Oldtimerrestauration in Polen

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Christiano
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Oldtimerrestauration in Polen

Beitrag von Christiano » Di 24. Apr 2007, 12:11

taunusschrauber,so es wie dir ergangen ist, gehts es vielen anderen auch.Es dürfte allgemein bekannt sein, das wir deutsche es gerne etwas übertreiben mit Bürokratismus oder sonstigem. Das Leben wird nie gerecht sein, allgemeine Regeln, Chancengleichheit und dessen Rahmenbedingungen sollten unsere Politiker in Deutschland sowie EU schaffen, sehe dies genauso wie Yvonne.Realistisch gesehen wird dies nie eintreten sondern nur noch schlimmer, es handelt sich hier um einen großen Verteilungskampf an Resourcen in jeglicher hinsicht. Dem haben wir uns zu stellen und sind mitten drin, siehe Globalisierung der Weltwirtschaft. Es wirt hier keiner behaupten kein Werkzeug zu haben, das nicht in den bekannten Billiglohnländer hergestellt wurde. Diese ganze Problematik zieht sich durch unser alltägliches Leben, ob Essen, trinken, Haus bauen, Automarke,Arbeitsplatz, Urlaub nsw. Das du deinen Betrieb nicht betreiben darfst oder durftest hat mit unserem "Sicherungssystem" zu tun. Ein Meisterbrief sagt leider auch noch nichts ob es jemand kann oder nicht, nur es hat einen Nachweiß oder eine Art Füherschein wie fürs Auto. In deinem Fall kann ich es aber auch nicht verstehen, schlimmstenfalls wäre der Motor stehen geblieben. Bei guter Arbeit wärst du in Arbeit ertrunken und hättest eine oder mehrere Personen eingestellt, bei schlechter Arbeit kommt irgendwann die Marktbereinigung und man schließt seinen Betrieb wieder.Lass dich nicht unterkriegen und bleibe am Ball, gute Leute setzten sich immer durch.Viele GrüßeLupo

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oldsbastel
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Beitrag von oldsbastel » Di 24. Apr 2007, 12:27

Zitat:Original erstellt von Christiano am/um 24.04.07 12:11:39taunusschrauber,so es wie dir ergangen ist, gehts es vielen anderen auch.Es dürfte allgemein bekannt sein, das wir deutsche es gerne etwas übertreiben mit Bürokratismus oder sonstigem.Solange Wirtschaftspolitik von Richtern, Lehrern und Sozialarbeitern gemacht wird, wird sich daran auch nichts ändern!

oldierolli
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Beitrag von oldierolli » Di 24. Apr 2007, 22:43

Hallo, ja und außerdem von "KÖCH"en, also Länder- und Kommunalprovinzlern wie Oett-binger usw. Ist aber die Handwerksrolle inzwischen nicht für "nicht direkt sicherheitsrelevante" Reparaturdienstleistungen durch die EU etwas liberalisiert worden? Und leider sind viele Kleinbetriebe zu "brav". Also ich meine, dass man Betriebe sowohl haftungsrechtlich als auch steuerlich und betriebsgrößenmäßig (Genehmigungen) wie die Konzerne in Teileinheiten aufteilen sollte in eigene Mini-Personal-Holdings, Gebäude-Holdings und dann Auftragsabwicklungs-Holdings. Letztere können dann nach Werkverträgen aus entliehenen, auch EU-Mitarbeitern abrechnen. Dann können die BÜRO-KRAKEN weniger zuschlagen. Ein Auftrags-VERMITTLER z.B. braucht keinen Meisterbrief. Müsste natürlich rechtlich fein ausgearbeitet werden. Flexible Grüße. Rolf

taunusschrauber
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Beitrag von taunusschrauber » Mi 25. Apr 2007, 00:09

gibt es diese handwerksrolle noch und welchen zweck erfüllt die eigentlich ? (hab ich nie erfahren)das ganze war übrigens ca 1992,mir wurde eine geldstrafe von 100000dm von der handwerkskammer schriftlich angedroht wenn ich den betrieb nicht sofort einstelle,was ich natürlich gemacht habe.motoren oder sonstige teile verkaufen,handeln usw darf ich,darf jeder,wurde mir damals erklärt...reparieren/instandsetzen/einbauen darf man nur mit meisterbrief.

