zitat:Original erstellt von daggi5 am/um 16.06.07 14:20:44Nimm Dir auf jeden Fall jemanden mit, der "sich auskennt", egal wie man das jetzt definiert.Das wäre von meiner Seite als interessierter Untechniker auch der erste Rat. So habe ich es bei meinem Riley gehalten. Hatte mich zwar etwas gekostet, weil der gute Mann mir normale Stundensätze verrechnet hat (Gut, es ist auch sein Beruf), aber das war mir gerade bei einem komplexeren Fahrzeug dann doch allemal lieber, als nachher viel Ärger und wesentlich höhere Kosten für die Pfuschbeseitigung zu haben.Abgesehen davon ist es ohnehin immer ratsam, einen Begleiter, der dem Kauf neutral und daher objektiv gegenüber steht, dabei zu haben. Dieser kann einen gegebenenfalls auf den Boden der Tatsachen zurückholen, wenn man gerade dabei ist, sich vollkommen kopflos in ein Auto zu verlieben und die Fehler dabei einfach ausblendet Es ist grundsätzlich auch gut, sich verschiedene Autos des selben Typs anzuschauen. So kann man auch sehen, ob das, was ein Verkäufer vielleicht als "normal" bezeichnet, bei anderen Autos ebenfalls genau so ist.Was das "Drunterlegen" betrifft, so hatte ich bei meinen Besichtigungen eine Tasche mit dem nötigsten dabei: Plane zum drauflegen, Taschenlampe, Spiegel. Ich hatte allerdings bei ein paar deutschen Verkäufern von britischen Oberklasse-Autos festgestellt, dass die irritiert reagieren, wenn man sich nicht ausschliesslich anhand der schönen Lederpolster und des funkelnden Chroms für einen Wagen entscheidet (Zitat "Warum wollen Sie denn das Reserverad rausnehmen??")(Edit: ) Noch ein Wort zu den Kaufberatungen, die es in Zeitschriften und auch im Internet zu diversen Autos gibt: Diese sind zwar gut gemeint, aber doch schon fast "gefährlich" in den Händen von technischen Laien wie Dir und mir Da mag dann drinstehen: "Das Spiel der Gelenke darf nicht zu groß sein". Aha... nur was ist "zu groß" und was ist noch OK? Der Verkäufer wird daneben stehen und natürlich sagen, dass das so absolut normal ist - oder aber, dass es sich mit einem Pfennigartikel in 10 Minuten beheben lässt (warum hat er es dann nicht selbst getan?). Mangels Erfahrung helfen solche Kaufberatungen einem echten "Untechniker" dabei nur wenig. Sie weisen zwar auf kritische Stellen hin, aber bei der Beurteilung ist man doch wieder auf sich selbst gestellt. Die Hilfe eines Experten reduziert da manches Unbehagen - udn kann unter Umständen auch zu dem guten Gefühl führen, ein Auto eben NICHT gekauft zu haben.(/Edit)Gruß,ThomasBeitrag geändert:16.06.07 14:45:18
Wie wird man *nicht* übers Ohr gehauen
Verfasst: Sa 16. Jun 2007, 16:00
von PeterHerzog
3 Antworten und alle sofort "Nimm dir einen Profi mit" ist wohl sehr eindeutig.Werde das beherzigen. Und die Finger davon lassen, wenn ich alleine bin.So eine Zögerlichkeit hat mich zwar schon mal heftig viel Geld gekostet, bzw. mein Gewinn ist dadurch weniger. Aber ich nehms mir trotzdem zu Herzen.Bei denjenigen, die "keine Profis" sind.. Wieviel habt ihr nachträglich investiert?Wenn ich mir (als Beispiel) einen Panther Kalista zulegen würde und mir die Farbe nicht gefällt, würde ich ihn neu lackieren lassen. Was ja auch gleich einen Bumms im Portmonait auslöst.Habt ihr sowas in der Richtung auch schon mal gemacht? Ist sowas eigentlich OK. Manche "echte" Oldtimer, wie der meines Schwagers, hat noch seine original Lackierung und steht top da. Aber der ist auch schon 50 Jahre alt... Da würde ich mich ein umlackieren auch nicht trauen. Oder ist sowas durchaus legitim?
