Spaltfilter

[Brummi]

Hallo Oldtimerfreunde,ich besitze einen Büssing 6000 S Bj. 1953.Als Ölfilter hat er einen Spaltfilter, die in den 50er und Anfang der 60er fast jeder LKW hatte und auch viele Pkw's.Ich habe mir jetzt mal Gedanken gemacht, wie ich die Ölfilterung verbessern kann und somit das Leben meines Motors verlängern kann, er hat immerhin weit über 1 Mio km gelaufen.Die Frage ist: kann man die Lamellen des Spaltfilters entfernen und stattdessen eine Papierpatrone über diesen Mittelbolzen stülpen?Wenn ja, welchen Filter nimmt man dazu?Hat da irgend jemand eine Erfahrung zu?Viele GrüßeHarald

[spitzerer]

Das kann man so pauschal nicht beantworten - das haengt vom Motor ab. bei den alten Mercedes OM636 ist das machbar (siehe Forum von www.170v.de).Da brauchst Du einen Motorenfachmann fuer den Kleinlaster ... UND DANN ist das noch die Frage: wurde der Motor neu aufgebaut ? Wenn ja, dann kann man modernes Oel und Filter prinzipiell verwenden. Wenn nein, ist modernes Oel das Todesurteil, ganz egal wie des gefiltert wird. Der ganze alte Dreck wird geloest und verstopft Oelpumpe, Kanaele, Oelfilter und und .. Man bleibe bei SAE 30 Einbereichs-Bruehe niedrig- oder unlegiert.GrussWolfgangBeitrag geändert:07.05.07 13:41:05

[oldsbastel]

Wenn nichts einfacheres geht, dann kannst du dir auch überlegen, ob du mit Standartkomponenten aus der Hydraulik eine (evtl. externe) Nebenstromfilterung aufbaust.Beitrag geändert:07.05.07 13:57:17

[Brummi]

@SpitzererHallo Wolfgang,der Motor wurde nicht neu aufgebaut, sondern läuft fast wie am 1. Tag. Ob er während seiner Arbeitszeit 1953-1963 mal überholt wurde, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber bei der Laufleistung von über 1 Mio km ist dies zu vermuten. Ich habe auf ca 2000 km nur einen Ölverbrauch von 0,5 l. Da kann ich mir nicht vorstellen, daß hier noch die ersten Laufbüchsen vorhanden sein sollen.Ich fülle in diesen Motor 30er bzw. 40er Einbereichsöl, allerdings hochlegiertes. Es entspricht der API-Norm CE.Da ich mit diesem Öl in den letzten 9 Jahren bereits 30 000 km gefahren bin, scheint es ihm nicht wirklich geschadet zu haben. Allerdings macht mir der Öldruck Sorgen. Wenn der Motor richtig warm gefahren ist, geht der Öldruck runter bis auf 1,2 bar bei voller Drehzahl. 1,5 bar sollte er lt. Betriebsanleitung haben. Jedoch hält er bei Leerlaufdrehzahl noch seinen Mindestdruck von 0,5 bar.Ich habe mein Öldruck-Manometer auch schon mal nach VDO geschickt, um es dort auf Genauigkeit überprüfen zu lassen. Dabei haben die lieben Menschen von VDO auch sofort den Chromring erneuert und das Zifferblatt und Zeiger erneuert.Jetzt habe ich mal gehört, daß der Spaltfilter durchaus 0,5 bar den Öldruck mindern soll. Ich weiss nicht, ob dies wirklich stimmt.@ Oldbastel.Hallo Oldsbastel,über einen Traboldfilter im Nebenstrom habe ich auch schon nachgedacht, nur mit diesem Filter im Nebenstrom muss ich wahrscheinlich den Spaltfilter im Hauptstrom weiter betreiben. Habe vor ein paar Tagen bereits eine Anfrage an Trabold gestellt, allerdings noch keine Antwort bekommen.Viele GrüßeHaraldBeitrag geändert:08.05.07 09:39:22

[Rene E]

Hallo,endlich mal jemand mit einem richtigen LKW hier Hast Du schon mal bei einem Landmaschinenhändler/Werkstatt gefragt?Ein Freund von mir sammelt Trecker und hat seinen Fendt Farmer 4S von Spaltölfilter auf Filterpatrone umgebaut.Dazu gab es im Landmaschinenhandel einen entsprechenden Umbausatz.Ich kann nicht sagen wie universell diese Umbausätze sind, aber vielleicht hast Du ja Glück.Ich kann mir gut vorstellen, daß es für ältere Landmaschinen zahlreiche wahrscheinlich auch recht universelle Umbausätze gibt. Man hat dort zum einen lange an den Spaltölfiltern festgehalten, weil die geizigen Bauer von altem Schlag nicht dauernd neue Filter kaufen wollten. Andrereseits spart sich der modernen Bauer heute gerne die Arbeit und die Sauerei das sauber zu machen.

[oldsbastel]

Zitat:Original erstellt von Büssing 6000 S am/um 08.05.07 09:33:35über einen Traboldfilter im Nebenstrom habe ich auch schon nachgedacht, nur mit diesem Filter im Nebenstrom muss ich wahrscheinlich den Spaltfilter im Hauptstrom weiter betreiben. Ich rede nicht von Trabold-Filtern, sondern von einer integrierten oder vielleicht sogar externen Nebenstromfilterung, wie sie in der Hydraulik üblich ist. Der Spaltfilter verrichtet ja erstmal seine Arbeit. Mehr als 1 Mio. km zeigt ja, dass es geht. Von daher spricht aus meiner Sicht nichts gegen ein externes Filteraggregat mit Feinstfilter, was nur alle x-km zugeschaltet wird. Auch das ist in der Hydraulik durchaus üblich - bei erheblich schmutzempfindlicheren Bauteilen!Beitrag geändert:08.05.07 10:29:28

[Brummi]

Hallo liebe Oldtimerfreunde,vielen Dank für eure Tipps. Werde mal einen nach dem anderen abarbeiten.Hat denn jemand eine Erfahrung, ob der Spaltfilter tatsächlich den Öldruck verringert?Viele GrüßeHarald

[BUMI45]

Moin, so scheint mir das nichts zu werden: Wenn der Öldruck bei Nenndrehzahl definitiv zu niedrig ist, bedeutet das, dass die zu den Lagern gelieferte Ölmenge bezogen auf die Lagerspiele zu klein ist. Ein Nebenstromfilter würde diesen Zustand nur verschlimmern. Die Verringerung des Widerstandes im Spaltfilter könnte Abhilfe schaffen, wenn der Verschleiß der Ölpumpe die Ursache der zu niedrigen Ölmenge ist. Die Ölpumpe ist eine bekanntlich eine Verdrängerpumpe, die unabhängig vom Gegendruck eine gleiche Ölmenge liefert, deshalb auch das Überdruckventil im System.Die Fördermenge kann durch innere Verluste der Pumpe abnehmen. Wenn das Überdruckventil in Ordnung ist, bestimmt bei festgelegter Ölmenge die Lagerlose den Öldruck (natürlich bei gleicher Viskosität). Gruß, Burgfried

[PeterHerzog]

User "Büssing..." wurde auf eigenen Wunsch auf "Brummi" geändert.