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oldsbastel
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Beitrag von oldsbastel » Mi 25. Apr 2007, 08:46

Die Handwerksrolle gibt es noch, allerdings wurde die Liste der Berufe, für die ein Meisterbrief erforderlich ist, sehr stark zusammengestrichen. Im Prinzip sind noch die Gefahrenberufe übrig. KFZ dürfte dazugehören (was auch sinnvoll ist).Bevor nun das Gemecker über die Meisterbriefe losgeht, kann ich nur jedem empfehlen, den historischen Hintergrund zu betrachten, vor dem die HWKs und die Meisterbriefe entstanden sind.

view77
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Beitrag von view77 » Mi 25. Apr 2007, 08:48

Dann mußt du dich eben auf den Handel mit den überholten Motoren beschränken. was das jetzt soll? - Ich habe die Erfahrungen gemacht dass in unserem geliebten Paragrafen und Gesetzesdschungel sehr oft garnicht zählt was wirklich passiert sondern eben vielmehr was auf Papier geschrieben wird und gesagt wird. Dann verkaufst du eben "neue" Motoren und "kaufst" alte Motoren. grundsätzlich aber gebe ich dir mit deiner Kritik an den Ramenbedingungen recht. Übrigens, zum eigentlichen Thema: Pfusvch und gute Arbeit gibt es auf beiden Seiten der "Grenze" und Pauschalisierungen sind der erste Schritt in Richtung Radikalisierung.

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oldsbastel
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Beitrag von oldsbastel » Mi 25. Apr 2007, 08:49

Zitat:Original erstellt von oldierolli am/um 24.04.07 22:43:31Müsste natürlich rechtlich fein ausgearbeitet werden. Flexible Schönen Dank! Ds ist der Grund, warum der öffentliche Dienst und Großkonzerne ein Meisterwerk an Effizienz sind.

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Beitrag von er ka » Mi 25. Apr 2007, 09:30

Hallo erstmal,vorab, auch ich überlege ein Fahrzeug im Ausland restaurieren zu lassen.Zum Thema Meisterbriefe und Firmengründung, hier sei jedem angeraten sich VORHER schlau zu machen. Es gibt Existenzgründungsseminare bei der IHK und diese kann ich jedem nahe legen.Es ist schon richtig über die Gesetze, Erlasse und Verordnungen einen Riegel vorzuschieben was Firmengründungen angeht, es geht teilweise um Sicherheit, Produkte usw. Es sind, wenn es auch manchem unsinnig erscheint, Regeln einzuhalten und diese erachte ich als wichtig, andere übrigens auch. Desweiteren kann nicht sein einen Betrieb, besonders im Handwerk ohne fundierte oder ausreichende Ausbildung zu gründen und zu betreiben. Beim "normalen" Tagesgeschäft mag das alles noch funktionieren, wenn es kompliziert ist wird es sehr schnell eng, wenn etwas schief geht schnell zur Katrastrophe. Versuch der Erklärung der Unterschiede Handel, Industrie und Handwerk.Ein Bauteil zum anschrauben:wer dieses einkauft und anschliessend verkauft betreibt Handel.Wer dieses Bauteil montiert bewegt sich im Bereich IndustrieWer dieses Bauteil herstellt befindet sich (eng gesehen) im Handwerk. Letzteres wird auch in Mischform als Industrie angesiedelt.Für den Handel benötige ich keinen Meistertitel(empfohlen sei eine Ausbildung im kaufmännischen Bereich).Für den Indutriebereich benötigt man den Industriemeister.Für das Handwerk (bis auf wenige Ausnahmen) auf jeden Fall einen Meisterbrief.Mag manchem als übertrieben erscheinen, wenn man genau darüber nachdenkt wird es logischer.Auch ich habe mal einen Betrieb gegründet, Industrie und Handwerk sind bei mir verknüpft. Für die Gründung habe ich zuerst einen artfremden Industriemeister gemacht, weil mein Fachbereich nicht angeboten wurde, als es diesen gab den Industriemeister im Fachbereich nachgeholt und da ich Maschinenbau betreibe auch noch den Maschinenbaumeister im Handwerk, für den Bereich Elektrotechnik Lehrgänge usw.Seit Anbeginn der Tätigkeit geschult und geprüft im Wasserhaushaltsgesetz und zugelassener, überwachter Fachbetrieb. Zugehörig bin ich zur IHK und eingetragen in die Handwerksrolle. Somit sehe ich kaum eine Möglichkeit dass mir jemand etwas ans Zeug flicken kann. Klar, war ein langer Weg, aber auch ein sicherer Weg.Wozu ich das alles gemacht habe? Um Nassbearbeitungsmaschinen im Bereich der Fotochemischen Ätztechnik zu entwickeln und diese zu bauen. Ich bin der Überzeugung dass das ein angelernter Bäcker nicht hinbekommt, ganz davon zu schweigen ohne diesen Hintergrund der Ausbildung keine Aufträge an Land ziehen zukönnen.Ist zwar alles nicht wichtig, aber ich musste es einfach mal loswerden, weil ich einen berechtigten Hintergrund bei Firmengründungen sehe. Also, liegt nicht alles am Staat und Gesetzen.Ich fahre(selbständig)freundlich grüssender ka