Wie wird man *nicht* übers Ohr gehauen
Verfasst: Sa 16. Jun 2007, 17:14
von Sierra
Hallo Peter, bei meinem letzten "Fehlkauf" hab ich mehr als den Kaufpreis nochmal reingebuttert. GrußMichael
Wie wird man *nicht* übers Ohr gehauen
Verfasst: Sa 16. Jun 2007, 17:24
von SEAT
Zitat:Original erstellt von PeterHerzog am/um 16.06.07 16:00:42Bei denjenigen, die "keine Profis" sind.. Wieviel habt ihr nachträglich investiert?Meinst Du das allgemein oder zur Nachbesserung von übersehenem Pfusch? Ich war beim Kauf meines Ro80 leider nicht so aufmerksam und habe mich auch zu sehr auf den guten Ruf des Verkäufers verlassen. Nachher habe ich dann gelernt, dass die Aussage "an dem Wagen habe ich nichts geschweißt" nicht dieselbe Bedeutung hat wie "an dem Wagen wurde noch nie geschweißt" Also war es schon vorprogrammiert, dass ich später einige häßliche Pfuschreparaturen (aufgebratene Bleche an den Türunterkanten und Schwellern, teilweise mit Spachtel nachmodellierte Frontschürze), fand. Da ich solche Sachen nicht selbst machen kann, kostete mich die fachgerechte Beseitigung dieser Sachen nochmals rund die Hälfte des Kaufpreises. Erschwerend hinzu kam freilich, dass die Farbe auch noch einen Tick abweichend vom Originalfarbton gewählt worden war...Soviel zum Thema "Lehrgeld" und Kaufberatungen für Anfänger Der Vorteil bei der ganzen Sache ist, dass ich viel über den Ro80 und seine kritischen Details gelernt habe und heutzutage bei einer Besichtigung ganz anders - und hoffentlich professioneller - vorgehen würde.Zitat:Wenn ich mir (als Beispiel) einen Panther Kalista zulegen würde und mir die Farbe nicht gefällt, würde ich ihn neu lackieren lassen. Was ja auch gleich einen Bumms im Portmonait auslöst.Habt ihr sowas in der Richtung auch schon mal gemacht? Ist sowas eigentlich OK.Eine Ganzlackierung (bei angeschliffenem Lack, ohne komletten Neuaufbau) wurde mir für den Ro80 zwischen 2000 und 4000EUR angeboten. Das allerdings nur als grober Kostenvoranschlag. Ob es OK ist muss der Eigentümer für sich selbst entscheiden. Bei einem Panther wäre es mir persönlich relativ egal, bei einem 50 Jahre alten Oldtimer, der noch in mehr oder weniger präsentablem Originallack dasteht, würde es mir hingegen in der Seele wehtun und Du solltest Dich nicht wundern, vermummte Gestalten der Oldtimer-Mafia vor dem Haus zu finden, die etwas von "Steinigung" skandieren Gruß,Thomas
Wie wird man *nicht* übers Ohr gehauen
Verfasst: Sa 16. Jun 2007, 18:04
von GP700
Hallo Peter,der wichtigste Ratschlag ist schon gefallen: Nimm jemanden mit, der sich auskennt und Dich neutral berät.Mein Tipp: Nimm auf jeden Fall Deine Frau/Freundin/Lebensabschnittpartnerin mit. Meine Frau Gemahlin jedenfalls kann, obwohl auch infiziert, ein Auto ganz emotionslos beurteilen und ihre Gefühle ("nee, der gefällt mir irgendwie nicht") sollte ich ernst nehmen.Wenn Du etwas konkretes ins Auge gefasst hast, wirst Du in diesem Forum sicher jemanden finden, der in der Nähe wohnt und bereit ist, Dir zu helfen. Viel Glück und herzliche Grüße aus der Eifel, René
Wie wird man *nicht* übers Ohr gehauen
Verfasst: Sa 16. Jun 2007, 19:47
von PeterHerzog
Zitat:Original erstellt von GP700 am/um 16.06.07 18:04:06Mein Tipp: Nimm auf jeden Fall Deine Frau/Freundin/Lebensabschnittpartnerin mit. Meine Frau Gemahlin jedenfalls kann, obwohl auch infiziert, ein Auto ganz emotionslos beurteilen und ihre Gefühle ("nee, der gefällt mir irgendwie nicht") sollte ich ernst nehmen.Gerade Sie wollte ich nicht mitnehmen. Sie würde ein geschenktes Auto ablehnen, nur weil es rot ist. Und bei solchen Argumenten...Nö. Nicht die eigene Freundin
Wie wird man *nicht* übers Ohr gehauen
Verfasst: Sa 16. Jun 2007, 19:56
von Willi
Zitat:Original erstellt von PeterHerzog am/um 16.06.07 19:47:37Zitat:Original erstellt von GP700 am/um 16.06.07 18:04:06Mein Tipp: Nimm auf jeden Fall Deine Frau/Freundin/Lebensabschnittpartnerin mit. Meine Frau Gemahlin jedenfalls kann, obwohl auch infiziert, ein Auto ganz emotionslos beurteilen und ihre Gefühle ("nee, der gefällt mir irgendwie nicht") sollte ich ernst nehmen.Gerade Sie wollte ich nicht mitnehmen. Sie würde ein geschenktes Auto ablehnen, nur weil es rot ist. Und bei solchen Argumenten...Nö. Nicht die eigene Freundin Hallo Peter,ich kenne ja nicht die Ernstaftigkeit Deiner Freundin. Ich kenne aber jemand bei uns im Club, dem es ganz gewaltig stink, daß seine Frau und damit auch seine Kiner gany und gar nicht an der oldtimerei teilnehmen. Das hat zur Folge, das man Ausfahrten oder Treffen grundsätzlich ohne Partner bzw. Freundin macht, Wochenenden wie OTTO immer alleine usw. Ist also schon eine Überlegung wert. Und wenn Sie kein Rot mag..... Magst Du Rot ?Das hat nichts damit zu tun, mal alleine auf eine Veranstaltung (Veterama z.B. ) , sondern immer und grunsätzlichGruß Willi