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Beitrag von oldsbastel » Mi 25. Apr 2007, 09:41

Ergänzung: Sowohl der Meisterbrief, als auch die HWK sind Ende des 19. Jh. auf Druck der Handwerker entstanden, weil ein großer Teil der Handwerksbetriebe mit handwerklich und betriebswirtschaftlich nicht ausreichend qualifizierten Handwerkern als Chef zu Armut und Kümmerexistenzen geführt hat. Die Armenviertel bestanden zu einem großen Teil aus Handwerkern.Das Problem ist heute sicher nicht mehr so drängend, aber Fakt ist, dass das Insolvenzrisiko steigt, je "unqualifizierter" der Chef ist bzw. je geringer die Qualifikation ist, die für die angebotene Dienstleistung benötigt wird.

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Beitrag von Hurvinek » Mi 25. Apr 2007, 10:18

Eine kurze Ergänzung zum Thema Tschechien:Ich habe in Brünn am Rande der Motor Techna einen Oldtimerrestaurator kennengelernt, welcher mir von einem Markenkollegen empfohlen wurde. Ich habe mich einige Zeit mit ihm unterhalten, über die Arbeiten, die er macht und natürlich auch über die Preise. Dabei stellte sich heraus, dass seine Tarife nicht mehr allzu weit von den in Deutschland üblichen entfernt sind. Trotzdem würde ich jederzeit bei ihm Arbeiten in Auftrag geben, denn der Mann ist absoluter Spezialist für tschechische Vorkriegsfahrzeuge, hat entsprechende Ersatzteilquellen und macht vor allem einen sehr vertrauenserweckenden Eindruck. Ich habe mir einen von ihm restaurierten Aero 30 Roadster besichtigt...... ey, Leute, ein Traum, der Wagen...... bis in's allerletzte Detail originalgetreu, alles, was fehlte, wurde nachgefertigt. Diese Leistung ist umso beeindruckender, wenn man auf Bildern gesehen hat, wie der Wagen vorher ausgesehen hat...... totaler Schrott!Das Problem ist nur, dass er bis 2009 ausgebucht ist und im Moment keine neuen Aufträge annimmt. Naja, auf gutes Zureden hin hat er sich bereit erklärt, für mich zwei neue Hebeldämpfer nach Muster herzustellen. Das Muster bekommt er von einem Freund, der baut die Dinger extra für diesen Zweck aus seinem Fahrzeug aus! Fazit: Wenn es um spezielle Sachen konkret aus Tschechien geht, sollte man die Möglichkeiten dort auch nutzen.

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